Italienisch. Alles andere werde sich mit 'bei derseitigem guten Willen gewiß regeln lassen und es werde dann alles gewiß zur Zufriedenheit beider Teile aussallen." Dr. L u t t e r o t t i erwiderte, daß es unsere Be völkerung gewiß niemals an gutem Willen habe fehlen lassen, daß diese Bevölkerung aber unendlich glücklich wäre, wenn sie einmal einen Beweis des guten Willens der Regierung erfahren würde, denn alle Rechte dieses armen Volkes seien fortwährend mißachtet worden und keine Demütigung sei
Regierungen die Südtiroler wohlwol lender behandelt hätten. Wenn sich dies geändert habe, so trügen die Schuld daran die Politi- c a n t i (politische Quertreiber) des Deutschen Ver bandes, die durch Verhetzung des Volkes und durch Erregung von Widerstand gegen die Regierung diese gezwungen hätten, den Kurs zu ändern und dem Volke den Meister zu zeigen. Darauf antwortete der Sprecher der Deputation, daß er nicht zu glauben vermöge, daß wegen eini ger Persönlichkeiten, die Salandra „Politicanti" zu nennen
beliebe, eine ihrer Verantwortung be wußte Regierung die Politik gegen ein ganzes Volk von Grund aus ändere, ebensowenig wie Äwa die gegenwärtige Regierung in Italien ihre Politik zum Beispiel gegenüber der liberalen Partei (deren Führer Salartdra ist) durch die Sympathie oder Antipathie, die sie den führenden Persönlichkeiten dieser Partei entgegenbringt, bestimmen laffen werde . . . Salandra kam dann auf die Brenner- grenze zu sprechen, die „unverrückbar aus ewige Zeiten sei, denn es müßten Kriege
Dr. L u tte r o t t i freilich mit Beziehung auf das gegenwärtige, von der Mussolini-Regierung gezüchtete Mvrdersystem, nicht mit Unrecht ent gegenhalten, es gäbe in Italien vielleicht keine Galgen, wohl aber Revolver, Stöcke und Ketten, und Mordbuben trieben auch hier ihr Handwerk und einer davon habe einen unserer besten Lands leute, den Jnnerhoser, ermordet, eine Tat, die nie gesühnt wurde. (Und Matteotti? R. d. „D.-Z.".) Der Sprecher wünsche, daß Salandra einen Blick wersen könnte ins tiefste Innere
, als der Feind ge schlagen war, ihm anständige Friedensbedingun gen zu geben und protestierten gegen die Friedens bedingungen, die ihm auferlegt wurden. Könnte noch schwärzerer „Verrat" getrieben werden? Nun wohl, was haben die Engländer mit diesen „Ver rätern" gemacht? Sie haben sie in die Regierung berufen. Und jetzt, wo die „Verräter" sich in der Regierung befinden, zeigen sie noch dazu, daß sie ihren „Verrat" nicht bereuen; denn sie machen noch immer den Versuch, Europa den Frieden zu geben