. Dr. Michael Mayr, Vorstand der LandeShiljsstelle für Kriegsgefangene. AM MW M MhlllMMei!, Erklärung des Ministerpräsidenten v. Seidler über das russische Ariedensangebot. Wien, 1. Dez. Im Abgeordnetenhause erklärte gestern beim Sitzungsdeginn der Mi nisterpräsident Dr. v. Seidler: Die österr.- ungarische Regierung ist entschlossen, die mit der ruffischen Regierung einzuleitenden Ver handlungen im Geiste der Versöhnlichkeit zu führen, da ihre Absicht darauf gerichtet ist. bal digst einen Irieden
zu erreichen, welcher ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten der Völ ker künftig ermöglicht. Die österr. ungarische Regierung werde bei ihren Verhandlungen über den allgemeinen Frieden anstreben, mit jenen Staaten, die auf Grund der jetzt von Ruhland ergangenen Einladung sich bereit erklären, Frieden zu schließen, zu einem Frieden zu ge langen, welcher für die vertragschließenden Gruppen gleich ehrenvoll und vom Grundsatze »ohne territoriale und wirtschaftliche Vergewal tigungen' geleitet
sein wird. Die österr. unga- rifche Regierung wird hiebei das Recht der mit ihr zum Friedensvertrag schreitenden Staaken anerkennen, den zu ihnen gehörigen Völkern die Freiheit der Entschließung über ihre staat liche Zukunft zu gewähren, ihrerseits aber ver langen. daß jede Einmischung in unsere eigene staatliche Organisation unterbleibe. Ein Ausschuß für Mannschaftsbeschwerden. Wien, 3l). Nov. Der Wehrausschuß des Abgeordnetenhauses hat mit 27 gegen 19 Stim men einen Antrag Resel angenommen, wonach
die Zlleroffent- tichung der von der früheren Regierung avge- >chlof>enen Geheimvertrage. Angesichts einer ,olchen Sachlage wäre der Zeitpunkt vielleicht gekommen, in eine nähere Prüfung darüber einzutreten, ob die gegenwärtigen Machthaber nicht als Regierungsgewalt anzusehen waren, oie defugt find, im Namen des ruWchen Volkes über die Friedensfrage zu verhandeln. Ergibt sich für die Mittelmächte, daß die Bolfchewiki- Hegierung verhandlungsfähig ist, was nach allem, was wir hören, zutrifft, so liegt