Landtagsabgeordnete haben verlauten lassen, daß er jedem zur Arbeitslosenunter stützung verhelfen wird, der sich zeitgerecht der Volkspartei, also der Partei des „Bötl"°Mannes, anschließt. Wenn nun das „Bötl" also die Absicht hat, die Arbeits losenversicherung durch Beseitigung der Mißbräuche zu sa nieren, dann haben wir ihm in diesen Zeilen so viel Be tätigungsfeld ausgezeigt, daß es mit seinem einmaligen Er scheinen in der Woche gar nicht das Auslangen finden wird. Also ran an die Arbeit, lieber „Bötl"-Mann
l. I. hat in Klagenfurt der Par teitag der Christlichsozialen stattgesunden. Bei dieser Ge legenheit hat der Abgeordnete Spalowskh (Wien) eine Rede geschwungen, die von Arbeitersreundlichkeit geradezu troff. Wer nun den Herrn Spalowskh und seine Partei nicht kennt, müßte glauben, daß es nur eine Partei in Oesterreich gibt, die die Interessen der Arbeiterschaft ver tritt, und das ist die Christlichsoziale Partei mit dem „für die Arbeiter kämpfenden" Spalowskh an der Spitze. Die Österreichische Arbeiterschaft weiß
, sonst müßte er wissen, daß dort die sozialdemokratische Partei infolge des „Abbröckelungsprozesses" zwei Man date für den Landtag gewonnen hat. Und die National ratswahlen im vergangenen Jahve hat Herr Spalowskh wohl verschwitzt. Wir wollen dem Herrn aber nicht unrecht tun, er hat auch manchmal, aber nur manchmal auch recht. Dies be weisen seine weiteren Ausführungen: Für die Christlichsoziale Partei ist es daher jetzt notwendig und günstig, weite Kreise der Arbeiterschaft, die der ° Sozialdemo kratie
überdrüssig geworden ist (wer lacht da nicht?), zu gewinnen. Seit dem Bestand der Republik hat das Schlagwort vom „Anti marxismus" unser politisches Leben beherrscht. Ich halte es für unglückselig. Der Antimarxismus ist nämlich nicht der Ausdruck eines bestimmten Willens, schon deshalb nicht, weil nicht alle, die sich als Marxisten bezeichnen, immer grundsätzlich marxistisch eingestellt sind. (Wie gescheit der Herr ist!) 93et vielen Arbei- tetnt ist die Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei ledig
lich ein Protest gegen die unhaltbaren gesellschaftlichen Zustände; sie sind nur deshalb Sozialdemokraten, weil sie .zu den anderen Parteien kein Vertrauen haben. Da hat Herr Spalowsky wirklich recht. Denn wer sollte zu der Christlichsozalen Partei auch Vertrauen haben? Eine Partei, deren Obmann ein Vaugoin ist, eine Harter, in welcher ein Seipel das geistige Oberhaupt dar- stellt, eine Partei, die den gerichtlich als „inkorrekt und un sauber" gebrandmarkten Strasella als Programm voran stellt