¬Il¬ contributo alla storia nel mondo di lingua italiana e in quello di lingua tedesca negli ultimi venticinque anni (1945-1970) : istituzioni sociali, politiche, giuridiche ; atti dell'XI convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11. - 15. 10. 1971
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Autor:
Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <11, 1971, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Umfang:
XIII, 128 S.
Sprache:
Deutsch; Italienisch
Anmerkungen:
Parallelsachtitel: Der Beitrag zur Geschichte im deutschen und italienischen Sprachraum in den letzten fünfundzwanzig Jahren (1945-1970)
Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Schlagwort:
g.Deutsches Sprachgebiet ; z.Geschichte 1945-1970 ; f.Kongress ; g.Meran <1971>
g.Italienisches Sprachgebiet ; z.Geschichte 1945-1970 ; f.Kongress ; g.Meran <1971>
Signatur:
II Z 759/11(1971)
Intern-ID:
62126
Regierungssystem. Man muiS, wenn man nach der Stellung des Grundgesetzes in der deut- schen Verfassungstradition fragt, zunâchst eines beachten: Die Demokratie hat sich in Deutschland nicht wie etwa in der Schweiz, in Holland, auch in einzelnen Teilen Süddeutsehlands aus einer âlteren, mittelalterlichen Gemeindedemokratie entwickelt. Die deutsche Demokratie hat sich aber auch nicht als Typ einer jüngeren Nationaldemokratie, wie etwa in Frank- reich nach der Franzosischen Revolution entwickelt. Die deutsche
Demo- kratie ist weder auf eine Kontinuitât zu mittelalterlichen Verfassungsformen noch auf eine Revolution gegrünclet. Deutschland hat seine mittelalterliche Verfassungstradition in der Zeit der Reformation und des Territorialstaats sowie des fürstlichen Absolutismus konsumiert. Otto Brunner ist darin recht zu geben, daíâ eine lebendige Beziehung zur mittelalterlichen Gemeindefreiheit nicht mehr bestand, daB es hier ei- nen Bruch gibt, wenngleich zwischen der stândischen und der parlamen
- tarischen Überlieferung natürlich einzelne Brücken bestehen. Im Grunde ist Deutschland ein vom Staat des fürstlichen, aufgeklârten Absolutismus gepragtes Land, was seine politische Kultur angeht. Anderer- seits ist ihm der französische Durchbmch nach vorn, die Demokratisierung des absolutistischen Staatsgefüges in einer bürgerlichen Revolution nur un- zulànglich gelungen - 1848 ist geseheitert. 1919 war eine miiSlungene Re- volution, die Demokratie wurde weitgehend importiert, sie blieb fremd
Entwicklung zum Rechtsstaat gewesen. Das hat natür- lich bewirkt, daíâ die Neigung zu Revolutionen gering war. Ein zweites: In Deutschland hatte der Absolutismus im Unterschied zu Frankreich, aber 15