SamStag 13. April 1907 Der Tiroler' Seite I Ui« Kerr Schrott über die eigene kaus«roati»e Partei deukt mit spricht. In der vom konservativen Wahlwerber Schrott am Ostermontag in Salurn abgehal tenen Wähleroersammlung wurde die Leistungs» fähigkeit und Tüchtigkeit der konservativen Partei derart tief gehängt, wie es kaum vom erbittertsten Gegner dieser Partei jemals ge schehen ist. Und dies, man höre und staune, von einem Führer der Konservativen — dem Herrn Schrott selbst, der seine eigene
Partei wohl am besten kennen muß. Schrott sagte nämlich wörtlich: „ES könnte und das ganz leicht, wenn ich nicht zum Abgeordneten gewählt werde, eine Verschlechterung dieses Weingesetzes erfolgen oder gar dasselbe umgestoßen werden.' Ja, was ist eS dmn mit der konservativen Partei? Rechnet Herr Schrott schon selbst mit deren Weiterbestand nicht mehr, oder hält er seine Älubkollegen sür reine Nullen, welche alle mit einander nicht im stände wären, ein or dentliches Weingesetz zu stände zu bringen
wenn man für eine starke Verbreitung unserer Presse sorgt. Haben wir eine vielgelesene Presse, so sind wir im steten MobilmachungSzustande und brauchen im Ernstfalle nicht erst lauge zu richten und nach Gewehr und Munition uns umzusehen. Wir haben schon oft auf die Bedeutung der Presse hingewiesen, im Zeichen des allgemeinen Wahlrechtes ist die Bedeutung der Presse gewaltig gestiegen, ihre Aufgaben sind gewachsen, die sie nnr dann erfüllen kann, wenn fie stark verbreitet ist. Partei Organi sationen und Versammlungen
leisten sehr viel, aber die Hauptarbeit muß unsere Presse tun, die jeden Tag vor den Partei-Angehörigen hin- tritt, ihn festigt. Wer ein Parteiblatt liest, ist ein befähigter Streiter für unsere Sache. Alle Parteien gehen jetzt mit einem Fanatismus gegen uns los, wie wir ihn schon lange nicht erlebt haben. Die Angriffe der Gegner wachsen täglich, sie kämpfen nicht immer mit noblen und seinen Waffen: man muß vielmehr fest stellen, daß ihre Pfeile in Gift getaucht sind. Gerade im politisch erregten