würde. Wie immer das politische Wetter sein mag, ob nach oder gegen- ihren Sinn, sie wan deln mit verdrossener Miene einher. Sie suchen eben ihr Glück in der Zufriedenheit und wir ha ben es mehr als einmal erlebt, daß sie auch dann, wenn die Sonne der Regierungskunst allein nur ihnen leuchtete, ängstlich darauf bedacht waren, sich ihre üble Laune zu erhalten. Da ist nun eine Regierung am Nuder, die mit sichtlichem Eifer bemüht ist, die in die Falten gezogene Stirne der Tschechen zu glätten
und ihnen, wo es nur an seht, die Gelegenheit zu bieten, auch einmal ein freundliches Gesicht zu machen. Slber aller Liebe Mühe ist umsonst. Die tschechischen Herrschaften bleiben im Banne ihrer Verstimmung und tragen nach wie vor ihre Zufriedenheit zur Schau. Da ran läge nichts, wenn dieser Anblick, an den die österreichische Oeffentlichkeit längst gewöhnt ist, die Regierung nicht immer wieder nervös machen würde. Auch das Ministerium Bienerth läßt sich durch-die finstere Miene der Tschechen aus dem seelischen
Gleichgewicht bringen und scheint sich verpflichtet zu fühlen, diesen Malkontenten aus Prinzip und Neigung durch zarte Aufmerksamkei ten ein zufriedenes oder doch freundliches Lächeln abzugÄvrnnen. Wie wären sonst auch die Gefäl ligkeiten zu erklären, die die Regierung in jüng- in verschiedenen Verwaltungsangelegen- keilen den Tschechen erwiesen hat? Kein Wun der, daß dieses Entgegenkommen, das um so we niger verständlich erscheint, als den Tschechen je- der tristige Grund fehlt, gegen die Regierung Kla
haben, vorzubringen und ihn über feine nächsten Absichten und Ziele zu interpellieren. . Es liegt nicht im Willen der deutschfreiheitli- chen Parteien, einen Bruch mit der Regierung herbeizuführen. Sie am allerwenigsten verken nen die Schwierigkeiten, mit welchen das Ministe rium Bienerth zu kämpfen hat, aber sie können und dürfen es nicht zulassen, daß', solange die ge- ^ Kurse abgewichen wird, der die Voraussetzung ei- ergebnis das die Möglichkeit der Bildung einer ^ nes freundschaftlichen Verhältnisses
zwischen dem ^ Majorität iin neuen Hause in sich schließt, die ih- ! deutschfreiheltlichen Lager und der Regierung ist. nen die Bahn zur Macht freigibt. Kurzum, man Und es hat leider den Anschein gewonnen, als ^ träumt wieder einmal von der Wiederherstellung wollte die Regierung von iFrer ursprünglichen. des eisernen Rmges, wiewohl man sich bei ruhi» Richtlinie abbiegen und Wege gehen, auf denen j gn: Ueberlegung sagen müßte, daß für dieses ihr die deutschfreiheitlichen Parteien nicht zu fol- Parteigebilde unseligen