Haben, und daß auch die christlichen Wählermassen an ihrer Presse eigentlich blutwenig Anteil nehmen. Wie sollte die Wählerschaft, die man doch an ihren Früchten, den Abgeord neten, erkennen muß, besser sein als die Abgeordneten! Um noch ein Beispiel für die umfassende Grundsatzlosig keit der Partei anzuführen, sei auch der christlichsoziale Stand punkt in der Frauenfrage kurz gestreift. Der Jesuit Bie- derlak sagt in seiner „Sozialen Frage": „Deshalb muß Ver wahrung eingelegt
ist, und sittlich ist, was dem jeweiligen Zeitgeist entspricht". Nach dem Grundsätze des Sozialistenführers ha ben die österreichischen Christlichsozialen größtenteils gehan delt. Am Klavier der Politik als der Kunst der Möglichkeiten, der raschen Verwandlungsmöglichkeiten zumal, haben die Führenden der Partei stets auf allen Tasten, wenn möglich zugleich, gespielt. Und diese chameleonhafte Tüchtigkeit der Parteiführer, welche es verstanden haben, das christlichsoziale Programm in die Atome der einzelnen
in der Partei agierenden Personen und Gschaftelhuber aufzulösen, wird und muß dieser Partei noch zum Verderben werden. In Tirol, wo unter der geistigen Führung Schöpfers, der als Theoretiker in der Partei zur Zeit großer Entschei dungen stets an die Wand gedrückt wird, der aber dessen ungeachtet auf dem als richtig erkannten Weg in wahrhaft staatsmännischem Sinn fortschreitet, große Erfolge erzielt wurden, hat man der Opportunität zu Liebe schließlich sogar den Ehrentitel „christlichsozial" geopfert
: hat man mit den vielgeschmähten Konservativen zusammen die „Tiroler Volks partei" gegründet und tritt nun Schulter an Schulter in den Wahlkamps. Die besiegten Advokaten non einst kehren ver stärkt durch einigen Nachwurchs, ebenfalls aus dem Advokaten stand in die Landstube als die Anwälte jener Partei, die einst den Bauernstand glänzend organisiert, in der Geistlicheit hervorragende Helfer fand und mit dem Schlagworte „Bauern wählen" ihre größten Erfolge erzielt hat. Alles wiederholt sich eben in der Geschichte
. In dieser Partei kann sich noch immer ein Hofrat Dr. Michl Mayr breitmachen, obwohl je der Maßgebende in der Partei vorgibt, ihn zu hassen und ihm nicht über den Weg zu trauen. Warum weist man dieser eigen artigen politischen Hyäne nicht endlich die Tür? Dafür werden diejenigen, die die Partei groß gemacht haben, die jetzt zu Pfarrern herangewachsenen Kooperatoren, die einst mit Be geisterung die christlichsoziale Idee von Haus zu Haus pre- tigten, übergangen. Die Advokaten, die aber auch wieder als Angehörige