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Der Burggräfler
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Page 3 of 16
Date: 03.10.1903
Physical description: 16
hinausgehen, hielt die Regierung den Fall für gegeben, in welchem angesichts außerordentlicher Verhältnisse ein außer ordentliches Eingreifen des Staates zur Abwendung des drohenden wirtschaftlichen Niederganges geboten erscheint. Zu diesem Zwecke beabsichtigte die Re gierung eine planmäßige Aktion einzuleiten, durch welche die notleidende Industrie, namentlich die von altershcr eingebürgerte, heute leider auf minimale Reste zusammengeschrumpfte Sciden-Jndustrie, neu belebt, die normale Entwicklung

stehende Regierungsvorlage zur Bekämpfung der Pellagia bezieht. Die Regierung hätte die Notwendigkeit einer solchen Aktion auch dann erbauen und sich zu deren Einleitung entschließen musst n. tu.mi es ein Autonomieirage in Tirol nicht gegeben hätte; da es aber eine solche gibt, war sie geradezu verpflichtet, den Konnex mit derselben insosernc herzustellen, als sie die Einleitung ihrer Maßnahmen an die Bedingung knüpfte, daß a u s d c n F o r d e r u n g e n der italienischen Partei diejenigen

ausgeschieden werden, welche vom Standpunkte des Staates und der L a n d e s e i n h c i t aus anfechtbar, mit einer so großen flnanzicllen Belastung des Landesteiles verbunden wären, daß die wirtschaftlichen Vorteile der von der Regierung in Aussicht genommenen Wohlfahrlsaktion dadurch von vorneherein illusorisch gemacht würden. Ich meine damit die Teilung des tirolischcn Landtages in zwei nationale Kurien mit selbständiger finanzieller Gebahrung der beiden Landcsteile. Wie die Verhältnisse heute liegen

, sehe ich mich der Notwendigkeit enthoben, die Tragweite dieser Forderung in Bezug auf die wirtschaftliche Lage des südlichen Landesteiles näher zu beleuchten, da die fragliche Forderung gegenwärtig ohne aktuelle Bedeutung ist. Die italünischc Partei konnte sich umso leichter dem Standpunkte der Regierung akk>. mmodieren, als durch deren Intervention die Erfüllung aller jener dringenden Bedürfnisse gesichert erschien, deren Befriedigung bisher vom Landtage vergeblich erwartet worden

auf Förderung der Landwirt schaft und des Gewerbes sollte nach einem ver mittelnden Vorschlage der Regierung die G aranti für eine gleichmäßige Berück ficht i- gungdes südlichenLandesteiles durch Feststellung eines Schlüssels geboten werden, nach welchem diese Aufwendungen zu Gunsten beider Der Burggräfler Landesteile zu repartieren wären. Indem die Ver treter der deutschen Parteien im Autonomieausschusse diesen Vorschlag annahmen, erbrachten sie in würdiger Weise den Beweis, daß sie ebenso, wie dies bisher

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 03.10.1903
Physical description: 16
ist es die sogenannte „Po litik', die Politik im modernen Sinne des Wortes, welche eine gedeihliche, fruchtbringende Tätigkeit des Landesparlamentes verhindert. Die Regierung weiß sich mit der großen Mehr heit der Bevölkerung in voller Uebereinstimmung, wenn sie dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck gibt, daß der Landtag in seiner diesjährigen Session, von allem, was als Politik bezeichnet wird, möglichst verschont bleiben möge. Sie möchte von diesem Standpunkte aus am liebsten über die politischen Ursachen

der Verhältnisse, unter welchen das Land schon so lange zu leiden hat, mit Stillschweigen hinweggehen. Anderseits kann ich mich aber der Anschauung nicht verschließen, daß bei der völligen Unklarheit der politischen Lage der Wunsch der Regierung nach einer möglichst unpolitischen Landtagssession der Erfüllung vielleicht dann näher gerückt wird, wenn sich in der Oeffentlichkeit die Ueberzeugung Bahn bricht, daß wenigstens die Absichten der Regierung in Bezug auf die wichtigsten politischen Fragen klar

und bestimmt, möglicherweise auch geeignet sind, wenn nicht heute oder morgen, so doch in abseh barer Zeit die GrunlLage zu bieten, um einen Aus weg aus den auf die Dauer ganz unhaltbaren Verhältnissen zu finden. In dieser Anschauung werde ich durch die Ueber zeugung bestärkt, daß überhaupt, sowohl in Bezug auf die Verwaltung, als auf die Politik die Ziele der Regierung jedermann stets offen vor Augen liegen müssen. Weit entfernt davon, die Aufgabe der Regierung darin zu erblicken, jede auftauchende

politische Strömung sich zu eigen zu machen oder derselben ängstlich Rechnung zu tragen, halte ich es doch für ebenso gefährlich, die Regierungspolitik mit der öffentlichen Meinung in konsequenten Gegensatz zu bringen, als sie vor der letzteren sorgfältig zu verhüllen. Nur wenn die Allgemeinheit die Absichten der Regierung kennt, ist sie in der Lage, sich den selben aus freier Ueberzeugung zu konformieren und nur in diesem einmütigen Zusammenwirken ist es möglich, das gemeinsame Ziel zu erreichen

. Die eigentümlichen Umstände, unter welchen sich die letzte Session des hohen Landtages vollzog, waren nicht danach angetan, eine Klärung über die Absichten der Regierung herbeizuführen. Die Be ratungen im Plenum des Hauses bildeten gleichsam nur Scheingefechte, bestimmt, den eigentlichen schwer wiegenden Kampf zu decken, der sich über die söge nannte Autonomiefrage im Schoße des Verfassungs ausschusses abspielte. Die Nachrichten, welche über die dortigen Vorgänge, namentlich über die Stellung nähme der Regierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 12
Date: 03.10.1903
Physical description: 12
noch gar uichtH. Und doch ist Tirol ein armes Land, das der Staatshilfe mehr bedarf als andere und das ewe gleiche Behandlung mit anderen Ländern be anspruchen kann. Die Gefertigten stellen deshalb den Antrag: Die k. k. Regierung wird aufgefordert, die s Tirol notwendigen Eisenbahnen auf Staatskosten^ zu erbauen, bezw. zu subven- umieren und insbesondere den Ausbau der -Ulntschgaubahn und den Anschluß derselben an oas Schweizernetz unverzüglich,, vorzubereiten und gesetzlich sicherzustellen.' .Nachdem

die Dringlichkeit aller Anträge zuer- worden, begründet für den abwesenden Antrag- des N ^geordneter Dr. v. Grabmayr den Antrag ^Abgeordneten Welponer, ^ zunächst die Ad/^^keit des Hauses begrüßt und dann an die «ton sämtlicher Tiroler ReichSratSabgeordneten k^entlich der großenJnvestitioneu erinnert. -Damals der ^-5- Regierung, erklärt, daß auch die Wünsche Tuoler Berücksichtigung finden würden. Doch bis heute seien diesen Worten keine Taten gefolgt, und man wäre, im Volke geneigt, den Abgeordneten )ie Schuld

beizumessen. Der Schweizer Anschluß der Vintschgaubahn sei ein wirtschaftliches Bedürfnis Süd tirols/ die Fortsetzung nach Landeck eine Landes- notwendigkeit. Die Regierung möge die An zeichen eines Mißtrauens ihr gegenüber, einer Art Keichsverdrossenheit, die sich in Tirol in letzter Zeit geltend machen, nicht unterschätzen. Würde das große Kapital an patriotischer Begeisterung einmal sich ver mindern, dann würde es schwer sein, das Defizit wieder auszugleichen. Redner richtet an den Statt halter

Zeiten am besten zu bewähren. Abge ordneter G l a tz konstatiert darauf, daß die Bevöl kerung ungehalten fei über die vielen Versprechungen der Regierung, die sich als falsch erwiesen hätten; sogar im Burggrafenamte, dessen Bevölkerung gewiß einen ruhigen Charakter habe und aus welcher ein Andreas -Hoser hervorgegangen sei, herrsche große Erbitterung über die vielen Enttäuschungen, welche die Regierung dem Tiroler Volke, bereitet habe. So dürste es nicht mehr weiter gehen

andern Ländern. Es sei die höchste Zeit, daß die Regierung endlich ihre vielen Versprechungen einlöse und die Bahnen baue, welche für unsere Land wirtschaft für die Entwickelung der Gewerbe, zur Hebung des Fremdenverkehrs und wohl auch aus strategischen Gründen notwendig seiey. Jnsbesonders müsse der Bau der Vintschgau- und Fernbahn schleunigst in Angriff genommen werden. In tem peramentvoller Weise sprach hierauf Abgeordneter Schraffl für die Dringlichkeit. Wir bringen seine interessanten Ausführungen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 03.10.1903
Physical description: 8
Apponyi erklärte schließlich, daß die Demission des Ministeriums kein Grund sei, die Sitzung aufzuheben; die Be ratung solle fortgesetzt werden. Abg. Kossuth, der nun das Wort erhielt, sprach der liberalen Partei den Dank aus dafür, daß sie zum Sturz des Ministerpräsidenten so brav mitgeholfen; er schulde, sagte er, der Majorität die vollste Anerkennung für die Teil nahme an der Herbeiführung des gestrigen Be schlusses ; er könne es aber nicht billigen, daß die Regierung nach angemeldeter Demission

, daß er eine Regierung, welche gegen die Erklärung Koerbers nicht hinreichend protestieren würde, nicht unterstützen könne. Einige Mitglieder der Opposition eilten auf Kubinyi zu, um ihn zu diesen Worten zu be glückwünschen. Schließlich wurde der Antrag, das Haus möge sich bis zur Konstituierung eines neuen Kabinetts vertagen, mit überwiegender Mehrheit angenommen. Dieser zweite Sturz des Grafen Khuen wird vom „Vaterland' ein „ungerechter parlamen tarischer Meuchelmord' genannt, wie er in der Geschichte Ungarns seit

1867 nicht vorgekommen ist. Wir haben dem Grafen Khueu-Hedervary, dem früheren „türkischen' BanuS von Kroatien, keine Sympathien entgegengebracht; seine erste Tat in Ungarn, der Kniefall vor Kossuth. war eine feige Erniedrigung nicht nur seiner Person, sondern der Autorität und der Regierung und hat seinen ersten Sturz als gerechte Strafe nach sich ge zogen. Der zweite Sturz ist nicht mehr sein eigenes Verschulden, sondern die Tat des un ehrlichen Präsidenten des Abgeordnetenhauses

: „Der Landesausschuß wird beauftragt: 1. die Vorarbeiten für die Gesamt-Ziller- Regulierung unverweilt in Angriff zu nehmen und gleichzeitig das Nötige zur Bildung von Wassergenossenschaften zu veranlassen; 2. sich mit der Regierung ins Einvernehmen zu setzen, um einen ausgiebigen Staatsbeitrag zu erlangen; 3. dem nächsten Landtag einen diesbezüglichen Gesetzentwurf vorzulegen.' Abgeordneter Wildauer betonte besonders, daß das Triften des Holzes auf der Ziller nicht mehr gestattet

der- Landtag oi k. k. Regierung auf, in keinen Ans gleich mit Ungarn einzuwilligen, bei welchem auf Kosten der diesseitigen ReHshalfte d> Trennungsgelüste des magyarischen ChauvlmZmu nur irgendwie befriedigt oder gar geforve

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 03.10.1903
Physical description: 16
, der an sich schon wertlos war. verlor jedwede Bedeutung, da die ganze Angelegenheit .».mittelbar nach seiner Erledigung auf dem allein richtigen und die Regierung zur Ausführung zwingenden Wege der Gesetzgebung geregelt wurde und zwar so. wie es dem von Anfang an eingenommenen Stand punkt der Teutschen entsprach. Hätte Tr. Ter schatta nicht so nnnachgiebig an der Forderung der Im iimercil Lage. Bozen. 3. Oktober. fährden das Wohlbefinden des anderen, dessen schwächliche Konstitution ohnehin jeden Tag zu neuen

Trennung, ehe es zu spät ist. Tie Handelsverträge stehen vor der Tür und heute wissen wir noch nicht, ist Oesterreich-Ungarn in einem Jahre »och ein Zwillingspaar oder schon ge trennt. Alles drängt nach einer Entscheidung dieser endlosen Krise. Tie Landtage, andere ansehnliche und achtunggebietende Körperschaften fordern die Regierung bereits aus, einen selbständigen Zolltarif auszuarbeiten, aufgrund welchen die österreichische Regierung in selbständige Unterhandlungen mit den Auslandsstaaten treten

könnte. Bis heute jedoch scheint die Negierung diesen Kundgebungen und Forderungen kein Gehör schenken zu wollen, denn eine erst kürzlich Heransgegebene offiziöse Note be sagt, daß zwischen der österreichischen und ungari schen Regierung in den letzten Tagen abermals ein Meinungsaustausch über die Modalitäten stattge funden habe, welche die Möglichkeit einer baldigen Inangriffnahme von zunächst unverbindlichen han delspolitischen Verhandlungen mit auswärtigen Staaten bieten sollen. Also in maßgebenden Krei sen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 16
Date: 03.10.1903
Physical description: 16
zu nützen. Das _ letzther in Oesterreich öfters angewendete Rezept einer von der Regierung in Aussicht genommenen Wohlfahrtsaktion würde zwar uns Deutsch-Tirolern auch einmal ganz gut anschlagen — ob aber die Herren welschtirolischen Abgeordneten sich es dabei genügen lassen dürfen, werden wir wohl bald sehen. Zu wünschen wäre es, daß im Interesse des Landes die diesbezüglich pazifikatorischen Absichten des Herrn Statthalters für die Welschtiroler nicht bloß das & conto sein sollen

es nur ein: Niemals! * * * Wir lassen nun den Wortlaut der Rede des Herrn Statthalters folgen: In dem Augenblicke, da der Tiroler Landtag sich zur Wiederaufnahme der im Vorjahre plötz lich abgebrochenen Beratungen versammelt hat, und da die Bevölkerung des ganzen Landes ohne Unterschied der Nationalität ihren Blick mit ge spannter Erwartung auf dieses Haus gerichtet hält, von dem sie die Beftiedigung ihrer wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Bedürfnisse erhofft, hält es die Regierung für ihre Pflicht

, ihre Auf fassung über die aktuelle Lage im Lande mit einigen Worten zu kennzeichnen. Bisher war die Regierung im Vereine mit der autonomen Landesverwaltung sorgfältig bemüht, von der Bevölkerung, welche in ihrer überwiegenden Mehrheit die bereits allzulange dauernde Unter brechung in der Tätigkeit des Landtages auf das tiefste beklagt, alle Schädigungen möglichst ferne zu halten und ihr die tiefgreifenden Nachteile nicht zum Bewußtsein kommen zu lassen, welche die voll ständige Erstarrung des parlamentarischen

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