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Bücher
Jahr:
1889
Im Hochgebirge : Wanderungen
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Seite 111 von 389
Autor: Zsigmondy, Emil / von Emil Zsigmondy
Ort: Leipzig
Verlag: Humblot
Umfang: XV, 360 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Alpen ; s.Bergsteigen
Signatur: III 466
Intern-ID: 199711
bald unseren Blicken. Otto, die Karte und den Coinpaß in der Hand, übernahm nun die Führung. Durch den Eisbruch hatten wir bald über Schnee- und Eisrücken unseren Weg gefunden. Es lag nun ein mäßig geneigtes Firnfeld vor uns. Purtscheller, der gerne auch den Hochferner noch erstiegen oder, wie er sich ausdrückte, „mit genommen' hätte, drängte Otto, er möge sich mehr gegen rechts nach dein Hochferuer zu halten. So drehte sich allmälig die von uns eingeschlagene Richtung, und unversehens standen

wir vor einer jäh aufsteigeuden Firnwand, deren Fuß von einer mächtigen und sich weit erstreckenden Randkluft durchrissen ward. Der Nebel war so dicht, daß ich Otto nur noch in verschwommenen Umrissen wahrnehmen konnte. Natürlich war von einer richtigen Beurtheilung des über dem Schrund aufsteigenden Firnhangs nicht die Rede. Otto er klärte, daß die Randkluft, wenn er in die Eisbrücke ein paar Stufen haue, passirbar sei, er aber noch nicht wisse, ob die jenseits sich aufbauende Wand erstiegen werden könne

. Er wollte in Anbetracht des Umstandes, daß die Höhe der Wand keine bedeutende zu sein schien, einen Versuch unternehmen, zu mal unmittelbar unter der Randkluft das Firnfeld fast ganz eben ansetzte. Um Otto am Seile den nöthigen freien Spielraum zu lassen, mußte Purt scheller als Zweiter ganz an den diesseitigen Rand der Kluft herantreten. Ich blieb mit gespannter Aufmerksamkeit die Bewegungen meiner Genossen ver folgend und zum Anziehen des straffen Seiles bereit, tiefer unten stehen. Otto begann nun, Stufen

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Bücher
Jahr:
1889
Im Hochgebirge : Wanderungen
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Seite 118 von 389
Autor: Zsigmondy, Emil / von Emil Zsigmondy
Ort: Leipzig
Verlag: Humblot
Umfang: XV, 360 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Alpen ; s.Bergsteigen
Signatur: III 466
Intern-ID: 199711
geboten ist. Um sieben Uhr standen wir an: Nande des Eises, wo wir das Seil ablegten und uns an: Wasser labten. Wir liefen nun hinab über die Moräne und standen bald an dein steileren Abbruch zum Schlegeisthale. Otto wollte genau die Aufstiegsroute einhalten, Purtscheller und ich hingegen wünschten, recht bald aus der Nässe zu kommen und waren daher für einen direkten Abstieg ins Thal, auf dessen Boden nur einen Weg zu treffen hofften. Wir schritten denn auch, trotz Ottos Wider spruch

Hang, wo schoi: Sträuchen wuchsen, scheitern? Sollten wir wirklich noch zu einem Bivoiiak gezwungen werden ? Purtscheller hatte jedoch noch Thatkraft genug, um dies hintanzuhalten. Energisch dräiigte er vorwärts. Am peinlichsten war unser wilder Abstieg für Otto, dem jeder Griff mit den wilndei: Händen in die nassen Sträucher oder Legsöhrei: große Schmerzen bereitete. Will beim der Hang kein Ende nehmen? Nach langem, bangem Abwärtsklettcrn verflachte sich schließlich die Berglehne, und wir standen

bei völliger Dunkelheit, ganz durchnäßt auf der schuttbedeckten Sohle des Schleg- eisthales. Aber von dem gehofften Wege war nichts zu gewahren. Wir ver suchten die Laterne anzuzünden; es gelang nicht, weil wir von Nässe troffen. Seltsam genug, während wir so standen, ward es zusehends lichter, was wir uns nur aus einem Diirchschimmern des Mondes durch den Dunstschleier er klären konnten. Otto brummte noch über den, wie er meinte, unpraktischen Abstieg, den wir gemacht hatten, während wir froh

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Bücher
Jahr:
1889
Im Hochgebirge : Wanderungen
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Seite 72 von 389
Autor: Zsigmondy, Emil / von Emil Zsigmondy
Ort: Leipzig
Verlag: Humblot
Umfang: XV, 360 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Alpen ; s.Bergsteigen
Signatur: III 466
Intern-ID: 199711
während der Arm in dein nächst höheren horizontaleil Riß lag. Das Weiter- kominen konnte mir durch eineir Kamin im Inner«: des Couloirs erzwungen inerden. Oben verbreiterte sich das Co«iloir «nieder, die glatte«« Felsen schiene«« jedoch ganz non harten« Eis überzogen. Endlich bot sich mir unter eine««« überhängeiiden Felsen ein Platz zun« Sitzen, so daß ich Otto völlig nach- ko«nmeii lassen konnte. Daß Seil «varf ich der größere«« Sicherheit halber um eine«« vorsteheirden Gneißblock

gab es keinen Stutzpunkt, de«««« der Felsei« oberhalb «vies auch nicht die geringste Fuge ans. Als ich diese etiva drei Meter lange Stelle bervältigt hatte, «var es bereits halb zrnei Uhr. Drübei« entledigte ich «««ich der voi« i«un ar« überflüssigen und daher lästigen Steigeise«« und «vartete auf Otto, der «nir «««einen Rucksack zuriickgab, den er seit Begi«««« der Felsenkletterei nebst seinem eige««en getragen hatte. Statt der erwarteten Erleichterung kan« nun eine Stelle, «vo so steile

Blöcke hin, allerdings ohne daß die Steilheit sich besoirders vernriirdert hätte. Bald kam ein kleines sekundäres mit Schnee gefülltes Couloir. Ich gi««g ein Stückchen hinein, dam« erkletterte ich ben zu unserer Linken aufsteigenden Kamm. Otto stieg direkt über den Kanrin auf. Im weiteren Verlaufe kau« ««och, ein zweiter, den« ersten ähnlicher Karnin, dam« noch eine Reihe von Blöcken, und wir standen ai« der eiirzigen Stelle des Weges, wo wir hätten ausgestreckt liegen können. Es «var

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Bücher
Jahr:
1889
Im Hochgebirge : Wanderungen
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Seite 382 von 389
Autor: Zsigmondy, Emil / von Emil Zsigmondy
Ort: Leipzig
Verlag: Humblot
Umfang: XV, 360 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Alpen ; s.Bergsteigen
Signatur: III 466
Intern-ID: 199711
der Aiguille bit Plat genosseneit Rundschau nicht gewähren könne, und blieben auf unserem Aus sichtspunkt zurück. Emil saß am Steinmann und zeichnete. Der schönste Theil des Panoramas ist die Meise, deren gewaltige Süd wände dem Beschauer zngekehrt sind. Angesichts des Berges that es Otto leid, daß ich dies Alpenland verlassen sollte, ohne die Meise erstiegen zu haben. Er kam daher auf den schon früher mir gemachten Vorschlag zurück, daß er und Emil mich bei der auf dem gewöhnlichen Wege

ansznführenden Besteigung begleiten wollten. Vor einigen Tagen hatte ich diesen Freundschaftsdienst zurück gewiesen und mit den oben erwähnten Führern die Bergfahrt ausznführen versucht. Der Leser erinnert sich, wie es mißlang. Da Führer nicht mehr zu erlangen waren, nahm ich jetzt den in herzlicher Frenndschnst dargebotenen Vorschlag an. Otto sprach mit Emil, der auf den Gedanken seines Brttders einging. Eilig liefen wir den bequemen Fußsteig nach La Börarde hinab und rüsteten uns mit Lebensmitteln auf zwei

die Auffindung eines leichteren ein erhebliches Ver dienst gewesen. Otto war mit dieser Aenderung des Planes gar nicht einverstanden. Er bekäinpfte sie eifrig und ausdauernd. Auch ich sagte mir, daß an die Stelle des für mich beabsichtigten Freundschaftsdienstes ein neues Unternehmen mit

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