. Wie mitgeteilt, ist Renner am Dienstag mit bem.Text.. des Friedensvorschlages nach Wien ab gereist. „Zwei gerechte Forderungen Dr. Kev«ers!' Ueber die Rede Dr. Renners schreibt der Pa riser Korrespondent des „Resto del Carlino' u. a.: Gegenüber Neuner und den deutsch-österr. Dele gierten saßen am Ehrentische die eigentlichen Sieger Aber Oesterreich: Clemenceau, Wilson und Lloyd Georges, während die ital. Delegierten bloß an einen Seitentisch gesetzt wurden. Die Rede Renners sei beachtenswert. Sie sei
ist jener, in welchem Renner die siegreichen Großmächte an das Prinzip er innerte, das sie als Grundlage des Krieges und des Friedens erklärten : nämlich das Recht für jedes Volk über sein Schicksal selbst zu bestimmen. Renner hat erklärt, er vertraue, daß dieses Grund recht doch nicht Deutschösterreich allein verweigert werde. Es ist klar, sagte der „Resto del Carlino', daß Renner auf das Recht des Anschlusses an Deutschland hinweisen wollte. Hat der unschuldige Herr Renner vergessen, daß die unerschütterliche
Redlichkeit der Alliierten dieses Recht der Selbst bestimmung nicht nur den andern Besiegten, wie den Deutschen des Saargebietes und der Rhein- Provinzen, den Deutschen vou Schleswig-Holstein und Danzig, weiter den Bulgaren von Mazedonien und den Türken in Thrazien und in Smyrna, sondern sogar den Siegern, wie den Italienern von Fiume, verweigert hat? Auf alle Fälle, sagt der „Resto del Carlino', sowohl für die eins wie die andere Forderung Renners hat Italien keine Einwendung, im Gegenteil, es liegt