aus Mommsen's „R ö m i s ch e r G e s ch i ch t e', aus dem III. Band, Seite 93, wo der große Geschichtsschreiber davon spricht, wie man eine Regierung bekämpfen muß, die die Fähig keit zu regieren verloren hat. Wohlgemerkt, der Abdruck der Stelle erschien als ein ganz selbständiger Artikel; er stellt sich schon äußer lich als ein Zitat dar, die Quelle steht bei dem Artikel in fetten Lettern, und nichts An deres sagt das Zitat, als wie sich Theodor Mommsen den Kampf gegen eine zwecklose Regierung vorstellt
. Weder in einem Wort, noch in einem Hinweis, kurz, in gar nichts ist der Artikel etwas Anderes als das Urtheil eines großen Historikers über geschichtliche Entwicklung«. Und das hat Herr Dr. Bobies konfiSzirtl Es ist natürlich kein anderer Schluß möglich, als daß der Wiener Staatsanwalt, da er von einer untüchtigen „Regierung' las, zur Ueberzeugung kam, das könne keine andere »Regierung* sein als die gegenwärtige österreichische. Nicht Mommsen, auch nicht die »Arbeiter- Zeitung' hat an dieser Stelle
von der Regie rung Thun gesprochen; der die Regierung Thun als eine unmögliche Regierung erklart, ist Herr Dr. Bobies, und wir überlassen es den Herren Ministern, sich bei dem Wiener Staatsanwalt sür dieses ganz einzige Kom pliment zu bedanken. Da nun aber, selbst in Oesterreich, die That bestraft wird und nicht, die Gedanken, so wird man wohl noch er zählen dürfen, was ein großer Denker über die Folgen einer unfähigen Regierung sagt, ohne vom Staatsanwalt damit behelligt zu werden, er wisse schon
; in Wien, einer WeltstM. ist diese Selbstverspottung möglich'gewesen! Wir gratuliren dem Ministerium Thun zu diesem Staatsanwalt, der die Geschichtsbücher konfiS zirt, weil man sich bei Angriffen.gegen die schlechte Regierung an sich »etwas denken könnte!' ' - ** Grieser Lur-Konzerte. DaS heute Mittwoch, den 10. Mai, im Kurhause in Gries um Itachmittag. stattfindende Konzert unserer Militär-Kapelle enthält fol gendes Programm: 1. „Kardjeff' Marsch von Nooacek. 2. Ouvertüre zur Oper „Preziosa' von Weber