Frage ist nun diejenige: wie wird sich die französische Regierung zu diesen neuen Ernen nungen verhallen? Bekanntlich erkennt sie noch immer die beiden vom Papste abgesetzten Bischöfe von Dijon und Laval als rechtmäßige an und es existiert in Frankreich ein Gesetz, welches allen fran zösischen Untertanen verbietet, Würden und Aemter von Seiten auswärtiger Souveräne ohne besondere Erlaubnis der Regierung anzunehmen. Obwohl es nach der Trennung von Staat und Kirche kein eigent liches Exequatur seitens

der Regierung' mehr gibt, so muß doch eine Art von amtlicher Anerkennung stattsinden, zumal die den Bistümern gehörigen „Mensa' der Bischöfe während der Sedisvakanz vom Staate verwaltet werden. — Der König von Italien gab gestern Abend ein Diner zu Ehren des hier anwesenden argentinischen Generals Roca, welchem auch der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, sowie der Gesandte Argentiniens beiwohnten. General Roca zählt gegenwärtig 62 Jahre und war bereits zweimal Präsident der Re publik, sowie Präsident

für dis neuen Erz bischöfe postuliert. Dann hing Pius I. den Bischöfen die Rochette im Thronsaal um und diese machten sofort die vorgeschriebenen Besuche beim Kardinal- Staatssekretär und in der Peterskirche. Selbstver ständlicher Weise bildet die Ernennung der fran zösischen Bischöfe fast das ausschließliche Gespräch in allen Kreisen Roms und besonders auch in den politischen. Alle Welt fragt sich, wie sich die fran zösische Regierung dazu verhalten wird, namentlich aber zu den beiden neuen Titularen

4 17 Die Borgange in Rußland. In Moskau wurde am 21. Februar der Na- Nvnalkongreß, der Vertreter der ..Vereinigung rom 30. Oktober' eröffnet. Au demselben neh me« etwa 500 Personell teil. Zum Vorsitzen den wurde Graf Heyden, zu Beisitzer« Baron Korff u«d Schipow geivählt. Letzterer erklärte i,i eiuer Ansprache, die Regierung habe den Weg der notwendigen Reformen verlassen und den Kongreß. gezwungen, sich hanptsächlich mit seiner Haltuug gegenüber der Regierung zu be schäftigen. Graf .Heyden

, der sich in demselben Sinne aussprach, erklärte, die Vereinigung wünsche die fortschreitende Entwicklung des poli tischen Lebens Rußlands und halte sich von den rückschrittliche» Parteien ebenso fern wie von den extremen. Weiter wurde das Verlan gen nach Versammlungsfreiheit ausgesprochen. Baron Korff erklärte, der Kongreß werde die von den Mitgliedern des „Verbandes vom 3V. Oktober'' auf der Konferenz in St. Petersburg gefaßte Resolution, daß die Regierung auf den Weg des Manifestes vom 3V. Oktober zurück kehren

nahm einen Verlauf, welcher die Euigung beider Regierungen im Sinne der Erfüllung der von Österreich-Ungarn für die Wiederaufnahme der handelspolitischen Verhandlungen mit Serbien ge stellten Bedingungen iu unmittelbare Aussicht rückt. In Kreisen, die der bulgarischen Regierung nahe stehen, wird betont, daß Bulgarien ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihm durch die radikalen Ab änderungen des von der Sabranje bereits votierten Vertrages erwachsen, ans gebotener Rücksichtnahme nach Wien und Belgrad

beschWoren lver- deu soll. Eine andere Wichtigkeit ist dem 2-l. Fe bruar dadurch verliehen worden, daß nach ilu» alle vier Jahre der Scbalttag eingerückt wild. Da durch tri» der Tag selbst iiir die feblendeu Stun de» ei», wie der Heilige damn'l's für deu sohlenden Apostel eintrat. Der Name Matthias ist jetzt nictn nie!« sehr verbreitet. Wir haben zwar einen Kaiser gehabt, der ihn sührte. uud der sich durch den Beginn des dreißigjährigen Krieges unter seiner Regierung einen Platz in der Geschickte

und Geschäftsleute immer ärger wurde, da schließlich auch die kaufende Bevölkerung gegen die Beschwindelung geschützt werden mußte, wurde auf den ver schiedenen Gewerbe- und Kaufmannstagen und auch iu den weitesten Kreisen der Bevölkerung immer stärker und dringender der Nus nach einem Gesetze wider den unlauteren Wettbewerb erhoben. Daraufhin mußte auch die Regierung dem Drucke nackgeben und einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes ausarbeiten lassen. Der Entwurf erschien im Jahre 1901