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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 18.03.1875
Physical description: 8
der Stadt Trient ist ein sehr erfreuliches. Von 493 Wählern erschienen 305 Botanten, und diese haben mit der Abstinenz - Politik gründlich gebrochen; denn anstatt der von der national-liberalen Partei als Kandidaten vorgeschlagenen NeichLrathS-Abgeordneten Dr. Venturi und Dr. Marchetti wurden Bürger meister Consolati mit 231 Stimmen und Dr. Element! mit 224 Stimmen gewählt. Dr. Ven- nri erhielt 72 und Dr. Marchetti 63 Stimmen. Der „Trentino' bezeichnete die Wahl der der national» liberalen Partei

angehörenden Reichsräthe in den Landtag als ein Vertrauensvotum, das den selben die Wählerschaft schuldig sei. Wenn diese Wahl nach dem „Trentino' wirklich so aufgefaßt werden muß, so hat die erste Stadtgemeinde Wälsch- tirols der national, liberalen Partei ein sölenneS Miß trauensvotum ertheilt. Die Orte Mezzo lo m b ard o, EleS ic. wählte« den von der nationalen Partei vorgeschlagenen Kandidaten Dr. C. Vertagn olli und ebenso die Orte Borgo, Levico :c. Dr. Mendini. In Niva wurde ein gedruckter Auf ruf

an die Wähler verbreitet, in dem aufgefordert wird, an der Abstinenz - Politik auch ferner fest zuhalten und nnr eine» Mann zu wählen, der die Gewähr bietet, nicht im Landtage zu erscheinen, und wird zu dem Zwecke, obwohl von der nationalen Partei Baron S. Cresseri als Eandidat vorgeschlagen wurde, Genieinderath Eanella, ein politisch extrava ganter Mann, der wegen politischer Umtriebe wieder holt verhaftet worden ist, empfohlen. Dieser Aufruf ist gezeichnet von den Herren Zaniboni, Michelini

? So ganz unrichtig scheint die Fol gerung nicht zu sein. Trient, 12. März. Mit Frenden begrüßen wir im Interesse unserer städtischen Verwaltung den Auegang der Ergänzungöwahleu für den Gemeinde- rath, in aller! drei WahlkoUegien siegle die Partei des Bürgermeisters Grafen Eonsolali anf die glänzendste Weise, nnd die Partei der Nationalliberalen hat eine solche Niederlage erlitte», wir sie noch am Vor abende der Wahlen im 3. nnd 2. Wahlkörper gar nicht ahnte, rechnete dieselbe gerade in diesen beiden

Wahlkörpern siegreich hervorzugehen. Der AnSgang der Wahlen in diesen beiden genannten Wahlkörpern hat die national-liberale Partei derart erschülte:t, daß sie im ersten Wahlkörper gar nicht mehr am Kampf plätze erschien, sondern resignirt dein siegenden Gegner das Schlachtfeld überließ. Der Gemeinderath besitzt jetzt eine compakte Majorität von L5 Ttimmen, gegen welche die noch im Gemeinderathe gebliebenen 5 'Na tionalliberalen nichts auszurichten vermögen. daher auch der seit mehr als eiuem Jahr

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Der Bote für Tirol
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Page 10 of 12
Date: 12.08.1876
Physical description: 12
von jeder Persönlichkeit' er (nämlich der Bote) den Kampf führt; wir thun eT lediglich in der Absicht, um unsern Lesern stets vor Augen zu halten, daß nur Herr Jchly, und nicht etwa ein Anderer, so sinn loses Zeug in die „Neuen Tiroler.Stimmen' hinein drucken lassen kann. Die Anschauungen des Herrn Jehly betreffs der deutsch-konservativen Partei siud ganz eigener Zlrt und sehr charakteristisch für die Person selbst. Daher muß eS sich Herr Jehly schon gefallen lassen, daß wir den sichern Herrn

unS eingesallen war, uns für die neue noch gar nicht bewährte Partei zn begeistern; wir reserirten einfach und stellten einen Vergleich an mit der Gedanken losigkeit gewisser österreichischer Konservativer.' Also Herrn Jehly ist eS nicht eingefallen, sich für die neue Partei zn begeistern, als er in Nr. 166 (Beilage) den Satz anSfprach: „Dieses Programm kann und soll von den Konservativen aller Länder äugen ouliuen und ausgcsjihrt werden. Herr Jehly hat demnach diesen Satz damals gedankenlos hin geschrieben

. Darf ein solcher Mensch nach solchem Borgehen gegen Andere den Borwurf der „Gedanken losigkeit' erheben? Herr Jehly! Worin bestand denn der angestellte Vergleich zwischen der Gedankenlosigkeit gewisser österreichischer Konservativer und zwischen dem dentsch- konscrvativen Programm iu ihrem Referat über diese Partei? Zu einem Vergleiche des einen Programms gehört nach unserer Ansicht (doch wir verstehen das Alles nicht) zum Wenigsten die Gcgenübcrstellnng des Programms der gewissen österreichischen

Konserva tiven. Herr Jchly hat aber gar leinen Vergleich ge macht, sondern in seinem harmlosen Referat einfach das Programm der eiuen Partei den Andern zur An nahme und Daruachachtuug empfohlen. Da weist also Herr Jehly in Nr. 173 auf eine That in Sir. 166 hin, von der er sich in dieser Nummer noch gar nichts einfallen ließ. Herrn Jehly empfehlen wir in der Zukunft einen Vergleich anzustellen zwischen seiner eigenen Gedankenlosigkeit nnd zwischen dem Programm, dessen „Art uud Weise der Ausführung

, daß die „Germania' an die deutsch-konservative Partei Forderungen stellt, welche sie von ihrem katholischen Standpunkte ans stellen mnß, die aber gerade die ueue Partei niemals er füllen wird. Angesichts dieser von den N. T. St. nbergangenen Postulate sind wir in der Lage, dem Herrn Jchly zn antworten, daß er wohl die „Ger mania' wörtlich citirte, so weit sie mit seiuer per sönlichen Ansicht: „Dieses Programm kann und soll von den Konservativen aller Länder angenommen und ausgeführt werde»,' nicht in gar

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.04.1875
Physical description: 8
auch an ihren nördlichsten Stammesbrüdern nicht spurlos vor übergehen konnten. Dieser Fehler seitens der Leiter unseres Gemeinwesens, dieser Einflüsse von Außen geschieht hier nur Erwähnung, um die Thatsache zu erklären, daß wir in dem italienischen Landestheile einen Boden finden, der, schon unterminirt, jedem Wühler ein leichtes Spiel bot. Daß diejenigen, die sich diesen Zustand zu Nutzen machen wollten, es nicht spar- ten, ihn auszubeuten, haben die Thatsachen gezeigt. Es bildete sich hier eine Partei

, welche allen polizei lichen Maßnahmen zum Trotze prächtig im Trüben zu fischen, aus allen den unzähligen Mißgriffen von Oben zu ihren Parteizwecken Kapital zu schlagen wußte und unverholen auf ihr Endziel, Jtalienisch- Tirol von Oesterreich zu trennen, lossteuerte. Bald hatte diese kühne rührige Partei alle die Fäden in den Händen, welche dazu dienten, ihr die Macht und den Einfluß zu verschaffen, welche die Umstände ihr ge statteten. Bald war keine Stadt, keine größere Ort- schaft im Lande

, welche sich nicht in den Handen dieser Partei, der Itslianissiwi befand, denn alle die einflußreichen Stellen, sei eS in den Ge- meindevertretungen, sei eS in den Vereinen und Ge- »ossenschaften, waren ausschließlich von ihnen besetzt, jeder, der nicht ihren Grundsätzen huldigte, wurde als ein schlechter Patriot, ja geradezu als ein Schuft hingestellt, wurde als untauglich und schwachköpfig geschildert, lächerlich gemacht und so von jedem öffent lichen Amte und dem damit verbundenen Einflüsse » priori ausgeschlossen

und erfuhr Verdrießlichkelten jeder Art; e» wurde ein solcher Terrorismus aus geübt und zugleich der Hang und die natürlichen Hinneigungen des wälschtirolischen Volke« so geschickt ausgebeutet, daß man schon Mode halber Alles mit machen mußte, wollte man nicht als ein ganz be schränktes Menschenkind gelten; gehörte ja doch selbst verständlich die ganze Intelligenz dieser Partei an. Rechnen wir auf der andern Seite Polizeivexalionen jeder Art, ja jedem Rechtsgefühle hohnlachende Jnter- nirungen hinzu

, so wird man es begreiflich finden, daß der Wellenschlag der hochgehenden Wogen der siegreichen italienischen Revolution auch in den Thä lern unserer heißblütigen wälschen Landesbrüder recht starken Widerhall fand. ES kam so die neue Aera und da» Landesstatut. Wer den Muth hatte, der herrschenden Partei zu trotzen, begrüßt- sie mit Freuden. Sie bot zwar wenig, herzlich wenig für das ita lienische Tirol. Eine eigene Vertretung, wie dem winzigen deutschen Vorarlberg, war jenem nicht ge gönnt, die Zahl der Abgeordneten

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 03.11.1874
Physical description: 8
. „Die Ungereimtheit zu betonen, setzt der Korrespondent der „A. Z.' bei, mit vollem Bewußt- sein zu der Aufstellung einer illegitimen Vertretung mitzuwirken (wie jener protestirende Abgeordnete durch die Betheiligung an der Wahl des Ausschusses ge- than) hielt er nicht einmal für nöthig.' — Somit muß sich das „Vaterland' mit dem Troste begnügen, daß „eine Fraction (!) im NeichSrath so denkt, wie Dr. Graf gesprochen hat.' Darin liege ein für die föderalistische Partei tröstliches und für dic Verfassungstreuen

über die Aufgabe der s. g. positiven gemäßigten Partei in Wälschtirol, berufen wir uns auf die Trieutner Correspondenzen in Nr. 246 und 243, sowie auf die Redaktions-Bemerkungen in den Nr. 246 und 249 unseres Blattes. Da jedoch der Herr Correspondent diese unsere Bemerkungen nicht beachtet zu haben scheint, so können wir nicht umhin ihm zu Gemüthe zu führen, daß es doch gar zu naiv ist, in der Benennung Trentino gar nichts als einen harmlosen Namenswechsel, der nun einmal gang und gebe ist, zu finden

, während doch alle Welt weiß, daß dies gleich nach 1848 die Parole der Itnlianissimi ward und noch ist, wie eS daS Wüthen der Organe dieser Partei bei der Berührung dieses Punktes im Landtag deutlich zeigt, und trotzdem der Erfinder des Trentino und seine Genossen im Neichsrathe eS nicht gewagt haben, in ihren Anträgen für Wälschtirol von dieser Lieblingsparole auch nur eine Andeutung zu geben, es also doch baarer Unsinn ist, den Landtag, der zunächst berufen ist, die Integrität des Landes zu wahren, darüber

der Parteien nicht kennt, und die sich von einer Einseitigkeit der Beurtheilung nickt frei zu halten vermag, welche auf vorgefaßte Ansichten beruht. Aehnliche Beurtheilungen der Verhältnisse unseres Landestheiles von einem fremden einseitigen Standpunkte aus traf man in früheren Zeiten mehr denn einmal in den Spalten des „Boten' wieder gegeben, solche Ausführungen wuiden von der l>ie- sigen gemäßigten Partei als der guten Sache nur Schaden bringend bedauert; die extreme Partei hin gegen ermangelte

, seine, in meinen, dem wahren Sachverhalte möglichst entsprechenden objek tiven Sinne gehaltenen Correspondenzen an Ihr ge ehrtes Blatt zu senden. Denn, wie gleich unten ge zeigt wird, befinden sich unsere verschiedenen Partei stellungen schon seit längerer Zeit in einem Stadium der Verschiebung und Annäherung, und da taugt es schlecht dazu, durch Vermehrung von Reibung die Annäherung zu erschweren. Eine solche Reibung, eine peinliche Erregung der Gemüther jeder Partei hergeben will, seine Angehörigen, die nicht mehr

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1873
Physical description: 6
zur angesprochenen Trennung vom Tiroler Landtage füh ren müßten. — Der im Abgeordnetenhause von der Regierung eingebrachteWahlreformgesetzentwurf wurde daher mit Ausnahme der Anhänger der „Voce Cät- tolica', zu welchen wir auch unsere wenigen Föde ralisten zählen, die sich nach der altczechischen Partei richten, allgemein mit Freuden begrüßt, wenn auch der „Trentino', Organ der national-liberalen Partei, eS dabei nicht unterlassen hat, hervorzuheben, daß man auch bei der Vertheilung der Deputirten

und Eintheilung der Wahlkollegien den deutschen Theil Tirol bevorzugt habe. — Zu der freudigen Auf nahme, welche hier die Wählreform gefunden, hat aber besonder« die „Neue Freie Presse' vom 20. d. beigetragen, indem da« Haüptorgan der verfassungs treuen Partei den liberalen WSlschtirolern die Auto nomie dieses Landestheiles in Aussicht stellt. Die „N. Fr. Presse' brachte diese Aussicht zum Aus drucke in einer Erwiederung aus einen im ..Tren- tino' an» 15. dS. enthaltenen Artikel, mit welchem das Organ

der wälschtiroler national-liberalen Partei die derselben von der „N.Fr.Presse' gemachteWar «ung, vie separatistischen Bestrebungen nicht zu über spannen und ein Zusammengehen mit der Verfassung«, treuen Panel nicht unmöglich zu machen, mit der Darstellung, wa» die National-Liberalen hier unter Separatismus verstehen, entgegnete^ Die meiste« Leser des „TkvlerBsteri' lesen auch He „ R. Fr, Presse «, und somit glauben wir uä« enthohei^ den/gedachten Artikel der „Ni Fr. Presse», der hier von allen libe ralen

zu suchen haben, um die Erfüllung unserer mäßigen nationalen Bestrebungen zu erlangen.' — Das „Nuovo Giornale del Tientino'. in welchem Abb6 Baron a Prato in Folge eines Trauerfalles in fei- ner Familie seit einige« Tagen nicht thätig sein konnte, hat hierüber sich noch nicht ausführlich ge äußert und beschränkt sich nur, die von der „N. Fr. Presse' in Aussicht gestillte Beurtheilung der hie sigen Verhältnisse im AeichSparlamente ohne jede Voreingenommenheit von Seite der konstitutionellen Partei

mit Freude zu begrüßen, in der zuversicht lichen Erwartung, daß auf diese Art schon das Er- langen der Autonomie Wälschtirols sichergestellt er Der in Rede stehende Artikel der „N. Fr. Pr.' lautet: „Wir haben vor Kurzem Anlaß genommen, unS über die Bestrebungen in is-üdiirol auszusprechen. Gegen unsere Auslübrungen führt nun das Trentino, daö Organ der »Locielä nsrionals liberale, also der extremen Partei, nicht so sehr eine Polemik, als eS sich vielmehr dagegen zu vertheidigen sucht. Vor Allem verwahrt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 04.08.1876
Physical description: 8
, und waren neugierig, ob der blonde Knabe gleich der Katze zuletzt wieder auf die Füße auffalle, orer ob er auf dem Bauche in den Sand zu liegen komme. Und richtig, da steht er auf feine« Füßen, tie freilich etwas wanken und schlottern. Wir wollen das gleich nachweisen. Er sagt Eingangs seiner gediegenen (?) Abhandlung über die genannte Partei wörtlich Folgendes: „WaS vie deutsch-konservative Partei angeht, so bemerken wir, daß das Organ der preußischen Protestanten in Tirol sammt seinem Redakteur Schumacher

und seinen offiziösen Korrespondenten davon gar nichts verstehen.' Am Schlüsse seiner wirklich eifervollen Reinwaschung schreibt er bann: „WaS sich eigentlich der „Bote' selbst über die neue Partei denkt, erfahren wir auch jetzt noch nicht; wir bleiben daher bei der Ansicht, vaß sich der „Bote' überhaupt nichts denkt.' Wir müssen die Begierde und die Bemühungen des Herrn Jehly, die Ansichten von Personen über eine Sache, die von derselben nichts verstehen und überhaupt nichts denken, in Erfahrung zu bringen, hiemit

sprüche zu gerathen. Zum Belege in seiner muster gültigen Vertheidigung der konservativen Protestanten in Deutschland führt Herr Jehly auch den „durch und dnrch katholisch gesinnten Schuselka« in» Ge. fecht, der „in feiner »Reform' das Programm der neuen Partei sehr belobt und von der Durchführung desselben die Beilegung des gegenwärtig Deutschland <erkliistenden Kampfes hofft.' Warum führt uns nun Herr Jehly den durch und durch katholisch ge sinnten Protestanten Schuselka an und beruft

; wir erlauben unS aber im Hinweis ans' diese Thatsache, sämmtliche Tiroler zn fragen, wie schlecht mußte eö mit der vollständigen Organisation und der katholischen Grundlage der „Rechtspartei' in Oesterreich bestellt sein, daß sogar die extrem rechtsparteilichen „Tiroler Stimmen' die Leere ihrer eigenen Partei erkennen, und nm einem dringenden Bedürfniß abzuhelfen, sich heute heiser schreien, indem sie ihre Mannschaft auf ruft, dieses unvollständige Programm, das keine katholische, sondern eine bloß

christliche und kon servative Basis hat, auSnahmS- und bedingungslos anzunehmen. Wir begreisen nicht, daß Herr Jehly angesichts der tiefempfunvenen Ohnmacht in der eige nen Partei noch vom Schwindel der „Reichöpartei' reden kann. UnS scheint, vie Deserteure auS den Reihen der Rechtspartei haben eine viel schnellere FassungSgabe, als der Stimmenredakicnr und Genossen, denn diese Ausreißer haben schon vor ein Paar Iah ren die Haltlosigkeit des rechtsparleilichen Programms erkannt, und deßhalb strebte

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 11.03.1875
Physical description: 6
die Wichtigkeit und Tragweite der dem Subcomit6 ge- stellten Aufgabe ...' .... „Vorläufig bemerken wir nur, daß wir auf den guten AuSgang unserer natio nalen Sache nie ein unbegränztes Vertrauen gehabt haben. Unsere Leser werden sich erinnern, daß, so oft wir forderten, daß unsere Abgeordnelen nach Wien gehe», um unsere Sache zu ve> treten, und daß man sie aus der national-liberalen Partei wähle, damit sie sich dort der österreichischen VerfassnngS- partei anschlössen, wir nie behauptet

liberale Partei anschließen und es werde so nicht unmöglich sein, die gegenwärtige Majorität des JnnSbrucker LandiageS allgemach aus dem Sattel zu heben, waS für beide LandeStheile nur von größtem Vortheile sein könnte. In Bezug auf Wälschtirol hofft sie auf eine Fusion der beiden Partelen, deren Zwiespalt man bedauerliche Enttäuschungen verdanke. VodrolNv. Der oben erwähnte Artikel des „Trentino', wo mit die Beschickung des Landtags in Aussicht ge stellt wurde, hat übrigens die Galle des „Raccogli

überreicht worden sind. Erst nachdem man die Zwecklosigkeit diese« Vorgehens ein gesehen hatte, hc'b?! die national-liberale Panel die Abstinenzpolitik vv..r JnnSbrucker Landtage als Princp angenommen, da von dieser Versammlung nichts günstiges für die nationalen Bestrebungen zu erwar ten war. Dieses Princip, sagt der„?rentlno', sei auch deßhalb von der national-liberalen Partei, welcher durch den Landtag der Eintritt im Reichsrathe ver schlossen war, als einzig mögliches Mittel angenommen worden, womit

der Regierung die Abneigung deS LanveS—Sei nostro psess (sollte wohl richtiger heißen der Führer der national-liberalen Partei) gegen die Verbindung mit einem deutschen Lande bekannt gegeben werden konnte. Durch die Einführung der dnekten Wahlen für den Reichsrath und nachdem die Abge ordneten für daS Centralparlament von der national liberalen Partei gewählt wurden und diese auch in der ReichSvertretung erschienen sind, hat nach Ansicht des „trentino' seine Partei die Abstinenzpotitik vom Landtage

nur als ein Mittel angesehen, um die na tionale Frage zu fördern. Der „l'rslltino' stellt daher in Aussicht, daß in der kommenden Landtags- session auch die allenfalls von der national-liberalen Partei gewählt werdenden Abgeordneten in der Land- tagSstnbe erscheinen werden, macht jedoch eine defini tive Entscheidung hierüber vom AuSgange der Ver handlung abhängig, welche der Ausschuß des Abge ordnetenhauses über den Prato'schen Antrag auf Trennung des italienischen vom deutschen Theile Tirols und Gewähung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 03.04.1877
Physical description: 4
»>»d München, ^nget und Hafsina. i<llreau. ^attkettHein>^»se 7 Hott'--- .l d Ävmv. Wien. l. 'Üitlm'rqaffe. lS. ^ 75. Dienstag den 3. Mim 1877 Noch einmal die Mittelpartei! (?. Die freundlichen Leser müssen es uns zu gute halten, wenn wir uns heute abermals mit der „neuen' Partei, die wir in der Nummer vom vorigen Dienstag etwas näher zu betrachten uns erlaubt haben, beschäftigen, eS dürfte aber manchen interessiren, von diesem Zwit ter etwas zu hören und zu erfahren, wie sich das con» servative Centrum

weiter entwickelt hat. seit wir seinen Anhängern die volle aber eben deßhalb ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht geschleudert. Der Vorwnrf der Farblosigkeit hat die Herren von der „Pfauenfeder,, nicht ruhen lassen und sie haben, wie wir ja langst vor ausgesehen und vorhergesagt, ihren Uebergang in das Lager der „Pfassheit' vollzogen. Wen die Namen der Unterzeichner jenes famosen Programms und der Mehr zahl der Anhänger der neuen Partei hievon zu über zeugen nicht vermochten, wer diesen Schluß

auch aus der Thatsache nicht ziehen will, daß weder „Tiroler VolkSblatt' noch „Ehren-Jehly' der neuen Partei etwas anhaben, was diese braven Blätter gewiß nicht unterlassen würden, wenn sie von der neuen Partei das Geringste für ihre Sache zu besorgen hätte», der möge den nach folgenden Zeilen einige Aufmerksamkeit schenken: Zum Glücke haben wir nicht nöthig, uns zur Er härtung unserer obigen Behauptung in vagen Vermuthun gen zu ergehen, wo uns vollgiltige Beweise schwarz auf weiß vorliegen, die man uns unmöglich

abstreiten kann, und für deren Richtigkeit wir jever Zeit einstehen können. Da ist vor Allem jener Herr, den wir in unserem früheren Artikel als den (^'ominis vo/SAeur der neuen Partei bezeichnet haben, welcher die Gcsalligkeit. ja ganz exquisite Freundlichkeit hat, Zeugschast für uns abzulegen, indem er in einem vor wenigen Tagen an einen Wähler im Pm'tenhale gerichteten Schreiben, nm Dos Osterfest Von Dr. Ludwig v. Körmann. (Fortsetzung.) Diesen strohernen Verbrecher nehmen nun die Bursche in die Mitte

ge worfen. Diese Furcht scheint mit der Sage in Verbin dung zu stehen, nach welcher bei nächtlichen Hexensesten der Teufel sich selbst zu Asche brennt und damit seinen Freun dinnen ein Geschenk giebt, daS diese auf die Felder streuen und so die Saat verderben. An anderen Orten jedoch einerseits die Aussichtslosigkeit der Bestrebungen der Verfassungstreuen darzuthun, andererseits aber die gün stigen Auspicien der eigenen Partei zu beweisen, aus drücklich erklärt, der Sieg sei der letzteren soviel

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 29.01.1880
Physical description: 8
politische Aufgabe des Grafen Taaffe. Es gilt, alle Hindernisse hin wegzuräumen, welche die Bildung einer großen, den Verfassnngskampf perhorreszirenden und nur den materiellen und geistigen Interessen des Staates dienenden Parlamentsmehrheit hemmen. In dieser Torypartei mögen die Konservativen der Verfassungs partei ihre entsprechenden Plätze suchen.' 5*» Die österreichische Delegation begann am 27. ds. in der 3. Sitzung die Verhandlungen über das gemeinsame Budget pro Z880 Auf der Tagesordnung stand

der Etat des auswärtigen Amtes, der, wie wir bereits telegraphisch mitgetheilt haben, konform deu Regierungsvorschlägeu angenom men wurde. Das Exekntiv - Komit6 der Autonom isten- Partei des Abgeordnetenhauses hat in seiner Sitzung vom 26. ds. den Beschluß des czechischen Klubs auf Abkürzung der Debatten im Plenum und in den Ausschüssen des Abgeordnetenhauses in Be rathung gezogen. Das Komit6 trat dem Beschlusse namens der ganzen Rechten bei und beschloß, sich mit dem Präsidium des Abgeordnetenhauses

^ ins Einver nehmen zu setzen, um eine solche parlamentarische Zeiteinteilung herbeizuführen, daß die wichtigeren Arbeiten des Neichsrathes bis Ostern beendigt wer den können. Das wiederholt aufgetauchte Gerücht vom Aus tritte des Abg. H erbst aus dem Klub der Liberalen und seinem Eintritts in den Fortschrittsklub wird allerseits demeutirt. Freunde des berühmten Partei führers versichern, daß dieser, wie gesagt, öfter auf getauchte Plan gerade im Augenblicke am wenigsten Wahrscheinlichkeit

ein politisches Ereigniß. dessen Bedeutung durch die Rede des Ministerpräsidenten K. Tisza hinlänglich gekennzeichnet wird. Der Minister kündigt in der selben auch an, daß er in verhältnißmäßig naher Zeit mit der Kabinetsfrage vor das Haus treten werde. Indessen fand die liberale Partei auch schon in derselben Sitzung Gelegenheit, K. Tisza ein Ver trauensvotum zu ertheilen. „Naplo' erzählt, daß in der letzten Konferenz der liberalen Partei, K. Tisza von feiner Absicht, zu demissioniren, gesprochen

habe; daß mehrere Mitglieder der Partei erklärten, in der Debatte über den Mocsary'schen Antrag gegen die Verdächtigung der ganzen Partei Protestiren zu Wolleu; daß man die Negierungs-Majorität auf bei läufig dreißig Stimmen schätzte, und daß K. Tisza eine solche als ausreichend bezeichnete. Ausland. Innsbruck, 29. Immer. ^ Das Ereiguiß in Europa bildet die deutsche Heeresvermehrung. Es ist der Ausdruck des Schau ders, der durch die Organe aller Völker und Par teien laut wird über die Dimensionen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 30.10.1874
Physical description: 6
des Trentino haben durch ein Vierteljahrhnndert die sen Namen gebraucht und daher schon mundgerecht gemacht, weshalb sie leider durch derartige ihnen in die Hand gedrückten Waffen doch der Landtags- beschicknngS-Jdee schaden können. — Wir können uns jedoch nicht der Meinung eines andern Korrespon denten deö „Boten' anschließen, daß nemlich mit dem besagten Landtagsbeschluß und mit andern Feh lern man den Boren unter den Füßen der mode- rirten, positiven und österreichsreundlichen Partei lockert, dieSteUung

derselben schwächt und den Muth derselben herabdrückt, was nach Ansicht desselben Korrespondenten gerade mit dem mehrgedachten ^and- tagSbeschlnß geschehe» sein soll. — Wir hingegen sind der Ansicht, daß eine Partei aus sehr schwachen Füßen stehen muß, wenn dieselbe mit so wenig er schüttert wird.' Diejenige Partei, die der Korrespon dent die moderirte, positive und Österreich, freundliche nennt, wird nicht nur allein in der eigenen Stellung nicht geschwächt, sondern sicherlich nur gestärkt werden, sobald

dieselbe aus den Cou lissen hervortreten und aus der politischen Bühne des Landes ähnlich der nationalliberalen und der kle- rikalen Partei auftreten wird. — Hat diese Partei nicht den Muth, offen aufzutreten, so richtet sie sich selbst, und zeigt die wahre «timmung der Bevölke rung nicht zu kennen, welche eben wünscht, daß man nur einer gemäßigt-liberalen, positiven und regie rungsfreundlichen Politik, als die einzige, wodurch das wahre Wohl deS Landes gefördert wird, nach gehen möge. Die Führer dieser Partei

mögen da her sich ein Beispiel an dem Herrn Grafen Fedri- gotti ans Sacco nehmen, ohne sich dessen Prinzipien anzueignen, unv sich offen als wahre Oest er reich er bekennen, das Leben ihrer Partei öffentlich machen und sich nicht scheuen, öffentlich die Partei prinzipien zu verfechten, denn nur dann, aber nur dann allein, kann diese Partei Kraft, ihrer Führer Vertrauen gewinnen und Erfolge erzielen, was der selben jedoch auf die Tauer nicht gelingen wird, so bald sie nur bei der geheimen Arbeit

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1876
Physical description: 4
, seine administrative Gewandtheit, welche er sich in längerxlfl.Staatsdienste erworben, das hohe Vertrauen, welche« alle seine Mitbürger und die Achtung, die ihm selbst seineGeg» ner entgegentrugen, sein von seinem Bater und Vor fahren überkommener populärer Name, die unerschüt terliche Treue an sein Herrscherhaus, machten ihn von selbst zum Führer jener politischen Partei, welche entfchloßen den ungesetzlichen Bestrebungen, die bisher das Land durchwühlte«, ein Ende zu machen sich bestrebt und im Anschluß

, errang er die An teilnahme unseres Landestheiles an dem BerfassungS- lcben Oesterreichs, die Sprengung der Fesseln, welche seit Jahren eine kerrschsüchtige Partei uns angelegt, und die Aenderung der Administratiou der Stadt Trient. Schrittweise vorgehend, unberührt von dem Geifer, welchen «ine Partei gegen ihn auSspie, ohne je ihn treffen zu können, hat er Trient und damit das ganze Land auf den gesetzmäßigen Boden geführt, von dem es zu seinem unermeßliche» Schaden seit Jahren ferne gehalten worden

, der, Stadtsäckel auf da« spar samste verwaltet, seinem Streben die unter den frühe ren Verwaltungen bedeutend gestiegene öffentliche Staatsschuld zu amortisireu, machte seine Krankhei und sein Tod ein Ende. Ja den niederen Volksschichten einer der popu lärsten MSnne r ward er seiner zeit mit einer nie ge sehenen von den« dcittey WahlkSrper in den Stadtroth 'gewählt, ^..i Ein tzeiter nrid warmer Anhänger der Religion ^ seiner Väpr gehörte er iy politischer Beziehung zur ! gemäßigt Z liberalen Partei

, welcher Gesinnung er immer treu geblieben. i Mit Gr^f Ferdinand Consolati hat die Stadt und !da« Land'einen schweren Verlust erlitten, möge die ^Partei, die er geführt, immer seiner Fahne und sei nen GrundsStzin so folgen, wie eS der Fall war. als er noch als Bannerträger ihr ooranschritt, wöge auch das Land und die Regierung dieser Partei die Hand entgegenstrecken und ihr den Kampf leichter machen, als sie es diesem edlen Kämpen gethan. Lokales uno Provinzielles. Bozen, 11. Mai. Thermometerkaad 7 llhr Morgen

die täglichen Unterstützungen entzo gen. Die Commune der Stadt wollt der Bezirks» behörde das zur Fortsetzung der Unterstützungen nö thige Geld vorstrecken, dies wurde jedoch von der Behörde mit Berufung auf diesbezügliche Jnstruc» tionen abgeschlagen. Diese unvorbereitet angeordnete Maßnahme wird das Elend vermehren. Budapest, A Mai. ,.Ho.i' brmgi ein« mani festartige Erklärung Jokay'S, worin ec die Abgeord nete» der liberalen Partei auffordert, bei der Ent» scheidung über den neuen Ausgleich sich offen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 28.02.1873
Physical description: 10
erscheinende ultra montane Blatt „Voce cattolica', ein würdiger Bruder unseres „Volksblatt' sprüht in einem „die Liberalen und die welschtirolische Frage« überschrieben-» Artikel vener und Flammen über die Liberalen des Trentino, U>eil dieselben in den Organen ihrer Partei mit un erkennbarer Befriedigung die Wahlreform als das einzige Mittel, ihre auf die volle Autonomie des Landes gerichteten Bestrebungen vor den ReichSrath zu bringen, begrüßt und ein Zusammengehen der Ab geordneten des Trentino

mit der verfassungstreuen Partei in sichere Aussicht gestellt halten. Der Man tel der Religion muß herhalten, um auf die infamste Weise alle diejenigen anzuschwärzen, die nicht mit ihnen inS gleiche Horn blasen. '1'out eomms ekö? aoiis. Betrachten wir die gegen die liberale Partei in Welschtirol. welche bekanntlich aus den tüchtigsten und besten Männern besteht, geschleuderten Anschuldi gungen ein wenig näher. Bor all m wird die Anklage erhoben, daß sämmtliche Liberale Revolutionäre sind, weil sie, nachdem

sie in offenem Kampfe die Berei nigung mit dem Königreiche Italien nicht erreichen können, das Trentino wenigstens moralisch Italien einverleiben wollen, indem sie aus demselben ein Land voll von Anhängern der antireligiösen italienischen Revolution machen. In zweiter Linie werden die Liberalen des Trentino freche Feinde deS Katholicis mus genannt, weil dieselben in ihren politischen Be strebungen einen Stützpunkt in der verfassungstreuen Partei deS österreichischen Parlamentes suchen, welche letztere Partei

ge kommen sein mag, daß wenn einmal die Wahlreform durchgeführt ist. andere als geistliche oder feudal ck- ricale Abgeordnete das Trentiao im Reichsrathe ver treten werden, und hiedurch ganz außer Rand und Bans gerathen ist, genügen, um sich einen gehörigen Begriff von demselben zu machen. In einem äußerst würdevo'l gehaltenem Artikel, der die Sympathie der liberalen Partei deS Trentino für die Wahlreform offen an den Tag legt, bekämpft daS Journal der selben, de? „Trentino', die gegen sie gerichteten

An griffe und wir können nur aufs wärmste dem dort ausgedrückten Wunsche beitreten, daß die Schmäh worte der „Voce cattolica' ohnmächtig im Winde ver hallen mögen und daß daS Trentino einst, wenn die directen Wahlen Wirklichkeit geworden, wie ein Mann eimnüthig zusammenstehe, und solche Männer als Ab geordnete wähle, welche fest und tr-u zur liberalen verfassungstreuen. Partei stehen, von der allein das Trentino eine thatkräftige Unterstützung in seinen Be strebungen erwarten kann. (Eine Einladung

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 11.10.1872
Physical description: 6
Kreuth ge reist; auch der Großfürst Nikolaus von Rußland, der hier verweilte, ist a gereist. — Man halte ge fürchtet, daß beim Wohnungswechsel um Michaeli ziemlich viele Familien obdachlos werden könnten, denn wenn auch die 1!5ohnungSnoth noch nicht den Umfang angenommen hat, wie anderSwo, so hat sie doch einen bedeutenden Grad erreicht und eS ist schon dahin gekommen, daß viele Hausherren nur noch kinderlose Familien und solche, die keine Zimmer vermiethen, annehmen wollen, und man ver wunderte

. * Ueber den Ausfall der Gemeindewahlen in Neapel schreibt ein Korrespondent des „Bund': Drei volle Wochen hat die Verifizirung dieser Wah len, die allerdings zu Gunsten der klerikalen und konservativen Partei ausgefallen sind, gedauert, und erst vor ein Paar Tagen wurden uns die endgilli- gen Wahlresultate verkündet. Von den 30 Erwähl ten sind 20 entschiedene Klerikale, die übrigen, mit Ausnahme der 5 Radikalen, kann man liberale Kon servative nennen. Als Garibaldi die Namen der Erwählten erfuhr

, schrieb er an den demokratischen Verein in Neapel: „Saget den Neapolitanern, daß eS sich nicht der Mühe lohnte, so viele Knochen auf der Ebene von Capua zu säen, wenn man nach 12 Jahren lauter Klerikale in den Gemeinderath wählt.' Allein die meisten neuen Gemeinderäthe von Neapel sind bei Weitem nicht so schwarz, als sie eine ge wisse Partei gern machen möchte. Allerdings sind, wie gesagt, etwa 20 Räthe Klerikale vom reinsten Wasser, allein diese Thatsache erklärt sich durch die gänzliche

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 27.04.1876
Physical description: 6
selber für nöthig fände, brauche er sich nicht dazu drängen zu lassen. Würde er aber bleiben wollen, so könnte eine Scifsion in der Partei nur seine Stel lung erschweren. Die Divergenz der Meinungen be weise eben nur, daß jedem einzelnen Mitgliede der Partei die freie Meinungsäußerung gewahrt geblieben sei. Pesther Llohd- findet die Zuversicht der Wie- ner Blätter durch den hiesigen Stand der Angele genheit nicht gerechtfertigt. Bezüglich des Zolltarifs und der Steuerrestitution seien

eine Basis für weitere Ver Handlungen abgeben können, zu deren Ergebniß, wenn dieselben mindestens den aus das Minimum reduzirten Forderungen der ungarischen Minister entsprechen, dann, wenn auch nicht die gesammte liberale Partei, aber doch der größere Theil derselben zuzustimmen geneigt sein wird. Die Lage ist eine äußerst kritische und noch ein Tropfen jenes bitlern Trankes, welches uns von österreichischer Seite in jüngster Zeit so freigibig gereicht worden, könnte den Becher überfließen

in der am Sonntag gehaltenen Kon ferenz der liberalen Partei des ungarischen Abge ordnetenhauses (siehe gestr. Boten) .Ninister-Präsident TiSza die Vage Ungarn« in der Banksrage mit fol genden ungeschminkten Worten : .Es ist unzweifelhaft und wird auch von keiner Seite bezweifelt, daß wir das Recht haben, uns eine selbstständige Nationa'.bank zu errichten. Es fällt mir auch nicht ein, zu bezwei feln. daß eine derartige Bank faktisch errichtet werden könnte. Aber, daß eine ungarische Nationalbank mit fremdem

sich jetzt iu einzelne Gruppen auf und be sprachen in hocherregter Weise die Situation. Der Eindruck, den die Worte Tisza's hervorgerufen, läßt sich schwer charakterisiren. Die Stimmung war allent halben sehr düster. * Der „Presse' wird aus Pest am 24. über die dortige Situation berichtet: „Obwohl die Agi tation gegen die Zustimmung zu den AuSgleichS- Modalitäten, welche Minister-Präsident TiSza in der gestrigen Kludverfammlung bekanntgegeben, in den Reihen der liberalen Partei fortdauert und ob wohl die Erklärung

zu Gunsten eines selbstständigen Zollgebiets bisher 30 Unterschriften zählen soll, ist man in dem Kreise der gewichtigsten Elemente dieser Partei der Meinung, daß diesem Vorgehen keine an dere Bedeutung beizulegen sei, als momentan eine Verringerrung der TiSza-Partei herbeizuführen. — Die Absicht der Unterzeichner, sich als neues linkes Centrum zu constituiren, entbehre, sobald der Aus gleich zu Stande gebracht sei, jeder politischen Berech tigung. In der Bankfrage begegnet insbesondere die im neuesten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 27.03.1877
Physical description: 8
. So überraschend dieses un- günstige Wahlresultat Jedermann kommen mag und j so sehr es auck in Hall die mit den Parteiverhält- nissen selbst gut Vertrauten verdutzt gemacht hat, so z ist es doch bei näherer Beleuchtung der von ter kleri- ! kalen Partei zur Erreichung ihrer Zwecke angewen- , deten Mittel leichler erklärlich. Die Stadt Hall be sitzt nicht weniger als 16 dem SäkularkleruS ange- hörige Männer, von welchen — ehrenvolle Ausnahmen abgerechnet — die Mehrzahl derselben die our» aui- marum dahin

sich nicht allzusehr an die Öffent lichkeit wagen können. Aber mich von diesen Männern konnte eS einer nicht unterlassen, am verflossenen Mittwoch bei der Abendfastenprerigt eine Wahlan> spräche an die Versammelten zu richten und ihnen zu bedeuten, daß sie zu wäblen haben zwischen dem Anhänger des Antichrist und dein An hänger Christi. Wenn die Wahlpredigten in dieser Tonart fortgehen, so wird bei der nächsten Landtags- oder Reichörathswahl der Kandidat der Verfassungs- Partei wohl als leibhafter Gott-fei

bei-unS bezeichnet, dagegen dem Kandidaten der konservativen Partei der Heiligenschein noch bei Lebzeiten auf ras Haupt ge drückt werden. Daß derartige Brandreden, wodurch jeder nicht blind in das Horn der Ultramontanen Blasende als gottloser Mensch gekennzeichnet wird, welcher nach solchen Aeußerungen in den Augen der Kirche nocb 10!«: »S4!> lo «i »Z unter dem Diebe, Räuber und Mörder steht, weil dieser gültig beichten kann, ihre Wirkung gerade zur Zeit der österlichen Beichte, auf welche mit eben

, doch dem immerwährenden Drängen um des lieben Friedens willen Folgender, für die sogenannte gute Sache ge wonnen war. Ja nicht genug an alledem, wurden manchen Wäh lern auch die bereits verschlossenen KouvertS geöffnet und an Stelle des Stimmzettels der liberalen der der klerikalen Partei hineingelegt, so daß macher ahnungs lose liberale Wähler zum Helfer für seine Gegen partei wurde. Und die verfassungstreuen Wähler? wie verhielten sich dieselben gegenüber dieser Agitation, deren voller Umfang bis zur Stunde

derselben, sondern die mit Eckel erfüllende Rücksichtslosigkeit, mit welcher von anderer Seite zu Werke gegangen worden ist, hat in Verbindung mit dem von der Kanzel herab geübten Hochdrucke aus die Gewissen zu diesem Wahl resultate geführt und der aus hochachtbarer, der kon servativen Richtung angehörigen Familie entstammende Landtagskandidat dieser Partei würde schwerlich darob erbaut sein, wenn er alle jene angewendeten Mittel erführe, welche ihm in Hall zu einer verhältnißmäßig so großen Stimmenzahl verholfen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 04.11.1873
Physical description: 8
. — Vorzüglich die Landbevölkerung Tirols wird in dieser Beziehung als allen andern Nationen voraus hingestellt, wegen ihrer politischen Einsicht gepriesen und behauptet, daß es natürlich nur dieser Einsicht zuzuschreiben sei. wenn die liberale Partei unter dem Landrolk auf keinen grünen Zweig kommen könne. Es ist danach unbegreiflich, warum die Führer der klerikalen Partei dennoch solche Anstrengungen machen, solche Agita tionen insceniren, nachdem die Bauern doch — nach ihrer — der Klerikalen — eigenen

Behauptung — ganz selbstständig und einsichtsvoll sind. Gegenüber diesen Lobeserhebungen unserer Bauern muß ich Fol gendes bemerken: Unsere Bauern resp. Landbewohner gehören prinzipiell keiner Partei an. Sie sind prin- zipiell durchaus nicht klerikal; ich behaupte, daß die meisten derselben nicht wissen, welcher Unterschied zwischen klerikal und liberal besteht, außer vielleicht insoweit, als den Bauern die Liberalen als Feinde der Klerikalen von den Herren Geistlichen hingestellt werden. Unsere Bauern

kümmern sich auch nicht im Geringsten um Politik, da sie, wie ich weiter unten ausführen werde, nicht die geringste Kenntniß vom StaatSwefen haben. Wenn sie dennoch bei Wahlen zc. ziemlich zahlreich erscheinen, so ist dies einzig und allein den Bemühungen der Führer der Klerikalen zuzuschreiben. Ich habe oben behauptet, daß die Bauern — ich verstehe darunter freilich nicht jeden einzelnen Bauern, sondern die große Mehrzahl derselben, den Bauernstand im Allgemeinen — prin zipiell keiner Partei

angehören. Wenn sie gleichwohl bei einer Wahl für diese oder jene Partei stimmen, so ist dies nicht der Ausdruck ihrer politischen Ge- sinnung — da sie eine solche nicht haben— sondern cS ist lediglich den Bemühungen der betreffenden Partei zu danken, wenn sie dem Kandidaten der- selben ihre Stimme geben. Diese Unselbständigkeit erkennen die Führer der Klerikalen gar wohl, darum sind sie so eifrig bemüht, die Liberalen möglichst an zuschwärzen, damit den Agitationen derselben für ihren Kandidaten

unbekannt. Kann es also Wunder nehmen, daß es den Herren Geistlichen ein Leichtes ist, sie für ihre Partei zu gewinnen, da sie — die Bauern —von der Wichtigkeit des Wahlergebnisses keinen Begriff hoben und ihnen blindlings folgen. Ich behaupte also, daß der Hauptgrund des klerikalen Wahlergeb nisses in der politischen Unwissenheit des größten Theiles unserer Landbevölkerung liegt. So lange unsere Bauern in diesem Belang nicht besser unter richtet sind, ist ein liberales Wahlergebniß nicht denkbar

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 03.12.1873
Physical description: 8
, als die Deak-Partei, die in eine Anzahl von Fraktionen zu zerfallen drohte, ihre Ewigkeit wiederhergestellt hat. Die Konferenz der Deck-Partei, welche am 30. November in Pesth stattfand, hat ein befriedi gendes Resultat ergeben, da die Partei beinahe ein stimmig dem Ministerpräsidenten Szlavh ein Ver trauensvotum enbeilte, indem sie ihn zum Verblei ben auf seinem Posten aufforderte Der Depu^irt: Cfengery führte diese Wendung herbei, indem er be tonte, eine neue Regierung würde die Verhältnisse

noch unerquicklicher machen, müßte sich wieder neu inö Negieren hineinleben, das Land wäre neuen Experimenten ausgesetzt, deren Resultat nicht abzu sehen ist; das Vorteilhafteste wäre eS demnach, den Ministerpräsidenten aufzufordern und im Namen der ganzen Partei zu ersuchen, er möge auf seinen» Posten verbleiben, die Partei habe Vertrauen zu ihm und werde ihn in Allen» ohne Vedingniß unter stützen. Diesen» Antrage Faben die hervorragenderen Mitglieder der Deak-Partei ihre Zustimmung und der selbe wurde

denn auch zum Beschluß erhoben. Szlavy wurde sodann bei seinem Erscheinen in der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 1. d. M. von der Rechte:» mit Eljenrufen empfangen. Deutschland. München, 30. Nov. (Kam. wer der Abgeordneten. — Arniee.) Nicht wenig überrascht uns die dieser Tage bekannt gewordene Nachricht, daß von Seite eines Abgeordnelen (Herr Franz Xaver Frhrn. v. Hafenbrädl) der ultramou- tanen Partei in unserem Landtag der Antrag ein gebracht werden soll, es möchte in Baiern die ver- suchsweise aufgehobene Bier

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 03.10.1881
Physical description: 8
«Kxtra- Beilage 5«« „Boten für Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. Wien, 29. September. Der Abgeordnete Dr. verbst hat gestern die Rund reise durch seinen Wahlbezirke mit rin-m Besuche von WarnSdorf abgeschlossn!. Das Ergebnis dieser mehr- wöchentlichcn Rundtour besteht im wesentlichen darin, dass Dr. Herbst, der doch als einer der ersten Füh- rer der Liberalen gilt, vor dem Anstürme der Partei» Presse Schritt für Schritt zurückwich und schließlich, deren Forderungen Folge leistend, einen völligen

nur durch unseren deutschen Stand punkt bestimmen lassen.' Damit hat Dr. Herbst die Idee des „Deutschen Clubs' acceptiert, wie sie seinerzeit die „Deutsche Zeitung' in einer Serie von Artikeln lancierte. Unter diesen Umständen wäre es wohl eitler Wahn, noch fernerhin zu glauben, dass die liberale Partei noch als solche in der nächsten s-cssion des Reichsrathes im Abgeordnetenhaus« erscheinen werde. Sie wird wohl wieder die alten Bänke auf der Linken des Hauses einnehmen, aber mit einem neuen Programm

, als dentsch-nationale Partei. Die Un einigkeit, an der sie bezüglich der Orientpolitik, der Wehrfrage, der Zollsragen u. s. w. seit Jahren laboriert, wird wenigstens für vorläufig durch die Hochhaltung des deutsch-nationalen Gedankens aus geglichen erscheinen, und die Partei wird heftiger denn je die Rechte bekämpfen. Ob die Partei dabei gut fahren wi.d, ist allerdings eine offene Frage, ziemlich gewiss ist es aber, dass die Bevölkerung bei diesem frischen, fröhlichen Krieg nicht gewinnen

wird, denn die Session kann unter diesen Verhältnissen kaum eine sonderlich fruchtbare werden. Die Um wandlung der liberalen in eine nationale Partei wird nur einen, sür sie freilich nichts weniger als erfreulichen Erfolg haben: eine noch festere Nalliiernng der Rechten, als s?e bisher bestand. Der Anfang in dieser Richtung wurde bereits gemacht, indem die Jungczechen im Czechenclub einen ..ntrag auf Aen derung der Statuten des staatsrechtlichen Clubs ein brachten, wonach die Scheidung zwischen Jung- und Altczechen

vollständig aufgehoben und beide Frak tionen in eine Partei vereinigt werden sollen, -r- Locat- und Wrovinzial'-GyroniK. ?-r. Boze«, 30. Sept. Da wird endlich von dem Circus, von der zweiköpfigen Tauchergesellschast, sowie von den „prächtigen' Panoramen mit ihrer 1 einerweichenden Drehorgelmusik glücklich erlöst sind, so ist nun schon wieder der „Aeronaut' H. Blon- deau daran, uns mit seinen halsbrecherischen Pro duktionen zu beehren, was uns jedenfalls sehr freuen wird, weil es doch gar zu schön

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 09.04.1880
Physical description: 8
, in welcher Kaiser Wilhelm heute den Fürsten Bismarck empfängt. (Vgl. hiezu unser gestriges „Ausland', sowie unsere gestrige Pariser Depesche A. d. R.) ^ Aus England, wo gegenwärtig der Wahl kamps so energisch wüthet und zu Uugunsten der konservativen Partei ausfällt, bemüht sich schon jetzt ein Hauptführer der Liberalen Lord Hartington in einer Rede an die Wähler von Nordost-Lancashire, in der er sich über das Negiernngsprogramm der nächsten Zukunft verbreitete, die Sympathien der Bevölkerung im Gladstone'schen

Sinne zu kaptiviren. Der genannte, im Grunde genommen an der Spitze der Wahlbewegung befindliche, dieselbe mehr als Gladstone beherrschende Lord erklärte nämlich, er könne sowohl für sich, als auch für Mr. Gladstone sagen, daß sie einen Anspruch auf die Führerschaft iu der liberalen Partei nicht erheben werden. Die Rolle des Führers werde gewöhnlich von der libe ralen Partei selbst vergeben und wenn infolge der Ergebnisse der gegenwärtigen Wahlen ein Wechsel in der Regierung des Landes eintreten

wird, dann wird der Konstitution gemäß die Königin entscheiden, wer eine Regierung an Stelle der gegenwärtigen organi- siren soll. Was die äußere Politik betrifft, die nach Lord Hartington's Meinung ein liberales Kabinct zu führen hätte, änßerte er sich bei der gleichen Ge legenheit in dem Sinne, daß die liberale Partei den Wunsch hege, ebenso gut wie die gegenwärtig am Ruder befindliche konservative, des englischen Landes Ehre aufrecht zu erhalten, sowie dessen überhaupt möglichen Einfluß nach Kräften zu erweitern

. Nur ergebe sich eine Verschiedenheit in der Wahl der Mittel, welche zu diesem Zwecke führen sollen. Die Intentionen der liberalen Partei seien eigentlich kon servative und auf thunlichste Erhaltung eines allge meinen Friedens gerichtete. Doch läge es seiner Partei ferne, immer und überall das englische In teresse in den Vordergrund schieben zu wollen, als ob Großbritannien nicht auch sonstwie seine politische Präponderanz geltend zu machen verstünde. Es stimmt dies augenfällig zu der vom „Boten' jüngst

- hin über die ueueste politische Situation des Insel- reiches gemachten Bemerkungen. Der Korrespondent eines Wiener Blattes hatte in Edinbnrg eine Unterredung mit Gladstone. Es ist eiu großer Irrthum sagte Gladstone, zu glauben, die Politik der großen liberalen Partei Englands in der Orientfrage werde einer Machtvergrößerung Nuß lands günstig sein. Ich werde niemals jene Boll werke zerstören, wenn sie wirkliche Bollwerke dagegen sind; aber man hat Rußland für die Zukunft ge radezu in die Hände gearbeitet

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 30.06.1875
Physical description: 8
auf die Häuser mauern zu schreiben und sich in ähnlichen Bübereien zu üben. Z. Trieut, 25. Juni. Bekanntlich stellt ,il l'rentino', der Bannerträger der national-liberalen Partei, sein Erscheinen als Tagblatt mit Ente dieses Monats ein. Ich sage Partei, damit man wohl ver stehe, daß ihrer Fahne nicht im Mindesten die Mebr- zahl der Bevölkerung Folge leistet. Mit der Ver fassung machten sich die verschiedenen politischen Mei nungen geltend, niid die Parteien konstituirten sich, um ihr Prinzip zu vertheidigen

, und wenn möglich zum Triumphe zu führen. Und wo ans der Welt befindet sich ein konstitutioneller Staat, in welchem die politischeu Parteien sehlen? So geschah eS denn auch hier in Wälschtirol, und eine Partei, die sich die national, lib erale nannte, arbeitete nach al len Richtungen, um die Mehrzahl der Bevölkerung an sich zu ziehen. Die Partei konnte ihre Meinung direkt und indirekt vertreten, dazu standen ihr die Wege.offen und das würde ihr Niemand verargt ha be», aber raß dieselbe sich das Recht vindizirte

Aspirationen angellagt, da es durck Intriguen und leeren Versprechungen jener Partei gelungen war, ge- legenheitlich der Wahlen der Abgeordneten in den Reichstag zu renssnen. Der Beweis, daß daS ganze Volk den Bestrebungen jener Partei fremd gegen über stand, bewies auf das Eklatanteste die That- fache, daß, allsobald es gewahr wurde, seine mate riellen Angelegenheiten Männern anvertraut zu haben, die ihrer politischen Bestrebungen wegen dieselben vernachlässigten, andere Männer in den JnnSbrucker Landtag

schickte, auf dessen Nichtbeschlckung die nun mehr auf einiqe exzentrische Parteigänger beschränkte national.liberale Partei hartnäckig bestand. Und warum? Die Antwort werde ich Ihnen seiner Zeit geben, und beweisen, wie irrig die Stimmung dieser Bevölkerung beurtheilt worden nt, nnd daß eine Blume nickt den Frühling macht! — Um auf rsn „1'rontino^ zurückzukommen, so scheint eS, er wolle Arg ante nachabmen und bochmüthig, wie er bisher gelebt, auch sterben, den Todeskampf aber durch drei maliges

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 13.05.1875
Physical description: 8
der deutsche» Arüder, über die Mißgriffe der^Regierung in Bezug auf den ita lienischen LandeSthcil, über den Terrorist» nS, den sich die sogenannte nationalliberale Partei des „s. g. Tren- tino,' von Trient anS, über daö Land anmaßte. Eben so richtig jene über die in Folge der Ereignisse des Jahres 1866 zur Thatsache gewordenen Ent täuschungen, nicht so richtig aber ist die Erzählung, wie sich die Verfassungspartei gebildet, die Gegen partei aus dem Sattel geworfen, und deren Koryphäen sogar in den Landtag

, Ertheilnng des Ehrenbürgerrechtes an den gegenwärtigen Finanz- minister de PretiS, und endlich durch opferwillige Beisteuer zur Errichtung der Ackerbau-Institute die deutliche Absicht an. den Tag legte, sich der Negie rung anschließen zu wollen. Die Tendenz mit der Abstinenz-Politik zu brechen begann gleichzeitig in der praktischen arbeitsamen Be> völkernng dieser Stadt zu wurzeln, und erwies sich in der immer mehr überHand nehmenden Abneigung, den Zumuthuugeu und Einflüsterungen der Trentino- Partei

doch als der erste entscheidende Schritt in der neuen Politik betrachtet werden, zu der sich Roveredo zuerst entschlossen erwies. Diese Entschließung blieb nicht ohne gewichtigen Einfluß auf die öffentliche Meinung, namentlich in Trient, wo man die Augen öffnete, sich die verfas sungsfreundliche Partei ermnthigte und in der Co- munalwahl gegenüber dem „Trentino' einen partiellen Sieg durch Ernennung deö Grafen Consolati zum Podest» erreichen konnte. Wie groß der Verdruß der Bevölkerung Rove- redo's

über den durch die Uebergriffe der Gegen partei vereitelten Erfolg der Wahl Sannicolo gewesen, erwies sich durch das Nichterscheinen der Gutgesinn ten bei der Nachwahl und durch die Reaction im Jahre 1874. wo in so auffälliger Weise mit einer kolossalen Stimmen-Majorität Dr. Lodovico Armani zum LandtagS-Dcputirten erwählt wurde, da er mit Ausnahme von 35 Stimmen die Stimme der ganzen Bevölkerung erhielt, und selbst die bei der Wahl urne nicht erschienen waren, nachträglich ihre Zustim mung zur Oeffentlichkeit brachten

. Die Ernennung dieses Deputirten, dessen Gesin- nnngen schon früher sattsam bekannt waren, und sein freies, offenes, ehrenhaftes Auftreten, mit welä-em er erklärte, sich zum Landtage zu verfügen, waren es eben, die den gordischen Knoten entzweihieben, der übel be rathenen Abstinenz-Politik nnd der Partei deö „Tren tino' den Todesstoß gaben. Auch ein anderer Umstand dürste sein Schärflein beigetragen haben, und zwar die Haltung, die daS unabhängige „Roveredanerblatt' ^ll Raccoglitoro^ (mehr verbreitet

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