betrogen worden, hat die Wohnung auf eigene Kosten ausmalen lassen, wofür sie 76 Kronen auf wenden mußte, weil die Hausfrau behauptete, in Innsbruck sei es allgemein üblich, daß die übernehmende Partei die Wohnung instand setze usw. Als es kalt zu werden begann, drang die Mieterin auf Reparatur des defekten Ofens, die ihr schon den ganzen Sommer über immer vieder versprochen worden war, mit der Androh ung der Zinsverweigerung bis nach erfolgter Re paratur. Die Antwort der Hausfrau
sie an: „Sie sind ruhig. Jetzt lassen Sie die Frau 36. sprechen." Als diese dann sich bereit erklärte, alles reparieren zp lassen, wenn die Partei es bezahle, sagte der Beamte zu unserer Genossin: „Na also, die Frau 36. läßt ja ohnehin alles machen, was wollen Sie denn noch?" Hieraus durfte sich letztere, die mit „gnädige Frau" angesprochen worden war, ent fernen. Dann wurde der Mieterin erklärt, sie müsse klagen, wenn sie etwas erreichen wolle und zu diesem Zwecke Stempel bringen. Als sie diese brachte, erklärte
der Beamte: „Ich mache Sie aber aufmerksam, Gerichts- und Advo- katenkosten müssen Sie bestreiten!" Ganz gebrochen erwiderte die Arme nun, daß sie mittellos sei und daher nichts zahlen könne, worauf ihr ein Bogen vorgelegt wurde mit den Worten: „Dann unterschreiben Sie, daß Sie verzichten." Partei: „Nein, ich unterschreibe nicht und verzichte nicht." Beamter: „Dann unter schreiben Sie, daß Sie einstweilen verzichten." Partei: „Nein, ich unterschreibe nicht." Beamter: „Dannunterschreibe
i ch!" und unterschrieb tatsächlich auf einen: Bogen, den die Partei gar nicht zu lesen bekam. „Sie können jetzt gehen", meinte der Beamte und als die Partei mit den Worten das Zimmer verließ: „Ich danke schön, aber ich hoffe mein Recht zu finden, es gibt noch ein Justizministerium", ries man ihr unter Hohnlachen nach: „Wir danken auch schön. Sie wollen uns drohen? Glauben Sie, das Justiz ministerium hat nichts anderes zu ten?" Da mit war die Amtshandlung zu Ende. Wir werden dafür Sorge tragen, daß geeigneten Orts