Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
schauen und wohlgefällig den Bart und die Krawatte begucken, als er gleich einen von unsern Abgeordneten erwischte, um dem selben zu sagen: „Sehen Sie dort, wie Fedrigotti seine Partei be trachtet.“ Zu mir sagte Taaffe gestern, indem er auf den Pappen deckelschild mit dem Tiroler Adler, welcher die Tribüne des Landeshauptmannes zieren soll, zeigte, das sei denn doch gar zu häßlich für den Tiroler Landtag. In der größten Zerstreuung antwortete ich ihm: Ja, wie soll den der Tiroler Adler schön
aussehen, wenn er beständig gerupft wird?! Graf Taaffe schob augenblicKlich ab.“ Unter dem 11. berichtete er, daß sein Schwager Hans Rapp in einer finanziellen Angelegenheit sehr glücklich die Interessen der Gemeinde Kaltem gewahrt habe. Dann kommt er auf jene Frage zu sprechen, welche eigentlich die brennendste war, und die den Landtag, wenigstens vom konservativen Standpunkt ans, charakterisierte, auf die Neuordnung in der Partei: „Meinen An trag auf die Aufstellung eines politischen Komitees
, alle Tage zu schreiben, ausspreche. Ich will nur hoffen, daß sich das nulla nuova, buona nnova erwahre, und daß der Grund eures Stillschweigens nur darin liegt, daß euch die Zeit ebenso schnell vorübergeht, als sie mir unausstehlich lang er scheint.“ Als aber dieses Stillschweigen sehr anhaltend geworden war, ging es ihm doch etwas auf die Nerven, denn die Verhält nisse am Landtag waren nichts weniger als heiter wegen des Unfriedens in der Partei, aber auch sonst bot das öffentliche Leben