Tiroler Novellen der Gegenwart : mit biographischen Notizen.- (Reclams Universal-Bibliothek ; 6151/6152/6153/6154)
, sonst geschieht am End no ein Unglück; und sie schickte ihren Gei Hirten, ein neunjähriges Büblein, ins Zchörg- waldl, zu spekulieren. Es dauerte nicht allzulange, da kam das kleine Jörgele heulend ins Dorf. „In Gottsnam^, was ist denn?' -,,I bin sov'l erschrocken,' schluchzte der Weine. „I bitt enk, geht und schaut: ober der Wolfsgrub' auf zwoa Vam^) hat der fremde Loter a Netz und in dem Netz hat er die Krau aufg'hängt und er geht mit an finstern G'sicht und an Buch in der Hand alle weil um sie ummer
und red't und schreit und fuchtelt mit die Hand umadum.' „Hab' i's not glagt, 'es g'schieht no was,' sagt die Turmwirtin, „der Mensch ist überg'schnappt, und jetzt hat er gar die Frau umgebracht.' Große Aufregung bemächtigte sich der Dorf bewohner. Mit Messern bewaffnet, um die Frau abzuschneiden, mit Schlingen, um den Narren ein- zufangen, lief man ins Waldl. Verwundert schaute der junge Mann, der Schau spieler, der eben eine seiner Rollen einstudiert hatte, *) Mumm.