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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1904
¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
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Seite 129 von 230
Autor: Arens, Franz / von Franz Arens
Ort: Gotha
Verlag: Perthes
Umfang: XVI, 436 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Volkskultur ; s.Weistum
Signatur: II 107.354 ; II 102.240 ; II 120.695
Intern-ID: 87425
nun der Grund und Boden als etwas Uber- gewaltiges gegenüber. Er war kompakter, fester zu fassen, zu messen und zu beschreiben als der Mensch. Die Geschlechter der Menschen gingen vorüber, die Umwelt blieb die gleiche. Ein enges Tal war der Schauplatz des durchschnittlichen Tiroler Bauernlebens; es war durchaus bekannt, durchaus mit ihm ver wachsen. Von der Beschaffenheit des Bodens war Wohl und Wehe seiner Bewohner in ganz anderer Weise abhängig als es etwa der Handwerker von der Güte seiner Werkzeuge

ist. Dazu betrafen die Interessenverbindungen der Menschen fast immer Grund und Boden ; in ihrem gleichmäfsigen Zusammenklange konnte das Besondere der Persönlichkeit leicht verhallen. Das römische Recht, auf ganz andere Wirtschaftszustände berechnet, war noch nicht in Kraft. Und so kam leicht das zustande, was wir im deutschen Mittelalter als Verdinglichung J ) der Rechte bezeichnen. Es ist das die Erscheinung, dafs Rechte und Pflichten nicht an der Person, sondern an irgendeiner Unterlage von lokaler Begrenzt

heit haften, namentlich am Hause und am Grundstück. Da aber doch der jeweilige Besitzer als praktisch notwendiges Zwischen glied eintritt, ergibt sich jenes eigentümliche Gewichtsverhältnis, in dem man wohl einen Beitrag zur Unfreiheit des Individuums sehen darf. Diese Art einer Bindung der Persönlichkeit ist jedoch keine ursprüngliche; das liegt schon darin angedeutet, dafs sie Grund besitz und sefshafte Verhältnisse voraussetzt. In der Tat ist die dingliche Bindung erst im hohen Mittelalter

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