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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1907]
Geläute der Landschaft : kulturliche Streifzüge eines Einsamen
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Seite 60 von 219
Autor: Dallago, Carl / von Carl Dallago
Ort: Leipzig
Verlag: Dege
Umfang: 214 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 877 ; II 61.995
Intern-ID: 67923
Ja, es sind Weiber dis Künstler, und es ist gut, daß sie Weiber sind, wo sie lieben! Denn nur so wirken sie mächtig: machtvoll aufnehmend und immer wieder gebärend wie unsere alte und immer wieder völlig verjüngte Mutter Erde. * wenn ich nun zur deutschen Kunststadt übergehe, so sage ich mir, es ist sicher deutsche Landschaft, die ihr das Gepräge gibt. Und ich frage mich nach deutscher Landschaft. Da schaue ich Meer, Wald und Heide als das wesentlichste und im Westen noch sonnigere Strecken

mit frischen und heiteren Hügeln und einem breiten Strom, der durch Rebenlande fließt. Lin Teil des Südens von Deutschland aber liegt vor mir kalt und nebelig, mit einigen Strichen solider und geregelter Waldung, mit be quemen Anhöhen, die sich zu den Alpenriesen dahinter winzig und unbedeutend genug ausnehmen. Und doch liegt inmitten solcher Gegend eins Stadt, die die Bezeichnung „die deutsche Kunststadt' für sich so gern in Anspruch nimmt: „M ü n ch e u.' Der Namen hat alten, guten Klang. Line gewisse

Lustig keit und Freiheit in kleineren Dingen, —ein gewisses Phlegma, das nach gutem Bier riecht und leichte Unterhaltung bei Weib und Gesang und auch trefflichen Weinen im Rathauskeller — sind mit ihm- für lange Zeit wohl fest verbunden. In dieser Richtung soll auch der Ruf Münchens um keines Haares Breite geschmälert fein. Anders freilich verhäll es sich mit seinem Ruf als deutsche Kunststadt. Ls scheint, daß heute die Vergangenheit das Meiste tut, hier alten Glanz und Ansehen noch aufrecht

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