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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 28.01.1905
Physical description: 8
gegen über, eine Annäherung der beiden Volksstämme kann aber nur durch die entgegenkommende Mitwirkung der Volksvertreter erreicht werden. Um aber ihrer Stellung gerecht zu werden, behält sich die Regierung vor, selbständig Entschließungen zu fassen. Die Arbeitsfähigkeit auch des böhmischen Landtages sei weiter eine wesentliche Vorbedingung. Die Regierung wird ihr besonderes Augenmerk darauf richten, ein gedeihliches Wirken aller Landtage herbei zuführen. Die Regierung wird die gesamte Verwaltung im Sinne strengster

werden. Ferner könne Industrie und Landwirtschaft bei den Verwaltungsbehörden auf volles Entgegenkommen rechnen. Die Regierung wird die Novelle zur Gewerbeordnung demnächst vorlegen und die Reform der Arbeiter-Versicherung weiter ver folgen. Schließlich richtet der Ministerpräsident an das Haus die dringende Bitte, die Verhandlungen über haupt zu ermöglichen und eine geregelte und frucht bringende Arbeit dadurch herbeizuführen. — Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Die Pa role für olle Parteien

, besonders aber für die Deutschen, bleibt aber nach wie vor: Abwarten! Zwei Punkte der Rede gaben besonders den Deutschen Anlaß zu ernsten Bedenken: der Vorbehalt selbständiger Ent scheidung der Regierung in Nationalitätenfragen und die Erwartung, daß die Deutschen im böhmischen Land tag die Obstruktion zuerst aufgeben sollen, um die Ver ständigung mit den Tschechen zu ermöglichen. Die Deutschen hohen eben unter allen Umständen immer nachzugeben. Der Handelsvertrag mit Deutschland

die Geburtstagsfeier durch die Erkrankung des zweiten Sohnes des Kaisers, Prinz Eitel Fritz, an Lungenentzündung stark beeinträchtigt. (Der Generalstreik der Bergarbeiter.) Trotz aller Bemühungen der Regierung, die Kohlen zechenbesitzer zur Nachgiebigkeit gegen die Arbeiter zu veranlassen und es zu einer Einigung zu bringen, beharren die Kohlenbarone hartnäckig auf ihrem Standpunkte absoluter Ablehnung. Sie erklären: Ein Nachgeben der Zechen bedeute eine nie wieder zu ersetzende Ein buße von Autorität

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 28.01.1905
Physical description: 20
nahm der Herr Ministerpräsident Dr. v. Gautsch das Wort zur Abgabe der Regierungserklärung, welche besagt, daß die Regierung ihr Bestreben darauf richten werde, dringende, wichtige Vorlagen im Bereiche beider Häuser der Erledigung zuzu- sühren. Ruhig wurde die Erklärung angehört. Es fiel kein verletzendes oder beleidigendes Wort. Spärliche Bravorufe zeigten das Einverständnis Einzelner mit bestimmten Punkten der Erklärung an. Die Sitzung war von sehr kurzer Dauer. Nach dem Herrn Ministerpräsidenten

der Regierung die Ermäch tigung erteilt, für die Bahnlinie von Meran über Naturns, Latsch, Schlanders, Laas, Eyrs und Schluderns nach Mals die Staatsgarantie eines jährlichen Reinerträgniffes zu gewähren, dessen Höchstbetrag mit 178.500 fl. ö. W. — 357.000 K, entsprechend dem Erfordernisse für Verzinsung und Tilgung eines Vorzugskapitales in der Höhe von 8.400.000 K, festgesetzt wurde. Nach Erfüllung der zufolge des bezogenen Ge setzes in Betreff der Beitragsleistungen der Inter essenten vargeschriebenen

bezweckt nämlich, der Regierung die Ermächtigung zu erteilen, zum Zwecke der Bedeckung der anläßlich der Aufstellung des Detailprojektes für dieEisenbahnMals—Nauders —Reichsgrenze auflaufenden Kosten im Höchstbe trage von 250.000 K das aus Grund der Staats garantie auszubringende Vorzugskapital der Bahn linie Meran—Mals um jenen Nominalbetrag zu erhöhen, welcher zur Beschaffung der fraglichen Projektskosten erforderlich ist. In Artikel il sollen die Bestimmungen über den Beginn der Wirksamkeit

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 28.01.1905
Physical description: 16
erfolgen, daß das mit der Staalsgarantie ausgestattete Lorzügskapital der Binschgaubahn entsprechend er höht wird. Die Unruhen in Rußland. Der Verlauf der Unruhen in Petersburg veran laßte die russische Regierung außerordentliche Maß nahmen zu ergreifen zur Unterdrückung der Be wegung. Ein kaiserlicher Erlaß schuf am 25. ds. daS Amt eines Petersburger General gouverneurs. Demselben werden die Stadt und Gauvernement (Regierungsbezirk) Petersburg unterstellt. Ihm unterstehen alle örtlichen Zivil

liegt nun darin, daß Rußland gleichzeitig in den Krieg mit Japan verwickelt ist. Will der Zar im Osten siegen, muß er im Innern Frieden haben mit seinem Volke, deshalb sollte er sorgen, daß das Volk den Glaube« an sein väterliches Herz und den redlichen Willen zu bessern nicht verliere. Da scheint eS bereits zu fehlen; die Liberalen veröffent lichten ein Manifest, worin eS heißt, daß die Regierung dem k russischen Volk den Krieg erklärt habe. DaS ganze Volk müsse die Arbeiter unter stützen

, die für die gemeinsame Sache in den Kampf getreten seien. Die heimische Truppen macht wird stark genug sein, die Ordnung durch „Schrecken' wiederherzustellen, allein aus den Wirrnissen wird die Regierung so nicht herauskommen, weil es sich um eine politische Erhebung weiterer Kreise handelt. Montag, Dienstag und Mittwoch war in St. Petersburg verhältnismäßig Ruhe. Nur in Waffili- Ostrow wurden Schüsse gehört. Die Geschäfte sind geschloffen, ebenso die Fenster der unteren Stockwerke. Die Nachricht von der Flucht

und nicht illusorische Trennung des italienische» Treutiao vom deutschen Tirol zu fördern? Ist die Regierung entschlossen, zu diesem Zwecke die Ein setzung einer trientinischen autonomen Verwaltung, ergänzt durch eine Sektion de« LandrSschulratc», durch eine mit alle» erforderlichen Befugniffe« aus gestattete Stätthaltereiabteilung, sowie durch eine Sektion deS OberlandeSgerichteS an Stelle des alten AppellgerichtShofe», welcher ehemals zum großen Vorteile de« Lande» und zum Ansehen der Justiz geblüht

der Regierung wird vor allem darauf gerichtet sein, dringende und wichtige Vorlagen ihrer Erledigung zuzuführen. Ohne die Stellung der Regierung in diesem Hause zu überschätzen und frei von jedem Optimismus hofft er, daß das Haus in eine von der Bevölkerung ersehnte Periode der Arbeit ein trete und damit die Erwartungen erfülle, welche der Staat und seine Bürger mit Recht an vcr- fassungsmäßige Einrichtungen knüpfen. Die Arbeits fähigkeit des Hauses bildet aber nicht allein ein eminent staatliches Interesse

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 28.01.1905
Physical description: 10
mit ihren Bedürfnissen haben. Indem die Arbeiter der St. Petersburger Fabriken und Werkstätten ihre Forderungen äußerten und die übliche Beschäftigung einstellten, vergaßen sie, daß sich die Regierung stets ihren Bedürfnissen gegenüber vor sorglich verhalten hat, wie sie sich auch gegenwärtig so verhält und bereit ist. ihre berechtigten Wünsche aufmerksam anzuhören und sie soweit als möglich zu ersnllen. Aber zu solcher Tätigkeit braucht die Regierung vor allem die Wiederherstellung der Ordnung und die Rückkehr

der Arbeiter zur alltäg lichen Arbeit. Zu Zeiten der Unruhe ist eine ruhige, wohlgemeinte Tätigkeit der Regierung zum Nutze» der Arbeiter undenkbar, und die Erfüllung ihrer Forderungen, wie berechtigt sie auch sein mögen, kann nicht erfolgen, wenn Unordnung und Wider spenstigkeit herrschen. Die Arbeiter sollen der Regierung die ihr oblie gende Aufgabe der Verbesserung ihrer Lage erleichtern, und sie können dies nur auf dem einen Weg voll bringen, indem sie sich von jenen entfernen, die allein Unruhen uötig

eines Gesetzes be treffend die Verkürzung der Arbeitszeit und an die Ausarbeitung von Maßnahmen, welche dem arbei tenden Volke die gesetzliche Möglichkeit geben werden, über seine Bedürfnisse zu beraten und diese zum Ausdruck zu bringen. Mögen auch die Arbeiter in den Fabriken, Werkstätten und anderen gewerblichen Einrichtungen wissen, daß sie, nachdem sie zur Arbeit zurückgekehrt sein werden, darauf rechnen können, daß die Regierung die Unverletzlichkeit ihrer Person, ihrer Familien und ihres häuslichen

Herdes schützen wird. Die Regierung wird diejenigen, welche zu arbeiten wünschen und dazu bereit sind, vor verbrecherischen Anschlägen auf die Freiheit ihrer Arbeit seitens schlecht gesinnter Personen schützen, welche die Freiheit laut verkünden, abxr darunter nur das Recht ver stehen, Kameraden, welche bereit sind, zur friedlichen Arbeit zurückzukehren, auf dem Wege der Gewalt hieran zu hindern.' In der Sitzung des Stadtrates von St. Peters burg am 25. Jänner stellte Stadtverordneter Nabokow

im Namen von 16 Stadtverordneten folgenden Antrag: „Die Bekanntgabe der Regierung bestätigte, was alle Bewohner der Sladt gesehen, d ß nämlich am 22. d. M s. die Truppen auf die Arbeiter, welche mit einer Bittschrift an den Kaiser zum Winter palast gingen, schössen. . Der St. Petersburger Stadtrat ist hierüber auf das höchste empört und erklärt, daß eine solche Grausamkeit die Grundstütze der bürger lichen Ordnnng. nämlich die Sicherheit des Lebens, untergräbt, und erachtet es sür seine Pflicht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 28.01.1905
Physical description: 12
oder neue Gedanken aufge fallen wäre. Um auI dieser Rede etwas zu machen, bedürfte es erst aller Künste der Interpretation. Die Interpretation versuchte sich insbesondere an einer Stelle und das ist jen?, wo Freiherr von Gautsch davon sprach, daß die Regierung in der geplanten nationalen Verständigung'saktibn sich vorbehalte, «selbständige Entschließungen zu fas sen'. — Darin wollte man etwas absolutistisches, etwas deutschfeindliches erblicken, das sollte den Bruch mit dem angeblichen Körberschen

scheint zweierlei Zwecke verfolgt zu haben; erstens den. der unzu friedenen tschechischen Wählerschaft zu zeigen, wel chen! Einfluß der Tschechenklub auf den neuen Mi nisterpräsidenten hat und dieser Entschließungen der Regierung den Tschechen gratis? zur Verfü gung stellt. Zweitens sollen dadurch die Deutschen in ihrem Mißtrauen gegen die Regierung Gautsch bestärkt und wenn möglich, zu einem Vorstoß ge gen die Regierung verlockt werden. In der Deutschen Volksparter wenigstens ist man diesem Manöver

Mannes, der lieber gar nichts sagt, als zu viel. Daß die Regierung auf selbständige Entschlie ßungen in der Nationalitätenaktion nicht verzich- ten kann, ist selbstverständlich: aber wie innner diese Entschließungen lauten mögen, sie werden den Parteien vorgelegt werden müssen, gegen de ren Widerstand auch die Regierung des Freiherrn von Gautsch auf die Dauer nichts ausrichten wird. Soll die deutsch-tschechische Frage endlich zu einer bestimmten Regelung gelangen, ist die Initiative der Regierung

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Der Burggräfler
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Page 1 of 16
Date: 28.01.1905
Physical description: 16
gestattet. Bezüglich der Fortsetzung der Bahn ab Mals wurde, wie wir schon in unserer letzten Nummer unter den Telegrammen veröffentlichten, von der Regierung dem Reichsrate eine Borlage zur Be schlußfassung übergeben, in welcher außer der Be willigung einer Anzahl Lokalbahnen noch für die Beschaffung von 7. Million Kronen vorgesehen würde,'die'zür Ausstellung des Delailprojektes' sür die Strecke Mals—Nauders—Reichsgrenze zu dienen hat. Bekanntlich sollen diese 250.000 Kronen derart aufgebracht

werden, daß das sür die Strecke Mals—Meran von der Regierung beizuschießende Obligationskapital, um diese Summe erhöht und dadurch die Vinfchzaubahn-Stammaktien erst dann zu einem Zinsenbezuge gelangen werden, wenn das Vorzugskapital der Regierung einschließlich dieser neu dazukommenden 7» Million Kronen 4%ig mrzinst sein wird. Die diesbezügliche RegierungS- kundgebuug lautet: „Unter den auf die Vervollständigung des Tiroler Bahnnetzes abzielenden Projekten steht jenes einer Fortsetzung der im Ban befindlichen

-Zeitung' gestern veröffentlichten, weshalb wir selbe hier anschließend folgen lassen: So sehr wir prinzipiell obige Regierungsvor lage begrüßen — prinzipiell in dem Sinne ge meint, daß unsere Regierung endlich einmal derr ersten Schritt zür Herstellung der Bahnfortsetzung von Mals an die Schweizer Reichsgrenze zu tun sich entschließt —, so bestinchit wollen wir hoffen, uns zu täuschen, daß diese Linie heute schon etwa als Lokalbahn geplant sei.. Es'ist näm lich in der betreffenden Regierungsvorlage

sein wird, der heu tigen Schädigung, die Tirol durch die Albula- Bahu erleidet, gründlicher abzuhelfen. Bekannt lich bewegt sich der heuttge Besuch Engadins in Richtungen, die Tirol wegen seiner derzeit noch mangelnden bequemeren Berkehrsgelegenheiten zu umgehen belieben, und die erbaute Strecke Maä- Randers-Rcichsgrenze wird diesbezüglich kaum mehr als eine halbe Abhilfe zu schaffen er möglichen. So gerne >vir es sehen und dankend anerkennen wollen, wenn wir durch diese von der Regierung hergestellte Verbindung

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Der Burggräfler
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Page 3 of 16
Date: 28.01.1905
Physical description: 16
8 G Der Burggräfler wirtschaft, deren Interessen seitens der Regierung svrgsältigste Pflege erheischen, treten — wie da« Beispiel der Nachbarstaaten beweist — große Fragen immer näher an die Gesetzgebung heran. Industrie und Landwirtschaft dürfen bei den Verwal tungsbehörden aus volles Entgegenkommen rechnen und erwarten, daß diese bemüht sein wer den» der Ausführung ihrer Pläne die Hindernisse aus dem Wege zu räumen. (Beisall). Die Regierung wird bestrebt sein, die Novelle zur Gewerbeordnung

demnächst zur verfassungsmäßigen Behandlung einzu bringen. (Bravo!) Die Reform der Arbeitcrversiche- rung wird weiter verfolgt werden, und er bitte das Haus, überzeugt zu sein, daß die Regierung die Bedeutung des Arbeiterschutzes im Staate richtig zu bewerten weiß. (Bravo!) Die Regierung sieht es nicht als besonderes Verdienst, sondern als eine von ihren Ausgaben untrennbare Verpflichtung an, ollen Angelegenheiten der Wirtschaft und der arbei tenden Bevölkerung Verständnis und werktätige

verbreitet werden können, ist in eklatantem Widersprüche mit dem Strafgesetze und beweist, daß sich die Regierung scheut, der Religion jenen Schutz zu gewähren, den sie auch im Interesse des Staates und der öffentlichen - Ordnung beanspruchen muß. Ei» solcher Zustand muß aufhören, sollen nicht die höchsten idealen Güter und da» vertraue» auf die Staatsgewalt empfindlichen Schaden leiden. Die Interpellanten fragen daher, was da« Gesamt- ministerium zu oeranlaffe» gedenke, um der katho lischen Religion

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 28.01.1905
Physical description: 8
sie wohl oder übel die Brücke, die ihnen die Regierung baut. Die Ausführung ihres Planes, die Arbeiter durch wirtschaftliche Zugeständnisse zu gewinnen, hat sie den Zaren zu verschiedenen Versprechungen ver anlaßt, die am Donnerstage in Form einer Be kanntmachung des Finanz-Ministers und des Ge neralgouverneurs angeschlagen worden ist. Den wesentlichen Inhalt dieses Erlasses haben wir ge stern telegraphisch gemeldet. In diesem Erlasse heißt es, daß die angekündigten Gesetzentwürfe dem persönlichen

freien Willen des Zaren ent sprungen seien. Das klingt ganz schön, aber glau ben wird es wohl niemand. Was sich der Zar und seine Regierung hiermit unter dem Drucke der Verhältnisse haben abpressen lassen, hätten sie, wenn sie es wirklich freiwillig hätten bieten wollen, früher geben müssen. Dann hätte es nicht erst eines Blutbades bedurft. Die Opfer der letzten Straßenunruhen sind in der Nacht zum Donnerstag in aller Stille beer digt worden. Gegen Mitternacht wurden unter starker militärischer

Verschickt. Petersburg, 27. Jänner. Die meisten der infolge der jüngsten Unruhen Verhafteten, unter denen sich viele Professoren und Ad vokaten befinden, sind auf d- em W eg e n ach Sibirien, wohin sie verschickt worden sind. Die Lage in der ^ Provinz. Petersburg, 27. Iänn tx. Es mehren sich die Meldungen von Straße nunruhen in der Provinz. In Dorpat hat eine große Kundge bung gegen die Regierung st nttgesunden, an der sich Frauen beteiligt Hab m. In Libau ist ein Gendarm erschossen worden

. Jetzt pa- troulieren Truppen durch d je Stadt. In W i l- n a ist die Stimmung sehr e rregt; in einigen Ta gen wird der allgemeine Au Lstand verkündet wer den. In L o d z, wo in der b chten Woche 35 Dyna- mitattentate vorgekommen sind, ist es gestern zu Zusamenstößen mit dem M 5Aär gekommen, wobei mehrere Personen getötet v Eden sind. In Mo s- kau nimmt der Ausstand, immer größere Aus dehnung an. Moskau, 27. Iänne r. Tüe Erbitterung gegen die Regierung ist unbeschreib lich. Die Zahl der Ausstäs rdigen überschreitet

za, der Finanz- minister Lukacs, der Ackerbauminister Tal- l i a n, der Honvedminister N y i r i und der llnter- richtsminister Berzeviczy; ferner Franz Kos- suth und Graf Apponyi. Demission des Grasen Tisza? Ofenpest, 27. Jänner. Bis 4 Uhr nachmit tags liegt das endgiltige Wahlergebnis aus 340 Bezirken vor. Von diesen entfallen auf die li berale Partei 140, auf die Dissidenten 22, auf die Kossuthpartei 133, auf die übrigen oppo sitionellen Parteien 45 Mandate. Die Nie derlage der Regierung ist geradezu

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 28.01.1905
Physical description: 12
wird», daß die russischen Revolutionäre von Japan mit Geldmitteln unterstützt würden. Der englische Konsul erhob hiegegen bei der russischen Regierung Einspruch. Diese versprach, eine Untersuchung ein- zuleiten und Maßregeln zu treffen, daß sich der artige Vorfälle nicht wiederholen. Moskau, 27. Jänner. Großfürst Sergius hat heute Nacht mit seiner Familie Schloß Sanssouci verlassen. Den Weg. den er zurücklegte, war von einem starken Truppenaufgebot besetzt. Ter Wa gen fuhr in schnellsten! Tempo nach dem Nikolai- Palast

versolgen. In der sofort folgenden Debatte über die Erklärung sprachen die Sozialisten der Regierung die Fähig keit ab. ein Reiormprogramm durchsuführen. Ein Sozialist trat gegen die Allianz Frankreichs mit der russischen Mörderregierung auf. Der Minister des Aeußern. Telcasse, protestierte energisch gegen eine Einmischung, indem er die Vorteile der Al lianz darlegte. Nachdem der Kultusminister Bien- venu die Bereitwilligkeit der Regierung erklärt hatte, die Trennung der Kirche vorn Ztc.ate

durch zuführen. nalmi die Kammer mir 110 gegen 107 Stimmen eine Tagesordnung Sarrier an, wonach die Kammer von der Regierung die Realisierimg der Verweltlichungs-, Temokratinerungs- nnd >'» zialen Reformen erwartet. Franzosische Kammer. Bochum, 27. Jänner. Sonntag wird die Sie benerkommission das ihr von den Vertretern der Arbeitergewerkschaften überwiefene Material in Dortmund vorlegen. Tie Bergleute sehen mit großem Vertrauen in die Zukunft. Es herrscht die allgemeine Meinung, daß der Streik nicht mehr

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 7 of 28
Date: 28.01.1905
Physical description: 28
sein. Allerdings kann Österreich, von einer kräftigen Regierung zesührt, durch die Lösung des Ausgleichs- Verhältnisses nur profitieren. Wien, 28. Jän. Ein hervorragender Füh¬ rer der Rechten äußerte sich über die mög- iche Rückwirkung der ungarischen Wahlen auf Österreich ungefähr folgendermaßen: Auf der Rechten des österreichischen Abgeordnetenhauses zehen die Meinungen über den Ausgang der ungarischen Wahlen, welche eine eklatante Nie¬ derlage Tiszas brachten

die Arbeiter der Pe¬ tersburger Fabriken und Werkstätten auch, daß sich 'die Negierung stets ihren Bedürfnissen gegen¬ über vorsorglich verhielt, wie sie sich auch geg n- wärtig so verhält und bereit ist, ihre berechtig¬ ten Wünsche aufmerksam anzuhören und diesel¬ ben soweit als möglich zu erfüllen. Aber zu sol¬ cher Tätigkeit braucht die Regierung vor allem die Wiederherstellung der Ordnung und die Rückkehr der Arbeiter zur alltäglichen Arbeit

gleichzeitig aus Verfügung des Kaisers das Finanzministeriunl an die Ausarbeitung eines Gesetzes be¬ treffend die Verkürzung der Arbeitszeit und an die Ausarbeitung von Maßnahmen, welche dem arbeitenden Volke die gesetzliche Möglichkeit geben werden, über seine Bedürfnisse zu beraten und diese zum Ausdrucke zu bringen. Die Regierung wird diejenigen, welche zu arbeiten wünschen und dazu bereit sind, vor verbrecherischen An¬ schlägen aus die Freiheit

man noch. In verschiedenen Fabriken wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Die Ober-Preßverwaltung verbot den Zeitungen, über den Streik zu be¬ richten und ihn zu kommentieren. London, 27. Fan. „Daily Telegraph" mel¬ det aus Petersburg: Acht große revolutio¬ näre Vereinigungen haben sich vereinigt, um gemeinsam gegen die russische Regierung vorzugehen. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, daß die polnisch-revolutionäre Pärtei sich 'mit den anderen russischen

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Maiser Wochenblatt
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Page 1 of 12
Date: 28.01.1905
Physical description: 12
bei Bozen, Jmst, Mori (3. n. 4.). Nr. 4. Samstag, den 28. Januar 1983. 3. Jahrgang. Die Revolution und die politischen Rätsel in Rußland. Es muß gleich vorausgesagt werde», das; die erste» Nachrichten über die Slraßenkämpfc u»b die Revolution i» Petersburg von» Sonntag und Montag »»verläßlich wäre». Wohl habe» sich unter der Führung des Popen Gapon gegen <;0.000 Arbeiter a» der Be wegung i» PelcrSbttrg beteiligt, aber es sind bei dein Bemühen der Regierung die Arbeiter vo>l dem Zuge in den kaiserliche

erzeugen dann die Revolution oder vie Attentate. Revolution und Attentate »vcrden also der blutige Weg Rußlands in der dunklen Zukunft sein, wenn nicht ein befriedigender Reformweg bcschritten werden kann und daran muß leider sehr gc- zweifelt werde»; denn ungeheuere Gegensätze in der Machtstellung des Zaren und seiner Beamten auf der einen Seite, und der wirk lichen Leistung der russischen Regierung und der Not des russischen Volkes ersticken zunächst jeden ivahren Fortschritt. Der Zar fühlt

iu seiner Krone das selbstherrliche göttliche Re- gierungsprinzip verkörpert, aber seine Beamten schalten und ivalten' so, daß die Regierung Rußlands dcil meisten Russen ein Greuel ist. Es ist auch nicht nur die von Gapon orga nisierte Arbeiterbewegung, die eine» Notschrei gegen die Beamten und die Gesetze ausstieß, sondern auch der Karlätschenschuß auf den Kaiserpalast aus einer Kanone der Garde- Artillerie war ein solcher Notschrei aus den höheren Volksschichten Rußlands. Es hat sich herausgestellt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 28.01.1905
Physical description: 10
in gesetzlichem Wege, ohne Vermittlung außenstehender Faktoren, ein holen. .In der äußeren Politik werde es die 'bisherigen Bahnen verfolgen. In der sofort fol genden Debatte über die Erklärung sprachen die Sozialistcn der Regierung die Fähigkeit ab, ihr Resormprogramm durchzuführen. Ein So- z'ialist 'trat gegen die Allianz Frankreichs mit der „russischen M ö r d e r r e g i e r u n g' aus. Der Minister des Äußern, Delcaffe, protestierte energisch gegen diese Einmischung, die Vorteile der Allianz darlegend

. Nachdem der Kultusmi nister Bienvenn die Bereitwilligkeit der Re gierung erklärt hatte, die Trennung der Kirche vom Staat durchzuführen, nahm die Kammer mit 410 gegen 107 Stimmen die Ta gesordnung Sarrien an, wonach die Kammer von der Regierung die Realisierung der Ver- weltlichungs-, Demokratisierung?»- uud sozialen Resormen erwartet. Berlin, 27. Jan. Aus Johannisburg wird dem „Lokalanzeiger' gemeldet: Auf derPremier- Diamant-Mine wurde ein Diamant gesunde«, der 3032 Karat wiegen

kann Österreich, von einer kräftigen Regierung geführt, durch die Lösung des AnSgleichs- verhältnisscs nur profitieren. Bndapest, 27. Jän. Bis 8 Uhr abend hatten die Wahlen folgendes Ergebnis: 145 Liberale, 155 Mitglieder der Kossnthpartei, 24 Dissidenten, 11 Mitglieder der Bansfypartei, 28 Mitglieder der Volkspartei, 4 Wilde, 5 Na tionalisten. 10 'Kandidaten kommen in die Stichwahl. . Die Liberalen verlieren li2, die Kossnthpartei gewinnt 48, die Volkspar tei gewinnt 5, die Bansfypartei gewinnt 5, die Wilden

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 28.01.1905
Physical description: 8
auf Er öffnung einer Debatte über die Erklärung der Regierung mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Der zweite Erfolg war, daß in der nach der kurzen Eröffnungssitzung des Parlaments folgenden Obmännerkonferenz, zu der alle Parteien bis auf die Alldeutschen und Tschechischradikalen ihre Vertreter entsandten, die 180 Dringlichkeits anträge der Obstruktion aas dem früheren Sessionsabschnitt zurückgezogen — nickt bloß zurückgestellt — wurden. Auch die All deutschen stimmten nachher

der Verachtung g'gen die katholische Religion unbehindert verbreitet werden können, ist in eklatantem Widerspruch mit dem Strafgesetze (H 122 a undb), was beweist, daß sich die Regierung scheut, der Reli gion jenen Schutz zu gewähren, den sie auch im Interesse des Staates und der öffentlichen Ordnung beanspruchen muh. Ein solcher Zustand muß aufhören, sollen nicht die höchsten idealen Güter und das Vertrauen auf die Staatsgewalt empfindlichen Schaden leiden. Die Gefertigten stellen darum die Anfrage

. Der erhobene Schaden beträgt Kr. 2700, eine Summe, die an sich nicht groß ist. für die Verhältnisse der Beschädigten aber um so empfind licher ist, da selbe schon 1902 durch Hagelschlag die ganze Ernte verloren und sich seither nicht erholt haben. Die Gefertigten stellen deshalb den Antrag: Das hohe Haus wolle beschließen: „Die k. k. Regierung wird aufgefordert, die nötigen Erhebungen zu pflegen und den Notleidenden oer Fraktion Zimmermoos einen Beitrag aus dem Notstandskredit zukommen zu lassen

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Der Burggräfler
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Page 7 of 16
Date: 28.01.1905
Physical description: 16
, daß die Regierung das Ansuchen der Stadt Trient bezüglich der Nonstalcrbahn unterstützen werde. Es handelt sich nämlich um die Erhöhung des Staatsbeitrages zu den Baukosten aus 800.000 Kronen. Auslieferungsbegehre«. Im Einlaufe de» Abgeordnetenhäuser befindet sich da» Ansuchen de» Lande»gerichtk» Wiru um Auslieferung de» Abg. Hauck wegen Verbrechen» der Majestät-beleidigung und Vergehen» der Veleidiguug einer gesetzlich an erkannten Kirche. Brand in der-Fabrik der Aktiengesell schaft Alfa Separator in Wien

, Heinrich Winkler, Johann Dosier, Johann Kröll, Johann Bigl. Thomas Höllrigl, Hans Haller. Serienbeste: Johann Kröll, Mat thias Ladurner, Josef Thaler. Johann Mairhofer, Johann Etzthaler, Hans Haller, Heinrich Winkler. Franz Schwenk. Erste Nr.: Albert Alber, letzte: Matthias Ladurner. — Sonntag, 29. ds. Gnaden- gabenschießen, 200 Schritte. Letzte Post. Petersburg, 26. Jänner. Aus Befehl des Kaisers wurde eine Bekanntmachung angeschlagen, in der die Bereitwilligkeit der Regierung, die be rechtigten

de« Haufe» zu« ersten'Punkte der Tages ordnung: Notstand«vorläge geschrittenwird Ministerpräsident Gautsch richtet a« da» Hau» einen »armen Appell/ im Interesse der notleidenden landwirtschaftea Bevölkerung die Borlage laschest zu erledige«' Er erklärt, die Regierung verzichte vor- läufig auf die Refandierung der 1903 und 1904 au» deu Kaffenbestäade» bestrittenen Notstand-kredite und wird dem Hause ehebaldigst eine diesbezügliche Sovderaarlag« unterbreite»/ (Lebh. Beifall.) Nach- dem der Minorität

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Lienzer Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 28.01.1905
Physical description: 20
Einfluß auf die öffentliche» Angelegen heiten wahre, dann würden die Befürchtungen über die Verschiebung des Gleichgewichtsver hältnisses in der Monarchie und die Verle gung des Schwerpunktes zu Ungunsten Oester reichs jedenfalls schwinden. Die Regierung sei als Beamtenmiiiisterinm ganz unparteiisch. Sie strebe eine Verständigung zwischen Deut schen und Tschechen an und behalte sich in dieser Hinsicht selbständige Entschließungen vor. Sie wolle die Verwaltung streng objektiv führen, die Gesetze streng

meine O b m ä » n e r k o n s e r e n z statt, in der die Vertreter sämtlicher Parteien mit Ausnahme der Freialldeutsche» erklärten, ihre Dringlichkeits-Anträge zurückziehen zu wol len. Der Ministerpräsident Gautsch teilte mit, daß die Regierung die Notstandsvorlage in dem vom Budgetausschusse bewilligten Betrage von 15 eiuhalb Millionen Kronen im Hause einbringen werde, sich aber vorbehalte, die Nesnndierung der übrigen 54 Millionen in einer besonderen Vorlage zn beanspruche». I» einer Besprechung der Rede des Ministerpräsidenten

von Gautsch sagt die „Neue Freie Presse': Man wird die Ent schließungen und Handlungen der Regierung abwarten müssen, ehe man ihr zutraut, daß sie nach den Wünschen der Tschechen über die Köpfe der Deutschen hinweg Verfügungen treffen will. Das hat mancher früheren Re gierung so übel bekommen, daß es Herrn v. Gantfch zu einer Wiederholung nicht gelüste» dürfte. Die Losung „abwarten', die die deutsche» Verbände vor der Programm rede des Ministerpräsidenten abgegeben haben, dürste anch nach dieser Rede

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