für.^deren AysehM. , ' . 2. Da es in der Politik eine Unfehlbarkeit nicht gibt, so kann es jeder politischen Partei pas sieren, daß sie einen Fehler begeht. Begegnet dies nun einmal einer Partei, so trägt die Verantwor tung in erster Linie - der ^Führer; und wen? die Konservativen die Bischöfe zu ihren Führern machen, so setzen sie damit die Bischöfe der Gefahr aus, daß ein gemachter Fehler letzteren — zum Schaden ihres AnfehenS — in die Schuhe geschoben wird. 3. Bei ur.S in Oesterreich hat'die Regierung
einen großen Einfluß auf die Besetzung der Bischofs- stühle. Mir will es zwar nicht einleuchten, wie ein Minister, der auch Freimaurer, Protestant. oder allenfalls sogar Jude fein kann, fähig sein^ soll, zu urteilen, ob ein Priester würdig und tauglich ist, auf einen Bischofsstuhl erhoben zu werden, aber das ändert an^. der Tatsache nichts, die Regierung hat euren großen Einfluß und übt ihn auch aus. Die ganze Diözese Trient wünschte einst den Bischof Hall er zum Ob erHirt en^ T er Ministerpräsident Taaffe
nicht, und so ist Haller auch nicht Bischof von Trient geworden und er wäre auch nicht Erzbifchof von Salzburg geworden, wenn es nach Wunsch der Regierung gegangen wäre. Die Regierung sucht aber auch nach der Ernennung die Bischöfe /zu beein flussen.. Die letzte Papstwahl, wo ein österreichischer Kardinal gegen die Wahl des Rimpolla im Namen der; Regierung das bekannte Veto emlegte und da durch Oesterreich- vor der ganzen katholischen Welt ! so gründlich bloßstellte, ist ein schlagender Beweis j hiefür. Auch der Fall
in Brixen (Entfernung des ! hochwst Fürstbischofs Aichner) wirft ein eigentüm- i liches Licht, auf den Druck, den die Regierung ausübt. Sind-nun die Bischöfe politische Führer im Sinne i der Konservativen^ so wäre die Regierung dumm, wenn sie nicht mit allen Kräften dahin wirken würde, um nur ihr gefügige Männer auf die Bischofsstühle zu bringen. Und wie kann .man auch verlangen, daß eine liberaleRegierung zuerst auf, das Wohl der Kirche schaut? Daß aber daourch das. Ansehen der Bischöfe gehoben
werde, glaube, wex. will, ich nicht./ Man denke nur an die zwei st anzösischen Bischöfe, .welche im ver gangenen Jahre lange überlegten, ob>fie dem Papste folgen sollen oder der Regierung. Und wer garantiert, daß ähnliche Fälle bei uns von vornherein ausge schlossen sind, etwa ein anderer Josef II ? . ... 4. Die Feinde der Kirche gebrauchen im Kampfe gegen dieselbe mit gutem Erfolge die Schlagwörter: Pfaffenküecht, Pfaffenherrschaft, Klerikalismus und ähnliche,. Alle diese Schlager besagen so ziemlich