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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 26.10.1919
Physical description: 12
4 „Bonner Nachrichten', 26. Oktober 1S19 ^ menbruch, nur noch eine« ärgeren d-un i« R°,. uer ISIS, entgegen. Die Weigerung Renners, 5 versprochene Kantonalisierung auszuführen, die,z evidente Unmöglichkeit, die Versorgung des La^' auch nur einigermaßen sicherjustellen, das deutlicher sich abhebende Streben einzelner Land- teile „los von Wien' lassen den Ausbruch Verwicklungen als nahe bevorstehend erschein Man gewinnt allmählich die Ueberzeuguu«. dah, Wiener Regierung selber nicht mehr wisse

und uns dem wirt schaftlichen Ruin preisgeben. Wie weit die deutschösterr. Republik uns in dieser Be ziehung entgegenkommt, hängt von den Verhandlungen ab. Reg.-Rat Dr. Siegl beantragt zum Schlüsse seines Referates, die Versammlung möge das Präsidium ermäch tigen. mit der ital. Regierung diesbezüglich in Verbindung zu treten und bei derselben die 'Forderung nach einer wirtschaftlichen Sonderstellung Deutschsüdtirols stellen. KR. Vizebürgermeister Chriskanell regt an. es sollen bei den handelspolitischen

entgegen den Bestimmungen des Handelskammer, gesetzes vor Erlassung dieser das System des gelten den Gewerberechtes tief berührenden Frage nicht ge hört wurde, sondern inbesondere auch aus meritori- scheu Gründen, weil durch diese Verfügung in erprobte Grundsätze der Ausbildung des gewerblichen Nach wuchses Bresche geschlagen würde. Im Kammer bezirke Bozen ist das Handwerk seit alten Zeiten nach dem in deutschen Landen eingelebten, von der sterreichischen Gesetzgebung recipierten System

am Donnerstag, den 16. Oktober im Hotel Zeil- tral in Bozen eine, durch Beiziehung aller Vorstände der Gewerbegenossenschaften von Bozen verstärkte Ausschußsitzimg ab, -an der auch Herr Regierungs- Nat Dr. Rudolf Siegl, und Herr Oberinspektor Ang. Julius Gar ay, teilnahm-? > >5' ' , Gegenstand der Beratung bildete der Erlaß der ita'niisiden Regierung, laut welkem die nach 8104 b) der Gewerbe-Ordnung vorgeschriebene Ver pflichtung zur Ablegung der Gesellenprüfung aufge hoben wird und die Geueralkommissariate

ermächtigt werden, vom Rechte der Dispenserteilung mit ent sprechender Weitherzigkeit Gebrauch zu machen. Einstimmig wurde'eine Entschließung angenom men, in der gegen diese Verfügung, die ohne vorherige Anhörung der maßgebenden Faktoren erlassen wurde, und die gegenüber den wiederholten Versicherungen und Versprechungen der höchsten Stellen der italie> nischen Regierung, die bestehenden Gesetze und Ver waltungs-Einrichtungen zu achten und zu erhalten, in direktem Gegensatze steht

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 29.04.1898
Physical description: 16
, sondern nur gegen di« Fälscher dieser Stimmung, gegen di« C eq l« jed«r Art, die in aufdringlicher und nicht selten vom anständigen Publikum direkt zurück- «wlesener Äeise durch die Macht der Fäuste und der Suggestion einen Applaus erzwingen oder gewalt sam verlängern tö'.ll. sEin interessanter Prozeßj Großes ilussehen rukt der .hübsche' Verhältnisse ausdeckendt P ozeß der .Reichswehr' ge «n die Regierung hervor. Di« erst« Verhandlung darüber findet heute oor dem Witnec Landesgerichte in Zivilsachen statt. Äuf

die dieSfälligen, in der letzten Nummer der Wener Wochenschrift .Die Z«it' veröffentlichten Enthüllungen, in welche Einsicht zu nehmen wir unseren Lesern «mp'thl«n, antwortet der HerauZgeber der .Reichswehr' in läugerer Darst'llung, in weicher er auch da» zwischen ihm und der Regierung am 25. Oktober 1K3S abgeschlossene Üebereiakommen ver öffeat- »cht. Danach wurde die .Reichswehr' angeblich zur Hälfte als Eigenthum der Regierung bestimmt. Nach dem Rücktritte BadeniS brach Gauifch die Verbindung

mit der „RelchZwehi' ab, die nicht mehr hergestellt wurde. Der Herausgeber David klaqt nunmehr die Regierung aus Zahlung von 2?3lM fl ^Der Wi«ner Männerg«sangv«reinZ hat. wie daS .N. W. Tagbl.' hö:t, als Ziel seiner diesjährigen Sängertahrt Tirol gewählt. Die Reise soll in den ersten Tagen des Juli angetreten werden und ist längerer Aufenthalt projektiert in Toblach (Pusterthal), Cortlna d'Ämpezzo, dann in Bozen und aus dem schönen Mendelpzß. fDa» Zentral-Komitä de» Oester reichisch«« Eisenbahnbeamt«n-Bere ine

eine» GehaltSlünftelS in die PenfionSbemessung als Ersatz kür den Entgang deS Quartiergeldes bei der Pensionierung. 3. GehaltSregulierung. Zu dieser Versammlung haben die Mitglieder deS O.-sterreichischen Eisenbahnbeamten« Vereines, sowie sämmtliche österreichische Eisenbahn beamte gegen Vo weisung der Mitgliedskarte oder der Eisenbabnbeamlen-Legtlimatioil Zutritt. Am K Mai, halb 7 Uhr abends wlrd bereit» eine De!egIerten«Ber« sammlung im Restaurant .zum Weingarten', Wien, VI, Getreidemarkt 5, abgehalten. lNordkap

, und da» nothleidende Volk ist aus die Hits« der Regierung, die stet» zu spät somm», und auf die öffentliche Wohlthätigkeit ange wiesen. lEine Riesen-Polizetmacht's I' keiner anderen Stadt ver Welt dürfte die heilige Hermandad von so außergewöhnlich großen Menfchen- exemplaren vertreten sein, wie in New Unk. E>wa

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Volksrecht
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Page 6 of 8
Date: 01.05.1923
Physical description: 8
regierung ersucht, solcher „kindsnrordenden Preispolitik Einhalt zu tun'. Die Vorarlberger Wacht erscheint wie der! Der Vorarlberger Landesparteitag vom 10. De zember 1922 hat die Parteivertretung beailstragt, in dein ihr als geeignet erscheinenden Angeilblicke wieder ein eigenes Parteiblatt Herauszug eben. Dieser Beschlilßj ist nun zur Tat geworden. Am Samstag ist die erste; ein öfteres Erscheine^ ssrMMA l .Arbeiter-Frauen: wenn ihr eine bürgerliche Zeitung haltet, lahmt ihr den Gxistenzkampf

,Der dmtschx Bauernkrieg' in Waidhofen vorführen wollte, verlangt« die Bezirkshanptmannschgft das M änu- kript zu>r Zensur! Voil den Bildern wurden mehr als die Hälfte als imzulässig erklärt, der Text so stark gestricheii, daß aus die Vorführung verzichtet werden mußte! Woraus sich ergibt, daß der Bezirkshanptmann a.lles haßt, ivas nach Aufklärung ans schaut. Wohin wurden die österreichischen. Kron- uwelen verschoben? Int Budgetculsschnß des »sterreichischen Nationalrates fragte .Genosse Leuthner

)e» Innenminister, was über den Verbleib der Jutvelen bekannt sei, die Karl Habs bürg in die Schweiz verschleppt hat. Ein Kabinetts rat der Regierung. Renner satte ihre gerichtliche Eintreibung beschlosseir. Da die Monarchisten behaupten, daß die Hinterbliebenen des Exkaisers sich in Not besinden, wäre es interessant, zn erfahren, >vo die Juwelen, deren Wert einem beträcht- icfj.eu Teil der Genfer Schnldsimune gteichkotnNlt, sich besinden. Die Regierung tvird geftagt, ob sie die ^ge richtliche Eintreibung

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 09.10.1912
Physical description: 10
Nr. 282 »Bozner Zeitung' (GLdtiroler TaOeblatt)« Mittwoch, den 3. Oktober ISIS. Präsident Beernaert f. Der Präsident der Interparlamentarischen Union, ist, wie mir bereits meldeten, im Alter von 84 Jah ren in Luzerv gestorben. Beernaert, der im Jahre ' 1828 in Ostende geboren ist, hat über 4<Z Jahre lang in Belgien die wichtigsten Posten bekleidet. Im Jahre 1873 trat er zum ersten Male in die Regierung als Arbeits minister und verwaltete dann in verschiedenen klerikalen Kabinetten

die Portefiuilles der Finanzen, der Justiz und der Landwirtschaft. Im Jahre 1884 wurde er Ministerpräsident. Er war bis zum Jahre 1894 am Ruder. Als er dann von der Regierung zurücktrat, wurde cr, einer der ausgezeichnetsten Redner, zum Präsidenten der Kam mer gewählt und legte erst im Jahre 1908 dieses Amt aus Gesundheitsrücksichten nieder. Der Bozner Gemeinderat hielt gestern unter dem Vorsitz des Herrn Bür germeisters Dr. I. Perathoner eine ordentliche Sitzung ab. Zunächst beschloß der Gemeinderar

des Ob, sterreichischen Musikpädagogischen - Verbandes Freitaz Ken 11. d., halb 9 Uhr abends findet im Lesezimmer des Hoteltz Erzherzog Heinrich eine vorbereitende Besprechung für die Gründung einer Ortsgruppe des Oesterr. Musikpäd. 5 Ver bandes statt. Der zum Kurgebrauche hier weilen de I. 'Präsident des Verbandes HZrof. Hans Wag, ner wird an der Versammlung als Vertreter des VerbandsvorstandeT teilnehmen. Ortsgruppen des Verbandes bestehen derzeit schon in Wien, Graz, Brünn, Olmütz, Znaim, Lemberg, ^ Krakau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.10.1921
Physical description: 8
der ungarischen Negierung. Nach seiner Ankunft in Oedenüurg entsendete Karl den General Hegedüs nach Budapest und ließ die ungarische Regierung solvie den Reichs- Verlvefer auffordern, dem „legitimen König" die Regierungsgewalt zu übergeben. Die ungarische Regierung lehnte das Eingehen auf das Ansin nen unter Berufung auf den Gesetzesartikel 1 vom Jahre 1921 ab, wonach Karl derzeit die Re gierungsgewalt nicht ausüben dürfe. Als Hegedüs mit dieser Antwort nach Oeden- burg kam', entschloß sich Karl, den Marsch

des Reichsverwesers Horthy trafen die energischesten Maßnahmen, worauf sich der Aufklärungszug flüchtete. Im Budapest herrscht Ruhe. Die Regierung Bethlen ist Herr der Lage. Der Reichsverweser Horthy begab sich zu den Regiernugstrnppeu und nahm eine Inspektion vor. Schlacht bei Budapest. Budapest, 23. Okt. Seit den frühen Ta gesstunden ist heute in der Umgebung von Buda pest eine Schlacht im Gange. Bon Zeit zu Zeit ist in Budapest dumpfer Kanonendonner zu hö ren. Die Kämpfe spielen sich im Raume von Budaörs

ab. Wien, 24. Okt. '(Privat.) Die karltstischen Truppen bestehen aus dem Baon Ostenburg, aus Teilen der westungarischen Banden, ferner aus den mit der Lüge, daß in Budapest der Bolsche wismus ausgebrochen sei, gewonnenen Garniso nen von Raab und Komorn. Vorsichtige Schät zungen berechnen die Stärke der gesamten Streitkräfte des Habsburgers auf etwa 8000 Mann. Die Truppen der ungarischen. Regierung sind erheblich stärker und stehen verläßlich aus Seiten des Reichsverwesers. Regierungstruppeu im Rücken

noch andauern. Das vor stehende Telegramm, das von der Kapitulation berichtet, ist durch das Tel.-Korr.-Büro verbreitet worden.) Die Regierung Bethlen lehnt Verhandlungen mit den Karlisten ab. Budapest, 23. Okt. Als die Regierungs- truppen zum Angriff übergingen, erschien FML. Hegedüs als Parlamentär der Karlisten bei der Regierung zwecks Anbahnung von Verhandlun- ' gen, die jedoch an dem Feschalten der Regierung an dem ursprünglichen Standpunkt scheiterten. Hegedüs kehrte hieraus zu den karlistischen Trup

pen zurück. Ile Luge als Hilfsmittel. Wie der Habsburger die Garnisonen von Raab . und Komorn gewann. Budapest, 24. Okt. Es bestätigt sich, daß der Exkönig die Garnisonen von Raab und Ko morn mit der Lüge für sich gewonnen hat, daß in Budapest die Rätediktatur proklamiert wor den sei und daß der Habsburger die Diktatur niederwerfen wolle. Ile Stimmung in Budapest. Budapest, 22. Okt. (UTB.) Ein Mitglied der unga rischen Regierung äußerte sich einem Mitarbeiter des UTB. gegenüber über die infolge

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 22.04.1921
Physical description: 16
Regirrungsmänner ihn haben stecken lassen. Als *Me Regierung! Mayrs bemüht war, Kredite zu erwirken, da fielen die Sozialdemokraten, deren Führer sich im Sommer in Badgastein, im Winter am Sem mering gütlich tun, als die Ersten in die Spei chen des Regierungswagens. Sie inszenierten einen Streik nach dem anderen. Das Beispiel dieser reizte auch die Grvßdeutschen zü einer „Heldentat". Während nämlich Dr. Mayr in der Karwoche in England über die Kredite, ver handelte, fielen sie ihm in der gememsten Weis

, sondern die gemacht worden ist, um die gegen wärtige Regierung zu stürzen, um jene abzusägen, die seit Monaten bemüht sind, dem Staate Kre dite zu erwirken, jene Kredite zu erwirken, „ohne die unser Staat nicht leben kann", wie der groß deutsche Abgeordnete Dr. Sepp Straffner es so oft in Versammlungen hinausgerufen hat. Jetzt scheint Dr. Renner das zu erreichen, was er im Vorjahre anläßlich der Wahlen in den Nationalrat angestrebt hat. Damals hät schelte Dr. Renner in Salzburg aus der Suche

auf Jahre in den Kerker werfen würde? Aber abgesehen von all dein, ist eine solche Reizung Ungarns im heutigen Zeitpunkte geradezu unklug? Wir verhandeln fortwährend mit Ungarn wegen Herausgabe des Burgenlandes, wir sehnen uns nach dem ungarischen Getreide, verhandeln mit der Regierung in Ungarn und justament jetzt, wo die Mehrheit des ungarischen Voltes Karl als König will, wo die ungarische Regierung ihn als den König offiziell anerkennt, justament jetzt reizt man Ungarn und da sagen

usw. Arbeit genug, wenn man schon so gerne Gesetze macht. Der erwähnte Gesetzentwurf gegen die Habs burger hat aber neben all dem noch eine andere, heute gar nicht gering einzuschätzende Gefahr in Gefolgschaft, nämlich eine Negierrrrrgskrise. Denn die heutige Regierung lehnt es ab, unter ein solches einseitiges Gesetz ihre Unterschrift darunterzusetzen. Schon in den nächsten Tagen können wir dies erleben. Wahrend unser Blatt sich im Drucke befindet, wird der Gesetzentwurf dem Nationalrate

vorgelegt werden und sein Schicksal beschieden sein. Was die Abdankung einer Regierung in dem Momente aber, wo wegen der Kredite mit dem Auslande verhandelt wird, bedeuten würde, das brauchen wir nicht näher zu schildern. Eine Unterbrechung der Verhand lungen über die Kreditfrage wäre nichts anderes, als ein Verbreche» am eigene» Volke. Man denke mir nach! Die neue Regierung müßte wieder von vorne anfangen, müßte wieder alle möglichen Bettelfahrten unternehmen, es wür den Monate vergehen. Dabei wäre

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 15.12.1931
Physical description: 6
gegen den Borwurs des Hochverrates. Erklärungen des HeimaNoehrMrers vor dem Grazer Schwurgericht. Nr. 286 . Die Schwierigkeiten der Regierung Bnresch. Von Abgeordneten Dr. Straffner. Innsbruck, 14. Dezember. Wie Wiener Blätter aus eingeweihten Kreisen wissen wollen, soll sich diese Woche das Schicksal der Regierung Doktor Buresch entscheiden. Man will die Regierung das Budget, das längst nicht mehr der Wirklichkeit entspricht, noch parla mentarisch erledigen lassen, um sie dann zum Rücktritt zu zwingen, falls

sie nicht s e l b st aus dem Umstande, daß sie für die von ihr als dringlich bezeichneten Vorlagen keine Mehrheit findet, die entsprechenden Konsequenzen zieht. Es hat auch andere Regierungen gegeben, die lange Zeit für wichtige Vorlagen keine parlamentarische Mehrheit gefunden haben, ohne daß sie die Konsequenzen gezogen haben. Wenn für die Regierung Dr. Buresch der Fall anders liegt, ist das darauf zurückzuführen, daß sie, seit sie im Amte ist, stets be strebt war, eine mittlere Linie zu finden, was ihr von Freund und Feind

nicht als Verdienst um die Allgemeinheit, sondern als S ch w ä ch e ausgelegt wurde. Bei der im Parla mente herrschenden Kräfteverteilung und bei den ungeheueren wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sich aufgetürmt haben, war die von der Regierung eingeschlagene Politik der mittleren Linie vielleicht die einzig mögliche Art, die Regie- rungsgesch äfte zu führen. Diese anonyme Konzentration hat jedoch niemanden befriedigt. Die extremen Flügel von rechts und links haben sie als Verrat an ihren Grundsätzen

bezeichnet. Dazu kam noch, daß in allen wirtschaftlichen Fragen, von der Creditan st a l t angefangen bis zum V i ehver- fehrsgesetz, durch die Politik der mittleren Linie keine Gruppe vollkommen befriedigt wurde. Hätte die Regierung Dr. Buresch nicht allein in diesen Fragen, sondern auch bei den Ereignissen des 13. September mit rauher Hand rasch zuge griffen, würde ihr heute nicht Schwäche und Halbheit zum Vor wurfe gemacht. Aus Grund dieses, aus weitesten Volkskreisen stammenden Urteiles

wird es der Regierung schwer fallen, für die bereits eingebrachten und angekündigten Gesetze eine ent sprechende Mehrheit zu finden. Roch dazu handelt es sich um Reformgesetze, die mit dem Budgetsanierungsgesetze im Zusammenhänge stehen und deshalb terminiert sind, so daß ein langes Verhandeln, um die verschiedenen Gruppen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, so viel wie aus geschlossen ist. Alle diese Gesetze sollen noch vor Neujahr erledigt werden. Die Regierung hält diese Fallfrist für ein ge eignetes Mittel

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Alpenland
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Page 1 of 10
Date: 24.10.1921
Physical description: 10
. Das Kabinett Bethlen tritt energisch gegen den Putsch versuch aus. In Budapest herrscht das Standrecht. der gesamte Eisenbahnverkehr ist eingestellt. Budapest, 22. Oktober. (Ung. T.B.) Ein Mitglied der ungarischen Regierung äußerte sich einem Mitarbeiter des U. T.B. gegenüber über die infolge der neuerlichen An kunft des Königs Karl eingetretene Lüge folgendermaßen: Die Wiederholung des Osterputsches wirkt in diesem poli tisch ungeeignetem Momente wie eine Bombe. Nicht nur die Anhänger der freien

Königswahl sind über diesen leicht sinnigen übereilten Schritt entsetzt, sondern auch die Legiti- Misten find förmlich verzweifelt, denn in Ungarn gibt es keinen nüchtern denkenden Mann, der diese Frage von emi nenter Wichtigkeit durch irgend einen Staat für lösbar halten würde. Die Regierung traf unverzüglich alle Vor kehrungen, um' den inneren Frieden und die außenpolitische Sicherheit des Staates zu wahren. General der Infanterie Äaron N a g y wurde zum plenipotentiären Militärkomman danten ernannt

, und zur Inanspruchnahme aller Mittel er- mächigt. um dem Entschluß der- Regierung, wo nach Karl IV. in Ungarn seine Herrscberrechte nicht ans üben könne, Geltung zu verschaffen. Es könne kein Zwei tel darüber obwalten, welchem Schicksal Ungarn entgegen ge hen würde, wenn eS solche Abenteuer aus eigenen Kräften nicht abwehren könnte. Verhandlungen zwischen Regierung und König. Budapest, 23. Oktober. (Korrbüro.) Heute vormittags ^erschien General Hegedüs im Aufträge des Exkaisers beim Ministerpräfidenten Grafen Bethlen

. Er verhandelte sodann mit der Regierung in Gegenwart des englischen Vertreters. Hegedüs ist bereits wieder nach Budaör zurückgekehrt. Der gestern nachts von der Regierung nach Raab entsandte Kul tusminister Vas und Major O st e n b a y, die den Inhalt der von der Regierung überreichten Antwort zur Kenntnis dringen sollten, wurden vom König nicht empfangen. Die weswngkkischrn Margeriten!3r die Negierung. Budapest, 23. Oktober. (Korrbüro.) Wie gemeldet, haben die westungarischen Insurgenten telegraphisch

gegenüber der Ungarischen Regierung ihrer unverbrüchlichen Treue Ausdruck gegeben. Eine aus vielen Mitgliedern bestehende sozialdemo kratische Deputation hat bei >der Regierung vorgesprochen und sich bereit erklärt, in allen Maßnahmen, die die Entfernung des Exkönigs aus dem Lande bezwecken, vollkommen solidarisch mit der Regierung vorzugehen. Sie Kämpfe Milche« den.KarWen und de« Anhängern Horthys. Eine Schlacht vor Budapest. — Widersprechende Nachrichten. Wien, 23. Oktober- (Korrbüro

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 15.08.1919
Physical description: 12
dieser jüdische Schwerverbre cher und andere ungarische Kommunistensührer, die ebenfalls die Gastfreundschaft unserer rot--jüdi- schen Wiener-Regierung genießen, in einer Ver sammlung der Kommunisten in Wien zu sprechen. In letzter Stunde wurde von der Wiener Polizei ihr Vorhaben vereitelt. Mit dem jüdisch-bolschewistischen Hauptgauner Bela Kun und Genossen sind aus Ungarn auch de ren Weiber und ihre ganze Brut nach Deutschöster reich geflohen. Hören wir» was ein Wienerblatt über Die Flucht

gemeldet wird, laufen aus allm Ländern Deutschösterreichs Entrüstungskundgebun- gen ein, daß die Regierung den landftemden jü dischen Schurken und Verbrechern Schutz gewährt. Bei der rotjüdischen Regierung ist des allerdings nicht zu verwundern; ist sie doch dem jüdischen Bol schewismus in Ungarn auch ftüher sympathisch ge- genübergestanden. Das ungarffche RegienmgSbW» hat in wenigen Tagen eine merkwürdige Verände rung erfahren. Nach dem Sturze der kommunistffchen Regierung hat am 1. August eine rein

sozialdemokra tische Regierung die Zügel in die Hand genom men, sie regierte aber nur bis 5. August, an wel chem Tage sie wieder ab dankte. Warum? Die in Budapest weilende Mission der Entente hat d e m gewesenen Erzherzog Josef die höchste Gewalt überttagen und letzterer hat sofort eine Ne gierung geblidet. Es wird auch behauptet, daß die Entente in er ster Linie dem Exkaiser Karl die Führung der Ge schäfte in Ungarn angeboten habe, von demselben aber mit der Erllärung abgelehnt worden sei

, daß es ihm nicht nach Herrschermacht ge lüste. Ob diese Meldung auch auf Wahrhett beruht, ist allerdings eine andere Frage, und wir bezweifeln ganz besonders die Ablehmmgsbegrün- dung. Die Auftegung der roten „Volkszeitung" in Innsbruck über den Umschwung in Ungarn ist leicht begreiflich, denn der Unterschied zwischen einer bolschewistischen und einer Regierung, an deren Spitze ein „Habsburger" steht, und dieser Szenenwechsel in kaum acht Tagen, ist aller dings sehr verblüffend. Die „Vollszeitung" glaubt

hinter dieser Theaterkolisse „monarchistische Um triebe zu sehen. Sie dürfte aber wohl im Jrrtume sein. Wir haben schon einmal prophezeit, daß nichts so sehr die Wiederkehr des Monarchismus zeittget, als eine Regierung der Straße unter jüdisch-roter Führung. Einer solchen Regierung zieht das Volk die schlechteste monarchistische Regierung vor. Ungarn ist der sprechende Beweis dafür. Welches Volk würde eine solche Regierung, wie sie Ungarn unter Be l a Kun hatte, aus die Dauer dulden? Die deutsch österreichische Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 26.08.1919
Physical description: 8
.' -j halbjährlich 22.8V. ^ Zum Abholen in JrmsftM druck monatlich K 3.Ä.'Mr Auswärts durch Kolporteure u. durchs die Post für Deutsch»! Ä Oesterreich: mvnatl. ^ y K4.10, viertel-. K12.3^' ^ halbjährl. K 24.60. Einzel-Nummer 30 iu v ■] Nr. 194FrwsLms, Dleastog, Sen 28. AugM 1819 Der Sb erste Rat gegen Habsburg. Ser Habsburger und „seine" Regierung abgesSgt. — Sie Bildung einer Volksregierung MAß iuuerhalb drei Lagen erfolgen. ' Der moderne Geist der Demokratie hat nun auch über die ungarische Reaktion

einen restlosen Sieg davongetragen. Die Entente hat den Er fordernissen für eine ruhige Entwicklung Un garns Rechnung getragen und in einer Note an die jetzige Regierung ihrem unabänderlichen Willen Ausdruck verliehen, nur mit einer Regie rung, hinter der alle Schichten des Volkes stehen, Frieden zu schließen. Die jetzige Regierung könne sich auf das Vertrauen des Volkes nicht ^berufen, da sie nicht durch den Willen desselben, .sondern durch den Staatsstreich eines Habsbur gers, der sich durch die Hilfe

einer kleinen Po- Uzeitruppe und volksfremder Bajonette zum Verweser aufgeschwungen habe, an die Ober fläche des politischen Lebens Ungarns gelangt ’tfi. Der Oberste Rat könne aber überhaupt nicht dulden, daß ein Mitglied, des Geschlechtes Habsburg, das durch seine Machtgier die haupt sächlichste Schuld am Kriege hat, an der Spitze der ungarischen Regierung bleibe, weil ein Durchführen reiner Wahlen unmöglich und der Innern Friede Ungarns einer sieten Gefahr aus- gesetzt wäre. ' Das vernichtende Urteil

oder vielleicht ge rade wegen des mehr als eigentümlichen Ver haltens des Karl während der Kriegszeit zu dem Schlüsse gelangt, daß ein Habsburger nie mals mehr geeignet sein kann, an der Spitze eines Volkes zu stehen. Und bekanntlich stehen Verräter auch bei jenen, in deren Dienst sie sich „betätigten", nicht in hohem Ansehen. Mit der Ablehnung des Josef Habsburg ist natürlich auch jene „seiner" Regierung ver knüpft, der eine Frist von nur drei Tagen zur Bildung eines neuen Kabinetts unter Hinzu ziehung

der Bericht Hoovers) über die letzten Ereignisse in, Budapest neuerlich ge prüft und sind zu folgenden Beschlüssen gelangt: ft- Sie haben den stärksten Wunsch, mit dem ungarischen Volke Frieden zu schließen, glauben aber nicht, daß dies geschehen könne, solange die gegenwärtige ungarische Regierung an der Macht bleibt. Diese Regierung ist nicht durch den Willen des Volkes errichtet worden, sondern durch einen von einer kleinen Polizeitruppe und unter dem Schutze einer fremden Armee ausge führten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 25.07.1921
Physical description: 8
man nichts von einer derartigen Ab sicht, geschweige denn von einem bereits erfolgten Eintreffen in Ungarn. Zweifellos habe man cs hier mit einem politischen Manöver zu tun, das die ungarische Politik in den Augen der Entente zu diskreditieren trachte. — „Szozat" führt aus, es sei lehrreich zu sehen, wie gewisse Kreise das Vertrauen, das Ungarn genieße, durch Ausstreu ung solcher Gerüchte zu schmälern trachten. Es ist „nicht wahrscheinlich". Aus London wird gemeldet: Wie das Reu- tcrbüro erfährt, hat die englische Regierung

der französischen und englischen Diplomatie prokla mieren zu müssen. Nach der „Libertö" sei die Hals starrigkeit der Londoner Regierung nur ein Schein- tnanöver. „Intransigeant" wirft Lloyd Georg in schar fen Ausdrücken vor, er spiele mit Deutschland und Frank reich ein Doppelspiel. Deutschlands Anlworl. Aus Berlin wird gemeldet: Auf die Aufzeichnungen, di« der französische Botschafter in Berlin am 18. Juli bei seiner Demarche i>cx deutschen Regierung überreichte, hat der Minister des Auswätigen

am 23. ds. abends dem französischen Botschafter eine Antwort übergeben, in der es heißt: Die deutsche Negierung ist durch den Schritt des fran zösischen Botschafters vom 18. Juli überrascht worden. Die französische Regierung führte Beschwerde über den angeblich infolge des Verhaltens der deutschen Negierung immer drohende werdenden Charakter der Lag« in Oberschlesien und über die angebliche Gefahr einer ge waltsamen deutschen Aktion. Die Berichts des Generals Le Ronb sowie di« Mitteilung der polnischen

Regierung, auf die sich die Aufzeichnungen bcrufen, decken sich offen bar nicht mit den tatsächlichen Zuständen im Abstim mungsgebiet. Die Lage in Oberschlesien ist in keiner Weise durch das Verhalten der deutschen Bevölkerung bedroht. Dies« hat sich nicmals mit dem Gedanken eines Aufstandes getragen. Die französischen Auszeichnungen sprechen weiterhin von deutschen Banden. Sollten mit dem Ausdrucke „Banden" dis früheren und inzwischen ausgelösten Selbstschutzformationcn gemeint hin, so muß

durch die Polen ist dagegen nur zum Scheine erfolgt. Inner halb des Abstimmungsgebietes ist die gesamte militärische Organisation der Insurgenten bestehen gebiieb:n. Sei tens der französischen Besatzungstruppcn ist für die Ent waffnung der polnischen Insurgenten bisher nichts Durch, greifendes geschehen. Wie sehr sich die polnischen Jn- suroenieir als Herren der Lage fühlen, zeigen in Dielen Gegenden die Mißhandlungen und Verschleppungen deutschgesinnter Leute. Di« deutsche Regierung hofft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 29.06.1920
Physical description: 8
mit dem Kaiser und der Kaiserin fand die Ministerbera- tung statt, in der Karl die Kaiserin als Stell- vertreterin für die Regierung empfahl. Man «hatte den Eindruck, „daß Kaiser und Kaiserin 'Czernin eine Posse spielen wollten". Karl ließ »dann auf das belastende Communique Clemen- »ceaus hin erklären, „das Ministerium des Aeu- lßern habe nicht feststellen können, wie die Unter schiebung des falschen Briefes erfolgt sei". !Frisch-fröhlich telegraphierte dann Karl seine »treuen bundesgenosiischen Gefühle

der französischen Regierung in einer den Sinn vollkommen verfälschenden Fassung vorzeigte, indem in die für die französische Negierung be stimmte Uebersetzung des deutschen Originals tzin Passus über den angesttebten Abschluß eines Sonderfriedens eingeschoben wurde, der rm Original fehlt und in dem an einer anderen Stelle der Sinn durch falsche Ueberset- zuttg entsprechend geändert wurde. Es mußte diese Verfälschung logischerweise vorgenommen werden, da ja die Aktion des Prinzen vvn Be ginn an der französischen

Regierung gegenüber auf einen Sonderfrieden abzielte und na türlich auch die Absichten Czernins den französi schen Staatsmärmern unter diesem Lichte prä- rsentiert werden mußten." v Das Haus Parma-Bourbon machte eben Po litik auf eigene Faust. Sie spielte Herrn Erz- iberger den Czerninschen Geheimbericht in die »Hand, der eine vollständige Donkrottansage (Oesterreichs bereits im Jahre 1917 enthielt! «Außerdem unterhielt diese Familie eine g e- «heime Korrespondenz mit dem Va tikan I Aber diese gewandte

zu machen. Für die Berräterpolitik dieses Hauses darf kein Platz mehr in Europa sein. Der Boykott gegen Ungarn. Aus Wien wird gemeldet: Die Absperrung ist von österreichischer, jugo slawischer, tschechoslowakischer, rumänischer und polnischer Seite vollkommen. Sie wird von den italienischen Gewerkschaften möglichst unterstützt. Wie aus gewerkschaftlichen Kreisen verlautet, werden drei Vertreter der internationalen Ge werkschaften am Montag unter dem Vorsitze des Staatskanzlers Dr. Renner mit Vertretern der ungarischen Regierung

. Diese Gewerkschaftszentrale werde auch von den christlichen und katholischen Gewerkschaften nicht ernst genommen. Die große Mehrzahl der organisierten niederländischen Ar beiter, namentlich die freie Gewerkschaft mit 265.000 und die syndikalistische Lcmdeszentrale mit 66.000 Mitgliedern haben sich nach Fimmen dem Bohkottsbesälluß rückhaltslos angeschlossen. Die ungarische Regierung hat den ungarischen Gesandten in Wien. Dr. G r a tz damit betraur, den Delegierten des internationalen Gcwerk- schaftsbundes Aufklärungen darüber zu erteilen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 05.08.1917
Physical description: 8
werden [ mit Freiheits- öder Geldstrafen geahndet. Irr ÄNterhaltsheitm^. Wenn das Abgeordnetenhaus auch beim Anterhattsgesetz wieder vor der Regierung zurückgewichen wäre. Das politische Verständnis des Spießbürgers und k demgemäß auch das seiner politischen Vertreter : drückt sich am klarsten in dem von ihm so oft ge- : brauchten Satze aus: „Wem Gott ein Amt gibt, : b-em gibt er auch den Verstand!" Es ist das ein Ueberbleibsel aus der Zeit, wo es keine Bürger, son- i dern nur „Untertanen" gab, die der hohen Obrig

— sehen wir das traurige Schauspiel, daß die Regierung die Gewährung einer Forderung verweigert und dabei mit Vorliebe als Ausrede auf zwingende Umstände — militärische oder staatliche Zwangslagen, die Finanzen des Staates oder Abmachungen mit Ungarn u. dergl. — verwaist und daß die bürgerlichen Parteien, die in den Wahlen gerade auf diese Forderungen ge schworen haben, sofort umfallen und für die Regie rung stimmen. Die Regierung, die ja von Gott das Amt, aber auch den Verstand hat, muß

es doch am besten wissen! Schon in den Anfängen des parlamentarischen Lebens in Oesterreich versuchte es die Regierung, das Parlament auf listige Weise von seiner Pflicht abzubringen. Als im Reichstage der Revolution das Gesetz über die Bauernbefreiung verhandelt wurde, redete ihm der Justizminister Bach, der sich aus einem Führer der Revolution in einen Führer der Reaktion umgewandelt fjatte, zu, sich mit der Annahme der Grundsätze der Reform zu begnügen und die weitere Ausarbeitung einer Kommission

zu übertragen. Damals hatte man aber noch Miß trauen vor dem Verstand und vor den Absichten einer Regierung, und das Haus ließ sich auf diese Verschleppung nicht ein, sondern verhandelte das Gesetz sofort selbst. Wie recht es hatte, geht aus fol gendem Urteil des Historikers Friedjung heiwor: „Es ist ein Segen für den österreichischen Bauern stand, daß Kudlich und seine Genossen auf sofortige Entscheidung drangen, denn einen Monat später I brach die allgemeine Verwirrung und darauf die Reaktion herein

, daß sie gegen ihre eigenen Wähler stimmen. Nur mit größter takti scher Geschicklichkeit gelingt es manchmal den So zialdemokraten, dieses feine Spiel aufzudecken, hin und wieder sogar die Bürgerlichen vorwärts zu peitschen, daß sie der Regierung zuwider handeln und damit die Verlogenheit ihrer Argumente be weisen. Eines der beliebtesten Argumente der Re gierung ist es, sich aus Vereinbarungen mit Ungarn zu berufen, die eine Abänderung eines' Gesetzes un möglich machen und das Parlament an-geblich zwin gen sollen

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Alpenland
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Page 1 of 12
Date: 25.10.1921
Physical description: 12
intemiert. Avises Eingreifen Jsssstamess. Die uugarische Grenze mit Zustimmung Ztaiiens Wer- ichntten. A. Wien, 24. Oktober. Eigendraht. erste Akt des diesmaligen Abenteuers ist zu Ende. Nach Beurteilung hiesiger politischer Kreise ist das scharfe Vorgehen Horthys darauf zurückzuführen, daß er einem militärischen Eingreifen der Kleinen Entente Vorbeugen wollte. Ob Vas gelingen wird, ist nach der Lage der Dinge noch fraglich. Der italienische Gesandte in Belgrad hat im Aufträge seiner Regierung

der jugoslawischen Regierung mitgeteilt, daß das italienische Kabinett mit allen Schritten einverstan den sei, welche Jugoslawien zur Abwehr des habsburgischen Regimes in Ungarn unternehmen wird. Die italienische Re gierung sei in diesem Punkte mit den Interessen der Kleinen Entente vollkommen einig und sichere dieser gegen eine neue Thronbesteigung für jedes Vorgehen ihre Unterstützung zu. Die Nachricht von diesem diplomatischen Schritt ist bereits in der südslawischen Gesandtschaft in Wien eingelangt

. Bei dieser ist man der Ansicht, daß nun die jugoslawische Regierung von einem schweren Hindernis für die Ausfüh rung ihrer bereits gefaßten Pläne befreit sei und nunmehr in kurzer Zeit mit energischen Aktionen einsetzen wird. Die Gerüchte, daß sich die Jugoslawen bereits zum Ein marsch in Ungarn entschlossen und auch bereits die Grenze an einzelnen Orten überschritten habe, verdichten sich zu kon kreten Nachrichten. Dagegen scheint nach Nachrichten hiesiger amtlicher Kreise die tschechoslowakische Mobilisierung

nicht den Umsang an- gmommen zu haben, den man anfänglich erwartet hat. Die Erklärung Dr. Beneschs. P ra g, 24. Oktober. (Dschechofl. Preßbüro.) In der heutigen Sitzung «des Außenausschusses des Abgeordnetenhauses legte Nnuiftevpräsident Dr. Benesch den Standpunkt der tschecho slowakischen Regierung zu den Ereignissen in Ungarn dar. Er erklärte, daß sich ähnliche Dinge nicht mehr wiederholen dürsten. Alle, die für den Frieden arbeiten, müßten dazu bei tragen, daß der definitive Frieden gesichert und die Schuld

künftighin unbelästigt bleiben wollen, da mit wir uns der Arbeit im Innern widmen können. Auch Kngtand erteilt feine EinwiMung. TU* Paris, 24. Oktober. Eigendraht. Zu dem heutigen Zusammentritt der Botschafterkon^rmz -Wecks Beratung über die neue Aktion König Karls verlau ot, baß die englische Regierung bereit sei, gegen eine militärische Lnterdentisu der Meinen Entente keinerlei Einwendungen zu erheben. Alles Mobilisiert. A. Wien, 24. Oktober. Eigendraht. Weder aus B u d a p e st noch aus den Ländern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.08.1920
Physical description: 8
, daß diese Warnungsrufe durch den täglich stärker werdenden Widerstand der Rus sen ziemlich illusorisch sind, i L o n d o n, 26. Aug. (Funkspruch.) „Daily Chronicle" teilt mit, daß die polnische Regie rung durch die Entente und auch die französische > Regierung verständigt worden sei, gegen Ruß land keine unverständige Haltung einzunehmen und die ethnographischen Grenzen nicht zu über schreiten, da die Verbündeten jeden Einfall in -russisches Gebiet mit Mißfallen betrachten wür den. Washington, 26. Aug. (Reuter

.) Das Staatsdepartement bestätigt, daß es am 21. August an Polen eine Note gerichtet habe, worin dieses auf die Gefahr, die durch den Friedens- Vertrag vorgesehenen Grenzen zu überschreiten, aufmerksam gemacht wird. London, 26. Aug. Die Meldung der fran zösischen Presse, daß die britische Regierung ihre Haltung geändert hätte und mit der französi schen Regierung bezüglich der russisch-polnischen Frage angesichts der polnischen Erfolge Hand in Hand gehe, wird amtlich als unrichtig bezeichnet. Die britische Regierung

hat ihre Haltung nicht geändert. Sie hat dieselbe Ansicht hinsichtlich des polnisch-russischen Friedensvertrages wie früher und hat sich deshalb gegen die Forderung der Arbeitermiliz gewendet. P a r i s, 26. Aug. (Ag. Hav.) Wie der „Ma tin" wissen will, soll Ministerpräsident Mille rand der polnischen Regierung zu verstehen ge geben haben, daß es notig fei, den Russen mäßige Friedensbedingungen zu stellen, damit der Frie den in Mitteleuropa so rasch toie möglich wieder hergestellt werde. Die Polen wolle

. L o n d a n, 26. Aug. Der „Times" zufolge haben die littanischen Truppen Wilna besetzt. Die littauische Regierung habe Moskau zunächst da von benachrichtigt, da dies aus militärischen Gründen notwendig war, um zu verhindern, daß Wilna in polnische Hände falle. Polen und Frankreich. Paris, 26. Aug. Nach dem „Matin" er klärte General Weygand bei seinem Abschied von Warschau, daß in der letzten Woche ein Bündnis auf Leben und Tod zwischen Polen und Frank reich geschaffen worden sei. (Es kann für Polen tatsächlich

den Tod bedeuten.) Deutscher «eich. Kein Geheimvertrag mit Rußland. Berlin, 25. Aug. Das Wolfsbüro meldet: An die vielfachen Veröffentlichungen in der Auslandspresse über einen angeblichen Geheim vertrag zwischen Deutschland und Rußland reiht sich nun auch eine Meldung der schweizerischen Depeschenagentur aus Lyon an; die Form dieser Meldung unterscheidet sich von den übrigen in- soferne, als diesmal die amerikanische Regierung ein ungemein reichhaltiges Material dieser Ge heimverträge

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 04.02.1899
Physical description: 8
. (Auf einem Reichstag zu Gäben wird den Bürgern von Innsbruck abgeschlagen, in der Stadt einen eigenen Seelsorger haben zu dürfen 1261.) Vas Dienrrgesetz und dir Regierung. Die diesmalige Vertagung des Reichs- rathes wird dadurch gekennzeichnet, dass sie wie das erstemal, unmittelbar nach der sür die Regierung so empfindlichen Niederlage bezüglich des Staatsdienergesetzes geschah. Damit wird das Beharren derselben aus ihrem Beschlüsse kundgegeben. Dadurch ist dem Herrenhause abermals die Möglichkeit benommen

, sich mit dem Gesetze, aus dessen endliches Zustandekommen über zwanzigtausend Staatsbedienstete sehnsüchtig warten, zu beschäftigen und sich eventuell dem nun schon zum zweitenmale kundgegebenen Willen des Abgeordnetenhauses anzuschließen. Es ist gewiss bezeichnend, dass die Regie rung nun schon zum wied erholtenmale zu dieseni sonderbaren Zusluchtsmittel greift, um einem ihr unbequemen Beschlüsse des Parlaments auszuweichen. Im Grunde genommen, hat damit die Steuerpolitik der Regierung eine sehr empfind liche

Schlappe erlitten. Es gehört schon eine Art Regierungsblasiertheit dazu, aus der elenden Lage der vom Staate selbst be soldeten Diener einen Revolver zu machen, um damit der Volksvertretung, welche die Nothlage der Angestellten lindern will, neue Steuern abzupressen. Was hätte es auch den Staatsdienern genützt, wenn die Vorlage im Regierungssinn beschlossen worden wäre? Die Regierung wäre damit in den Besitz eines Gesetzes gekommen, dessen Ausführung erst wieder von der Bewilligung eines neuen

ist doch der Grund, dass der Finanzminister das Gesetz zur Sanktion nicht vorlegt! Erst will er die Bedeckung dafür haben; diese sieht er nur in der Bewilligung neuer Steuern z. B. der Zuckerverschleißsteuer. So lange also das Haus diese Bedeckung nicht geschafft hat, legt er das Staatsdienergesetz nicht zur Sanktion vor. Hätte also das Haus die Vor lage im Sinne der Regierung unverändert angenommen, so lautet die Bestimmung, dass sie am Tage der Kundmachung in Ge setzeskraft tritt; es stünde also der Regierung

frei, erst dann dieses Gesetz kundmachen zu lassen, bis sie die neuen zur Bedeckung nöthigen Gesetze in Sicherheit hat. Selbstverständlich kann die Regierung keine neuen Sterern mit Hilfe des § 14 diktieren, aber auch die politische Konstellation ist so beschaffen, dass gar keine Aussicht auf Bewilligung derselben im Parlamente ist. Das Staatsdienergesetz bliebe also selbst im Falle der unveränderten Annahme so lange auf dem Papier, als die Regierung nicht von ihrer ganz verfehlten Steuerpolitik

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 27.09.1913
Physical description: 10
durch die Vorlage eine Erhöhung von 86 auf 92. Wichtig ist, daß bei der Wahl jedes Abgeordneten die relative Stimmenmehr heit entscheidet, daß also in Zukunft Stichwahlen ausgeschlossen sind. Entsprechend der Vermehrung der Mandatszahl sieht der Entwurf auch eine Erhöhung der Zahl der Landesausschuß mitglieder von 6 auf 8 vor und schafft als Novum die Stelle eines zweitenLandeshaupt- mannstellvertreters. Die Regierung hat zu dem Entwürfe Stellung genommen und Sratthalter Graf von Toggenburg hat Einwände

dem Wahlreformausschuß übermit telt, der nun in einer Schlußredaktion die Vor lage fertiggestellt hat. Hiebei wurden die Einwände der Regierung auch bereits soweit berücksichtigt, als das Redaktionskomitee nicht durch gegenteilige Beschlüsse des Wahlreformausschuffes gebunden war. Die Stellungnahme der Regierung zu dem Wahlreformentwurf berührt nur in zwei Punkten grundsätzliche Fragen, beschränkt sich aber im übri gen bloß auf formelle und stilistische Feststellungen, denen unschwer Rechnung getragen

werden kann Am wichtigsten erscheint die Ablehnung der direkten Wahl in der Handelskammerkurie. Die Regierung verlangt hier die Beibehaltung der bis herigen Wahlen durch die Kammern selbst und begründet diese Forderung damit, daß im anderen Falle die Kleingewerbetreibenden einen überwie genden Einfluß bei der Vergebung dieser Mandate erhielten, während die Industrie fast vollständig ausgeschaltet wäre. Der zweite, formelle Einwand betrifft die Ernennung des Landeshauptman nes und seiner beiden Stellvertr et er. Wäh rend

der Entwurf hier festgelegt, daß der erste Landeshauptmannstellvertreter italienischer Nationa lität sein muß, ist die Regierung der Ansicht, daß das Ernennungsrecht der Krone keine Einschrän kung erfahren darf. Sie betont jedoch ausdrücklich, daß selbstverständlich den nationalen Verhältniffen Rechnung getragen wird. Bezüglich der Gemeindewahlordnung liegen die Aeußerungen der Regierung ebenfalls bereits vor. Sie sind viel schwerwiegender und einschneidenderer Natur und machen zum Teil eine vollständige

Umänderung des Ausschußent wurfes notwendig, da die Regierung gerade die wesentlichsten Bestimmungen, so u. a. die Ein führung des Proporzes ablehnt. Ange sichts dieser Haltung der Regierung scheint es fast unmöglich, in der Kürze der zur Verfügung ste henden Zeit eine neue Arbeit zur Verhandlung zu stellen. Es muß deshalb damit gerechnet werden daß die Gemeindewahlreform erst in der geplanten Wintersession, die von der Regierung in bestimmte Aussicht gestellt worden ist, ihrer Erledigung wird zugeführt

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