Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
Mitternacht war Herangekomnlen und der General- conmiissär hatte die Ruhe noch nicht gefunden. Schon einige Tage zuvor am 13. Juli hatte Schneider Nachricht erhalten, daß sich der Feind wieder in größerer Anzahl der Gegend von Wolfegg, Kislegg und Wangen nähere. Dies hatte ihn veranlaßt, den 5. und 6. Ausschuß zum wirklichen Ausrücken und den Landsturm zur Bereitschaft aufzubieten. Die gefangenen Vorsteher, Landrichter und Priester ließ er nach Feldkirch bringen und die Kanoniere mußten Tag
und Nacht an der Verfertigung von Patronen arbeiten. Den ganzen Tag bis spät in die Nacht diktirte der Gmeraleommissär Befehle und ordnete persönlich an, um dem anrückenden Feinde vollkommen gewachsen Zu sein. Er erhob sich soeben von seinem Schreibtische, wo er noch gearbeitet hatte, als Willam noch einmal eintrat und zwei Männer mit sich brachte, die sich entschuldigten, so spät zu stören. — Ah, Sarkovich, Rogg, was bringt Ihr noch so spät? ... fragte Schneider die beiden, die er wohl kannte