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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 23.11.1901
Physical description: 8
. Der Artikel wendet sich bloß an die Christlichsocialen Nordtirols, erklärt, dass dieselben zwar „nimmerumzubringen seien', meint aber auch, dass die Christlich- socialen „nicht die geringste Aussicht haben, als selbständige Partei, selbst mit Hilfe von südlich oeS Brenner und von Wien, jemals zu irgend welchen nennenswerten Erfolgen zu gelangen'. Der Artikel gipfelt im Vorschlage, die Christlich socialen Nordtirols sollen sich mit den Alt- conservativen zu einer Partei fusionieren, wobei

die Christlichsocialen die„Jungen',die „Scharfen', der «linke Flügel' wären, die Altconfervativen aber die „Alten', die „Ruhigen', der „rechte Flügel'. Dabei sollten jedem Flügel Organisation, Presse, Programm :c. vollends belassen bleiben. Wir gehen wohl nicht irre, wenn wir in Form und Inhalt dieser Ausführungen jenen Mann wiedererkennen, welcher seinerzeit ein Haupt begründer der christlichsocialen Partei in Nord tirol gewesen ist. Dass die Christlichsocialen in Nordtirol bis heute noch nicht ganz

den Er wartungen dieses Mannes entsprechen konnten, erklärt sich daraus, weil dieser Mann, welcher nach dem Grundsatz: „Leben ist Kampf!' allzu schneidig war, gar manche Maßlosigkeiten und Missverständlichkeiten sich leistete, welche dann die ganze Partei zu tragen und zu verantworten hatte. Wir finden es unschön, die theilweise Erfolg losigkeit dort zum Vorwurf zu machen, wo man sie selber durch Unthätigkeit und Ungeschicklichkeit nicht in letzter Linie verschuldet hat. Die Christlichsocialen von Nord

- und Süd tirol haben sich verbunden; es gibt nur eine christlichsociale Partei in Tirol, und darum ist es uns unerfindlich, wie der Artikelschreiber nur die Christlichsocialen Nordtirols in den Friedens schluss einbeziehen will. Der Artikelschreiber sagt unter anderem: „Der christlichsocialen Partei fehlte und fehlt es zwar nicht überhaupt an Intelligenzen, aber an Intelligenzen, die nach Neigung und Lebensstellung berufen und in der Lage gewesen wären, be ziehungsweise in der Lage

sind, sich fortgesetzter politischer Agitation und Arbeit hinzugeben, und die den Ehrgeiz haben, Mandate in den ver schiedenen Vertretungskörpern anzustreben. Poli tischer Ehrgeiz, nämlich ein solcher, im besten Sinne für Partei, Volk, Sache mit ganzen Kräften und voller Hingabe einzustehen und Ersprießliches für das Volkswohl und die höchsten Güter zu leisten, ist aber eine unerlässliche Eigenschaft für die Mitglieder einer politischen Partei; in ge spickter und angestrengter Wahlagitation darf sich die Thätigkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 27.06.1911
Physical description: 8
Die Mahnworte dcs greisen Kardinals kamen den hiesigen konservativen Parteilenkern offenbar sehr ungelegen, so daß sie nur durch die Anssprengung,. es sei „erlogen', daß der Kardinal das Wunsche, ihre^ Leute von der Wahl Mahrs abhalten konnten. . ' Mit den „katholischen Grundsätzen', mit welchen diese Partei immer prahlt, muß es also wirklich schlecht bestellt sein, sonst würde man sich wohl besser an die Mahnworte des Papstes und der Bischöfe hal ten. Dajz die Konservativen, welche uns verleum

' auf dem Gewissen. An die christtichsoziakn Wähler und Barteianhänger in Stadt und Land! Nach Abschluß der Neichsratswahlen hält es die christlichsoziale Landesparteileituiig für ihre Pflicht, allen ihren Wählern und Anhängern den wärmsten Dank und volle Anerkennung auszusprechen. Du? Wahlen in den Landgemeinden erbrachten der christ lichsozialen Partei ein glänzendes Zeugnis dcs Ver trauens seit-'.ns der katholischen Bevölkerung. Gleich zeitig bedeutet der Ausgang der Wahlen in den Land gemeinden

in den vielen Plaudcrstuben und Versamm lungen. .. ^ , Spezielle Anerkennung^v^d'ienen unsere Partei genossen in den Städten Bozen, und Meran, welche im Interesse unserer heiligen Sache so selbstlos und opferwillig, wenn auch leider vergeblich, für die Wahl dcs konservativen Kandidaten Huber sich eingesetzt und damit die Praktische Betätigung unserer katholi schen Grundsätze mustergültig bewiesen haben. Diese Haltung unserer Gesinnungsgenossen wirkt um so wohltuender, als leider trotz der größten Opser

- kabinetts einzureichen, wenn die christlichsoziale Par tei ihren Austritt aus der Rcgierungsmajorität er klären oder gar in die Opposition gehen sollte. Mit Rücksicht auf die krisenhafte politische Lage wurde die Ende dieses Monats beabsichtigte Abreise dcs Kaisers nach Ischl auf dcn Anfang Juli verschoben. Die größte deutsche Partei ist die christlichsoziale. Auch nach dcn Zahlen der diesmaligen Wahl ist die christlichsoziale Partei die größte deutsche Partei iu Oesterreich. Die größte Stimmenzahl

in dcn deut schen Bezirken hat auch diesmal die christlichsoziale Partei aus sich vereinigt. Die christlichsozialen Kan didaten vereinigten auf sich am 13. Juui ti 14.000 Stimmen. Von den christlichsozialen Stimmen ent fallen 2 16.!« 6 3 auf städtische Bezirke, rund ebenso viele, als die bisher im sreisinnigen National- zumal an der Stelle, wo das alte Schloß stand, der Abend nieder. Wenn du aber hier vorbeiziehst im holden Zephyrsreigen, wenn die Amsel im nahen Ge zweig ihr Abendlied singt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 01.12.1900
Physical description: 8
die Christlichsocialen wirklich ,d?r Femd^, der sogar ärger zu bekämpfen ist als principielle Gegner?' Die „N. T. St.' antworten auf diese Frage unbedenklich mit „Ja', indem sie schreiben: „Nie hat eine Partei die alte katholische Garde Tirols so heftig und mit so verwerf lichen Mitteln bekämpft wie diese sogenannte christlichsociale, weder die Liberalen, noch die Nationalen, noch selbst die Socialdemokraten. Sie stehen in Reih und Glied mit all diesen kirchenfeindlichen Parteien gegen das katholisch- conservative

, das ist ja der helle Verfolgungswahnfinn. Wozu war Hraby auserfthen? Baron Di Pauli sagt in seiner Erklärung vom 22. Oetober: „Hrabys Thätigkeit wurde von mir für die Stadt angestrebt zur Unterstützung der katholischen Partei principiellen Gegnern gegenüber.' Wie sehr sich Hans Hraby hiezu geeignet hätte, ersehen unsere Leser aus der Charakterzeichnung dieses Mannes, welche wir in der letzten Nummer gebracht. Also in den Städten sollte Hraby sprechen „zur Unterstützung der katholischen Partei prin cipiellen

Hraby sich als im Zwie spalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator der auf katholischer Grundlage bfi,blichen Vereine, die Kunfchak-Partei (das ist die christlichsociale Arbeiterpartei) zu stürzen'.' Also nach Scholdan wollte Hraby, „der ohnedies im Begriffe war, nach Tirol zu reisen', gegen die christlichsociale Arbeiterpartei losgehen, nicht gegen die Socialdemokraten, wie Se. Excellenz vorgibt. Wer hat Recht, der Baron oder sein Pächter? Zu allem Ueberslusse kommt noch Dr. Schöppel

habe gegolten «der Unterstützung der katholischen Partei in den Städten principiellen Gegnern gegenüber'. Wem soll man Recht geben, dem Baron oder seinem Pächter oder dem Dr. Fritz Schöppel, dem „einzigen unbetheiligten Zeugen in der Astaire Di Pauk'? Aber glauben wir es einmal, dass Hraby von Baron Di Pauli gegen die Socialisten in den Städten sollte losgelassen werden. Wo hätte es den Hraby gebraucht? In Brixen oder in Klausen, in Glurns, in Sterzing oder in Bruneck? Unsere Leser lachen wohl

'. sehr übel gelaunt gewesen. Es waren ja die Wahlen schon ausgeschrieben! Nun da Baron Di Pauli ein bezahltes Subject vom Schlage eines Hraby bringen wollte „zur Unter stützung der katholischen Partei in den Städten püncipiellen Gegnern gegenüber', da findet man alles schön und recht. Wir möchten meinen, Dr. Lueger hätte ein größeres Auditorium erzielt, auch von Seite der Gegner, und er hätte „zur Unterstützung der katholichen Partei principiellen Gegnern gegenüber' besser getaugt

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 28.02.1901
Physical description: 8
Unannehmlich keiten für die Bevölkerung verbunden seien. Nur der Obmann des Jungczechenclubs, Dr. Paeak, erklärte, dass er. keine Bürgschaft für seine Partei übernehmen könne. Die Jungczechen haben angekündigt, dass sie in jeder Sitzung die Behandlung von czechischen Interpellationen zur Sprache bringen werden. Am 24. Februar erstattete der Minister- Präsident dem Kaiser Bericht über diese Obmänner- conserenz. Die Regierung glaubt doch, dass einige Borlagen der ersten Lesung unterzogen werden; Zumindest

die besondere Wichtigkeit der Erledigung der Jnvestitionsvorlage, des Budgets und Wehrgesetzes und gab der Hoffnung Ausdruck, dass das Abgeordnetenhaus sich beruhige, und dass die radicalen Parteien auf der rechten und Anken Seite das Haus an der Arbeit nicht hindern werden. Von den Ausschüssen. Bei der Constituierung des Budgetaus schusses wurde Dr. Kathrein mit 31 von Z2 Stimmen zum Obmann gewählt; von den sechs Schriftführern gehört Prochazka der christlich- socialen Partei an. — In den Nothstandsaus

der Gottesfurcht; möge es aufgenommen werden als ein Bote des Herrn! ?. Gaudentius, Cap. Humoristisches. Beachtetes Inserat. „Hübsche Wohnung an «ne kinderlose Familie zu vermieten.' — Vermieter: „Wie konnten Sie mich so belügen?! Mir sagen Sie, Sie hätten keine Kinder, und Sie haben ja deren eine ganze Menge!' — Frau: „Ich habe Sie durchaus nicht angelogen, denn dies sind meine eigenen Kinder nicht, ich habe nur eine Kmderbetvahrschule.' Weite Zeugen. Richter; „Herr Kläger, wer öer Angeklagte

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 10.04.1902
Physical description: 8
in Krim. Als man in der „Brixener° Chronik' vom geschäftlichen Druck und Boycott schrieb, wollte man oer hiesigen altconservativen Partei einen Wink geben, dass man gar wohl die Mittel und Wege kenne, wie ihrerseits gearbeitet werde. Wir wollten dadurch jedem Bürger seine Stellung nahme zu den beiden katholischen Parteien er leichtern und besonders seine Wahlfreiheit. die kirchlich erseits gewährleistet und staatlich zugesichert ist, schützen. Nun hat sich aber besagte Partei damit nicht begnügt

dann für heute unsere Mappe. Der erste Fall betrifft einen Doctor der Medicin, welcher unserer Partei angehörte, jetzt aber alteonservativ ist. Eine Reihe von Zeugen kann es bestätigen, dass genannter Herr ein Hindemis der Erhaltung seiner Praxis darin erblickte, dass er eben unserer Partei angehöre. Er nannte unter anderem Klöster und Institute, in denen es ihm bei seiner dermaligen (christlich- socialen) Ueberzeugung schwer sei, Hausarzt zu werden oder zu bleiben. Einzelne Herren dieser Anstalten mussten

wir zum zweiten Beispiele über; es betrifft einen Schneidermeister. Er klagte einem Vertreter der christlichsocialen Partei seine Noth: er müsse ins neue (katholisch-patrio tische) Casino eintreten, weil er so nst von einem großen Institut keine Arbeit mehr bekomme? er spüre schon jetzt den Rückgang seines Geschäftes. Man rieth ihm, sich vom Felde des politischen Kampfes zurückzuziehen, bis wieder ruhigere Zeiten kämen. Er möge bedenken, dass es nicht nur alteonservative Hosen und Talare gebe

, sondern auch christlichsociale. Wir wollen ihn nicht boycot tieren; wenn man aber öfters mit solchen Mitteln die Leute abspenstig mache, werde es nothwendig, Aehnliches zu thun. Vielleicht täusche sich der Herr Meister über den Boycott, dem er ausgesetzt zu sein vermeine. Aber der Schneider meister blieb bei seiner Behauptung und trat nicht nur als Mitglied unseres Vereins aus, sondern stellte sich auch in die Reihen der Vorkämpfer für die alteonservative Partei, ohne wie sein Vorgänger den Wechsel seines politischen

Glaubensbekenntnisses öffentlich begründet zu haben. Ziehen wir den Schluss: Zwei Mitglieder der christlichsocialen Partei fühlten sich wegen ihrer politischen Anschauung geschäftlich bedrückt und dem Boycott ausgesetzt, sprachen sich in diesem Sinns aus, haben auch deswegen ihren Stand punkt gewechselt und sind alteonservativ geworden. Für deren Aussagen stehen Zeugen zu jeder Zeit zugebote. Ist also unsere Behauptung, „dass christlich social gesinnte Bürger dem geschäftlichen Druck u. Boycott ausqesetzt

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 22.10.1901
Physical description: 8
. Die Alldeutschen in Tirol können sich rühmen, nicht mehr die neueste Partei zu sein. Nachdem sie sich von den Nationalliberalen getrennt und aus dem Deutschen Wählerverein die gemäßigteren Deutschnationalen hinausgedrängt hatten, bilden sie schon seit einem halben Jahre eine, wenn auch kleine Partei unter Führung des Apostaten Dr. Fritz Lantschner. Sie sind also älter als die neueste „Deutsche VolkZpartei in Tirol' (richtiger »in Nordtirol') des Doetor Erler. Letztere Partei scheint übrigens

nur das Uebergangsstadium zur Alldeutschen Partei zu sein; denn Dr. Erler hat wohl den Altliberalen das Grablied gesungen, gegen die Stalldeutschen hat er nur sein Deutschthnm vertheidigt; sonst wusste er an ihnen nicht viel auszusetzen — ganz eonscquent: ist Dr. Erler ja der eifrige Schutzanwalt des .Scheret'! — Die ganze Ge schichte mit der Gründung seiner neuen Partei dürfte demnach nur eine Komödie sein: Doetor Erler wollte einerseits die Führung nicht an Dr.. Lantschner abtreten, andererseits verstand er, dass

es noch nicht thunlich sei, als alldeutsch sich zu bekennen; dahet gründete er die neue Partei, welche nach dem Ausspruche eines Gründungsredners (Dr. v. Scala) der Mittel punkt aller anticlericalen Parteien in Tirol sein soll. Diese unsere Auffassung hat der radicale Deutsche Wählerverein selbst in seiner General versammlung am 16. October l. I. bestätigt. Es wurde in derselben laut Bericht der „Jnns- brucker Nachrichten' vom 18. October betont, dass, „den Reichsrathsabg. Dr. Erler betreffend, nicht der mindeste

war, ist diesmal mit einer halben Stimme in der Minderheit geblieben. Wieder ein Beweis, wie manchmal eine einzige Stimme den Ausschlag geben kann. Ungarisches Wahlbild. In Pinezehelyl wurde am 18. October abermals eine Wahl vorgenommen, nachdem die erste Wahl, bei der sieben Anhänger der Volks- partei erschossen wurden, suspendiert worden war. Zur Aufrechthaltung der „Ordnung' waren dies mal zwei Regimenter (Z)'ausgerückt, ein Regiment Infanterie und ein Regiment Cavallerie. — Bis 19. October waren gewählt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 10
Date: 14.01.1902
Physical description: 10
Gerte 2. Nk. 5. Dienstag, „Brixener Chronik.' 14. Jänner 1902. Jahrg. XV. Wolf gegen Schönerer Partei. Schönerer wird der „eigensinnige Alte* genannt, der, weil von der .glänzenden Begabung- Wolfs in Schatten gekellt, mit Hilfe der „Unbedingten' (Jro, Herzog, Hofer u. f. w.) seine .Diktatur* zu retten sucht: »Bon K. H.Wolf lasten wir nicht; fürihu sind uns viele andere feil. DaS mögen sich manche gesagt sein lassen.* So der »Bote aus dem Egerthale*. — Auch Dr. Eisenkolb, der salbungs volle

Abfallkprediger, stellt sich auf Seite Wolfs. Im alldeutschen Aussiger Blatte ist schon die Rede vom „Kladderadatsch', d.h. dem Zusammen bruche der alldeutschen Partei; dem Schönerer wird sein unsinniger Wuotanscult vorgehalten, mit dem er den Abfall zum Lutherthum lächerlich macht; am Schluss« heißt es: wenn dem Herrn Schönerer an der Einigkeit des deutschen Volkes (d. h. der alldeutschen Partei) nichts liege, sei dieselbe den Anhängern Wolfs auch gleichgiltig; dann möge die „alldeutsche Vereinigung

' nur ruhig zerfallen. Letzthin ist ein Wahlaufruf für Wolf den „Unersetzlichen' veröffentlicht worden, der 1224 Unterschriften trägt (auch zwei aus Innsbruck, wovon eine vom Apostaten Dr. Fritz Laxtschner). Der 15. Jänner wird für die Stalldeutschen ein Verhängnisvoller werden. Wird K. H. Wolf wiedergewählt, so ist die Trennung unausbleiblich. Aber auch im Falle, dass er bei der Wahl durch fällt, wird ihm Schönerer seine Unbotmäßigkeit schwer verzeihen. In jedem Falle hat die Dis ciplin in der Partei

schon jetzt derart gelitten, dass Schönerer sie nicht mehr wird restaurieren können. SchönererS Allgewalt hat einen so schweren Stoß erlitten, dass ihm und seiner Partei die Fuchtel, mit der sie bisher andere Parteien und selbst die Regierung in Schrecken gesetzt hat, entwunden ist. Das katholische Volk kann diese Vergeltung, welche kein bloßer Zufall so un erwartet der Schönerer.Partei gebracht, nur mit Genugthuung begrüßen und nun, wie von schwerem Alp befreit, erleichtert aufathmen

gestorben. — Am 9. Jänner, abends 7 Uhr, ist in Sterzing Herr Jakob Mader, der weit über Sterzing hinaus bekannte Lammwirt, Guts besitzer und Schmiedmeister, im Alter von 61 Jahren eines plötzlichen Todes gestorben. Christlichsociale L>arteiconferenz. Donnerstag, 9. Jänner, hat in Franzensfeste eine Confereuz stattgefunden, an der die chnstlichsocialen Land tagsabgeordneten, insoweit sie nicht verhindert waren, und Vertreter der Partei aus Nord- und Südtirol theilgenommen haben. Die Con- ferenz zählte

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 29.11.1900
Physical description: 8
Snte 2. Nr. 138. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 29. November 1900. Jahrg. XM. Gegner Di Paulis geht!' Dieses Flug blatt beginnt mit folgender saftiger Emleimng: „Aus einer Mücke eineit Elefanten, aus einer ganz harmlosen politischen Geschichte ein Verbrechen machen, lügen, lügen und wieder lügen, selbst unter eigener Selbstbeschmutzung, das ist der Kampf, das sind die Mittel, die eine Partei -- bei der katholische Priester an der Spitze stehen — gegen Baron Di Pauli verwenden; man hat längst

empfohlen, welche di- Annahme ge stattete, dass die christlichsociale Partei le i t u n g der Mission des Herrn Hraby, anfangs wenigstens, nicht entgegentrat'. Wir erinnern uns bei dieser Gelegenheit — ohne sonst weitere R fl xwnen machen zu wollen — dass Baron Di Pauli auf der berühmten Brixener Versammlung vom 14. Oetober be hauptete: „Der Kampf, den Sie führen, findet nicht einmal die Billigung Ihrer ehemaligen Bundesgenossen, der Wiener Christlichsoeialen. Ich habe Daten > hiefür

. Die Christlichsocialen haben verlangt, dass gegen mich kein Gegen- candidat aufgestellt werde; sie haben sogar ge warnt vor einer Gegencandidatur.' Doctor Schoepser wies, diesen ersten Versuch Seiner Excellenz, die Wiener Christlichsoeialen gegen die Tiroler Christlichsoeialen auszuspielen, zurück mit deu Worten: „Ich bin vom Herrn Bürger meister Dr. Lueger in Wien ermächtigt zu erklären, dass er und die Partei als solche sich in den Wahlstreit in Tirol und in die Candi- datenfrage gar nicht einmischen.' Baron

Di Pauli aber suchte seine Behauptung, dass die christlich sociale Partei als solche für seine Kandidatur *) In den „Tiroler Stimmen' stand weniger vor sichtig: „als bekannter christlichsocialer Redner'. und gegen eine christlichsociale Gegencandidatur sei. zu beweisen durch einen Brief des Fikstei» Liechtenstein. — Recht behalten hat Dr. Schoepfer indem bald darauf die Wiener christlichsociale Partei offieiell ihre strengste Neutralität iur Wahlkampfe der fünften Curie von Deutsch, südtirol aussprach

. Wenn Dr. Schöppel, der doch ganz für Baron Di Pauli Partei nimmt, der, wie n selbst gesteht, die Kundgebung der Tiroler Ar- beitexvereine zugunsten Di Paulis veranstaltet hat, dessen Mithilfe bei der Mission Hrabys von D, Pauli selbst angerufen wurde, der Di Paulis Verhandlungen mit Hraby bei HrabyK zweitem Besuche Di Paulis im Wiener „Grand Hotel' anwohnte, ordentlich unterrichtet ist, s» ist Hraby zuerst Sr. Excellenz von einer höheren Seite empfohlen worden, und dann erst ist der Diensteifer des Pächters

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 16.12.1898
Physical description: 8
in dem allgemeinen Elende anstreben und ihren Anhängern versprechen. Alle diese Par teien, wie die Socialdemokraten, die Bauern-, Gewerbe- und deutschnationale Partei, sowie der - Liberalismus können beiin besten Willen nicht Hilfe bringen,, Weil sie es eben nicht imstande sind. Jede Partei verfolgt nur ihre eigenen Ziele und selbstsüchtigen Zwecke und wird es allein zu keiner^ausschlaggebenden Mehrheit bringen. Auch vom Staate, voy dem jede Partei Abhilfe, fordert und erwartet, könne , man nicht alles erwarten

, den auch der Arme kaufen muss, werden sechs Kreuzer per Kilo eingehoben, für feine Bonbons und Luxus- Zuckerwaren, die nur der Reiche spendiert, nur zwei, sage zwei. Kreuzer per Kilo)- Nachdem er also gezeigt, wo die Hilfe nicht zu suchen und nicht Zu finden sei, sagt er; Außer den genannten gäbe es noch eins Partei: die christliche. Diese vereinigt in sich Vertreter und Mitglieder aus allen Ständen und Classen, vom einfachen Ar beiter an bis hinauf zum höchsten Adel; diese Partei umschließt das Band

der christlichen Ge rechtigkeit, die jedem, was ihm gebürt, lässt; die christliche Liebe heißt jeden auch sorgen für seinen Mitmenschen. Diese, die christlichsociale Partei, wenn alle redlich Denkenden und ehrlich Strebenden sich ihr anschließen, kann es auch am ehesten zu einer Mehrheit bringen. Vor allem aber müssen sich die einzelnen selbst helfen. Dies könne geschehen durch Gründung von ver schiedenen Productiv-Geyyfjenschaften, Verbänden, Cassen- und Versicherungs-Vereinen

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 01.05.1907
Physical description: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 12.12.1901
Physical description: 8
Drittel liberale Gemeindevertretung nicht der Gesinnung der Bürger, sondern nur dem Plutokcatischen Wahlsystem ihre Herrschaft der- dankt. Die christlichsoeiale Partei kann mit dem AuSgang der LandtagSwahlen Wohl zufrieden sein. Angesichts des gewaltigen Aufgebotes auf dem Sterzinger Parteitage und 'in Rücksicht darauf, dass manche Wconservative an scrupelloser Agitationsarbeit Unglaubliches leisteten — man denke nur an die Bezirke Bcixen und Bruneck — um vor allem die Führer der christlichsoeialen

Partei zu stürzen, muss das Ergebnis als vollstän diger Sieg bezeichnet werden. Es ist nicht ge lungen, auch nur einen der verdienten christli chsoeialen Abgeordneten zum Falle zu bringen. (Dass Herr Stiftspropst Dr. Walter nicht mehr im Land tage erscheint, wird von uns sehr bedauert; doch war auf dieses Mandat, das nur 3 Wähler zählt, den Landescomthur des Deutschen Ordens, Propst von Bozen und Stiftspropst von Znnichen, nie zu rechnen.) Dafür wurden drei neue Mandate ge wonnen: eines in Bozen

und zwei im Bezirke Hall-Schwaz. Za den bewährten früheren Arbeitskräften Dr. Schorn, Dr. v. Guggen- berg, Dr. Schoepfer, Schraffl, Pfarrer Steck, Rainer, Jungmann sind als neue hinzugekommen: Dr. Kopferer, der Obmann des christlichsocialen Bereines in Tirol, Post meister Arnold, Vorsteher Kienzl. (Herr Abgeordneter Steinbacher hat vor den Wahlen erklärt, der christlichsoeialen Partei beizutreten, und ist von dieser zuerst als Candidat aufgestellt worden. ES bleibt abzuwarten, auf welche Seite

er sich stelle» wird.) — Die christlichsociale Partei hat sich neuerdings und noch glänzender als voriges Jahr als sehr lebenskräftig und fest gegründet in Tirol erwiesen. Sie ist so stark geworden, dass alle anderen Parteien, ob konser vativ oder liberal, mit ihr rechnen müssen. Die Vernichtung war uns angedroht; ein General-- sturm war in Scene gesetzt. Umsonst: in stärkerer Zahl kehren unsere Abgeordneten ins JnnSbrucker Landhaus zurück. Es geht nun an die neue Arbeit im Land tage

nicht unter der Botmäßigkeit irgendeiner Partei; sie sei frei und müsse zur Vollendung ihres Werkes auch, frei bleiben. Die Regierung sei nicht nur keine Feindin des böhmischen Volkes, sie würdige vielmehr dessen Bedeutung vollauf. Doctor v. Koerber versicherte, dass die Czechen, wenn es sich darum handeln wird, einen Friedens preis sür beide Theile zu finden, die Regierung weder übelwollend noch lässig finden werden. „Der Regierung schwebt als klares und unver- dunkeltes Ziel die Zukunft des Staates

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 24
Date: 06.07.1901
Physical description: 24
noch bestehenden (slavisch gesinnten und deutsch feindlichen) Hohenwartpartei, ein Gegner der Politik Karlons, des Führers der steirifchen Clericalen und wollte eine deutschkatho lische Volkspartei gründen; er weihte in diese Pläne auch den Baron Rokitansky ein, der, 29 Jahre alt, kein passives Wahlrecht hatte und daher bloß um der Sache willen mitthat. Die Verhältnisse waren damals in Graz recht traurige; daS „Grazcr Tgbl.' war noch nicht in den Händen^r Deutschen Volks partei, die judenliberale. Aera schien

im Er starken zu sein. Baron Rokitansky, voll Hoff nungen auf die christlich-sociale Partei, hielt sich in Rücksicht auf seine jungen Jahre im Hintergrunde, bis ein Schreiben Gutjahrs dem Zusehen ein Ende bereitet?. In diesem Schrei ben wurde der jugendliche Freiherr aufgefor dert, sich an die Spitze der der christlich-socialen Richtung a n- gehörigen Gewerbepartei in Graz zu stellen, und bald darauf erschien eine Abordnung von führenden Ge werbetreibenden aus Graz, um den Baron Rokitansky zu ersuchen

werde; 2. daß das „Extrablatt' wohl im christlichen, aber deutschen Sinne gehalten und redigiert werde. — Dies wurde zugesagt. Außer Baron Rokitansky waren damals noch Professor Gutjahr und Dr. Oskar Streintz, prakt. Arzt in Graz, dem Preß- vercine beigetreten. Vor allem wollte nun der Preßverein der Gewerbetreibenden einen billigeren Druck für das „Extrablatt' erzie len und deshalb wurde Baron Rokitansky gebeten, zum Prälaten Karlon, dessen Partei in der „Styria' eine eigene Druckerei besitzt, zu gehen

und mit ihm zu unterhandeln. Daß bei dieser Unterredung die politische Lage ge streift wurde und Baron Rokitansky damals schon aufmerksam machte, daß die clericale Partei den größten Fehler mache, wenn sie im Reichsrathe mit den Tschechen und Polen gehe und gegen die Wiener Antisemiten Stel lung nehme, wie es thatsächlich im clericalen „Grazer Volksblatte' geschah, daß damals Baron Rokitansky schon das schmähliche Ver halten Kalteneggers gegen die Deutschen her vorhob und dessen Entfernung verlangte, kön nen

und der christlich-socialen Partei in allen Fragen, welche das deutsche Volk betreffen. Er lernte es erkennen, daß diese Parteien nur schöne Worte und nichts als Worte haben. Von diesem Momente an faßte Baron Rokitansky den Entschluß, wo immer sich die Gelegenheit bieten werde, auf diese Gefahr aufmerksam zu machen und mit Begeisterung widmete er seine Unterstützung dem unsterb lichen Volksmanne Karl Morre, der dod zumal gegen den ränkesüchtigen clericalen Abg. Kaltenegger candidirte. Am Sterbe-

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Brixener Chronik
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Page 7 of 8
Date: 03.01.1905
Physical description: 8
heute vormittags den Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gautsch. Von den Herren Magyaren. Ofen'Pest, 2. Jänner. Nach Beglückwünschung ihres Parteipräsidenten Podmanizky begaben sich die Mitglieder der liberalen Partei gestern zur Beglückamnschung Tiszas. Erley hielt an Tisza eine Ansprache, worin er auf die bisherigen Erfolge Tiszas hinwies und erklärte: die liberale Partei werde die schwere Pflicht. Ordnung und Frieden im Parlament wieder herzustellen, mit aller Kraft erfüllen und in dieser Arbeit

übertrumpfen, dessen Parole lautet: Los von Oesterreich! D. Red.) Schließlich ersuchte Tisza seine Partei, diese Auffassung vor den Wählerschaften kräftigst zu vertreten. (Stürmischer Beifall.) — Hierauf begaben sich die Parteimitglieder zum Präsidenten deS Abge ordnetenhauses Perczel und versicherten ihn ihrer Anhänglichkeit. Percjel dankte und bekannte offen, daß er am 18. November Formalitäten der Haus ordnung verletzte, erklärte jedoch: em anderer Weg sei unmöglich gewesen. Ofen.pest, 2. Jänner

. Die verschiedenen oppositionellen Klubs beglückwünschten ihre Präsi denten, darunter Apponyi (der nun zur Kossuth- partei übertreten will. D. Red.) und Julius Andrassy, welche die Einigkeit aller oppositionellen Parteien im Kampf gegen Tisza hervorhoben. Kossuth schob den jetzigen Zustand Ungarns den schlechten Einflüssen der österreichischen Krise zu, welche das Vertrauen des Landes zur Heiligkeit deS Königseides erschütterten. Port Arthur vor der Uebergabe? Tschisu, 2. Jänner. Vier russische Torpedo

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Volksblatt
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Date: 05.03.1910
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. (Bürgermeisterwahl.) Dr. v. Guggenberg hat wieder als Notnagel ein springen müssen, um den gänzlich verfahrenen Ge- meindegratten der Stadt Brixen wieder flott zu machen. Trotzdem Dr. v. Guggenberg auf daS eif rigste versicherte, die Wahl nicht mehr anzunehmen, und wir glauben es ihm auch, daß, wenn er seine Kraft mehr der Wasserheilanstalt widmen könnte, er in wirtschaftlicher Hinsicht mehr profitieren würde, als durch Verwaltung der Stadt Brixen, als Bürgermeister. Leider hatte die christlich-soziale Partei

in Brixen keinen anderen Mann zur Ver fügung. trotz ihrer Alleinherrschaft, und so konnten sie nicht anders, als nolons volens den „Alten von Seeburg' wieder zu ersuchen, die Stelle anzu« nehmen, was er auch tat, indem er sich vorher (in geheimer Sitzung) die Versicherung geben ließ, daß die kleinen Meutereien in der Partei selbst, aufzuhören haben. So geht eS den Gemeinderäten wieder wie früher, wo sie zu allem Ja und Amen sagen mußten, was von oben kam. Man weiß ja auch, wo die Fretter

, wie sich die „Brixner Chr.' über die früheren Gemeinderäte ausdrückt, zu finden sind. Uebrigens mit dieser Selbstverherrlichung, sowohl der christlich-sozialen Partei als auch ein zelner Größen, mag die „Brixner Chronik' schon bald aushören, eS sieht ja gerade so aus, als ob Brixen, daS doch eine tausendjährige Geschichte hat, früher gar nicht existiert hätte, als ob die früheren Bürgermeister usw. alles unredliche und unver. ständliche Leute gewesen wären und erst jetzt, nach dem die christlich-soziale Partei

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