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Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 68 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
65] Die Nationalitäten in Tirol etc. 453 Aber dieser Aufschwung deutschen Wesens hatte in Trient keine Dauer. Um das Jahr 1485 zankten sich hier beide Nationalitäten um ihr numerisches Verhältnis und über die Vertretung im Stadtrate, welche die Deutschen diesem gemäss beanspruchten, indem sie den vierten Teil der ganzen Stadtbevölkerung auszumachen behaupteten, wogegen die Italiener dabei nicht auf die Volkszahl überhaupt, sondern auf die Bürgerschaft als solche gesehen wissen wollten

und ihre deutschen Mitbürger bloss für den zwölften Teil derselben gelten liessen, auch ihnen vorwarfen, dass sie allesamt Handwerker, daher in den Gesetzen nicht genug bewandert seien. Letztere erwiderten, dass die Steuerbücher ihre Behauptung rechtfertigten, wichen jedoch dem die Bürgereigenschaft betreffenden Argumente so gut aus als dem Vorwurfe, dass sie nicht die erforderliche Bildung besässen (52. 87). Und für die damalige Zeit mag auch diese Einwendung gegründet gewesen sein. Aber um die Mitte

des sechzehnten Jahrhunderts verhielt es sich damit anders. Als im April 1561 die österreichische Erzherzogin Eleonore, Braut des Herzogs Wilhelm von Mantua, zu Trient verweilte, wohnten einem Hofballe bei derselben die dort heimischen Deutschen sowohl als die Italiener (li Thodeschi et Italiani di Trento) nicht etwa als blosse Zuschauer, sondern als Tänzer bei, unter welche die Erzherzogin, selbst mittanzend, sich mengte („Arch. Trent.' III, 16). Dies schliesst wohl die Annahme aus, dass jene Deutschen

seindt' (B. Stdt,-A. Abtlg. V, 253). Aber mit dieser Vorsorge, dass das Deutschtum hier nicht mehr zurückge drängt werde, war noch keine Abhilfe geschaffen. Vielmehr bezogen um jene Zeit welsche Barfüssermönche das Kloster, welches dort früher Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde. I. 7. 31

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Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 70 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
65] Die Nationalitäten in Tirol etc. 453 Aber dieser Aufschwung deutschen Wesens hatte in Trient keine Dauer. Um das Jahr 1485 zankten sich hier beide Nationalitäten um ihr numerisches Verhältnis und über die Vertretung im Stadtrate, welche die Deutschen diesem gemäss beanspruchten, indem sie den vierten Teil der ganzen Stadtbevölkerung auszumachen behaupteten, wogegen die Italiener dabei nicht auf die Volkszahl überhaupt, sondern auf die Bürgerschaft als solche gesehen wissen wollten

und ihre deutschen Mitbürger bloss für den zwölften Teil derselben gelten Hessen, auch ihnen vorwarfen, class sie allesamt Handwerker, daher in den Gesetzen nicht genug bewandert seien. Letztere erwiderten, dass die Steuerbücher ihre Behauptung rechtfertigten, wichen jedoch dem die Bürgereigenschaft betreffenden Argumente so gut aus als dem Vorwurfe, dass sie nicht die erforderliche Bildung besässen (52. 87). Und für die damalige Zeit mag auch diese Einwendung gegründet gewesen sein. Aber um die Mitte

des sechzehnten Jahrhunderts verhielt es sich damit anders. Als im April 1561 die österreichische Erzherzogin Eleonore, Braut des Herzogs Wilhelm von Mantua, zu Trient verweilte, wohnten einem Hofballe bei derselben die dort heimischen Deutschen sowohl als die Italiener (li Thodeschi et Italiani di Trento) nicht etwa als blosse Zuschauer, sondern als Tänzer bei, unter welche die Erzherzogin, selbst mittanzend, sich mengte („Arch. Trent.' III, 16). Dies schliesst wohl die Annahme aus, dass jene Deutschen

seindt' (B. Stdt.-A. Abtlg. V, 253). Aber mit dieser Vorsorge, dass das Deutschtum hier nicht mehr zurückge drängt werde, war noch keine Abhilfe geschaffen. Vielmehr bezogen um jene Zeit welsche Barfüssermöuche das Kloster, welches dort früher Forschungen zur deutschen Landes- und Volkelmncle. I. 7. 31

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Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 57 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
442 Bidermann, [54 Canepele (Knäpple). sämtlich im Gebiete von Lavarone vorfindig ; dann Scalceri und Venderle im Gebiete von Pedemonte. Für die Deutschen zu Lavarone (Lafraun) war in älterer Zeit das hier (al Dazi) bestandene Zollamt eine Stütze. Denn dieses Amt war häufig deutschen Be amten anvertraut. So bekleidete es im Jahre 1582 Sebastian Schulbeck und noch im Jahre 1804 Joh, Paul von Bachmayr. Aber unter der bald darauf eingetretenen italienisch - französischen Zwischenregierung machten

die deutschen Funktionäre italienischen Platz und dabei blieb es weiterhin. Noch belebender und jedenfalls konservativ wirkte einst die deutsche Nachbarschaft jenseits der Grenze ein. Seit dieser Zu sammenhang durch das Eindringen italienischer Keile unterbrochen ist, krankt das Deutschtum auf dem Gebirgsstocke zwischen Brenta und Astiko an tödlicher Vereinsamung. Bloss die Berggemeinde Luserna hat sich noch einige altnationale Lebenskraft bewahrt und schöpft solche von neuem aus der deutschen Volksschule

, sich ein 2 ) und damit war auch das Los der dieser Pfarre einverleibten deutschen Dörfer der Umgebung entschieden. Glücklicherweise waren die Dörfer Telve (Telffs) und Eoncegno (Rundtschein) von ihr früher getrennt worden. So erhielt sich die deutsche Sprache namentlich im gebirgigen Teile der letztgenannten Gemeinde (auf dem sogen. Rundtscheiner Berge) bis gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Der Arzt Dr. Hieron. Bertondelli, welcher zu Borgo seine Praxis aus übte, schreibt in seinem 1665 zu Padua gedruckten „Ristretto

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Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 83 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
466 Bid ermann j [78 hinwieder die Staatssubvention, welche der italienische Kaplan zu Bozen bezog, eingestellt (A. BILD und im Jahre 1869 die italienische Schule zu Buchholz in eine deutsche verwandelt (A. VIII). Mittlerweile hatte sich in Innsbruck ein „Komitee zur Unterstützung der deutschen Schulen in Welschtirol und an der Sprachgrenze' gebildet, welchem Beiträge an Geld und Lehrmitteln sowohl aus Oesterreich als aus dem deutschen Reiche zuflössen. Kaiser Franz Joseph spendete

die vorerwähnte Schule erhielt, mit einer dreiklassigen deutschen Uebungsschule für Knaben und Mädchen aus, mit welcher ein Kindergarten in Verbindung steht. Dazu kommen deutsche Freikurse an 22 italienischenSchulen Welsch tirols, deren Abhaltung durch Remunerationen aus Staatsmitteln im Betrage von 25 bis 130 Gulden gesichert ist. Der Gesamtaufwand für das deutsche Schulwesen in den ehemaligen Kreisen Trient und Rovereto, welchen der österreichische Staat bestreitet, beträgt jährlich 15 000 Gulden

2 ). Ausserdem verwendete der 1880 gegründete Deutsche Schulverein, dessen Hauptsitz Wien ist, bis zum 16. Februar 1886 für Schulen Südtirols 34114 fi 59 kr. ■ (wovon 8654 fl. 91 kr. in Tirol selbst aufgebracht worden waren) und zwar Deutschen erteilt, und zwar in 3 Hassen derselben. Als die Regierung sich ent- schloss, am dortigen Lyceum eine Lehrkanzel für deutsche Sprache unci Litteratur zu errichten, fand sie es überflüssig, jenen Unterricht weiter erteilen zu lassen (11. 48). *) Das Komitee

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Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 71 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
in Abgang komme, sondern vielmehr erhalten undt er weitert werde' (Abschrift!. Landtagsprotokolle im landschaftl. Archiv zu Innsbruck VI. Bd., S. 24). Zwar finden wir noch in gleichzeitigen Reiseberichten die Scheidung der Stadt in ein Quartier der Deutschen und in eines der Italiener betont J B ; aber 30 Jahre später geschieht auch dieses Gegensatzes keine Erwähnung mehr, sondern die Reisenden, welche damals Trient berührten, schildern die beiden Nationalitäten als daselbst vermischt und die Bewohner

als durchwegs doppelsprachig 2 ), wie auch der Minorit Coronelli, welcher im Frühjahr 1696 dahin kam, in seinem -Viaggio d'Italia in Inghilterra' (Venedig 1697) S. 123 den Sachverhalt schildert (hanno l'uso promiscuo delle due lingue Italiana e Tedesca), Wie sehr zum Nachteile des Deutschen dies sich seither geändert hat, wurde oben bemerkt. Es ist nun wieder altromanisches Wesen, dem die gotische Okkupation im fünften Jahrhundert so wenig als die bajovarische im achten und neunten die Lebenskraft raubte

, daselbst zum Durchbruch und die vornehmlich durch den römisch- katholischen Klerus genährte lateinische Ueberlieferung auf altrömi scher Grundlage (3. 22, 28) zur Geltung gekommen. Deutscher Gottes dienst wird noch in der Markuskirche gehalten durch einen besonderen Kaplan, der auch eine deutsche Schule unterhielt, welche nun auf Staats kosten selbständig fortbesteht. In der Stadt Rovereto wurden bei der Volkszählung vom Jahre 1880 auch so gut wie gar keine ansässigen Deutschen vorge funden

. Von den 386 Deutschen, die man damals neben 8160 Italienern liier zählte, waren weitaus die meisten (211) Soldaten und beiläufig ein Sechstel Staatsbeamte. Allein dass dem damals so war, während in früherer Zeit die deutsche Nationalität hier eine Achtung gebietende Stellung einnahm, das las st sich hier weder auf eine Ueberlieferung von der Art der in Trient vererbten noch auf eine altrömische Grand- So sagt- Michel de Montaigne, welcher im Jahre 1580 Trient besuchte, in seinem Journal de Voyage (Rome

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Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 84 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
jenen Zweck fördern geholfen 2 ). Anhang. a) Wohnplätze der Juden in Tirol. So verschwindend klein die jüdischen Bestandteile der Bevölkerung Tirols von jeher sind, so trugen sie doch das Ihrige sowohl zur Ver breitung der italienischen Nationalität als zur Vervollständigung der deutschen im Lande bei. Und da sie im übrigen ihre Eigenart bei behielten, insbesondere der Religion ihrer Väter mit äusserst geringer Ausnahme treu blieben, so verdienen sie als Besonderheiten auch spezielle Berücksichtigung

Jude namens J ) Gefällige Mitteilung der Vereinsleitung. Geklunterstützungen an Schul lehrer wurden nur in verhältnismässig wenigen Fällen verabfolgt. Zn Leifers er möglichte der Verein die Eröffnung eines Kindergartens. z ) Näheres, aber meist ohne Angabe der betreffenden Orte, enthält- hier über das „Korrespondenzblatt des Deutschen Schulvereins zu Berlin'. Herr Dr. M. Gehre, der Verfasser der mir erst während des Druckes der vorliegenden Arbeit bekannt gewordenen inhaltsreichen Schrift

„Die deutschen Sprachinseln in Oesterreich' (Grossenhain 1886), schätzt in einem an mich gerichteten Antwort schreiben die Summe, welche bisher aus dem Deutschen Reiche für Schulzwecke nach Tirol floss, auf beiläufig 5000 Mark.

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Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 79 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
462 Bidermann, [74 40 Jahren mit steigender Strenge angewendeten Maxime den Anstoss, welche sowohl in Bozen als in Meran befolgt ward. Sein diesbezüg liches Verhalten weckte und belebte auch ohne Zweifel das Verlangen der Deutschen in Trient nach grösserem Einflüsse auf die Stadtver waltung, welchem Wunsche die dortige Statutargesetzgebung, aber nur vorübergehend, Rechnung 'trug (52. 68). Maximilian I. und Ferdinand I. fassten die italienischen Wirren in Trient, namentlich die durch geistliche

Vorbehalten, welche dem deutschen Elemente immerhin zu statten kamen (11. 105, 123). In den ersten Jahren seiner Regierung regte sich dieses auch oder verrät es wenigstens noch einige Lebenskraft im Avisio- und Sarcathale, sowie unter Maxi milian im Grödnerthale das Bedürfnis nach deutscher Seelsorge sich geltend gemacht hatte. Im Thale Primor aber ging es mit dem Ver falle der Bergwerke zu Grunde und im Fersinathale erlitt es aus der gleichen Ursache eine empfindliche Einbusse. IV. Abermaliges

Emporkommen, der italienischen Nationalität. (1530—1650.) Die Nachgiebigkeit Ferdinands I. gegenüber den Protesten der Trientner, auf deren ungestümes Andringen eben die hiesigen Bischöfe sich ihm widersetzten x ), bestärkte diesen Widerstand und verleitete auch die Roveretaner, sich als Gegner des Gebrauchs der deutschen Sprache hervorzutbun 2 ). Auf dem Felde des Verkehres und auch sonst den Deutschen sich überlegen fühlend, entwickelten nun die Italiener auch ausserhalb ihres eigentlichen Wohngebietes

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Sozialwissenschaften
Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 69 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
die Deutschen in Trient steigenden Einfluss auf die Leitung der Stadtgeschäfte 5 ). Sie verstärkten sich nun auch durch Zuzug von aussen 6 ) und einzelne aus ihnen genossen die Vorrechte des Adels '). *) Schon unterm 7, September 1507 erliess Kaiser Max I. an seinen Stadt hauptmann zu Trient den Auftrag, die nach österreichischen Pfründen lüsternen „Cortisanen von Rom' abzuwehren, und bald darauf beklagte er sich bei der ober- österreichischen Regierung in Innsbruck über „Unordnung und Geschwindigkeit

vero sunt cives et urbis rectores', Vgl. 52. 62—65; 43. 265 (wo das Empor kommen des deutschen Elements den Begünstigungen, welche die Bischöfe und deren Vasallen ihm angedeihen liessen, zugeschrieben, jedoch auch zugestanden wird, dass in der St, Peterskirche im XV. Jahrhundert der deutsche Gottesdienst seinen Anfang nahm). Aus dem Jahre 1431 erliegt eine deutsch vertasste Be schwerdeschrift .der Burger und des Comawns' zu Trient im landschaftl. Archiv zu Innsbruck (Behältnis

V, 19/3). 6 ) Um das Jahr 1485 machten die Trientner Deutschen geltend: .Quoniani vero modo plures honesti viri Alemani cum uxoribus, liberis et bonis suis hanc civitatem intra runt' (52. 81). ') So war Anton Schrattenberger ein Schwager des Anton von Lizzana,. nach dessen Tode Bischof Johann Hinderbach im_ Jahre 1472 ihn mit dem Schlosse Lizzana und aller Zubehör belehnte (16. 148—152). Später erwarb derselbe auch die Castellbarcoschen Lehen. Odoricus Scratemperger war schon im Jahre 1407 bischöflicher Kämmerer

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Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 67 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
, die sich durch italienische Agitatoren leicht zu Aufständen hinreissen liess 3 ). In solchen Fällen spielte die deutsche Bevölkerung eine untergeordnete Rolle, ausser wenn sie der Bewegung sich anschloss, wie es in der Zeit von 1426—1436 geschehen zu sein scheint, wo Deutsche und Italiener gleichmässig durch den Bischof Alexander von Masovien und dessen polnische Umgebung sich bedrückt wähnten 4 ). Damals näherten sich die beiderseitigen Nationsgenossen und gewannen solcher gestalt clie Deutschen in Trient steigenden

. 52. b'2—65; 43. 265_(wo ^das Empor kommen des deutschen Elements den Begünstigungen, welche die Bischöfe und deren Vasallen ihm angedeihen liessen, zugeschrieben, jedoch auch zugestanden wird, dass in der St. Peterskirche ina XV. Jahrhundert der deutsche Gottesdienst seinen Anfang nahm). Aus dem Jahre 1431 erliegt eine deutsch verfasste Be- schwerdeschrift .der Burger und des Comawns' zu Trient im landschaftl. Archiv zu Innsbruck (Behältnis V, 19/3). 6 ) Um das Jahr 1485 machten die Trientner Deutschen geltend

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Kategorie:
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Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 89 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
Familius Angeli, Moyses filius Salomonis de Hozpoch, magister filiorum Tobiae, Isaac filius Jacob de Yedera Familius Angeli, Brunetta uxor Samuelis, Vitalis filius, .... Familius Samuelis, Israel filius Mohär de Brandenburg. Danach zu urteilen, bestand diese Judenkolonie sowohl aus An gehörigen der deutschen als der italienischen Nationalität. Späterhin fanden sich gewiss nur Anhänger der letzteren hier ein, wie denn z. B. ein Schutzdekret, womit Kaiser Max I. unterm 1. März 1516 zu Bozen dem Juden

im Iselthale (und in dessen Verzweigungen). Sind gleich viele Jahrhunderte verflossen, seit man das Puster- thal und seine Seitenthäler nicht mehr als von Slawen bewohnte Gre genden betrachtet und diese mit Recht dem Verbreitungsgebiete der deutschen Nationalität zuzählt, so sind doch hier weder slawische Laute ganz verklungen noch slawische Gebräuche ganz ausgestorben. Be sonders im Iselthale und in dessen Verzweigungen (den Thälern Kais, Tefereggen und Virgen) hört man jene noch gegenwärtig und leben

letztere bis zur Stunde fort. Freilich sind es nur mehr vereinzelte Nachklänge, die da in Betracht kommen; aber sie lassen doch das dortige Gemisch von Slawen und Deutschen als eine besondere Abart erscheinen, deren liier noch in Kürze gedacht werden soll. Die Iselthaler nennen die Sauerbeeren: Dabernitzen (vom slaw. dabernice = Walclhiigelbeere), die Hagebutten : Aunitschen (vom slaw. alnice, dialektisch aunice — rote Kirsche), die Stachelbeeren: Ain- schlize (vom slaw. oselice, dessen Wurzel

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Kategorie:
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Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 63 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
448 Bidermann, [60 vor kurzem die Begründung einer stabilen deutschen Schule in Aus sicht, da der Gemeindevorsteher Leitenberger dazu die Hand zu bieten schien (27, Nr. 231). Von der ehemaligen weiten Verbreitung deut schen Volkstums in dieser Gebirgsgegend legen viele Lokalnamen Zeug nis ab, welche zerstreut oder auch zu Gruppen, vereinigt dort fast allenthalben angetroffen werden; so z. B. im Bereiche des Hauptortes die Weiler Erspameri, Negheli, Peneri; ferner im Bereiche der Fraktion

Guardia das Dorf Onderthal (Olterthal?) unweit der Grenze des alten Burgfriedens, von welchem das Schloss Stein am Callìan (Pietra di Gal liano) umgeben war. Auf der Anichschen Karte von Tirol ist auch ein Weiler namens Rospocheri nächst dein Schlosse Beseno verzeichnet, und von der Ortsgemeinde Besenello gilt es für eine ausgemachte Sache, dass sie ein Ableger der Vilgreidter Deutschen ist (17. 179). Zu Serrada vernahm der Kreisgerichtspräsident von Attlmayr noch im Jahre 1862 deutsche Laute

war hier Wolfg. von Mühlbach Pfarrer (52, 76, Note 1). Wenn das Dorf „Wolaut, teutsch Nosdorf, dessen ein von Schmeller (59. 570, Note 2) citierter Reisender gedenkt, mit Volano identisch ist und der bezügliche Reisebericht Glauben verdient, war daselbst noch im Jahre 1652 die deutsche Sprache allgemeine Umgangssprache. Uebrigens machte die Ausbreitung des deutschen Elements bei Galliano nicht am EtschfLusse Halt, sondern es griff ans andere Ufer hinüber. Im Jahre 1497 war Michael Westerstetten Pfleger

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Kategorie:
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Jahr:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Seite 77 von 94
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 87 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 10 - 13
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalität
Signatur: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern-ID: 130343
460 Bidermann, P2 Trägern lateinischer Kultur gekommen sein mussten (83. 1. 1. 141; 7. 15—23). Und gerade die nach Italien führenden Pässe, an welchen jene Völkerzüge sich gestaut und demzufolge einen Teil der Menschenmasse, die sie in sich fassten, gleichsam abgelagert hatten, erhielten im Laufe der folgenden fünf his sechs Jahrhunderte neue Nachschübe germa nischer Abkunft zu Bewohnern (64. 87—92; 61. 371—373). Es wirkte hier wie in der Schweiz die Politik der damaligen deutschen Kaiser

überlegene, weil in der Yerjüngung begriffene Romanismus gewann hierdurch eine unter diesen Umständen doppelt bedrohliche Anziehungskraft. II, Erste Ausbreitung italienischer Einflüsse gegen Norden. (1290-1480.) Kaum hatte die vorerwähnte Neugestaltung begonnen, so gravi tierten in jenen Grenzgegenden vornehme Geschlechter, deren Stamm baum deutschen Ursprung aufweist, nach Italien 1 ). Sie pflegten mit italienischen Priestern vertrauten Umgang, gingen immer häufiger mit italienischen Familien

Eheverbindungen ein, unterhielten Fühlung mit auswärtigen Parteihäuptern und boten zu Umtrieben die Hand, welchen zufolge sowohl der Trientner Bischofsstuhl als eine Anzahl von Dom herrnstellen im hiesigen Kathedralkapitel Ausländern zugänglich wurden, deren Bestrebungen keine den Deutschen günstigen Ziele verfolgten 2 ). *) Ein gewissermassen typisches Beispiel hierfür bietet das Testament des Wilhelm von Castellbarco vom 13. August 1319 (33. 1. 2. 600 ff.). Es ist das der nämliche Edelmann, dessen Gast

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Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
1877
¬Die¬ Romanen und ihre Verbreitung in Österreich : ein Beitrag zur Nationalitäten-Statistik ; mit einleitenden Bemerkungen über deren Verhältniss zu den Rechts- und Staatswissenschaften ; Festschrift der k.k. Universität Graz aus Anlaß der Jahresfeier am XV. November MDCCCLXXVI.
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Seite 167 von 214
Autor: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Ort: Graz
Verlag: Leuschner & Lubensky
Umfang: V, 206 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; g.Romanen
Signatur: III A-13.964
Intern-ID: 103281
wird auch fortwährend von italienischen Kindern, theilweise aus dem angrenzenden venetianischen Gebiete, besucht, deren Eltern sie so mit der deutschen Sprache vertraut machen wollen. Aber ziffermässig lässt sich das nicht ausdrücken, vorausgesetzt, dass man auf einigeraassen constante Zahlen das Augenmerk richtet. 24 ) Diese Colonien erhalten sich insgemein bei dem oben angegebenen Stande, ob- schon die jeweiligen Glieder derselben wechseln. Diese sind der Rest einer 6000—7000 Arbeiter starken

) -wohnende Bauunternehmer Dominik Sandona. — Seit Kurzem bieten sich auch den Bauern in der Gegend von Inns-' brück Italiener als Dienstboten an und finden als das Aufnahme. Auch als Krämer liessen sich solche zu Pradl, Wilten und Patsch nieder (wohl eine Nachwirkung der Bahnbau- Factorcn). !5 ) Unter den Gemeindewählern der Stadt Innsbruck befanden sich im Jahre 1876: 56 unzweifelhafte Italiener, allerdings auch solche mit deutschen Namen (wie: Esterle, Untersteiner, Waller, analog den in Bozen

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