¬Die¬ Spendung der Taufe in der Brixner Diözese in der Zeit vor dem Tridentinum : eine liturgie-kirchengeschichtliche und volkskundliche Studie.- (Schlern-Schriften ; 42)
Seite 140 von 190
Autor:
Baur, Johannes / von Johannes Baur
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Wagner
Umfang:
XXI, 169 S. : Ill.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. [IX] - XVI
Schlagwort:
g.Brixen <Diözese> ; s.Taufliturgie ; z.Geschichte 1200-1609
Signatur:
II Z 92/42
Intern-ID:
104665
, christliche Familien betrachten es aber als ein gro ßes Unglück für das Haus, wenn ein Kind nicht zur Taufe kommt (FB), die Mütter sind untröstlich und können einen solchen Fall ihr Lebtag nicht vergessen (20 Antworten). Sogar die «Tschup pen» (kleine Bäumchen) im Walde re(a)rn (weinen), FB Ober- tilliach. Obwohl dem Volk gesagt wird, daß die ungetauften Kinder nicht in die Hölle kommen, da sie ja keine persönliche Schuld an sich haben, freilich auch nicht in den Himmel kom men
können, da ihnen das übernatürliche Organ dafür fehlt, so macht es sich doch viel Sorge um das Los der ungetauften Kin der. Man verfällt auf alle möglichen Auswege, damit diese Kin der letzten Endes doch in den Himmel kommen, erlöst werden (Meran). So ist im Volk die Meinung verbreitet, daß, wenn die Mutter wirklich recht stark nach der Taufe ihres Kindes verlange und sich dabei noch mit Weihwasser besprenge, das Kind durch die Begierdtaufe der Mutter gerettet werde 84 ) (FB Natz, St. Ja kob i. A., Lana u. a.). Eine andere ganz
zu können (FB). In Buchenstein lautet sie wieder anders. Dort sagt man: Sie sind am Wasser auf Bau-' flien wie Vögel. Am jüngsten Tage fallen sie ins Wasser (eine Art Taufe!) und kommen so in den Himmel (FB). Noch weiter verbreitet ist die Meinung, daß die ungetauften Kinder am jüngsten Tage vom hl. Johannes dem Täufer getauft werden. So schließen auch die obigen Berichte von Mareit und Innerpfitsch (FB). Die Begründung dieser Meinung ist folgende: Johannes der Täufer hat die Ehre gehabt, den Heiland zu taufen (FB Göflan
