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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1929
Fahrt in den deutschen Süden
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Seite 95 von 116
Autor: Dörrenhaus, Fritz / [Fritz Dörrenhaus]
Ort: Potsdam
Verlag: Voggenreiter
Umfang: 112 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol;f.Reisebericht 1926-1927
Signatur: II 303.204
Intern-ID: 502510
Veränderungen erfahren, wohl ist einst das deutsche Volkstum in diesem Lande in Trient, auf den Hochflächen östlich der Etsch um ein Mehrfaches stärker gewesen, als es heute in Resten noch ist, aber im ganzen ist das Land südlich Ortler, Salurn, Marmolata und Monte Christallo welsches Land. Zwar hat es immer zum Deutschen Reich gehört von Otto des Großen Zeiten an und die Fürst bischöfe von Trient sind deutsche Fürsten gewesen. Historisch gesehen gibt es keinen Anspruch der Italiener auf dieses Land

Welschtirol, so heißt das südliche Drittel der ehemaligen ge- fürsteten Grafschaft Tirol. Die Italiener, das Wort Tirol hassend, hatten dafür vor achtzig Iahren das Wort Trentino geprägt, wie sie auch Deutschsüdtirol Alto Adige zu nennen sich erfrechten. Welschtirol ist das Land jenseits der klar er kennbaren nationalen Grenze, die absolut scharf deutsche Sprache von italienischer, deutschen Siedlungsboden vom national italienischen scheidet. Wohl hat die Sprachgrenze im Laufe der Jahrhunderte

. Aber trotzdem ist das Land national und geographisch ein welsches, nicht mehr deutsches. Italienisch ist die Sprache des Landes um Trient und Rovereto, im Sugana und im Sarca- tal, im Rons- und Sulzberg; nur einige Sprachinseln, ganz wenige Gemeinden deutscher Sprache haben sich erhalten. Doch wie das Land politisch-historisch deutsch ist, so verknüpfen uns Deutsche, besonders die Jungen, allerlei geistige Be ziehungen mit dem Lande südlich der Sprachscheide. Es ist der Schauplatz der schönsten und liebsten

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1929
Fahrt in den deutschen Süden
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Seite 17 von 116
Autor: Dörrenhaus, Fritz / [Fritz Dörrenhaus]
Ort: Potsdam
Verlag: Voggenreiter
Umfang: 112 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol;f.Reisebericht 1926-1927
Signatur: II 303.204
Intern-ID: 502510
Deutschen sind gerade sie ein Zug im Bilde der Stadt, der ihn heimatlich anzieht. Wer vom Süden kommt, des Welsch landes müde, der atmet erleichtert in Bozen auf: endlich zu Hause! Italienischer Einfluß sollen die Lauben sein? Gut! Aber was hat dann die deutsche Seele aus den kalt effektvoll repräsentierenden Kolonnaden der italienischen Städte ge macht? Die behäbig gepflegte Bürgerlichkeit, die warme Hei- meligkeit der Lauben von Bozen und Meran ist deutsch. Die Herkunft der Lauben mag welsch

sein. Wie sollte Bozen, die Grenzstadt gen Süden, nicht Fremdes übernommen haben! Aber wie so oft hat der deutsche Mensch nicht eher Ruhe gehabt, bis er Fremdes verarbeitet und mit seiner Seele durchwärmt hat, so daß es ganz sein eigen ist. And dann der Erker, der tirolische Erker in den Sassen aller tirolischen Städte. So weit im Land Tirol die deutsche Sprache herrscht, soweit beherrscht der Erker das Straßenbild. And hier in Bozen und Meran, den beiden Städten stolzer, reicher Bürgerlichkeit, finden

in der Familie, im trauten Heim. So ist der tirolische Erker gerade hier der nach außen sichtbare Ausdruck des wohn- lichen sorgfältig gepflegten Innenraumes, wie ihn der Deutsche liebt. Er ist im deutschen Süden das Symbol der deutschen Innerlichkeit. Wunderbar ist in fremder Landschaft dies treue Wahren der deutschen Art! Doppelt seltsam in diesem verkehrsdurch-

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