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Autor:
Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Ort:
Bozen
Verlag:
Verl.-Anst. Athesia
Umfang:
623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Schlagwort:
g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur:
III A-32.499
Intern-ID:
525775
Ur- und Frühgeschichte des Pustertals Jäger und Sammler der Mittleren Steinzeit Bedingt durch die mehrmalige Vergletsche rung der Alpenkette in den vergangenen 500.000 Jahren, boten sich für den Menschen der Vorzeit erst nach dem Ende der letzten Vereisung (Würmeiszeit) durch die Rückkehr von Vegetation und jagdbaren Tieren die Vo raussetzungen für das allmähliche Eindringen ins inneralpine Gebiet. Während im Raum des heutigen Trentino bereits etliche Jägerrastplätze der Späteiszeit aufgedeckt
wurden, kennt man aus Südtirol bisher erst einen Fundplatz, nämlich den Fels überhang am sogenannten Tschon-Stoan auf der Seiser Alm, der in jene Frühzeit, nämlich in die Zeit um 12.000-10.000 v. Chr., zurück reicht. Die weitläufigen Almwiesenböden der Seiser Alm sowie die sanften Almflächen rund um den Sellastock scheinen eines der bevor zugten Jagdgebiete der mesolithischen Jäger gruppen in Südtirol gewesen zu sein. Es ist naheliegend, anzunehmen, dass sich die Jäger nur in den Sommermonaten
in den Hoch lagen (vorwiegend zwischen 1800 und 2400 m Seehöhe) aufhielten und mit dem Heran nahen der kalten Jahreszeit in die Talniede rungen zurückkehrten, wo sie ihre winterfes ten Behausungen mit Werkplätzen sowie mit Herd- und Schlafstellen hatten. Auch im Pustertal lassen sich die bisher ältesten Spuren der Anwesenheit prähistori scher Jäger und Sammler in die Zeit des Meso lithikums (ca. 8.000-5.500 v. Chr.) zurückver folgen. Wie im Etsch- und Eisacktal kann man auch hier zwischen Jägerrastplätzen
und das Sextner Tal an. Wie sich aus der Verteilung der mittel steinzeitlichen Fundstellen aus dem Raum Pus tertal zu ergeben scheint, haben die mesolithi schen Urbewohner im Laufe von annähernd 3.000 Jahren von einem riesigen Territorium Besitz ergriffen, das sie als nomadisierende Jäger und Sammler nach allen Richtungen durchstreiften. So finden wir ihre Spuren in Form von Silex- und Bergkristallgeräten einer seits über der südlichen Talflanke zwischen Rodenecker Alm und Würzjoch, andererseits