, wo der Reichtum zusammen- ' strömt, da müssen Steuern geschöpft werden. Aber just dies will Seipel und wollen die Christ lichsozialen nicht. 4. Die Regierung will das Geld dort nehmen, wo es nicht vorhanden ist! Kleinbauern! Diese Absicht haben die Chrrst- lichsozialen, die Großdeutschen, und vor allem ihr Führer, der Bundeskanzler Seipel. Die Absichten gehen dahin, diese drei Billionen Papierkronen aus dem arbeitendeu Volke, also aus den Arbeitern, den Kleinbauern
, Kleingewerbetreibenden und Staatsangestellten herauszupreffen. Die Regierung will noch weitere Steuern auf Wein, Bier und Branntwein umlegen. Sie will Zölle aus Mehl, Kaffee, Zucker, Reis, Schweinefett, Polentamehl, Getreide, Baumwolle, Eisen und alle anderen Lebens- ' mittel oder Bedarfsartikel, die wir einzuführen ge- ’ zwangen sind, einführen oder erhöhen. Außerdem eine Steuer auf Zündhölzer, Petroleum, Seife, Feigenkaffee usw. Die Warenumsatz steuer soll erhöht werden, ebenso die Erwerbsteuer ! der Kleinen, kurz und gut, die Regierung
will drei : Billionen Kronen aus den Massen des Volkes her- auspreffen. So wisset, Kleinbauern, wenn chr für die Christlich sozialen eure Stimmen abgebt, ' was ihr zu gewärtigen habt. Schon in den letzten zwei Jahren haben die Christlichsozialen den Reich tum geschont und das Volk belastet. Kleinbauern, vergleicht einmal die Steuer- dorschreibuugeu, die ihr vor drei Jahren, wo noch Sozialdemokraten an der Regierung waren, erhalten habt, mit jenen von Heuer, und chr werdet selber erkennen
, daß mit der christlich sozialen Regierung das Steuerschinden angegangen tst. Aber n u r bei den Kleinen, nur beim Klein bauern und Arbeiter. Die großen Banken erfreuten fich unter der chrrstlichsozialen Regierung des Schutzes. Die christlichsoziale Regierung ließ ein Gesetz beschließen, das den österreichischen Staat verpflichtet, den Banken alle Schulden zu zahlen, die sie aus der Vorkriegszeit im Auslande haben. (Kleinbauern, wer zahlt euch die Schulden?) Viele Hunderte Milliarden sind dafür bereits aus gegeben
worden. Die Christlich sozialen haben ein Gesetz , beschlossen, das den Staat verpflichtet, den A k t i o- Nären der Nationalbank ihre Dividenden (Gewinnanteile) aus Staatsmitteln zu bezahlen, wenn die Bank keinen Gewinn absührt. Die Regierung hat endlich einer Reihe von Großbank«! und zahlreichen anderen reichen Em porkömmlingen Steuerstundnngen ge währt. Und die Regierung, die den Kleinbauern oder Arbeitern am liebsten das Hemd ausziehen würde, weigert fich, die hohen Gewinne zu besteu ern