, nicht gewollt hat. Es ist eine Thatsache, daß im Jahre 1895 der Tiroler Landtag nur mit schwerer Mühe die Erleichterungen der Militärlasten, welche heute bestehen, errungen hat, und daß es ihm selbst sehr schwer geworden ist, auf alles das einzugehen, was die Regierung damals vom Tiroler Landtage verlangt hat. Trotzdem sind die Be schwerden der Bevölkerung über die Lasten des Militarismus nicht zum Stillstand gekommen. Be greiflicher ist es, daß man den Besitzstand, den man unter so großen Mühen
sich errungen, festhalten will. Nun könnte vielleicht die Regierung mit der Entgegnung kommen, daß, wenn wir in Tirol die Landesschützenbataillone, wie sie heute bestehen, auf die gesetzlich gewährleistete Zahl mit 413 Rekruten reduzieren, auch einzelne Garnisonen aufgelassen werden müssen, welche der Bevölkerung andererseits Vortheil bringen. Allein bei einigem Entgegen kommen von Seite der Regierung und bei einigem Wohlwollen, wie eS unS damals (l395) wiederholt versichert wurde, ließe
sich auch da ein Ausweg finden vielleicht in der Weise, daß die Zahl der .lvthkasernen reduziert und dafür jene Gemeinden mit Garnisonen belegt werden, in welchen die theueren Kasernen erbaut worden sind. Es ist sicher nicht so schwer, hier Veränderungen eintreten zu lassen, nachdem eS auch sonst sehr häufig darauf ankommt, daß der Wunsch des einen oder des anderen Kommandanten erfüllt wird. Aus allen diesen Gründen stellte Redner an die Regierung das An suchen, daß sie den Forderungen gerecht werde, welche im Jahre
1895 ausgesprochen wurden und deren Erfüllung dem Landtage zugesichert, aber bis heute noch nicht realisiert worden ist. Nach Erklärungen des Statthalters Grafen Merveldt im Namen der k. k. Regierung, daß die im Antrage erwähnte Regierungserklärung vom Jahre 1895 vollkommen aufrecht bleibt und daß die der Rekrutenzahl entsprechende Formation resp- Reduktion der Tiroler LandeSschützen bei der pro jektierten Neuorganisation der Landwehr-Regimenter durchgeführt werden wird, wurde der Antrag Pusch
sein wird, erklärte dagegen in Se,ng auf letztere Anfragt, daß eS ihm nicht möglich, jetzt schon jenen Tag zu bezeichnen, welchen die Regierung als letzten Termin der landtäglicheu Thätigkeit in Aussicht ge nommen hat. Bei der Wichtigkeit des Tiroler Landtages wird sie der Thätigkeit desselben TageS gewiß nur dann früher ein Ziel setzen, wenn ganz besonders wichtige Gründe dafür sprechen. ES folgten einige formelle Erledigungen. Der Landtag beschloß sovann über Antrag des Landes- auSschusse« ohne Debatte