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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 19.06.1920
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten' , den 19. Juni 1930 Nr. 137 zubieten. Otto Ortler schlug den Ankauf des Goldes unter der Vorgabe aus, der Herr, der das Gold kaufen wolle, sei aus Meran nicht gekommen. Er vereinbarte aber mit Augustin Oswald eine neuerliche Zusam menkunft auf der Grenze für den 2. Sep tember 1919 und trug dem Oswald auf, daß er auch eine größere Menge Saccharin mit bringe, weil er für solches Bedarf habe. Am 2. September erwartete Otto Ortler den Augustin Oswald an der Grenze, Bur

ger und Pinggera versteckten sich mit Ge wehren ausgerüstet am Wege nächst der Stilfseralpe. Otto Ortler hatte vereinba rungsgemäß die Aufgabe, den Oswald auf die Tiroler Bergseite zu locken und dabei es so einzurichten, daß sie bei Einbruch der Dunkelheit am Versteck des Burger und Pinggera vorüberkämen und daß er (Otto Ortler) auf dieser Strecke den mit Gold und Saccharin bepackten Rucksack trage. Bür ger und Pinggera hatten dann einen über raschenden Uebersall zu machen und sich so zu benehmen

, als wenn sie italienische Fi nanzer wären, wobei Otto Ortler dann mit den Rucksack des Schweizers, diesen abstrei fend, die Flucht nach Stilfs zu etgreifen hatte. Wenn Augustin Oswald später sein Gold und Saccharin zurückhaben wolle, sei zu sagen, der Rucksack mit der Ware sei weggeworfen und nicht mehr aufgefunden worden. Augustin Oswald erschien wie ab gemacht, auf der Grenze und brachte das Gold und sieben Kilogramm Saccharin, das er zu.90 Franken pro Kilo gekauft hatte, mit sich. Otto Ortler hielt

ihn bis zum Dunkelwerden hin und hieß ihn dann mit auf den Hof nach Stilfs zu kommen. Er trug abwechselnd mit L^wald den mit der Schmuggelware verpackten Rucksack. Als die beiden zum Versteck des Burger und Pinggera kamen, wurden in ihrer nächsten Nähe zwei Schuß losgelöst und in diesem Augenblick war auch schon Otto Ortler mit der wertvollen Rucksackpackung davon. Der durch das plötzliche Schießen verblüffte Oswald wußte nichts zu beginnen, als be trübt und geprellt heimzugehen. Von der Schweiz aus wafldte

sich der zu großen Schaden gekommene Augustin Oswald brieflich an Otto Ortler. ohne Antwort zu erhalten, Er sandte seinen Bruder Franz ^ Oswald auf den Hof des Ortler, doch Otto . Ortler berief sich darauf, daß er damals von Finanziert überfallen wurde und auf der Flucht genötigt war, den Rucksack weg zuwerfen. Er habe zwar nachträglich nach der Ware gesucht, dieselbe aber nicht mehr finden können. Auch spätere Versuche des Augustm Oswald von Otto Ortler Scha- densgutmachung zu erlangen, waren gänz lich

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.01.1938
Umfang: 8
Gut erhaltener Otto zu verkaufe« Humoreste oon Jobst Iupp. Nach dreijähriger, wenn auch nicht sehr billiger Kameradschaft verrieten wir unseren Otto durch folgendes Inserat: Kleinauto, gut erhalten, preiswert zu verkaufen. ' Eine halbe Stunde »ach Erscheinen der Anzeige begann sich ein Strom von Schmähreden über un seren lieben Otto zu ergießen. Männlein und Weiblein aus allen Windrichtungen der großen Stadt strichen scheeläuzig um den fein gemachten Otto herum und machicn ihn schiecht. Gewiß

, er war nicht mehr der jüngste; aber seit wann ist es Sitte, einem Großvater ins Gesicht zu sagen, daß ihm bereits der Kalk aus den Hosen riesele? D .r erste, der kam. trat den lieben Otto gegen die Reisen, daß er in allen Federn ächzte. „Lust hcut er wenigstens!' «agte er. Bei solchen Fußtnt- ten die Lust zu halten, wäre auch für ein jüngeres Geschöpf als Otto eine Leistung. Dann begann er den Motor auseinander zu basteln. Erst unsere schüchterne Frage, ob er ihn denn auch wieder zu sammensetzen könne, bct

. Er konnte es je denfalls nicht! Dem guien Otto waren noch nie in seinem Leben auf so wüste Art die Zähne geputzt worden. Er wehrte sich knarrend und knirschen), aber schließlich gelang es seinem Peiniger, den er sten Gang dahin zu bringen, wohin er gehörte. Darauf trat er mit der gleichen Energie den Gas- Hebel. Otto hoppelte mit den Sprüngen eines ge hetzten Kaninchens jählings auf den Bürgersteig und hielt mit abgewürgtem Motor haarscharf vor der nächsten Laterne. Wie ein Herrenreiter

sich die MNger an der Polsterung, als ob er es gewohnt wäre, zuHaus das Butter- Messer am Sofa abzuwischen, und behauptete ent schieden, der Wagen sei dreihundert Mar! weniger wert, als wir haben wollten. Für den Rest Hütten wir uns zwei kleine Helle und eine Bockwurst tau fen können. Wir verabschiedeten den Fachmann mit bestem Dank für seine lehrreichen Vorfüh rungen. Die nächsten Interessenten gefielen uns viel bes ser. Sie waren im Alter unserer Großeltern und betätschelten Otto wie ein junges Ehepaar

einer ärztlichen Verordnung, die ihm! vorschriebe, möglichst viel an der frischen Lust zu sein; er zöge es dccher vor, einen offenen Wagen! zu fahren. Schadet sagten wir: denn wir -sochsn,' Otto bereits in der Obhitt dieses vorsichtigen Groß vaters ein stilles, behutsames Gnadenbrot ge nießen. Was nach ihnen kam, war ein Aufmarsch der Mies- und Schlechten-Leumund-Macher. Als sie verschwanden, wüßten wir. daß Otto kein Anzugs- vermögen mehr besäße, daß seme Reisen nur noch! den Wert abgetragener Gummiabsätze

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 19.03.1926
Umfang: 12
, Schwager des deutschen Kaisers, erhält vom thüringischen Staat eine Jahres rate von 480.000 Mark. Neben diesen Gros- I»! VinltiMn il GtsiHiRhi Diitü Kii» Bier! Umk Die große Hoffnung. Originalroman von Erich Ebenst ein. 16 . Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Trude war weder häßlich noch all, son dern, wie beigelegte Photographie bewies, ein sehr hübsches Mädchen von klugem Aussehen. „Aus der Einsamkeit seines Forsthauses mach te sie sich gar nichts", schrieb Otto glückselig, im Gegenteil, freue

ihr Mann, fahren zu wollen. „Es wäre unartig gegen Lehmanns und lieb los gegen Otto, wenn keines von uns bei fei ner Hochzeit wäre", sagte er gereizt zu Frau Magdalene. „Du solltest das doch selber füh len! Sollen sie denken, daß er sich seiner El tern zu schämen hat? Wenn du wirklich Gicht schmerzen verspürst und die weite Reise nicht wagst — gut so fahre eben ich! Ich kann ja nachher gleich den beabsichtigten Besuch bei Gustav und Annchen daran schließen." Frau Gersdorfer war damit einverstanden

. Ottos Verlobung hatte in der Mutter selt samerweise statt stolzer Genugtuung eine seeli sche Gedrücktheit erzeigt, die sie nicht los wer den konnte. Immer wieder stiegen bittere Vergleiche in ihr auf. Warum gerade Otto? Warum kam das Glück nicht lieber endlich zu ihrem Lieb lingssohn, für den sie so viel geopfert, von dem sie so viel erhofft hatte? Gersdorfer schrieb ausführlich und begeistert aus Berlin. Aus jeder Zeile las man zufrie denen Stolz. Ja, sie waren prächtige Menschen, dies? Lehnranns

so erzogen, daß sie überall ihre Pflicht tun werden, ob sie das Schick sal nun in den Salon eines hochgestellten Mannes oder, wie bei Trude, in ein ein sames Forsthaus führt." „Kurz, ich sage Dir, Lene," schloß Herr- Leopold seinen Bericht, „Otto hat geradezu einen .Haupttreffer gemacht mit dieser Hei rat ! Morgen kommt er hierher. Uebermorgen ist die Hochzeit und danach fahre ich zu Ann chen." Am Abend des Tages, da in Berlin die Hochzeit stattfand, saß Frau Magdalene mit Ferdinand oben im Wohnzimmer

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 22.08.1894
Umfang: 10
L. Markendorf, Lipine pr. Schl. Dr. Wagner, „ A. Grieße, Kfm., München F. Gößlinghoff m. G-, Halle Frau Pros. Samuely mit 2 Söhnen, Heidelberg Prof. Dr. Oppenheimer, Heidelberg Finauzrath Briesleben, Dresden O Eichel, Berlin I- Eisenzops, Ksm., Trieft G. Munte, Baumstr., Braunschweig Dir. Dr. C. Breßkern, Wtendorn H. Dowizlaff, Frankfurt Norbert Benedikt, Wien Fritz Großer, Referendar, Berlin Konrad Großer, München Prof Klotz, München Krst v. Nvrim: Otto Mangold, Fabkt., Eßlingen E Thomas, Ingen-, Eßlingen

Reicherdt, Apotheker m. G., Stettin Ch. v. Steller, Preußen Otto Emmerich. Fabrkt.. Berlin Ludw. Mack, Lehrer, Ottingen a.R. Josef Mayr, Buchdruckereibesitzer, Augsburg L. Hartmann, Augsburg I. Daus, Justizrath mit G-, Altona Th- Steintbal, Kfm, Berlin V. Voigt, Rechtsanw-, Halle a. d. S. Chr. Rup, Rechtsanwalt mit Fam., KarlSrube Dr. med. Carl Hardwiger, Pitten Dr. jur. Pockony, Pitten H. E. König, Wieu H. Westwerdt, München Dr. A Bernheim mit G., Berlin Dr. Phil. Zd. Bauschick, Prag Dr. Heinß, Arzi

Fr. Wilh. Dirschl, Mamming Martin Malier, Bamberg Hartmann, Lehrer, Bamberg Rud. Leising, Bamberg Max Leising, Fbkt-, Ramberg Aug. Stumpf, Freiburg i. B. Otto Stumpf, Freiburg i. B. Aug Pest, Amtsrichter, Ratibor Ludwig Gollzmann, Rechtsanwalt, Ratibor llasslurLivr: Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Schulet, Med. Dr. Fridolin v. Blaskovics, Budapest Dr. Heinrich Glogen, Redacteur der Press«, Wien N. Hoffmann, Wien Lieutenant Oskar Ritter v. Stein- haußen, Prag 8ouiie Otto Besfono, Ksm. mit G., Wien

Landesingenieur Thaler, Innsbruck Joh. Elsler, Ingenieur, Innsbruck Herm. Engelmann, Leipzig Robert Wagner, Leipzig Leo Jkafir, Director m. S., Juns- bruck Frau Brendler m. T, Heilbronn Ed. Klein, Fntz Bock, München W. Schwöbi, Lehrer, Haberseld I. Hubert, Lehrer, Haberseld Adolf Halm, Kfm., Berlin M. Girinek, k. k. Notar m. Sohn, Wien Julius Schwarz mit G-, Wien Ferdinand Betthäuser, Fabkt., Kon stanz Dr. Emil Glogger, Arzt, Petersburg Otto Kaschelt, Kfm. m. G-, Dresden Dr. C. Dierling, Arzt mit G., Rostock

I. Baccani, Kfm., Berlin August Schwarzdid, Stuttgart I, B. Roith, Ldg. Dir. mit Fam., Landshut Carl Brandenburg, Ingenieur m. G. u. S-, Charlottenburg Annie Howett, London William Morgan u. Wife, London K. Greinwald mit G,, Hausham Friedr. v. Bourgnignon, stud med- Wien L. Altenberger, Buchbinder, München Otto Weise, Amtsger -Rath, Pirne Gust. Heinemann, stud., Berlin Anton Brummer, Knape Pastor u. Bürgermeister Bredow, Alt-Lands- berg bei Berlin Fr. P. v- Kaiserfeld m- Fam, Graz Rob. Gall

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Dolomiten
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Seite 9 von 12
Datum: 23.05.1936
Umfang: 12
. Sie kennen doch die Legende von dem Mann im Moor', Doktor Braun, und daß die Leute behaupten, wer ihn sieht, müsse dahinsiechen und sterben.' „Freilich, freilich', winkte der alte Arzt ab. „Derlei Aberglauben finden sich überall, wo es Sümpfe und Moore gibt, aber unser Fräu- leinchen ist doch viel zu vernünftig, sich solchen Einbildungen hinzugeben.' Sie unterhielten sich weiter darüber und über andere Sagen, die mit dem Moor im Zusammenhang standen. Otto von Specht hörte nicht zu. Seine Augen nahmen

besonderer Trick angewandt werden, die Türe am Führersitz zu schließen und lachend sagte Otto, mit einem Blick aus die verbeulte und abgeschabte Karosserie: „Wäre Zeit, daß Sie sich ein neues Vehikel zulegten, Doktorchen. Ihre Höchftgeschwindig- feit macht es wirklich nicht nötig, daß man Ihr Nahen schon auf mehrere Kilometer hört.' „Ja, das Ding rasselt und klappert etwas arg, da weicht alles rechtzeitig aus und ich brauche keine Hupensignale zu geben.' Cr hatte schon zweimal auf den Anlasser gedrückt

, aber der Motor rührte sich nicht und die Verzögerung benutzte Otto zu noch einer Frage: „Hat sich denn die Polizei noch nicht in Moorbach sehen lassen?^' „Warum?' „Nlln, nachdem es in allen Zeitungen be richtet wird, daß ein Ausländer Ralf Bergers Flugzeug entführte und darin abstürzte. Ich meine, die Polizei wird es interessieren, ob der Kanadier einen vorschriftsmäßigen Paß besitzt und ob er sich längere Zeit unangemel det in der Gegend aufgehalten haben könnte.' Doktor Braun versuchte wieder anzulassen

entivickelte sich ihre Erkrankung nicht. Eigentlich ivar sie überhaupt nicht krank, nur sehr matt. Otto von Specht hatte Frau von Medems Vorschlag angenommen und war Gast in Wolfsloch. Er fuhr morgens nach Kranau, war aber um die Teezeit wieder im Landhaus Medem, und machte sich dadurch nützlich, daß er Brin nach dem Tee zu einem Spaziergang ausführte. Brin mochte ihn zwar nicht sehr, aber auf schlaue Weise gelang es Otto doch, den Hund sich gefügig zu machen, so daß er ihn begleitete und seinen Posten

vor Marileens Tür verließ. Otto war noch im Besitz von Marlieens Rucksack, den hatte er Brin gezeigt, ihn daran schnüffeln lassen, und dann war das treue Tier ihm ge folgt. Dann konnte Marileen zwar wieder auf- stehen, blieb aber in ihrem Zimmer. Als Otto um die Teezeit von Kranau zurückkam, er zählte ihm Rita, Ralf Berger fei dagervesen, Marileen habe ihn oben in ihrem Zimmer empfangen, und mehr als eine Stunde sei- er bei ihr geblieben. Ihre Absicht war es, Otto zu reizen, aber er lächelte nur auf eigen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.12.1942
Umfang: 6
ihr Gesicht noch nie so gerötet gewesen wie an jenem Tage. „Du hast es dir ja lange überlegt', sagte sie dann, während -sie mir die Puppe, die ich auf ihren Rat hin gewählt, über den Ladentisch reichte. Ich verstand sie nicht gleich, fragte, was sie damit meinte: aber da trat ihre Mut ter von der Seite her unter das Briden^ Einige Wochen vor der W«chnacht 941 setzte sich in Quedlinburg ein kleiner Zug in Bewegung. Mathilde, die Witwe König Heinrichs, wollte das Fest mit Kö nig Otto, ihrem ältesten Sohn

, in Frank furt begehen. Manche Sorge bedrückt« sie, vor allem der Zwist der Söhr Heinrich war wider Otto aufgestanden, und noch diese Ostern hatte «r Männer gedungen, den Bruder zu morden. Al lein die Gefahr ging vorbei. Jetzt saß Heinrich in Haft. Dos schmerzte oie Mutter, wenngleich sie die Straf« als gerecht erachtete. Aber sie liebte Hein« rich; auf Otto war, sie nur stolz. Die Tage waren bitter kalt, die alte Frau fror in ihren Pelzen und Decken, und auch die Nächte in den Herbergen hatten wenig

nicht auch die Söhne wiederum miteinander aussöhnen? ÄM Kloster Fulda ruhte Mathilde ein paar Tage aus, und sie sprach zu dem Abt über ihr Leid. „Hohe Frau', sagte der Abt, „Gott muß deinen Sohn Hein- riH erst zu sich selber führen. Und er wird es tun.' Gesegnet zog Mathilde weiter, und eines Abends kam sie an den Main. Otto, der Sohn, war ihr entgegengeritten. Sie schloß ihn in ihre Arme und sah in sein Gesicht. Es war ernst, Würde leuchtete in ihm wie eine Fackel im HinterarMhe,, ja, èr war ein König

, wie. Heinrich Mer gewesen war. Kein Arg schattete in sei nen Äugen, rein lag seine Seele vor dem forschenden Blick der Mutter. Sein Mund verriet nicht, daß auch ihn das Leid um Bruder Heinrich quälte. Doch Mathilde fühlte es. Die Tage gingen, und der Abend kam, den sie den heiligen nennen. Denn in ihm war der Heiland geboren worden, als armes Menschenkind in einer Krippe. Sie saßen in der Halle des Königsbaues. Otto, Edgitha, die Königin, mit dem kleinen Liuoolf, und Brun, der Bruder des Königs

, ein Priester ohne Tadel. Mathilde war gerade in ihre Kammer gegangen, sich für den Gang zur Mette zu kleiden. Und nun läuteten die Glocken. Da drangen Schreie, näher kommend, in die Halle, in der die Glutkörbe glasten und Fackeln an den Wänden flackerten. Otto horchte auf. „Ein Mensch in tau sendfacher Not', sagte er und richtete sich auf. „Wer ist's?' In diesem Augenblick riß ein Knecht die Tür auf und blieb stehen. „Wer ist's?' fragte der König wieder. „Ein Mensch in härenem Gewand', antwortete

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Dolomiten
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Seite 3 von 12
Datum: 06.06.1936
Umfang: 12
Ralfs sei. Otto verneigte sich gegen sie. „Wir sind in Sorge', erklärte er. „Mari- leen ist heimlich von Wolfsloch fortgefahren, und natürlich mußten wir annehmen, daß sie hierher gefahren ist.' „Ich dachte, sie sei noch krank.' „Rein . . . allerdings auch noch nicht ganz wohl, und — und sie hatte sich vorher auf geregt . . .' „Aufgeregt — warum?' fragte Ralf, und Otto zögerte mit der Antwort. Aber es gab nichts mehr zu verheimlichen: nachdem Rita der Gendarmerie bereits angezeigt hatte, wer

der Verunglückte in Moorbach war, mochten es also auch die Komtesse Melanie und der Diener, der abwartend im Hintergründe stand, erfahren. Es konnte ja nicht mehr lange dauern, bis Gendarmerie in Moorbach erschien. Er sah Ralf an und sagte langsam: „Ich weiß alles. Ein Zufall ließ mich hernurtfinhon ni*»r h*r »ff sagte es Marileen, darum regte sie sich auf, denn sie meinte, ich beabsichtigte, es zur An zeige zu bringen.' „Du weißt — du weißt . . .', stammelte Ralf ganz fassungslos. Otto nickte und ein böses

Lächeln verzog seinen Mund. „Dein Märchen von dem englischen Freund und seiner Wette erschien mir gleich nicht recht glaubwürdig, mein guter Ralf, aber ich war doch überrascht, als ich entdeckte, daß der Entführer deines Flugzeugs Götz Dorncck, der flüchtige Sträfling ist.' „Was?!' schrie Melanie Olmütz auf^ mäh rend Ralf förmlich erstarrte und Otto jprach- los ansah, der hastig fortfuhr: „Ich beabsichtigte gar nicht, die Anzeige zu machen, wenigstens vorläufig nicht; nein, überhaupt nicht, nachdem

davon, daß mir an der Wiederergreifung des unglücklichen Menschen nichts gelegen war. Zunächst mußte ich jedenfalls verhüten . . .' Ralf hörte gar nicht mehr, was Otto aus führte, er unterbrach ihn schroff: „Du hast Marileen gedroht, die Anzeige machen zu wollen!' rief er. „Hast irrt das getan?!' „Ich habe es nicht getan, das heißt, ich es, ehe ich sie hindern konnte, und so kann jeden Augenblick. . .' Das Geräusch eines sich schnell nähernden Autos ließ ihn abbrechen: „Da kommen sie wohl schon

, sondern Frau von Medem und Rita. Diese lief gleich auf Otto zu und ergriff ihn am Arm: „Wo ist Marileen? Ist sie hier? Hat man ihn schon verhaftet?!' Ralf Berger war schnell auf Frau von Medem zugegangen, weil er sah, daß sie schwankte, er zog ihren Arm durch seinen und legte den andern um sie: „Beruhige dich. Tante Dora, es ist noch nichts geschehen. Marileen? Nein, wir wissen auch nicht, wo sie ist, aber das wird sich sicher lich bald Herausstellen! Komm hinauf zu Mutter inzwischen ... Ja. Mutter', rief

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 01.12.1933
Umfang: 16
, als ob er nie beschädigt gewesen wäre! Seine Worte brachen den Bann, unter dem sie bis dahin gelebt hatten: jetzt, wo Otto Maurus wieder erholt und sichtlich gekräftigt unter ihnen weilte, wagten sie, die Vorgänge der Schreckensnacht eingehend zu besprechen. Ob nun Verschueren, Mao-Ssai oder Walter Kollo oder auch Adelgart redeten, immer wie der klangen ihre Worte in Dankbarkeit und Bewunderung aus für die beiden Menschen, die durch ihre Aaufopferung noch viel Furch bareres verhütet hatten. Das Brautpaar

sprach nicht viel. Otto Maurus' Augen leuchteten jedesmal auf, wenn von Hella die Netze war, und die Hel las erglänzten, wenn von dem Geliebten ge sprochen wurde. Was sie beide sich zu sagen hatten an diesem Abend, geschah erst eine Stunde später, als Walter Kollo und Mao- Ssai leise die Fenster geöffnet hatten und plötzlich von der Plaza Mahor aus Taufenden zarter Kinderkehlen ein festlich Lied zu ihnen emporklang — eine Huldigung, die dem Ge heimrat zu danken war. Es waren Kinder von „PLl

. Es war sehr schön. Das Brautpaar stand stumm am Fenster, und wie Otto Maurus scheu nach Hellas Hand tastete, neigte sie sich in tiefer Ergriffenheit gegen ihn und küßte verklärt die Stelle des verlorenen Armes. Da zog er sie zärtlich an sich. Beide wußten von diesem Augenblick ab, daß ihre Ehe eine sehr glückliche werden würde. Die Menschen da unten waren wohl der gleichen Ansicht. Als der Kindersang mit ei nem feierlichen Choral endete, brandeten stür mische Jubel- und Segenswünsche empor. Maurus sprach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 15.03.1947
Umfang: 6
. Der herzliche ehrliche Beifall war verdient und eine Einladung zu einem Wiedersehen. Volkshochschule Innsbruck Montag, 17. März, 20 Uhr. Prof. Dr. Heinrich Otto Werner: Die Entwicklung modernster Kunststile: Naturalismus und Impressionismus (mit Licht bildern). Auskünfte und Kartenvorverkauf im Sekretariat der Volkshochschule, Maximilianstraße .7/11. St. links. Samstag, den 15. März, und Sonntag, den 16. März Innsbruck-Kammer: „Ernte". — Innsbruck-Laurin: „Liebhaber von Borneo". — Innsbruck-Löwen: „Fa milie

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 12.04.1944
Umfang: 6
.» Kinn nachdenklich in die linke Hand ge stützt. über die Art und Weise grübelnd, mit »velcher man Ordnung und Zucht in deutsche Lande bringen könnte. Das Ge dicht, in welchem er sich selbst so jchildert, ist aus dem Jahre 1197, also aus dem Jahre, in welchem der unselige Wahl streit zwischen dem Staufen Philipp von Schwaben und dein Welfen Otto von Braunschweig entbrennt: Ich saz uf einie steine und dachte dein mit deine, dar uf säst' ich den ellenbogeii: ich hete in mine Hunt gesmogen daz.tinne

und das Recht sind wund... Wie muh es aber um das Re'uhs bestellt gewesen sein, das solche Menschen zeitigte und folihe Zustände ausweisen konnte, wie sie zur Zeit des Wahlstreites zwischen Otto von Braunschiveig und Philipp von Schwaben auftraten. Die Ehre? Ein blas ser Schemen. Das Gut? Nur mehr ein Begriff für Strauchdiebe. Gott gefällig leben? Ein heuchlerisches Wort im Mun de derer, die damit Geschäftchen mache» konnten. Mit seherischem Auge hat Walther das Unglück nahen sehen: das Reich ohne Einigkeit

, hat aus die schmählichen Versprechungen Ottos, die an sich schon Verrat am Lande bedeuten, diesem die Hand gereicht und jede 5)itse zugesichrrt zur Erreichung der deutschen Krone. Das war .die Einzige Art und Weise, mit welcher der Welse Otto vielleicht noch aus den Thron kom men konnte, es war aber auch die einzige Art und Weise, durch welche es ihm ge lang, deutsche Lande in maßloses Elend zu stürzeft, ganze 5)erzogtümer zum Ab fall zu bringen uitd Blut statt Korn zu -säen. Walther von der Bogelweide sieht

, daß es ihm/nicht'darum ging, zur mächtigsten und furchtbarsten Waffe: die Kirche zu bekämpfen, sondern , vor zum Bamistrahl. Dies aber ist auch der, allem darum, dar Reich, vor dem Unter- Augenblick, in welchem Walther in aller- gang zu schützen? Walcher roar.-vor alleM schärfster Welse gegen dieses Vorgehen anderen und-einzig:allein nur-Deuffcher, ä tiert. Der Bannstrahl, den der und zwar Deuffcher:im heutigen klaren nach der Verbündung mit Otto und'eindeutigen Sinne des Wortes. Alles nr.», 4.-“ _.XI_

aber vor allem wird jener sein, der aus der Ferne das Feuer bis zur hellsten Entsachung kchürte und sich nicht scheute, nur um reiner Machtinteressen willen, Otto j)and und 5zilse zu reichen. Da gibt es, so Nagt Walther, nur mehr Hilfe bei ^dem Allmächtigen, daß er die Dinge wende und die Kirche, die dies yeranlaßt hat. bekehre: Zu Rome hört' ich lügen zwei Könige betrügen. Davon entstand der größte Streit: in Zukunft und Vergangenheit: es täten sich entzweien die Psaffen und die Laien. Der Priester vergißt seine» Amte» und reißen

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Meraner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 15.07.1896
Umfang: 12
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u. penliou Äuckenthaler. Thomas Gibsone mit Frau, Beamter, Hamburg Johann Rainer, Innsbruck Robert Töth mir Fran, Beaniter Johann Äinort, Haus Nr. l'»5. Fr. Tr. I. E. Bleck mit Z Töchter, Berlin Nigger, Haus Nr. Otto Pnäiiiiger, Privatbeamter, Wien lvitlaudhof. Friedrici, Presrel, Pr. Hanvtmaun, Spandan Eduard !l!au, kausui., München Julius Mosler, Fabrikant, München k. kneiff mir ^ Töchter, Nordliansen Matlülde Ztrasjinann mit Lolin Tr. jnr. Sllsred schecke mit Fran Hermann Polaeek, kansm., Aussig

a. t)-. Eruesr Zckultbeis;, Redaiieur, Wien Otto Brand. Bildliauer, Berlin Cliie Pogel mit Tobn, verw. Ockonomie- rätbiu, Halle a. 2. Tr. Pippow, ?.>!ediziiialratl>. Erfurt Domanig, Nr. LL. Iustizratb Tr. Heinrich Tobernheim mit Familie und Erzielieriu Frl. Hiller, Berlin ^fran; Gschlirker, Haus Nr. 58. Baronin Ilda von t5ngcll>ardt mit Baronesse Kittu von Engelbardt Iostf Malier, Mekner. Pressioni Giovanni, Italia Bellini Ettori, Basalari Pietro, Gschniher, Haus Nr. 53. Bertba Lichtensradt mit 2 Töchter

Lichteiithuru, k. k. Bezirks!)., Bozeu Herm. Lechuer m. Frau. Priv., Anhalt 0. Werkmeister, Stud. jur., Aiünchcn Franz v. Siebert-Gesscn, Darmstadt C. Keßler, Fabrikant, Stuttgart Rößler m. Frau, Kaufur., München Otto Bärusrätter m. Bruder, Aiüiichcir Z, v. Zepharovich in. Fam., Wien Karl Braun, Kaufin., Hamburg 1. Matzal, Statth.-Si. in. Fra», Wien A. v. Miksö, Sektionsrath, Wien L. Mathias, Gymn.-Oberiehrer, Zittau Oberltut. Frauz Stcfscuelli v. Preuterhof u. I Hohcnmaur m. Fam. u. Diensch., Graz . Frau

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 01.07.1928
Umfang: 8
er allerdings eine Flugzeugfabrik, die feiner Fa milie gehört, übernehmen wird. Nicht s>anz den Intentionen des Vaters ist der Sohn des bekannten Bankiers und Mäzens Otto Kahn gefolgt. Roger Wolfe Kahn spielt eine Unzahl von Musikinstrumenten, vor allem das Saxophon, und hat sich mit einer Jazz band selbständig gemacht, die in einein Lo kal auf dein Broadway jeden Abend konzer tiert, mos ihrem jungen Dirigenten, in dessen Namen ja zugleich eine kräftige Reklametrom mel für das Unternehmen, das ihn «ngagicrt

das für so vornehm — und dann Rumpunschtorte — früher waren es Makronen, die kann sic nicht mehr beißen Ich meine, wenn Otto das alles wüßte, er könnte nicht mehr toben, als er die letzten Tage. .. Es ist aber auch wahr! Er ist doch schließlich Arzt und Chirurg — hatte sogar mal die Mög lichkeit, nach Berlin nach „Bethanien' — erzählt er wenigstens — aber die Hauptsache, hier in öer Stadt glauben sie es ihm — und. na ja, und null läßt Du Dir ausgerechnet in Kassel — fährst eigens hin dazu — läßt Dir in Kassel

den Blinddarm herausnehmen! Mein Schwa ger Salomon — er ist übrigens jetzt getaust — würde sagen: «Kassel, auch ein Platz, um sich den Blinddarm herausnehmen zu lassen!' Alle Leute hier wissen, daß Du so mit uns befreundet bist, seit wir uns in Norderney ken nen lern ton. Otto sagt nie anders, als „Mein Freund, der Fabrikant Mohnke, —' also wenn Du der Gerhart Hauptmann und Richard Strauß und Stresemann in einer Person wärst, könnte er den Ton nicht geschwollener nehmen: „Mein Freund Mohnke'. sagt

nach Kassel! Alle seine Bekannten fra gen, sagt er: »Ist es wahr, daß Ihr Freund Mohnke nach Kassel gefahren ist —?' Und Du kennst doch unser Städtchen —! Nein, wirklich es schadet seinem Ruf. Und Du willst doch Otto nicht schaden! Ich auch nicht. Männer, die man hintergeht, muß man anständig behandeln. Sonst verdient man nicht Norderney — es bleibt doch im Sommer wieder dabei, — und verdient nicht das Hinterzimmer? chen bei der guten Dorothee — vergiß nicht die Punschtorte! Erst hast duddgchlksttENJAT

die Punschtorte! Erst wollte er überhaupt den Verkehr abbrechen — das heißt, er sagt, Du hast ihn eigentlich schon abgebrochen. Mit dem Moment, wo in Kassel das Messer von dem Dr. Bullerich — er ist übrigens „Frauenarzt' eigentlich, tobt Otto — mit Deiner Erlaubnis Deinen Appendix berührte. Freundschaft be ruht auf der Ueberzeugung vom gegenseitigen Wert, wütet Otto. Und die Leute wissen das. sagt Otto. Und nun fährst Du — nach Kassel! ... wo er doch der erste Chirurg ist und Dein Freund ist! — Nebenbei

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.01.1877
Umfang: 6
ihren Anfang. In den ersten Reihen stand der ältliche Herr mit der bleichen jungen Dame, deren Gesicht beim Eintritt des hohen Paares einen schwachen Schimmer von Rothe an genommen hatte. Jetzt stand sie der Fürstin nahe und neigte sich lies vor der hohen Frau, welche freundliche Worte zu ihr sprach und huldvoll ihre Stirn küßte; wäh rend dessen ries der Fürst laut den Namen SandorsS; Otto nat vor ihn hin. „Gras Rüdenthal,' begann der Fürst und wandte sich an den Begleiter der ^bleichen Dame. „Wir freuen

uns, daß Sie uns mit der Ankunft der Komteß Agathe an unserem Hof eine so angenehme Ueberraschung bereitet haben; auch wir hoffen, Ihnen eine ebenso große als freudige Ueberraschung zu machen;' und indem er auf Otto wies, fuhr er fort - „Hier, Graf Rüdenthal, steht Ihr Neffe, der Sohn unseres unvergeßlichen Freundes Leopold von Sandorf.' Einen Moment musterten sich Onkel und Neffe nicht ohne Bestürzung, doch Graf Rüdenthal war schnell gefaßt; das Auge des Fürsten, wie die Blicke des ganzen Hofes waren auf ihn gerichtet

ausschreibe, in einem t> olier e n als in dem durch das jüngste verfassungs mäßig zu Stande gekommene Landes » Budget festge stellten Betrage. Dies that gleichwohl der tirol. Landes ausschuß am 15. v. M. indem er den Steuerzuschlag für den Landesfond auf 29 kr. gegen 25 kr. des Vor jahres eigenmächtig erhöhte. Eine Rechtfertigung dessen meist in glänzender Uniform und mit Orden aus der Brust dastanden. Bei aller Gemüthserschütlcrung fühlte sich Otto freudig bewegt, der Cousin des reizenden, jungen

Aiädchens zu sein; diese jedoch schien nicht im entferntesten seine Gefühle zu theilen. Achtlos gingen die Worte seiner Anrede an ihr vorüber und mir zögernd hob sie ihre Hand, um diese Otto zu reichen, welcher dieselbe an seine Lippen brachte. Schweigend stand er neben ihr nnd sann nach, wie er aus's Neue ein Gespräch anknüpfen sollte, als der Fürst wieder seinen Namen nannte. „Herr von Sandorf. wir hoffen Sie dauernd an unse ren Hof zu fesseln und glauben Ihren Wünschen zu be gegnen

, wenn wir Sie zu unserem Geheimsecretär er nennen.' Für Otto war schon zu viel gekommen, er wußte gar nicht, wie ihm geschah; bei dieser unerwarteten, ihn so sehr ehrenden und auszeichnenden Ernennung wurde er vurpurroth im Gesicht, er brachte kein Wort über seine Lippen und war nur im Stande, sich tief vor seinem Wohlthäter zu verbeugen. Alle Pein wie alle Freuden gehen endlich auch vorüber, die Vorstellung war beendet — das fürstliche Paar zog sich in seine Gemächer zurück. Schnell wollte nun auch Sandorf den Saal

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.08.1930
Umfang: 8
" von P. Marini (Gesangsklub Typographia. Inns bruck). a) „Morgenrot" von Otto De Nobel, b) „Wer sich die Musik erkiest" von Karl Goldmark (Buchbinder-Sänger bund. Wien). Fantasie aus der Oper „Faust" von Gounod. a) „Innsbruck, ich muß dich lasten" von Heinrick» Isaak, d) „Audite Nova" von Orlando di Lasto (Buchbinder-Sän gerbund. Wien). „Auf einem persischen Markt". Intermezzo von Ketelbeh. „Wein. Weib und Gesang" von Strauß. Fragmente aus dem Ballett „Die Puppensee" von Bayer. „Wiener Blut" von Strauß

der Hausgehilfin Katharina Adami; Georg. Sohn der Hausgehstfin Katharina Lukafser; Maxi milian. Sohn des Bäckergehilsen Mar Gruber; Otto. Sohn des stadt. Arbeiters Johann Schwarz; Michael. Sohn des Josef Kronthaler, Bildhauer; Anna. Tochter der Haus gehilfin Anna Kogler; Elisabeth. Tochter des Bäcker meisters Raimund Pfund; Johanna, Tochter der Haus gehilfin Gabriele Zösmaier; Friedrich, Sohn des Photo graphen Josef Karg; Hilde, Tochter des Hilfsarbeiters Michael Schwarz. Todesfälle. Emerenz Schnaitl. Gütlers

gattin aus Ellmau. 46 Jahre; Margarete Filzer, Private. 76 Jahre; Michael Neuschmied, städt. Arbeiter. 66 Jahre; Hermann Lindner, Automechaniker aus Rosenheim, 19 Jahre; Otto Schwarz, Schriftsetzer aus Rosenheim. statten. Ich war in dieser meiner Mistion bereits in Eng land und Frankreich, woselbst man mir die größte Bereit willigkeit entgegenbrachte. Gestatten Sie zuvor, daß ich Ihnen ein Schreiben des Direktors der Berliner Gefängnisse überreiche, das Bezug auf meine Mission nimmt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.11.1937
Umfang: 6
auf dem Rummelplatz HMyler ttimt sich zm Miß m MMW' - ehemalige „Konig von Alba-Jahre 1919 sogar der Parlamentspolitik zu. Als nien , Otto Witte, hat auf Grund einer Wette mit Begründer und Führer einer deutschen Splilter- emem spleenigen amerikanischen Millionär eins . . - Weltreise angetreten, die ihn ohne Paß und Vi- 'um rund um den Erdball sühren soll. Maut wurde ein weitläufiges Wohn- Mgustäischen Zeit, das man bis aufs likcht einem pompeijanischen Hause nach- lüer stolze, wehrhafte Geist des alten liicht

- I- neuen römischen Imperiums durch Otto Witte war wirklich einmal König von Al banien, wenn auch nur für ganze — fünf Tage. Es war nur ein unglaublicher, tolldreister Hoch- taplerstreich, der dem Abenteurer damals zur Herrscherwürde oerhalf, doch hat sick Witte im Ver- auf der seitdem vergangenen 22 Hahrs so sehr tn i>iese Rolle eingelebt, daß er selbst daran glzubt, ein König in der Verbannung zu sein. In verschri ener Uniform, die noch Spuren einstiger Pracht zeigt, steht Witte seit vielen Jahren

auf den Rum melplätzen jeden Abend vor seinem fahrbaren „Königsschloß' und verkauft Eintrittskarten für 'eine Schau. Des Exkönigs von Albanien Lebenslauf liest sich wie ein einziger spannender Abenteuerroman. Als ^ind eines Schaustellers geboren» trat Otto Witte bereits mit 9 Jahren in einem Zirkus auf. Kaum 4 Jahre alt geworden, riß er dann aus und trieb ich jahrelang unstet in der Welt umher, bis er in !>er Fremdenlegion landete. Doch auch dort hielt er es nicht lange aus. Cr entfloh und gelangte

nach dem Balkan, wo er sich als Feuerfresser, Schwertschlucker, Domp teur und Wahrsager ernährte. In Belgrad hatte Otto Witte Gelegenheit, seine Künste am Hof des Königs zu zeigen. Ein damals gerade im Umlauf befindliches Gerücht, ein Attentat sei auf das Kö nigspaar geplant, verstand der Abenteurer in raf finiertester Weise eigenen Zwecken dienstbar zu machen. Als angeblicher Hellseher versetzte er sich in „Trancezustand' und warnte den König vor der drohenden Gefahr. Man lachte ihn jedoch aus und wies

ihn aus der Stadt. Doch seltsam — noch innerhalb der Landesgrenzen erreichte ihn bald darauf die Nachricht, daß der König und seine Gattin Draga tatsächlich ermordet worden waren. Fünf Tage König von Albanien. Nach weiteren Jahren unsteten Umherstreichens in vielen Ländern trat Otto Witte als Spion in türkische Dienste. Zu dieser Zeit, gerade ein Jahr vor dem Weltkrieg, waren Bestrebungen im Gan ge, den türkischen Prinzen Halim Eddin als Kö nig auf den Thron von Albanien zu setzen. Seine große Aehnlichkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.01.1877
Umfang: 4
' eine Seligkeit lag darin, schon seit der Geliebten schreiben zu können- „Sich, wie Deine trüben Träume und Ahnungen im Nebel zerrin nen; schon düi ich am Ziele, schon ist das Heim, in das ich mein Weib führen kann, gefunden. Welch' ein Schatten könnte sich noch zwischen, uns stellen ?' Der Fürst — bis zn diesem Gedanken war Otto v. Sandorfs Stirn klar geblieben, jetzt sah man eine leichte Wolke aussteigen. Was hatte er heute sür Entdeckungen gemacht! Zu nächst beschästigte ihn der Gedanke, daß der Baron Holm

nicht, wie er bisher glaubte, ein persönlicher Freund des Dr. Geßier fei, sondern der regierende Fürst, derselbe Fürst, der seinem Vater so wehe gethan und vor dessen Hose ihn sein Pflegevater so oft und nachdrücklich gewarnt hatte. Warum hatte fein Erzieher sich aber doch endlich entschlossen, in seinem Interesse an ihn zu chreiden?' 1 Voll Unruhe durchschritt Otto die ihm eingeräumten Zimmer; er stand im letzten einem Bilde in Lebensgröße gegenüber, dos einen geharnischten Ritter mit halb ge schlossenem Visir

darstellte. Das Costüin gab dem Bilde etwas Fremde-, doch während Otto so mechanisch darauf hinsah, war es ihm, als hätte er das Gesicht irgendwo im Leben schon gesehen. Nach diesem Wo grübelte er in deß nicht, sondern seine Gedanken wurden ernster und blieben beim Fürsten stehen. „Warum hat mich der Fürst getäuscht,' rief der junge Mann im Zwiespalt? seiner Empfindung. stungsfähige Privat - Etablissements der Monarchie zu Lieferungen herangezogen. Der schwierigste Theil der Beschaffung waren un streitig

- ter, Postvcrwaltcrsgattin. — InRovercdo ist der Pro fessor des Gymnasiums vou Fiori gestorben. — In „Wußte er vielleicht, daß ich mich nicht freiwillig an seinen Hos begeben würde, daß ich vor ihm gewarnt bin? Oder bat es einen Plan, mich zu einem Msnschen zu erziehen, der sich durch .Fürstengunst hoch beglückt fühle ? Wäre er nicht besser, ich folgte dem Rathe meines cdlen Erziehers, diesen Hof zu meiden und der Stimme meines eigenen Herzens, die mich nach Göttingen zurückzieht?' So weit war Otto

in seinem Selbstgespräch gekommen, da schrak er plötzlich zusammen; seinen Augen kaum trau end, sah er, wie der geharnischte Ritter sich bewegte; das Gemälde bildete eine Thür, dieselbe öffnete sich und der Fürst trat in das Zimmer. Einige Minuten waren nöthig, ehe Otto Fassung ge wann ; forschend blickte der Fürst in sein Gesicht und sprach vorwurfsvoll; , „Sie haben sich, wie ich bemerke, mit trüben Gedan- ken beschäftigt?' Beschämt, daß sein Wohlthäter seine Gedanken errathen, senkte der junge Mann den Blick

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.08.1902
Umfang: 8
)ralewski, Berlin. Fritz Possin u. Fam., Kaufm., Berlin. Jstdor Vajda, Direktor, Budapest. Ed. Pern- cker u. Frau, Wien. Hans Snowdon, Magdeburg, M. M. Solmitz, Frl. D. Frantz, Berlin. Silber- zleit-Eppenstein, BreSlau. Georg Wittmer, Ingen., Karlsruhe. Dr. Wieland, Berlin, Rud. Winkelhausen l. Frau, Danzig. Dr. Karl v. Wild u. Frau, Arzt, Dassel. Otto Wergisosse, Ksm., Düren. Eug. Werner, Znsp., Budapest. A. Veget u. Frau, Ksm., Hamburg, vr. Otto Stahl u. Frau, Adv., Hagen. Max Schwarz, ilen. Frau

. Otto Schönherr, Priv., Glauchau. Otto Pohlenz, Lehrer, Ebersbach. G. Hohenner, Kaufm., Delmenhorst. N. Sauermann, Lehrer, Leipzig. Hotel Tirol. Karl Lottermoser, Assessor, Ehem- nitz. Dr. Herm. Ulrich, Oberlehrer, Dittau. Herm. Proger, Hohenstein. Dr. Paul Gottmann, Arzt, Otterndorf. Jakob Reinhart, Stuttgart, Wilh. Kiel horn, Berlin. Otto Leipold, Lehrer, Plauen. Guido Sachsenweger, Lehrer, Plauen. Adolf Beisser, Lehrer, Stuttgart. Ulrich Lottermofer« Maler, Dresden. Grandl. Johanna Marchak

, Kellnerin, Wienr Albert Guthaler, Clempenow..Wlh. Cranse. Cafe Kusseth. Marka Gruttner, Berlin. Rud. Wintermantel, Adolf Haas, St. Georgen. Franz Reicht. Arzt, Hamburg. Dr. Franz Freih. v. Menzi, Graz. Reustädter Hof. C. v. Nievelt mit Frau, Wiesbaden. Paul Messner, Kfm., Leipzig. Rosengarten. Rudolf Lindner, Lehrer, Leip zig. P. Ehrmann, Lehrer, Leipzig. Heinr. Renner, Kaufm., Schwäb.-Hall. Otto Hasenmayer, Archit., Schwäb.-Hall. Karl Jocke u. Frau, Beamt., Wien Leop. Hofer, Bahnbmt., Radantz (Bukowina

. T. Thiele, Leipzig. I. Macher, Wien. Paul Key wann, Lehrer, Raschnitz. Dr. I. Lanther, Berlin H. Zimmermann, Franz Ulrich, Emil Ulrich, Bmt., Dresden. Goldene Traube. Hans Bromig, Kfm., Nürnberg. Karl Stöckl, Feldkirchen. W. Klott, Oberlehrer, Posen. Fz. Tachinger, Oberlehrer, Karl Mofer, Jurist, Goldwort. F. Winkelhansen, Danzig. B. Ferndach, Kattowitz. Max Richter, Lehrer, Chemnitz. A. Winkler, Kfm., Furcht W. Wurm, Pfarrer, Rothfaifen. Paul Zlun, Lehrer, Otto Perthes, Paul Krapelin, Leipzig. Max Otto

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.01.1877
Umfang: 4
als ein solches erweisen müßte, als die unerläß- ?as Geheimniß des Fürsten. Roman von Hh. Älkmar. (10. Fortsetzung.) Er antwortete unbefangen: „Du traust meiner Machl zu viel zu, aber etwas Wah res liegt darin. Agathe hält etwas auf meine Freund schaft. — Du hast ihr von Deiner Hertha erzählt und ich war so glücklich, ihr eine lebendige Schilderung von dem Liebreize der Holden zu machen.' Otto wurde durch diese Ruhe des Freundes gereizt. „In der That, daran dachte ich nicht, daß meine Cou sine erst Deiner Versicherung

— will ich Dir als ivahrer Freund etwas ent decken, wovon Du keine Ahnnng zu haben scheinst; Agatbe's Argwohn gegen Dich hat seinen Grund darin, daß ihr Vater Dich bereits als seinen Schwiegersohn ansieht.' Otto ward plötzlich bleich, Kronau hatte das Centrum getroffen. „Und Agathe glaubte?' fragte er. „Glaubte.' ergänzte Kronau. „Tu würdest um ihre Hand werben; sie sah daher den Feind in Dir. .der sie behindern könnte, einst ihre freie Wahl zu treffen, oder in ein Kloster zu gehen, daher ihre Freude

. Dich als den Verlobten einer Anderen zu wissen.' Kronau nahm feinen Hut, und Otto sagte nicht, daß er bleiben sollte, er mußte das soeben Gehörte in der Einsamkeit zu zerlegen suchen und er saß lange Zeit nach denkend da. Plötzlich ertönte ungestüm die Klingel aus dem Zimmer des Fürsten, er raffte sich schnell auf. um dem Rufe eiligst zu folgen. Ein kleiner, schmaler Gang und eine kurze Wendeltreppe führte von Otto's Gemächern zu denen des Fürsten; schon nach wenigen Minuten stand der junge Mann vor seinem Gebieter

, den er zu seinem Erstaunen am Schreibtisch fitzend fand. Am Morgen hatte sich der Kranke noch so hinfällig gefühlt, daß er auf einem Divan liegend die Vorträge seiner Räthe hören mußte und Otto von San- dorf hatte er außergewöhnlich den ganzen Zag freie Zeit gestattet, indem er sagte, er bedürfe der ungestörten Ruhe. Eben wollte Otto einige Worte über die Freude, den Fürsten so wohl anzutreffen, sagen, als er sah, wie dieser sich mir mit angestrengtester Mühe vom Schreibtische er hob und nach dem Divan hinschwankte

, leine Dienstleistung mit stummer Geberde ablehnend. „Nein, bleiben Sie nicht stehen, rücken Sie Ihren. Sessel so,' sagte der Fürst dann, als er sich halb auf dem Divan ausaeilreckt. und indem er dem jungen Manu einen solchen Platz anwies, daß er ihn im Auge behalten konnte, fuhr er fort: Ich finde jetzt noch keinen Schlaf, ich habe Sie gerufen, am ein Stündchen 511 ver plaudern.' Das Letztere glaubte Otto bezweifeln zu müssen; schon hatte er lange genug in des Fürsten Nähe gelebt

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Dolomiten
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Seite 4 von 12
Datum: 06.06.1936
Umfang: 12
und die Tonhöhe ver ändert, wird die Sprcchmafchinc beim Erlernen dieser Sprachen bchilslich sein. das Holz, doch nicht die grobe Fault Einlaß fordernder Polizei. Otto erkannte sofort die Stimme und riß den Türflügel auf: „Marileen . ..?!' Aber im nächsten Augenblick taumelte er zurück,, als habe jemand ihm einen Schlag gegen die Brust versetzt, denn hinter Mari leen kam wie ein gewaltiger, drohender Schatten seines Vaters breitschultrige Gestalt ins Licht der aus der Eingangshalle in brei- . ter Bahn

...? Bei dir war sie? In Wald reut? Wie konnte sie wissen — erraten .. .?' „Jawohl! Erraten! Wenn du es ihr nicht gesagt hast, daß ich es war, der Eugen Dor neck ins Herz schoß!' Er sah sich nach Marileen um. Aber Mari leen war nicht mehr da. Weder er noch Otto hatten bemerkt, daß sie den Gang herunter geeilt war, nachdem sie kaum die Halle be treten hatte. Aus dem Gang kam nun lau fend und ganz außer Atem Ralf. Ihn gar nicht wahrnehmend, sprach Leo von Specht wetter, während Otto ihn entgeistert an starrte. „Erraten ach

was! Der barmherzige Gott selbst muß es ihr eingegeben haben, zu mir zu fahren, damit endlich — endlich — die Wahrheit ans Licht kam. Endlich die Last mir von der Seele genommen wurde. Ja. Otto! Was starrst du? Ja, ich habe dir mein Wort gebrochen! Ich habe es ihr zugestanden, daß ich den Eugen erschoß!' „Sie, Herr von Specht!' keuchte Ralf und faßte den alten Herrn an der Brust. „Sie sind Eugen Dornecks Mörder! Und Sie konn ten vier Jahre schweigen? Sie konnten es zu lasten, daß vier Jahre ein Unschuldiger

. . Im letzten Augenblick konnte Karl, der hinter dem alten Specht stand, zufassen, ehe die mächtige Gestalt zusammenbrach, wie ein gefällter Stier. Er hätte den Sturz nicht auf- halten können, wenn nicht Otto rasch einen der schweren Sessel herangeschoben, in den sie ihn nun gemeinsam niederließen. Und grade jetzt kamen Melanie und Rita, von des alten Herrn dröhnender Stimme aufgeschreckt, die Treppe herunter, langsam folgten ihnen Frau von Modem und Frau Berger. Leo von Specht war nicht ohnmächtig

ich. Ich werde sühnen ... ich will sühnen . ..' Ein tiefer, befreiender Seufzer hob seine mächtige Brust, und sein Kopf sank herab. Otto beugte sich über ihn. ergriff seine Hand. Alle anderen standen erstarrt und schweigend, wie auch von der kalten Hand des dunklen Engels berührt, der durch die Halle lautlos geschritten war und ein reuiges Herz zum Stillstand gebracht hatte. Im Krankenzimmer war von den Vor gängen, die sich im vorderen Hause abspielten, nichts zu hören gewesen. Schwester Klara brachte

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.11.1940
Umfang: 6
hat, durch die Ostia schon im frühen Mit telalter der Verödung anheimgefallen war, spendet der Strand der Hafenstadt Romas Tausenden oon Badegästen wäh rend des heißen römischen Sommer» Er frischung und Erholung in staubfreier reiner Seeluft, und die neue Autostraße ermöglicht auch denen einen raschen und mühelosen Besuch, die nur die Grabungen und ihre Ergebnisse kennenlernen wollen. Mein Freund Otto trug mit Stolz und Würde seit nahezu zehn Jahren einen wohlgepflegten großen Schnurrbart und einen zierlichen

strauch, mindestens sei er so stachelig wie die Dornen der Rosen. Da brachte Otto seiner Liebe ein uner hörtes Opfer. Cr nahm sich seinen ganzen schönen Bart ab, tesiertè sich Oberlippe und Kinn ratzekahl und stellte in ange nehmer Ueberraschung fest, daß er zehn Jahre jünger aussähe. Am Abend wollte er sich mit Inge tref fen. Er hatte ihr kein Wort von seinem heroischen' Entschluß mitgeteilt. Der Eingang des Kinos war schwach erleuchtet. Inge stand schon da und spähte auf die finstere Straße

. Kinobesucher gin gen an ihr vorüber. „Ich will sehen, ob sie mich gleich er« kenntl' dachte Otto, girtg auf Inge zu grüßte höflich und sagte mit leicht ver stellter Stimme: „Gestatten Sie. mein Fräulein, daß ich Ihnen ein wenig Ge sellschaft leiste?' Inge sah ihn halb entrüstet, halb er freut an, lächelte Vm wenig und ging schweigend ein Stück zur Seite. Sie hatte ihn Nicht erkannt!. Das Spiel begann Otto Vergnügen zu machen. Er sosgte Inge und sagte leise: „Ich weiß ein nettes kleines Cafe ganz

in der Nähe. Darf ich Sie zu einer Tasse Kaffee einladen?' Diesmal sah sie ihn voll an, lächelte — genau so verführerisch wie damals, als Otto zum erstenmal mit ihr gesprochen hatte — und sagte: „Heute geht es leider nicht. Jeden Augenblick kann mein Onkel kommen. Aber vielleicht morgen um acht...?' . ^ Dem armen Otto gab es einen Stoß» der ihm die Sprache raubte. Er ging wort los davon. Heute ist er zu seinen alten Grundsät zen zurückgekehrt. Der Bart sproßt wieder aus Kinn und Oberlippe. Und er sucht

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