» haben werden, schreibt ein Reichsraths abgeordneter im „N. W Tgbl': Heute erscheint wohl keine Illusion mehr darüber möglich, daß der Schlag, den die Clericalen mit der Novelle zum Reichsschulgesetze gegen die Volksbildung ge führt haben, ein wohlgezielter war. Die materielle Noth in der städtischen Mittelklasse, im Gewerbe» stände kommt der Reaction zn Hilfe. Der opfer freudige Idealismus ist dahingeschwunden. Nicht unter dem Landvolke allein, auch in den Städten macht man nur allzu häufig von den „Erleichte rungen
' der Schulnovelle Gebrauch, und so wird denn die Erscheinung immer allgemeiner, daß der Schulbesuch, auch des städtischen Nachwuchses, auf sech? Jahre zusammenschrumpft. Welch? unge heueren Gefahren dies gerade über die Hauptmasse unserer Städtebevölkeruug, die den Handwerken und Gewerben angehört; heraufbeschwören muß, wird Jedem klar sein, der auch nur annähernde Begriffe besitzt von den gegenwärtigen Verhält nisse des Weltmarktes und der großen Intelli genz, welche diese vom Producenten verlangen. Angesichts
für die Hauptmassen der städtischen Schul jugend die Schmälerung der Schulzeit wettgemacht und der achtjährige Schulbesuch restituirt sein; ja in industriell wichtigeren Städten wird sich noch ein neuntes Jahr mit vorwiegend beruflichem Unterrichte anschließen, sodaß der Gewerbestand durch die neue Anstalt mehr gewänne, als er durch die Volksschulnovelle verloren hat. Die jetzt her renlose Jugend zwischen zwölf und vierzehn Jah ren, welche ihre sechs Volksschuljahre abgesessen hat und nun unbeschäftigt