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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 573 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
Allen diesen Umständen konnte sich die politische Partei na türlich. nicht entziehen, wenn sie nicht auf ihre Existenz verzich ten wollte. Die liberalen Parteigänger hatten dem stark prinzi piell eingestellten Vorgehen der Konservativen seinerzeit den Schlager entgegengestellt von der Vernachlässigung der wirt schaftlichen Notwendigkeiten. Das war nun zwar selbst bei strengster Beurteilung der konservativen Politik gänzlich unzu treffend. Die Konservativen waren ja zu dieser scharfen Beto nung

ihrer religiösen und staatsrechtlichen Grundsätze gerade durch den ihnen von liberaler Seite auf gedrungenen Kultur kampf und die fortwährenden Rechtsbrüche ihrer Gegner ge zwungen worden; nun aber wurden sie durch die Folgen der libe ralen Mißwirtschaft gezwungen den wirtschaftlichen Fragen noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen als bisher. Für die Partei als politische Aktionseinheit war man nun vor die in ihrer praktischen Durchführung gar nicht so leichte Aufgabe gestellt, wirtschaftlich mit der Regierung

zu arbeiten, ohne dabei die Grundsätze religiöser und staatsrechtlicher Natur zu verwischen und sich in das Schlepptau der Regierung nehmen zu lassen. Man hat in der Folge der konservativen Partei vor geworfen, daß sie in der Vertretung der Prinzipien zu starr und zu hart geblieben sei, und zugleich hat man sie beschuldigt, daß sie ihren alten Grundsätzen untreu geworden und sich zum Re gierungstrabanten herabgewürdigt habe. Dieser Doppelvorwurf, der sich schroff widerspricht, ist wohl der beste Beweis

, daß die konservative Partei, wenigstens in Tirol, den richtigen Weg ge funden hatte. Die Partei im Landtag vergaß keines ihrer Prin zipien weder ein religiöses noch ein staatsrechtliches, sie faßte aber dabei die wirtschaftlichen sofialen Forderungen mit fester Hand an. An dieser so richtigen Politik ist Di Pauli ein großes Verdienst zuzubilligen. Diese ganz geänderte Taktik verlangte vielleicht viel mehr Selbstverleugnung und dabei viel intensivere Arbeit als die Op position um jeden Preis

. Sie war auch viel weniger in die Augen springend als diese, und wurde daher von der Mit- und Nach welt weniger verstanden und gewürdigt; mit andern Worten: diese Taktik war vom großösterreichischen wie vom tirolischen Standpunkt aus notwendig, aber sie war undankbar. Gerade dieser Umstand mußte aber für die Träger dieses Gedankens zum schweren Kreuz werden, wenn infolge dieses Nichtverstehens Unstimmigkeiten in die Reihen der Partei sich einschlichen. Dazu kam noch, daß durch die widernatürliche Trennung Land tag

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 559 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
dem Kongresse waren die Vertreter Italiens; gerade die bos nische Frage führte dann zu jenen offiziellen und inoffiziellen, aber offiziell geduldeten, Demonstrationen in Italien, welche auf Seite Österreichs in den Sterzinger Manövern die Antwort fan den, wie wir bereits berichtet haben. Die Besetzung Bosniens und der Herzegowina war also eine absolut notwendige Ab- wehrmaßnahme, lm Innern der Monarchie stieß diese Aktion auf den Widerstand der deutschliberalen Partei, die ja im m er Ita liens

Freundin war, und damit auch auf den Widerstand des von dieser Partei getragenen Ministeriums Cisleithaniens, des Mini steriums Auersperg. Dieser Gegensatz in Verbindung mit der bodenlosen Korruption führte zum Ausbruch der Ministerkrisis. Bereits im Jänner 1878 gab das Ministeriu m seine Demission. Nach langem, fast einen Monat dauerndem Schwanken hatte sich die liberale Partei gefügt, und das in erster Linie über die eigene Partei stolpernde Ministerium wurde Ende Februar wieder aus einem Provisorium

zu einem Definitivum. Wenn man glauben würde, daß nun der liberale Block sich reorganisiert hätte, so wäre dies eine arge Täuschung. Die Zersetzung der liberalen Partei nahm ihren Fortgang, und das Ministerium konnte sich auf seine liberale Mehrheit nicht mehr verlassen. Es war gar kein so seltenes Bild, daß die Opposition im Reichsrate gegen die „Regierungsmehrheit“ für das Ministerium stimmte, um Staatsnotwendigkeiten parlamentarisch zu erledigen. Am 5. Juli 1878 demissionierte das Ministerium neuerlich. Allein

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 500 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
er sich dann vielleicht den schönen Namen „Ausgleichslandtag“ für alle künftigen Zei ten sichern können. So aber kann man ihm leider den von Di Pauli geschöpften Titel eines „lugubern“ Landtags nicht weg wischen, wenn auch ein Erfolg am Schlüsse stand, die neu er rungene Einheit der Partei. Wenn wir hier den Unterschied zwischen politischer und konfessio neller Partei machen, darf man dies nicht mit dem später aufgetauchten Gegensätze verwechseln: politisch einerseits, konfessionell andererseits. Die erst Jahrzehnte

später entstandene christlichsoziale Partei z. B. lehnte den Begriff konfessionell ab, weil sie rein politisch sei, und keinen kon fessionellen Einfluß gestatte, ja sie wehrte sich beleidigt, gegen den in nicht beleidigender Absicht gebrauchten Ausdruck „klerikal“. Die katho lischen Vertreter in der Reichspartei, von Di Pauli und Ignaz Giovanelli angefangen, bis zu Greuter, waren stolz auf ihr katholisches Bekenntnis in der Öffentlichkeit und lehnten den Einfluß der kirchlichen Autorität

im öffentlichen Leben nicht ab. Wenn damals von politischer Partei gespro chen wurde, so lag darin nicht der Begriff eines Kompromisses mit irgend einer Zeitströmung wie später.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 556 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
, weil dann Garantie geboten ist, daß es nicht eine kühle Gesinnung wird.“ Auch auf diese Antwort hin suchte Graf Taaffe nochmals die Regierung zu verteidigen: „Von dem geehrten Herrn Bericht erstatter ist bemerkt worden, daß die Regierung selbst sich als eine Parteiregierung hingestellt hat. Ich erlaube mir eine Defi nition davon zu geben. In einem konstitutionellen Staate muß eine Regierung sich auf eine Partei stützen und kann ohne Partei und ohne Majorität gar nicht regieren, daher heißt

dieselbe Paxteiregierung. Dieser Ausdruck wird aber auch sehr oft in dem Sinne gebraucht, daß eine Parteiregierung eine solche Regierung bedeutet, welche bloß Parteizwecke verfolge und das Wohl Österreichs sich nicht vor Augen halte. Ich muß daher konstatieren, daß das Wort „Parteiregierung“ im Reichsrat nur im erstem Sinne gemeint werden konnte.“ Hierauf Di Pauli: „Ich erlaube mir noch hinzuzufügen, daß es in diesem Falle noch mehr ge stattet sein muß, gegen eine Regierung, die Vertreterin einer Partei

ist, zu sprechen. Wir sprechen ja nicht gegen die Regie rung als solche sondern gegen die Partei und das herrschende System, auf das sich dieselbe stützt. Im übrigen halte ich voll inhaltlich aufrecht, was bisher vorgebracht worden ist.“ Damit war dieses gewiß nicht uninteressante Rededuell geschlossen. Die Adresse wurde mit 35 gegen 12 Stimmen angenommen; nach der namentlichen Abstimmung fand die Session ihr Ende. Der 78er Landtag mit seiner Adresse und der daran geknüpf ten scharfen Debatte

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 423 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
achtzehnmal mehr Wahlrecht als der Bauer; in Böhmen wurden 100.000 städtische Steuergulden gleichgestellt 400.000 ländlichen Steuergeldern, und so ging es überall. Kein Wunder, daß die liberale Partei, gestützt auf solche Ungleichheit, sich noch weiter halten konnte; und das war ja das zu erreichende Ziel. Ganz abgesehen von dem ungeheuerlichen Rechtsbruche, der die ganze rechtlich historische Entwicklung des Reiches igno rierte, fügte dieses Wahl redet zum Dualismus des Reiches

zum Nährboden wüster nationaler Szenen aer wachsen, der anständige Menschen von der Politik abschreckte, und schon dadurch das politische Leben den Schreiern und Wüh lern ausliefern half. Diesen Gang hatten die geheimen Drahtzieher des Liberalis mus sicher berechnet und gewünscht; die große Masse der libera len Partei aber hatte solche Konsequenzen wohl kaum bedacht und ebensowenig geahnt; diesen Leuten lag nur ein Wunsch am Herzen, nämlich ungestört an der Krippe bleiben zu können. Recht bezeichnend

für dieses Fühlen war der Ruf nach „Reini gung“ der Partei, der aus dem Lager der Liberalen selbst er scholl. Schon zu Anfang Jänner 1875 schrieb das „Wiener Tag blatt“: „An die liberale Partei tritt das dringende Gebot heran.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 567 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
die „Stimmen 4 — es war am Jahrestag des Todes Andreas Hofers — von einer „neuen Fremdherrschaft“, indem sie auf diese Vor gänge hinwiesen. Die Entehristlichung der Schule wurde fortge setzt, und nach wie vor der dagegen gerichtete passive Wider stand als Verfehlung gegen den Staat geahndet. Nun war die große Frage wie würde sich ein Ministerium Taaffe stellen? Nach dieser Frage richtete sich natürlich auch die Stellung der konservativen Partei. Am 8. Februar 1879 schrieben die „Tiroler Stimmen

geändert. Die Regierung ist endlich zur Einsicht gekommen, daß Österreich mit dieser Partei wirtschaft — Taaffe hatte so wie anfangs Hohenwart m i t der liberalen Partei zu regieren versucht — zugrunde gehen muß, und die jetzige Seele des Ministeriums Graf Taaffe hat mit gro ßem Geschicke die Versöhnung der Parteien im Großgrund besitze eingeleitet und durchgeführt.“ Es folgte nun im Artikel die Aufzählung der einzelnen Aktionen, die zu diesem Ziele führen sollten, und dann fuhr das konservative Organ

fort: „Die radikale Presse gerät in Wut bei dem Gedanken an die großen Verluste, welche ihre Partei infolgedessen erleidet. Aus dem Ganzen geht hervor, daß es die Absicht des leitenden Ministers ist, die Physiognomie des Reichsrates vollständig umzugestalten und die Lage Österreichs zu verbessern durch Heranziehung konservativer Elemente.“ Diese recht optimistisch gehaltene Darstellung dürfte wohl kaum den Beifall Di Paulis gefunden haben. In der Tat hatte Graf Taaffe bei den Neuwahlen im Sommer

10
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 488 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
schauen und wohlgefällig den Bart und die Krawatte begucken, als er gleich einen von unsern Abgeordneten erwischte, um dem selben zu sagen: „Sehen Sie dort, wie Fedrigotti seine Partei be trachtet.“ Zu mir sagte Taaffe gestern, indem er auf den Pappen deckelschild mit dem Tiroler Adler, welcher die Tribüne des Landeshauptmannes zieren soll, zeigte, das sei denn doch gar zu häßlich für den Tiroler Landtag. In der größten Zerstreuung antwortete ich ihm: Ja, wie soll den der Tiroler Adler schön

aussehen, wenn er beständig gerupft wird?! Graf Taaffe schob augenblicKlich ab.“ Unter dem 11. berichtete er, daß sein Schwager Hans Rapp in einer finanziellen Angelegenheit sehr glücklich die Interessen der Gemeinde Kaltem gewahrt habe. Dann kommt er auf jene Frage zu sprechen, welche eigentlich die brennendste war, und die den Landtag, wenigstens vom konservativen Standpunkt ans, charakterisierte, auf die Neuordnung in der Partei: „Meinen An trag auf die Aufstellung eines politischen Komitees

, alle Tage zu schreiben, ausspreche. Ich will nur hoffen, daß sich das nulla nuova, buona nnova erwahre, und daß der Grund eures Stillschweigens nur darin liegt, daß euch die Zeit ebenso schnell vorübergeht, als sie mir unausstehlich lang er scheint.“ Als aber dieses Stillschweigen sehr anhaltend geworden war, ging es ihm doch etwas auf die Nerven, denn die Verhält nisse am Landtag waren nichts weniger als heiter wegen des Unfriedens in der Partei, aber auch sonst bot das öffentliche Leben

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 136 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
- Wahlen getroffen werden sollten, zeigten sich besonders in Bozen traurige Zustände. Manche Geistliche agitierten ganz offen für die liberale Partei, wodurch der Propst von Bozen kompromittiert wurde. Di Pauli berichtete an seine Schwester Luise Buol: „Hiebei bemerke ich in der Propstei selbst bei Don Stefan (Knoflaeh) eine bedenkliche liberale Stimmung, sogar was die Protestanten-Frage anbelangt. Wir, Paul (Giovanelli) und ich, haben den Steffele beinahe zum Weinen aber nicht zu einer besseren

abzulegen gelernt. Mit Bezug auf Kaltem schließt er: „Auch unser Dek<m ist ein Häuter und die Kälterer Bürger helfen ihm mit einem wahren Enthusiasmus der Jämmerlichkeit.“ Die liberale Führung im Reidi, die Schwäche und Kurzsich tigkeit in den Reihen der konservativen Elemente, denn von einer Partei war noch immer keine Rede, die hochverräterischen Ge sinnungen von Klerus- und Laienkreisen in Welsditirol, das alles drückte schwer auf alle, die es gut meinten und besonders auf Di Pauli

Partei, sowie in einigen ganz vereinzelten Landgemeinden. Diese Erfolge waren unter den gegebenen Ver- funden hattein. Tschiderer starb 83 Jahre alt am 3. Dezember 1860 im Rufe der Heiligkeit. 9 *

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