¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
wird, dass sie durchweg der italienischen Sprache sich bedienen (italice loquuntur) 2 ). Ebenda wird ferner vom Dorfe Telve mit Wiedergabe dessen, was der Erzpriester der hiesigen Pfarre Gian Franc. Pedri de' Mandeli in einer 1770 zu Venedig gedruckten Schrift darüber vorgebracht hatte, behauptet, dass hier, wie einst in Borgo, neben dem italienischen Pfarrer ein Deutscher seines Amtes waltete, und wird auf die damals noch dort bestandene „contrada Tedesca' hingewiesen; aber davon, dass in Telve
noch im Jahre 1776 deutsch gesprochen wurde, ist keine Rede. End lich meldet M. Pezzo mit Berufung auf jenen Erzpriester vom Dorfe Torcegno, einer ehemaligen Dependenz der Pfarre Telve, dass dort Spuren von Cimbern wahrzunehmen seien. Vom Dorfe Ronchi (Raut- perg) wissen wir nur, dass noch im Jahre 1585 ungefähr der dritte Teil aller hiesigen Iiöf'e und Grundbesitzer deutsche Namen trug, was auch auf dem Rundtscheiner Berge der Fall war, während zu Borgo, Ober-Telffs und Castelnöff bloss ein Viertel
diese Eigenschaft aufwies (52. 79). Die Gerichtsbarkeit zu Telvana, unter welcher die vorgenannten Dörfer und der Markt Borgo standen, übten Jahrhunderte lang Deutsche aus, so 1450 Bernhard Gradner, 1454 Leonh. Braideneck, 1455 Leonh. Anich, 1459 Otto Honinger, 1462—1652 die Freiherrn von Welsperg. J A Beda Weber liat (83. 2. 533) noch vor beiläufig 50 Jahren von der Bevölkerung der 8 hinter dem Dorfe Eoncegno gelegenen Berge (monte di Tesobo, monte di mezzo und St. Brigittenberg) behauptet, dass