^ Sei te 10 ' - Geehrter Gemeinderat! Ich konnte Wohl mit Recht fragen: wird die Regierung der deut schen Bevölkerung eine Genugtuung geben? Sie könnte nur bestehen in der Bestrafung und Ent lassung der schuldigen Organe der Staatsver waltung. Ich glaube aber, daß, falls die Re gierung sich entschließen sollte, alle diejenigen, dies sich durch Unfähigkeit oder Böswilligkeit hervorgetan haben, von ihren Stellen zu ent fernen, würden diese voraussichtlich nur durch Persönlichkeiten ersetzt
, im Gegenteile, ich bin der Meinung, daß wenn die Regierung ihre Pflicht gegen uns nicht kennt oder nicht erfüllen will, wir berechtigt und verpflichtet sind, uns selbst zu schützen. Warum sollen wir nicht der Organisation unserer wütenden Feinde, die von den verwerflichsten Mitteln nicht zurückscheut, eine Organisation der Deutschen gegenüberstel len, welche frei von jeder Angriffsabsicht, die Aufgabe hat, bns zu schützen und zu verteidigen? Wir werden dann sehen, ob wir nicht imstande sind, uns Ruhe
, daß italienische Offiziere ganz offen mit den Faszisten sympathisiert haben, serner sei unter den Faszisten ein Offizier gesehen worden, der öffentlich mit ihnen herumzog. Auch ist festgestellt, daß, wenn einer von den Faszisten einen An griff ausführte, ex sofort durch Karabimerl in Schutz und Deckung genommen wurde. Es ist sicher, daß ein vorheriges Einver- ständnis zwischen dem Militär, den Kara- binieri und den.Faszisten vorhanden sein . müsse. Die Regierung hat die. ganze Sache unterstützt, sie steht
er damit, daß einem Italiener — die Wohnung gekündigt worden sei! Das ist eine Frivolität. Redner fordert die sofortige Verhaftung des Führers der hiesigen Faszisten Dr. Moggio, der noch frei in der Stadt herumläuft. Wenn wir Moggio nicht verhaften lassen, so laufen wir Gefahr, daß er uns nächstens 2000 Faszisten hereinbringt. Redner schildert das Benehmen dieses Mannes, gegen das man energischen Protest einlegen müsse. Wenn uns die Regierung schon Herren hereinschickt, dann ist es ihre Pflicht, daß es anständige Menschen
sind. Wir sind recht- und schutzlos, die Regierung weigert sich, uns zu schützen und gibt ihren Orga- nen keine WÄsung, uns in Schutz zu neh- men, wir werden somit auf Notwehr zu- rückgreifen müssen. Einst wird der Tag Tiroler Volksblatt der Freiheit für uns kommen und wenn er kommt, dann möge er gesegnet sein. (Stürmischer Beifall). - Sodann beantragte Dr. v. Walther die Annahme der nachstehenden Entschließung: Der Gemeinderat der Stadt Bozen 'gibt sei nem tiefen Schmerze über die Opfer der gestri gen