Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
IM Bei ihr war es mehr der Schrecken allein , den das Unerwartete auf den Menschen ausübt und der augen blicklich alle Kräfte des Geistes lähmt, bei dem Einen auf eine Sekunde/bei dem andern aus Stunden hinaus, wie ihre Nerven es bedingen. Bei Schneider fand sich zur Rathlosigkeit noch die Qual, seinen Wohlthäter einer Gefahr ^ ausgesetzt Zu sehen, an der er freilich schuldlos war, aber darum nicht weniger, von Vorwürfen litt. ' ! — Wo willst Du hin? » . . rief Marie zagend und ^ hielt
den Gatten, der auf den Haupteingang zuschritt, an ^ der Hand zurück. ' ^ —, Es bleibt nichts anderes übrig. Um halb sechs ! ersch eint der Profoß mit der Morgensuppe und verbindet ^ damit seine Visite. Warten wir so lange, so ist jedenfalls § alles verloren. '' Das einzige Rettungsmittel ist also, den z Hauptmann rufen zu lassen. Es bleibt immerhin noch s vom Zufall abhängig, ob er kommt, oder Jemand anderer, j aber, wir haben doch die Chance. Es ist keine Zeit zu ? verlieren. ^ Schneider pochte kräftig
an der Thüre, die nach dem ! Corridor hinaus führte. - ! — Ich verlange den Herrn Hauptmann' von Zoller ! . . . rief er laut ... er möchte die Güte haben, herauf- !' zukommen — aber sogleich. ^ — Still da drinnen . . . ließ sich die Stimme der ! Schildwache vernehmen, aber Schneider gab nicht nach. i — Ich muß den Herrn Hauptmann sprechen, die - Sache ist höchst wichtig — sie kann nicht verschoben werden. Es fällt auf Euer Gewissen, wenn Ihr den Herrn Haupt mann nicht benachrichtigt.