und die irche bieten, muß als das erkannt werden, was es ist: als Deckung politischer agi tatorischer Arbeit. Die Kanzel ist dann eine Rednerbühne, die Predigt ein W a hl au fr uf und Beichtstuhl und Schule sind dann bequeme Plätzchen der Partei, treue Anhänger zu erziehen. Der Priester be gibt sich seines Amtes, so soll ihm auch der Schutz genommen werden, den ihm dieses Amt verleiht. — Dies ist die logische Folge semer Berufung zum Parteimann und politischen Agitator. Politische Nachrichten. Meran
, zu nichts tauglich, sich und den anderen zur Last leben, zu lichten, den Volks körper kräftiger, arbeitstüchtiger zu machen. An dem Kongreß ist es nun, für diese Ideen ein nachdrückliches Wort zu sprechen, und deshalb wünsche ich Ihren Verhandlungen nochmals den gedeihlichsten Belauf.' Politik und Geistlichkeit. Meran, 21. März. Die „Neuen Tiroler Stimmen', das' Organ der konservativen Partei Tirols, haben der Welt gar wichtige Aufklärungen gegeben. Unter dem vielversprechenden Titel „Der Klerus
und der Unfrieden im Lande' sagen sie selber offen und frei, was bisher nur die Gegner der Klerikalen zu behaupten wagten und wofür diese manche Zurückweisung vonseiten der konservativen Par teileute erfahren mußten. Das deutsche wie das österreichische Zentrum erklärten bisher immer, sie seien keine religiöse, sondern eine rein poli tische Partei, und in der Folgerung, die Geist lichkeit habe mit der Politik nichts zu schaffen. Sic übe die Seelsorge aus und nichts weiter. Anläßlich her Hirteirbriefe
der bayerischen Bi schöfe bei den letzten Reichstagswahlen erklärten die Ultramontanen sogar, man brauche den Kir- chenfürsten in politischen Dingen nicht zu ge horchen, denn diese gingen sie nichts an. Und gar erst die Christlichsozialen! Man sei zwar eine katholische, aber keine klerikale Partei! Dies wird tagtäglich verkündet. Was aber die Prie ster beträfe, so sei es nur Lüge und Verlänm- dnng, daß sie offen und heimlich, in der Schule, von der Kanzel herab, im Beichtstuhl und im Gasthaus Politik
. Nun kann es jeder im Organ der Schwarzen, lesen. Die Konserv ativen sind eine klerikale Partei. Sie stehen unter direkter Leitung des Klerus und auch die Christlichsozialen sind von den Prie stern geführt. Und die Geistlichen, die frommen, unpolitischen Seelsorger sind, politische Streithähne, geradeso wie die Bebel, Singer, Pernerstorser. Sie find Politiker radikalster Rickitung. Jeder Pfarrer ist ein Agitator, jeder Bischof ein Parteivorstand. Die „Neuen Tiroler.Stimmen' mögen nun selber sprechen. Sie müssen