über, tragen, dort sind sie in der Lage, Mißbrauch machen zu können. Von all dem ist bei uns keine Rede. Bei der Genauigkeit deS österreichischen Budgets, wo die Gehalte deS Ministers, wie deS letzten DienerS spezifi- zirt sind, wo die Regierung nicht nur vom Kapitel und Titel, sondern auch an Paragraph- gebunden ist, da könne Niemand vom Vertrauen reden, denn das Mini sterium sei nicht in der Lage, das Geld anders zu ver. wenden, als eS votirt wurde. Trotzdem werden wir eS erleben, daß olle Fragen
in den Bereich der Verhand lung gezogen werden. Deßhalb möge es ihm gestat tet sein, in diese Dinge näher einzugehen. In der Adreßdebatte sei dem Ministerium zugerufen worden: „Selbsterkenntniß und Umkehr.' WaS die Selbster» kenntniß betrifft, so besitze die Regierung dieselbe. Tag täglich erfahre das Ministerium aus den Zeitungen und aus den Reden, wo eS fehlt, unv geschmeichelt werde dem Ministerium wahrlich nicht. Er wolle in gedräng ter Kürze darauf kommen, wo^ eS fehle und wo eS die Regierung angeblich
man das uneiquickliche Schauspiel zerrütteter Ver- fassungSzustände, den Kampf eineS Abgeordnetenhauses gegen die Regierung; aber man habe bei der Debatte über die Mililärorganisation von keinem Abgeordneten gehört, Preußen wöge seine GroßmachtSstellung auf geben, eS möge in der Politik zu Hause bleiben und über sich ergehen lassen, waS eben geschieht. Der Minister geht sodann auf die innere Politik und die VerfassungSzustände über und erklärt, wenn die Regierung auch nicht so sanguinisch ist, zu glauben
, daß der erste ungarische Landtag schon die VerfassungS- srage lösen und Abgeordnete in den ReichSralh schicken werde, so werde-doch bei dem ruhigen Fortschritt die Frage endlich gelöst werden. Große Ziele lassen sich nicht auf einmal erreichen, wie lange Zeit bedürfte England, bis eö ein einiges englisches Parlament er hielt, bi« die Kronbill zc. erreicht wurde? Er könne auch im Namen der Regierung erklären, daß alle Vorberei tungen getroffen sind, und eS hänge nunmehr von der Beschleunigung der Arbeiten
deS GesammtreichSrathS ab, eS möglich zu machen, daß der ungarische Landtag einberufen werde. Auf den Vorwurf, daß die Regierung wenig zur Ausbildung verfassungsmäßiger Zustände gethan habe, erwidert der Minister, daß eben der Weg konstitutio- neller Legiölation ein langsamerer sei, als der des OktroyS. Man warte nur den engern ReichSrath ab, um die Ueberzeugung zu haben, daß die Regierung für die Fortbildung verfassungsmäßiger Zustände ge sorgt hat. WaS die finanziellen Zustände betrifft, erklärt der SRS Minister