Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
— Ja ja Sie smd's, Schneider . . . flüsterte kaum hörbar und doch mit Anstrengung der kranke Intendant . . . Sie haben sich freilich auch verändert, aber je länger ich Sie betrachte, desto rascher taucht Zug um Zug in meiner Erinnerung auf. ^ — Unser alter guter Schneider... fetzte Noschmann mit großer Freundlichkeit hinzu . . . Wer hätte gedacht, daß wir uns so Wiederschen. — Wirklich habe ich nicht erwartet, Sie hier Zu sehen . . . nahm jetzt Hormayr wieder das Wort. . . Ich dachte
Sie zu sehr beschäftigt. Wurde doch erst vor wenigen Tagen die Bestätigung Ihrer Ernennung zum Landescommissär expedirt. Es freut mich recht sehr, daß Sie endlich die Stellung einzunehmen sich entschlossen haben, die ich Ihnen schon durch Metzler anbieten ließ. Die Regierung braucht Männer. — Ihre Aufforderung war für mich eine sehr ehren hafte Excellenz. . . versetzte Schneider ernst. . . aber nicht mein Wille, ' sondern der Wille des Landes mußte mir die Stellung geben, die ohne das allgemeine Vertrauen eben
nur ein leerer Titel wäre. — Sie sind zu scrupulös Herr Commissär... über nahm Rvschmann die Entgegnung . . . ein wahrer erge bener Diener der Regierung muß sich selbst auf jenen Platz stellen, auf dem er wirken kann. — Das mag für den ergebenen Diener der Regierung PMen, Herr von Roschmann; ich aber bin der Diener meines Landes und ich will nicht nur wirken, sondern auch nützen. Es ist das ein edler Ausspruch von Ihnen Schneider