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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Seite 529 von 557
Autor: Byr, Robert / von Robert Byr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 262 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Signatur: 296
Intern-ID: 181024
geeignet und das beste sei, ein tiefes Stillschweigen darüber zu beobachten. Dieser Wink war so bestimmt gegeben, daß sie um so mehr schwiegen, - als eine nachträgliche Untersuchung ihnen die erduld'eten Leiden doch nicht mehr abnehmen konnte, eine bürgerliche Restitution aber ohnehin überflüssig war. Man liebte auch zu jener Zeit noch nicht so sehr , als heutzutage — den Skandal. Statt also für sich selber Schritte zu thun, begnügte sich Schneider nochmals für seine geschädigten Landsleute

aufzutreten, die nun schon seit vier Jahren allen Entbehrungen preis gegeben, die Begleichung ihrer Forderungen vom Staate erwarteten. Seine letzte THKtigkeit vor seiner Arrestation war, eine Bittschrift für sie zu verfassen, und mit einen! gleichen Aktenstücke feierte er in würdiger Weise das Fest seiner Befreiung. Sein Schicksalsgenosse Baron Hormayr war ihm hierin Hilfreich , indem er in seiner gewandten Art denk Gesuche pränsirende Wendungen beifügte und Schneider auf einige bestimmende Momente

aufmerksam machte. Die genmnsame Gefangenschast Hatte überhaupt beide inniger verbunden und Baron Hormayr machte von nun an bei jeder Gelegenheit seinen ganzen Einfluß für Schneider und später für dessen Hinterlassene geltend. Erst im Spätherbste wurde beiden die Rückkehr nach Wien gestattet und im darauffolgenden Frühjahre zog Schneider wieder in sein geliebtes Vorarlberg, daß in zwischen wieder kaiserlich geworden war. Nur Schneiders Geburtsort, wie das ganze Landgericht Weiler, blieb unter Bayerns

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Seite 296 von 557
Autor: Byr, Robert / von Robert Byr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 262 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Signatur: 296
Intern-ID: 181024
alle möglichen Mittel allmälig bis zu den höchsten Opfern und àaftanstrengungen aufgestachelt worden war, so rasch an diesen ungeheuren Situationswechsel glauben lernen? Weit eher galten die Verbreiter dieser Nachrichten für Ver-' rather und diese selbst konnten sich nicht so leicht an den Sturz all ihrer Pläne und Hoffnungen gewöhnen. Wie i Schneider, so wollten auch die meisten andern bis zum ? letzten Moment an ihrem Vertrauen festhalten, die Einsicht, ^ die ihnen früher als dem Volke kam

, wehrten sie mit einer ! wehmüthig bangen Hast von sich ab, sie wollten, wie ! Schneider von sich sagte, die Wahrheit nicht sehen. ? Nur ein ganz kleiner Theil von ängstlicheren Bürgern, ^ zu denen sich - freilich aus weit edleren Motiven, in ruhiger klarer Einsicht und aus inniger Liebe zum Lande, — einige Beamte und Priester, wie Metz und der Stadt-. Pfarrer Steger gesellten, riethen fortwährend auf ausglei chende Schritte, auf kluges Entgegenkommen und zur Auf lösung der als schwere Last drückenden

Landesvertheidigung. Jndeß der Generalcommifsär bei Oberhofsteg neue Verhaue schlagen ließ, waren die Lindauer schon so sehr von der baldigen Invasion in Vorarlberg überzeugt, daß täglich neue und immer dringendere Handelsbriefe das - Retten der in Bregenz gestappelten Waaren in die Schweiz ^ verlangten und aus der Schweiz kamen erneuert Boten l an Schneider, der dort viele Bekannte und Freunde besaß, i die ihn warnten und die W affen stillstand sn a chri ch ten be- ? Mtigten. - ' ' ' l Jetzt wies Schneider

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Seite 355 von 557
Autor: Byr, Robert / von Robert Byr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 262 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Signatur: 296
Intern-ID: 181024
Nur selten kam ein Brieflein an Schneider, das ihm vom Befinden semer Frau Nachricht gab, noch seltener schrieb er selber. Die Verbindung zwischen Vorarlberg und der Schweiz war so strenge gesperrt, daß alle Borräthe aus der Schweiz mit Lebensgefahr herüber geschwärzt wurden. Ja sogar die beiden Frauen hatte man nicht über die Grenze lassen wollen und sie wären zur Rückkehr ge- nbthigt gewesen, wenn sich ihrer nicht ein Priester ange nommen Hätte, der eben vorüber wandelte und dem Offizier

zusprach, die beiden Flüchtigen nicht abzuweisen , als sie von Bregenz kamen. Der Offizier wurde später für diese ordonnanzwidrige Handlung strenge bestraft. Der General, der diese Strafe diktirte, war aus der französischen Schweiz gebürtig und befand sich ebenfalls ini Löwenhof bei Rheineck einquartiert. Er wohnte im oberen Stockwerke bei Lorenz Custer, dem frühern Vertreter der Schweiz bei der französischen Regie- rung, indeß Marie und Therese Schneider ini untern Stocke beim Banquier Fr. August

Custer herzlich aufgenommen wurden. Die beiden Brüder hatten, obwohl sie sonst so ziemlich mit einander harmonirten, doch vollkommen entgegengesetzte politische Ansichten. Der ehemalige Schweizer Gesandte bekannte sich offen und frei für Frankreich und dessen Aggressiv-Politik, indessen sein Bruder eine zwar geheime, aber nur um so lebhaftere Neigung für die Interessen Oesterreichs fühlte. Diese Sympathie war es auch, die zum festen Bande der Freundschaft zwischen ihm und Doktor Schneider geworden.

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