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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 10
Date: 15.10.1930
Physical description: 10
Vertreter seiner Religion der Nächstenliebe, der Kardinal Piffl, erklärt die soziale Politik unserer Genossen als „Bol schewismus", dessen Ausdehnung aus den Staat verhindert werden müsse. DaS nur so nebenbei. Bezeichnend für die Haltung der Kirche ist, daß sie sich nach der Erklärung ihres obersten Re präsentanten ganz offen und unzweideutig in den Dienst einer politischen und dabei bis ins Mark korrupten Partei stellt, jener Partei, die im Namen eines Häuserschiebers die Regierung gestürzt

und das Parlament aufgelöst hat, im Namen eines Menschen, dem vom Gericht bescheinigt wurde, daß seine Geschäfte unkorrekt und unsauber waren. Der Kardinal von Wien ruft den Katholiken zu, es sei „ein be sonderes Apostolat", eine Realisierung des „eucharistischm Heilandgedankens", die Feinde der Arbeiterschaft, die Geld- und Vlutspekulanten, die Bürgerkriegshetzer und politischen Bankrotteure der christlichsozialen Partei zu wählen. Von Christus sind sie auf Strafella gekommen, der Gottesdienst

wird zur Wahlagitation, das Evangelium zur Waffe im Klaffenkampf. Die katholische Kirche hat sich also zum Apo- stolat der Korruption und des Ausbeutertums bekannt; die Massen des katholischen Volkes, denen die Religion mehr ist als ein Anhängsel der christlichsozialen Partei, werden diesen Aposteln, die da§ Christentum für einen Geheimfonds des Antimarxismus halten, am 9. November die richtige Ant wort geben. Bezeichnend für die ^Einmütigkeit", die im anti- marxistischen Lager über dm Wahlaufmarsch der bürger

lichen Gruppen und der Heimwehr herrscht, ist ein Artikel, den der großdeutsche Vizebürgermeister von Innsbruck, Dr. Pembaur, in den gestrigm „Innsbrucker Nachrich ten" vom Stapel gelaffen hat und in dem er seinem be kümmerten und verärgerten Herzen in der Hauptsache gegen daS Auftreten der Tiroler Heimwchr als selbständige Wahl partei — in Wirklichkeit ist sie nur eine von der christlich- sozialen Partei ausgesteckte Leimspindel zum Wählerfang — Luft macht. Cr schreibt da mit ibemerkenSwerter

Dr. Pe- sendorser, es ist nicht ganz unrichtig, was Sie da sagen; -denn wir haben die Tatsache erlebt, daß dieselbe Heimwehr, die zur Sammlung des Bürgertums gegründet worden war, die den AntimarxiSmus aus ihre Fahne geschrieben hatte, die den Kampf gegen Korruption und Protektion ausneh men sollte, daß dieselbe Heimwehr nun eine eigene Partei in den Wahlkampf sendet. Sie ist es, — ich er hebe hier die öffentliche Anklage —, die allein den Block der Mitte damit zerstört, sie allein führt die Zersplitte rung

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Der Arbeiter
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Page 4 of 10
Date: 06.04.1932
Physical description: 10
M i e t e n g es e tz e s Hunderte von Wohnungen frei- ftehen." Der kennt sich aus, dachte ich mir, in der Wohnungsfrage. Nein, nicht deshalb stehen Hunderte > von Wohnungen frei, weil wir ein Mieterschutzgesetz haben, sondern weil die freistehenden Wohnungen für gewöhnliche Sterbliche viel zu teuer sind. Dafür einige Beispiele: Zog da etwa vor un gefähr zwei Jahren eine Vartei von Innsbruck weg, die für ihre Dreizimmerwohnung freiwillig 50 8 be zahlte. Die nachfolgende Partei hat das Dreifache zu bezahlen, mußte zudem

hörte ich ein mir bekanntes älteres Ehepaar, echt christ liche Leutchen, wenn von Wohnungsnot die Rede ging, sagen: daß wir nicht schon lange auf die Straße gesetzt wurden, verdanken wir den Sozialdemokraten, die am Mieterschutz festhalten. Und es ist kein Geheimnis, daß manche christliche Mietsleute rot wählen, aus Furcht, ihre Wohnung zu verlieren, weil sie nicht mehr als bisher zahlen könnten. Jedes Wort gegen den Mieterschutz gereicht der so zialdemokratischen Partei zu neuem Erfolg, solange

Hausbesitzer lieber ihre Wohnungen monatelang freistehen lassen als sie zu annehmbarem Preise zu vergeben, auch an Leute mit Kindern. Uebrigens gab es in größeren Städten schon vor 20 und mehr Jahren Hunderte von leerstehenden Woh nungen im 1., 2. und 3. Stockwerk, ohne Mieter schutz g e s e tz. An jedem 2. oder 3. Hauswr hingen Täfelchen mit Angeboten leerstehender Wohnungen, zu erst aber für kinderlose Parte i e n. In den Kellerwohnungen wimmelte es aber- nur so von Kin dern. Wenn man aber schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.05.1930
Physical description: 8
Mandatare der christlichsozialen Partei purch Gelöbnis verpflichten wist. Stellung zu nehmen. Dies wird deshalb notwendig sein, weil das Gelöb nis dem Wortlaut nach nichts anderes verlangt, als daß die Mandatare, die seinerzeit auf das christlichsoziale Programm gewählt wurden, unter Umständen in politi schen Fragen alle Bindungen und Forderungen der Par tei außer acht lasten, somit auch eine vom christlich- sozialen Programm abweichende Haltung einnehmen und in Ausübung ihres Mandats vertreten müssen

es: Für den Landbund und seine Mandatare ist die Lage natürlich vollkommen klar. Die Partei des Landvolkes in Oesterreich steht unverrückbar auf depr Bo den der Demokratie. sie lehnt den Faschismus ebenso ab wie den Bolschewismus, und da sie die Ein richtung des Doppeleides nicht kennt, kann Herr Steidle mit Sicherheit darauf rechnen, daß kein Landbünd- l e r den E i d v o n K o r n e u b u r g in se i ne H a n d a bl egen wird. Die Bauern Oesterreichs haben um ihre Freiheit und um die Demokratie, hie sie erreicht

zu rückgelegt haben. So zwingt die Versicherung zu gemeinschaftlicher Spar samkeit und Vorsorge, sie gibt dafür Ruhe und Vertrauen in die Zukunft. In der Sozialversicherung hilft der eine dem anderen, der Gesunde dem Kranken, der Starke dem Schwa chen, der Junge dem Alten, der Glückliche dem Unglücklichen. Mit der Zeit hat sich die Versicherung auch zu einer Gemeinschaft entwickelt, in der der Ledige für den Ver heirateten. der Kinderlose für den Kinderreichen eintritt. Im Anfang

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 03.05.1929
Physical description: 12
in Wien aufnehmen sollte. Er traf in Bregenz seine Gattin schwer krank an. Infolgedessen konnte er keinen be stimmten Tennin für seine Rückreise geben. Zn Wien wartete man stündlich auf Nach richt aus Bregenz, doch gestaltete sich der Krankheitsverlauf so ungünstig, daß für die nächste Zeit eine Abreise Dr. Enders nach Wien kaum in Aussicht genommen werden konnte. Dr. Ender schickte daher seinen Partei freund, den Finanzreferenten des Landes Vor arlberg, Landesrat Dr. Mittelberger nach Wien

. Dieser wurde nun vom christlichfozialen Klub ausersehen, die Regierungsbildung zu übernehmen. Schon vorher hatte die christlich- soziale Partei mit den anderen Mehrheits- parteien Fühlung genommen, um die Kan didatur Dr. Mittelbergers zu sichern. Mittwoch früh traf Prof. Mittelberger in Wien ein, begann sofort die Verhandlungen über die Regierungsbildung, die sich nicht ungünstig ge staltete, sodaß man bereits für Mittwoch die Einberufung des Hauptausschusses erwartete, der Dr. Mittelberger

zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Die Landbündler machten es je doch umgekehrt. Sie veröffentlichten zuerst den Beschluß und verständigten erst dann den christ lichsozialen Klub von der Ablehnung. Die christlichsoziale Partei war somit vor eine neue Situation gestellt. Sie hielt jedoch an Dr. Mittelberger fest und versuchte, wenigstens die Großdeutscheil für eine Regierung Dr. Mittel- berger zu gewinnen; gleichzeitig wurden mit dem Landbund neue Verhandlungen eingelei tet, um auch diesen einen Rückweg

zu sichern. Da tat Prof. Dr. Mittelberger selbst einen entscheidenden Schritt. Er richtete an den Ob- mann des christlichfozialen Klubs, Dr. Fink einen Brief, in welchem er erklärte, daß er nicht das Odium auf sich! nehmen wolle, wenn wegen seiner Perfon die bürgerliche Geschlos senheit gestört werde, und daß er deshalb die Betrauung zurücklege. Mail mühte sich, i ,n von diesem Entschluß abzubringen, jedoch ver geblich. Die christlichsoziale Partei war somit neuerlich vor eine gänzlich veränderte Lage

erfüllte. Man trat all ihn heran mit dem 'Ersuchen, die Verhandlungen wegen der Regierungsbildung aufzunehmen. Abg. Streeruwitz fagte zu und begann schon an. Fr itag die Beratungen mit sämtlichen Parteien 'des Hauses. Der christ lichsoziale Klub genehmige beu Schritt der Partetleitun g einhellig. So war das Ende dieser ereignisreichen Wo- / che gekommen. Sie hatte verschiedene Erkennt nisse reifen lassen, vor allem die Gewißheit, das die christlichsoziale Partei in diesem für die Geschicke Oesterreichs

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 28.11.1928
Physical description: 12
ist meist diese Ablehnung und wie ließe sich nun die verstandesmäßige begründen? Das Um und Auf jeder Partei besteht darin, ihre Mitgliederzahl beständig zu vergrößern, um endlich das Ziel, Mehrheit zu werden, zu erreichen. Um Anhänger zu gewinnen ist ihr jedes Mittel gut genug: übertriebene Versprechungen, Herabsetzung des Gegners und der Gegen partei, bewußte Ausstreuung von Unwahrheiten, all diese Praktiken sind gang und gebe und werden gar nicht mehr als unehrenhaft empfunden. Ter Zweck heiligt

'Iben die Mittel. Tie unausbleibliche Folge dieser Handlungsweise ist gegenseitiger Haß und Verbitterung der Menschen unter einander; selbst das kleinste Dörfchen ist infolge der partei politischen Gehässigkeiten arg entzweit. Ist die Partei nun so stark geworden, daß ihr schon die Besetzung öffentlicher Aemter zusteht, so vergibt sie diese, ebenso wie ihre weitern Volksvertreterstellen, an ihre verdienstvollen Parteian hänger; Eignung hiezu, vor allem sittliche, ist Nebensache

; auch mit der geistigen wird es meist nicht genau genommen. Ter nun so in Amt und Würden versetzte homus novus fühlt sich ganz selbstverständlich vor allem seiner Partei verpflichtet. Parteiwohl geht vor Volks- und Staatswohl! Ta er nun nie weiß, wie lange er in diesem Amte bleiben wird, weil seine Zukunft ganz mit der Partei verknüpft ist, so sucht er sich, kraft dieser seiner Stellung, schnell Vorteile für das ungewisse Später zu schaffen und scheut so auch oft vor Betrügereien nicht zurück. Solche Korruptio nen

und dergleichen schöne Tinge sind uns ja allen be kannt. Und noch ein Umstand kommt hinzu, der diese Kor ruption und Schändlichkeit geradezu begünstigt. Es ist die Verantwortungslosigkeit der Parteiführer. Ta ist freilich ein Experimentieren mit dem Volk und allenfalls auch mit Aktien lustig! Geht die Sache mal wirklich schief, so de missioniert schlimmstenfalls einfach der Volksvertreter'Und die Geschichte hat sich. Seine Partei unterstützt ihn natürlich auf «alle und jede Weise, liefert ihn ja nicht etwa

den Gerich ten aus, aus Furcht, er könnte vielleicht gar etwas der Partei Schädliches der Öffentlichkeit erzählen. Lieber ihm noch schnell (Vorsicht ist die Mutter der Weisheit) eine Schiffskarte besorgen und ihn als Krösus aus eine Insel verfrachten. Ein Volksvertreterposten einer Partei ist also genau genommen ein Asyl für unverantwortliches Tun! Dar um auch das Sturmlaufen um solch eine Stelle! Daß die Partei durch solche Taten ihrer Führer auch materiell Einbuße erleidet, liegt aus der Hand

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Der Arbeiter
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Page 1 of 12
Date: 05.11.1930
Physical description: 12
die Wahl der rechten Partei nicht mehr schwer. Wir wissen, es geht um Großes, es geht um Volk und Heimat, um die Erhaltung unserer christlichen Kultur und um den Bestand unseres Staates. Wir wählen nicht „Rot", denn das letzte Ziel des Sozialismus ist die Diktatur des Sow jetsterns. Ob Sozialist oder Kommunist — das bleibt sich letzten Endes gleich; der eine macht einen Umweg, der andere geht geradeaus, und schließlich stehen beide am selben Punkt. Wir aber lehnen jede Diktatur ab, die des Prole

des Schoberblocks selbständig in die Wahlsront treten. Außer seiner dicken Freundschaft mit dem Marxismus und außer dem Drängen zur Futterkrippe hat vom Landbund in Oesterreich noch kein Mensch einen halbwegs kraftvollen Arbeitswillen entdeckt. Wir wählen nicht den Heimatblock. Des sen Führer haben ja zu Beginn des Wahlkampfes selbst erklärt, daß es ihnen bei der Schwenkung der „interkonfessionellen" Heimatwehr zur wahl werbenden Partei nicht um die Stimmen der über zeugungstreuen Katholiken zu tun

ist. Und wir haben auch kein Interesse daran, daß durch den. Heimatblock neben einem halben Christen noch ein halbes Dutzend Freigeister mehr ins Parlament Einzug halten. Wo christliche Heimwehrführer den Ernst der Lage erkannten, bilden sie entweder — wie in Wien und Niederösterreich — mit den Christlichsozialen eine gemeinsame Front oder sie bezeichnen sich — wie in Steiermark — als Kandidaten der christlichsozialen Partei und als Heimatschützer zugleich. An der eigenen „anti marxistischen" Liste des Heimatblocks

können nur die Marxisten ihre Freude und ihren Vorteil haben. Wir wählen nur eine Partei, die schon in ihrer ganzen Struktur eine starke Volksver bundenheit darstellt. Wir wählen nur eine Partei, die nicht bloß die Heimat, sondern auch den Glauben schützt. Wir wählen nur eine Partei, die Len Mut zur Verantwortung be sitzt, eine Partei, die den Neuaufbau von Staat und Wirtschaft nach ch r i st l i ch e n Grundsätzen erstrebt, eine Partei, die statt Klassenkamps das Wohl des ganzen Volkes vor die Parteiinter essen

stellt. Diese mm Partei ift die christUchsoziale. Ihr und nur ihr gehört am Sonntag unsere Stimme. Katholiken Oesterreichs, Männer und Frauen, jung und alt, eure Führer rufen zum General appell! Revolution oder Staatsordnung! Trümmerhaufen oder Aufbau! Kreuz Christi oder Hakenkreuz und Sowjetstern! Das katholische Volk verläßt die große Sache nicht. Holt von Ort zu Ort die erprobten Kämpfer, holt von Ort zu Ort aber auch die letzten Reserven! Der Letzte und die Letzte tun ihre Pflicht! Wir gehen

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 14
Date: 01.05.1931
Physical description: 14
und die europäische Kultur steht in Ge fahr. Nirgend aber sehen wir eine gemeinsame Front gegen die drohende Gefahr, im Gegen teil, überall herrscht Zersplitterung, Zerklüf tung, Unfriede. Klsgechrter Bllücharteitig. Sein Berkns uni) seine Ergebnijse. Die Tage von Klagenfurt sind vorüber. Der christlichfoziale Bundesparteitag deS Jah res 1931 wird immer in der Geschichte der chrtstttcysozialen Partei denkwürdig bleiben, denn er hat nach einer Zeit größter politicher Wirren und Erschütterungen den klaren Be weis

erbracht, daß die christlichfoziale Partei heute, vier Jahrzehnte, nachcem sie von Dr. Karl Lueger geschaffen wurde, noch immer innerlich so gefestigt und stark, jugend frisch und ihrer Zukunft bewußt ist wie bei ih rer Gründung. Der Parteitag war eine ernste Gewis se nserfor sch ung, ein Rückblick auf die Vergangenheit, auf die Erfolge und Schwierig keiten, die wir im Laufe der letzten Jahre zu verzeichnen hatten, aber auch ein Aus blick i n d i e Z u k u N f t, deren Ausgaben und Möglichkeiten. Viele

haben geglaubt, daß infolge verschiedener in der Oesfentlichkeit aus getauchten Gerüchte das Gefüge der christlich- sozialen Partei in den Kampfjahren der jüng sten Vergangenheit eine Lockerung erfahren habe. Manche wollen auch« jetzt noch aus den Debatten, die während des Parteitages abge führt worden find, heraushören, daß! die Front der christlichfozialen Partei nicht mehr ge schlossen sei. Aber diese. Propheten werden sich gründlich täuschen. Ihre Fantasie wird bald durch die Wirklichkeit widerlegt

werden. Denn die Tatsache, daß die christlichfoziale Partei diesen Parteitag abhalten, diese Offen heit der Aussprache riskieren Md die Tagung zu einem wirklichen Parlament gestalten konn te, auf welchem a l l e G r u p p e n ni N d S t ä n- de zu Worte kamen, beweist, daß sich die christlichfoziale Partei heute stärker fühlt denn je. Nur eine Partei, die sich ihrer Kraft bewußt ist, kann vor aller Oeffentlichkeit eine solche Aussprache durchführen. And niemand wird behaupten, daß in einer großen Partei, die weit mehr

als eine Million Stimmen zählt, eine voll kommen geschlossene Meinung in allen Fragen besitzen kann. Wenn wirklich eine solche Partei versuchen würde, diesen Eindruck zu erwecken, dann würde man sofort erkennen, daß! nur un ter einem äußeren Zwang diese Einheitlichkeit zustandegekommen ist. Wichtig aber ist es, daß auf dem« christlich- sozialen Bundesparteitag, trotz der mitunter verschiedenen Meinungen in Einzelfragen, die großen Richtlinien der Partei von al len Delegierten — man Kann fast sagen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 22.05.1927
Physical description: 12
werden also heute ihre Fahrt nach Wien antreten. Bis zum 18. werden auch die Parteienverhältnisse gänzlich geklärt sein. Die, Christlich soziale Partei wird die Regierung wieder übernehmen müssen: ein undankbares und schweres Geschäft, wenn man bedenkt, daß sie schwächer als zuvor in den Natio nalrat einzieht und wenn man bedenkt, daß die Gegenpartei, die Sozialdemokratie, nur ein Ziel sich vorgesetzt hat, ihr das Leben möglichst sauer zu machen, wie Dr. Bauer bereits angekündigt hat. Die Sozialdemokratie

versteht das bekanntlich mei sterlich. Entweder es wird jede ersprießliche Arbeit in den Ausschüssen, wo ja die eigentliche Arbeit ge leistet wird, verhindert. Es ist das der sozialdemo kratischen Partei nicht schwer, sie ist ja infolge der Große ihrer Abgeordnetenzahl in den Ausschüssen io stark vertreten, daß sie durch ihre Abwesenheit einen Ausschußbeschlutz unfähig oder durch Dauer nden arbeitsunfähig machen kann. So hat sie es verstanden, zum Beispiel eine Regelung des Mie tergesetzes

große Reden und bringt der Partei neue Mitglieder. Die Sozialdemokratie sehnt sich darnach, in die Regie rung zu kommen oder, was ihr noch lieber wäre, selbst die Regierung des Staates zu übernehmen. Sie hat es auch für diesmal beabsichtigt. Mit gro ßer Schlauheit warf sie ihren Köder aus, um den Landbund und womöglich auch die Großdeutfchcn lLiberalen) einzufangen. Der Köder hieß Reform des Eherechtes, Schulreform, Abänderung des § 144 ! in liberal-sozialistischem Sinne. Die Sozialdemo kratie weiß

gut, daß auch in den Reihen der Groß- I deutschen und des Landbundes gar manche sind, die mit diesen Forderungen einverstanden sind. Sie hofft daher, daß es ihr auf diese Weise gelingen werde, die zwei genannten Parteien auf ihre Seite Zu bringen und mit denselben die Regierung zu bilden. Gewiß, die Christlichsoziale Partei hätte flch können auf die Seite stellen und sagen: Gut, probiert einmal euer Können, wir werden euch Wn zeigen, daß wir auch noch da sind. Gewiß, l'e könnte manches verhindern

mit aus die Reise nach Wien. Das Volk versteht es gar wohl, daß die Lage unse rer Partei gewiß keine rosige ist. Gegen sich hat sie die große sozialdemokratische Partei mit ihrer Rücksichtslosigkeit und Gewissenlosigkeit, aber auch mit ihrer Zähigkeit, mit der sie ihrem Ziele Tag für Tag einen Schritt näher zu kommen sucht, als Bundesgenossen und Mitarbeiter hat sie zwei Par teien, die in ihren Grundsätzen liberal sind. Wir * dürfen also grundstürzende Aenderungen zum Bes seren weder in religiös-sittlicher

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 23.05.1928
Physical description: 4
von etwa 25 Prozent werden sie mit weitem Abstand als die stärkste Partei in den Reichstag einziehen. Der wesentlichste politisch-parlamentarische Ge genspieler der beiden marxistischen Parteien, die Deutschnationalen, Haben Verluste erlit ten, der die vorauszusehende Schwächung doch we sentlich übertrifft. Sie tragen in erster Linie die Kosten der unpolitischen, wirtschaftlich orien tierten Schwäche des Bürgertums. Die Wirt schaftspartei hat dafür einen ganz außeror dentlichen Zuwachs zu verzeichnen

. Der neue -rutsche Reichstag. Das vorläufige amtliche Gesamtergebnis der Reichstagswahlen ist folgendes: Sozialdemokratische Partei 9,287.433 (7,886.261) Deutschnat. Volkspartei 4,464.832 (6,209.229) Deutsche Zentrumspartei 3,713.866 (4,120.936) Deutsche Volkspartei 2,692/444 (3,051.332) Kommunistische Partei 3,217.339 (2,711.829) Deutsche Demokr. Partei 1,448.763 (1,921.271) Bayerische Volkspartei 938.870 (1,135.131) Linke Kommunisten 114.384 Reichspartei des Deutschen Mittelstd. (Wirtschaftsp

.) 1,409.704 (709.997) Nationalsoz. Dtsch. Arb.- partei (Hitler-Bewegg.) 840.856 (907.915) Deutsche Bauernpartei 467.762 (296.321) Völkisch-Nationaler Block 303.800 Landbund 213.423 (499.622) Ehristl.-Nat. Bauern- und Landvolkspartei 7 7 0.10 0 Volksrechtspartei 480.978 Evang. Volksgemeinschaft (Evang. Partei Deutsch lands) 51.000, Reichspartei für Handwerk, Han del und Gewerbe 51.465, Unabhängige Sozial demokratische Partei Deutschlands 20.725, Volks block d. Jnflationsgeschädigten (Allg. Volksrechts

partei) 36.658, Deutsche Haus-und Grundbesitzen/- Me» in DMKlMtz. Partei 35.550, Nat. Minderheiten Deutschlands 70.752 (93.000), Alte Sozialdemokratische Partei Deutschlands 65.296, Unpolit. Liste der Kriegs opfer 6045, Sächsisches Landvolk 127.633. Die in Klammern beigefügten Zahlen bezeichnen das Ergebnis von 1924. Die Man-atsvertettung. Das vorläufige amtliche Ergebnis der Reichs tagswahlen zeigt folgende Mandatsverteilung: Sozialdemokraten 152 (131), Deutschnativnale 73 (103), Zentrum

62 (69), Deutsche Volkspartei 44 (51), Kommunisten 54 (45), Demokraten 25 (32), Bayerische Volkspartei 16 (19), Wirtschafts partei 23 (17), Nationalsozialisten 12 (14), Deutsche Bauernpartei 8, Landbund 3, Christi.- Nationale Bauernpartei 13, Volksrechtspartei 2, Sächst Landvolk 2. Die eingeklammerten Ziffern bezeichnen die Mandate vom Dezember 1924. Es haben 30,592.442 Wähler 489 Abgeordnete gewählt. Die Reichstagswshifttmmen in Bayern. SoZiald. Partei Deutsch!. 319.576 (722.955), Deutschnationale Volkspartei

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 21.11.1930
Physical description: 16
die Christlichsoziale Partei. Sie hat den Kampf gegen den Sozialismus auf sich genommen, unbekümmert um die Angriffe, die auch von an derer Seite gegen sie gerichtet wurden. Sie stand in diesem Kampfe allein, nur gefolgt von einem Teile der Heimatwehren. Alle Stürme, ob sie nun offen mit aller Macht gegen die Partei brandeten, oder unter der Oberfläche unruhig wogten, konnten dem fe sten Gefüge der Partei nichts antun. Sie hat sich als das festeste Bollwerk des christlichk- deutschen Volkstums im Kampf

mit 157 Stimmen im ganzen Bundesgebiet. Zahl der Nichtwähler 450.000. Der Sinn des Wahlergebnisses sagt, daß weitaus die Mehrheit der Wähler Oesterreichs in klarer, unzweideutiger Weise dahin sich ausgesprochen hat, Oesterreich dürfe nicht von Sozial demokraten regiert werden. Es werden auch die Sozialdemokraten niemals in sachlicher Weise zu begründen in der Lage sein, daß sie die Führung der Regierungsgeschäste übernehmen müßten, weil sie, relativ beurteilt, die stärkste Partei im Nationalrate

nicht dem Heimatblock im südlichen Wahlkreis zuzuzählen sind. Dadurch verliert der Heimatblock ein Mandat, das nunmehr den Christlichsozialen zufällt. Der Klub der Christlichsozialen zählt daher 67 Ab geordnete. Die näckste politische Lntwickilmg. Die Wahlen vom 9. November haben den Beweis erbracht, daß die Bevölkerung in.ihrer überwiegenden Mehrheit eins Teilnahme der sozialdemokratischen Partei an der Regierung ablehnt. Nicht nur die christlichsoziale Partei und der Heimatblock, sondern auch der Scho berblock

zu können. Der christlichsoziale Klub ist für Mittwoch zu seiner ersten Sitzung einbe- rusen. Die Christlich soziale P artei wird als stärkste bürgerliche Partei berufen sein, die Initiative in dieser Richtung zu ergreifen. Die zahlenmäßigen Ergebnisse der National ratswahlen sind derart, daß. wohl ein Zusam mengehen der christlichsozialen Partei mit dem Schoberblock zur Schaffung einer Mehrheit ge nügen würde. Sicherlich wird eine Einladung an den Sch-oberblock zur Teilnahme an der Regierung ergehen, da er die zweitstärkste

bür- gerllche Partei darstellt. Aber die christlich- soziale Partei wird um die Teilnahme des bürgerlichen Freisinns an der Regierung nicht betteln,' hierin wird die Schoberpresse sich ir ren. Die Mehrheit wäre zudem, so gering, daß eine Einbeziehung des Heimatblocks in die Regierungsmehrheit fast unerläßlich, erscheint. Voraussichtlich werden sich die Verhandlun gen über die Mehrheitsbildung aber, wie be reits angedeutet, sehr schwierig gestalten. Schon liegen von den einzelnen Gruppen

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Alpenland
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Page 1 of 4
Date: 12.03.1932
Physical description: 4
den aus Innsbruck und Umgebung erschienenen Vertrauensmännern und Frauen eine große Zahl von Vertretern der auswärtigen Ortsgruppen begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Reichsparteiobmanne Aba. Professor Foppa, der von den Tagungsteilnehmern mit starkem Beifall begrüßt wurde. Aus dem von Landesparteiobmann Abg. Dr. S t r a f f n e r erstatteten Geichiiltrbericht ist hervorzuheben, daß im abgelaufenen Jahr der Partei 23 Mitglieder durch den Tod entrisien wurden, u. zwar: A h r e n st o r f s Alfons, Obstlt

an die verstorbenen Mit glieder durch eine eindrucksvolle Trauerkundgebung. Dere Gesamtstand der Parteimitglieder ist unverän dert geblieben, es sind zwar durch die fortgesetzte Werbe arbeit zahlreiche Neubeitritte erfolgt (in Innsbruck «klein 54), andererseits aber durch Tod, Uebersiedlung und Austritt fast ebensoviele Abgänge zu verzeichnen. An politischen Wahlen haben im Jahre 1931 nur die Er gänzungswahlen in den Innsbrucker Gemeinderat stattgesunden, bei welchen die Partei trotz stärkster Anstrengun gen

der Gegner und neu auftretender Parteien ihren Besitzstand behaupten konnte. Besondere Anerkennung verdient die Tätigkeit des großdeutschen Frauenverbandes, die sich vor allem auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge, der Kleinrentner- und Altersfürsorge und der Kinderhilfe auswirkte. Das vom Frauenverbande gemeinsam mit der Partei auch im abgelausenen Jahre weitergeführte Studentenhilfs werk gab wieder einer größeren Zahl mittelloser Studierender die Möglichkeit, ihre Studien zu vollenden. Seit Beginn

anderen Par teien sehen lasten kann. Gerade auf diesem Gebiete ist im ab gelaufenen Jahr der schönste und für die Zukrmft noch weit mehr versprechende Erfolg erzielt worden. Mit dem Danke an alle Mitarbeiter und Vertrauensmänner, aus deren tteuer und opferwilliger Arbeit alle Tätigkeit der Partei beruht, schloß Obmann Dr. Straffner seinen Bericht. Landesschahmeister Rechnungsdirektor P i n a m o n t i er stattete den Kassen- und Rechenschaftsbericht und beanttagte, den Mitgliedsbeittag auch für 1932

auf der bisheygen Höhe festzusetzen, was einstimmig angenommen wurde. Der von Stadtrat Zech vorgettagene Bericht der Rechnungsprüfer wurde zur Kenntnis getrommen und der An trag aus Entlastung des Landesschahmeisters einstimmig an genommen. Anschließend an den Kassenbericht ergriff Reichsparteiobmann Abg. Pros. Foppa das Wort und führte u. a. aus: „Unser Ziel seit den Neuwahlen war, die Selbständig-! keit für die Partei restlos wieder zu gewinnen, die durch die langjährige Koalition mit der christlichsozialen

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 16
Date: 21.11.1930
Physical description: 16
reichsdeutscher Abgeordneter zogen von Dorf zu Dorf und versuchten die durchs die Wirtschaftskrise zermürbte Bevölkerung für die nationalistischen Ideen zu gewinnen. Daß es dennoch gelungen ist, den Ansturm der Nationalsozialisten abzuwehren, muß hauptsächliche der rührigen Aufklärungsarbeit der christlichsozialen Partei Augeschrieben wer den. Auch für Niederösterreich! gilt die Tatsache, bafr durch die starke 2ersplitterung im antimarxistischen Lager viel mehr Schaden an gerichtet wurde

, als auf der anderen Seite durch die Verminderung der Stimmenzahl der Sozialdemokraten an Erfolgen erzielt werden konnte. Oberöfterreich. Sehr bedauernswert ist, daß auch in Ober österreich die christlichsoziale Partei trotz einer vorbildlichen Agitationsarbeit sehr schlecht ab geschnitten hat. Die christlich soziale Partei e r hielt in Oberösterreich im Jahre 1919 191.000, im Jahre 1920 216.000, im Jahre 1923 255.000, im Jahre 1927 zusammen mit den Großdeut scheu 290.000 und im Jahre 1930 218.000 Stimmen. Gegenüber

dem Wahler gebnis von 1923 ist also ein Verlust von uw gefähr 38.000 Stimmen zu beklagen. Diese Einbuße drückt sich auch in einer Verringerung der christlichsozialen Mandate in Oberösterreich von 14 auf 11 aus. Freilich ist die christlich soziale Partei mit ihren 218.000 Stimmen noch immer die weitaus stärkste aller Par teien von Oberösterreich. Sie hat noch« immer 45.4 Prozent aller abgegebenen giltigen Stim men erhalten, gegen 40.9o/o im Jahre 1919, 49.8% im Jahre 1920 und 52.3 % im Jahre 1923

umsomehr, da der Listenführer des Heimatblocks zugleich Bundesführer der Heimatwehren und Ober österreicher ist. Am besten hat sich der Heimat block im Wahlkreis Linz und Umgebung und im Traunviertel gehalten,- er ist aber auch dort weit entfernt davon gewesen, ein Grundmandat zu bekommen. Auf diese Weise hat der Heimat block in Oberösterreich fast die Hälfte seiner Stimmen eingebüßt. Salzburg. Auch in Salzburg hat die christlichsoziale Partei einen Stimmenverlust erlitten, der ge messen

an dem Wahlergebnis des.Jahres 1923, ziemlich beträchtlich genannt werden muß. Die christlich soziale Partei erhielt: Im Jahre 1919 43.600 Stimmen, im Jahre 1920 43.500 Stimmen, im Jahre 1923 62.100 Stimmen, im Jahre 1927, zusammen mit der Groß- deutschen Partei 72.800 Stimmen; im Jahre 1930 51.100 Stimmen. Gegenüber dem Jahre 1923 beträgt somit der Verlust genau 11.000 Stimmen. In der Mandatsverteilung ist aller- Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag Schallplatten-Konzert im Kaffee LLenzerhof. dings

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Alpenland
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Page 1 of 4
Date: 30.04.1932
Physical description: 4
. Fn Wien, wo sich der Haupt- kampf abgespielt hat, ist die neue Entwicklung am deutlichsten in Erscheinung getreten. Die nach der neuesten Mode aufge zogene, mit größtem Aufwand betriebene Agitation der Na tionalsozialisten, die mit Aufmärschen, Musikkapellen, Auto kolonnen, Sprechchören usw. aus die Masse einwirkt, hat es zu Stande gebracht, daß sich ein Großteil der nationalen Wäh ler der jüngsten Partei zuwandte, aber auch aus dem christ lichsozialen Lager ist eine überraschend starke Abwanderung

und Stabilität der Sozialdemokraten, mit wenigen Ausnahmen. Vom allgemeinen nationalen Gesichtspunkte betrachtet ist das Ergebnis der Wahlen insofern zu begrüßen, als es eine scharfe Warnung für die Christlichsozialen ist, ihre französisch orientierte Politik weiter fortzusetzen. Breite Massen ehemals christlichsozialer Wähler haben sich an die Seite der Nationalsozialisten gestellt, weil sie un deutsche, verräterische Politik ihrer Partei nicht mehr dulden wollen. Für die nationale Bewegung

wird es nun gelten, dafür zu sorgen, daß auch in den übrigen Vertretungskörpern, vor allem im Rationalrat. der Wille der österreichischen Be völkerung sich ihre Freiheit und ihr Deutschtum zu erhalten zum Ausdruch kommt. Wir sind der Meinung, daß dann auch die Bevölkerung zu der Einsicht kommen wird, daß eine nationale Partei, die auf der bürgerlichen Wirtschaftsordnung fußt, notwendig ist, wenn nicht neuerdings eine Zeit sozialisti scher Experimente über uns hereinbrechen soll. Wiener Gemeinderat: Stimmen

Mandate Nat.-R.- Wahl 1930 jetzt bisher Sozialdemokratische Partei . . 682.323 703.718 66 78 Christlichsoziale Pattei . . . 233.622 282.959 19 40 Nationalsoz. Arb.-Pattei . . 261.365 27.457 15 — Kommunistische Partei . . . 21.813 10.626 — — Großdeuffche Volkspartei . . 8.856 124.429 — 2 Österreichische Volkspartei . . 9.654 8.549 — — Kaisertreue Volkspartei . . . 346 153 — — Niederösterreichischer Landtag: Stimmen Mandate Nat.-R.- Wahl 1930 jetzt bisher Christlichfoziale Pattei . . . 362.738 360.796

28 33 Sozialdemokrattsche Pattei . . 272.274 291.167 26 21 Nationalsoz. D. Arb.-Pattei . 116.474 34.307 8 — Großdeutsche Volkspartei . . 18.398 70.172 — 5 Landbund 10.066 — 1 Kommunistische Pattei . . . 8.486 4.122 — — 56 60 Salzburger Landtag: Stimmen Mandate Nat.-R.- Wahl 1930 jetzt bisher Christlichfoziale Partei . . . 44.613 51.121 Sozialdemokrattsche Partei . • . 29.816 36.919 Nationalsoz. D. Arb.-Pattei . 24.125 4.597 Landbund 7.361 6.755 Großdeuffche Volkspartei . . 2.656 15.631 Kommunistische Partei . . . 3.127

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Der Arbeiter
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Page 1 of 10
Date: 30.11.1927
Physical description: 10
— im Parla mente selbst geprägt. Selbstverständlich muß eine christlich soziale Partei zumindest auch ein soziales Gewissen haben. Jeder aufrichtige Partei freund kann nur wünschen, daß dieses' Gewissen immer wach bleibe. Vergangene Woche scheint es aber bedauerlicherweise eingeschläfert gewesen zu sein. Da stand zunächst die Einbeziehung der Sägearbeiter in die Arbeitslosenversicherung zur Debatte. Von den Sozialdemokraten wurde beantragt, auch gleich die Forstarbeiter ein zubeziehen. Dieser vernünftige

es bestehen. Es muß anscheinend immer eine Arbeitsgruppe übrig bleiben, für die besondere Härten uno Ungerechtigkeiten gellen. Vielleicht hofft man dadurch die anderen um so leichter zu frieden zu erhalten. Solche unnötige Ausnahmezu stände sind aber weder klug noch christlich und schon gär nicht sozial. Und wo bleibt das soziale Gewis- jen, wenn ein Antrag anscheinend nur deshalb ab- gelshnt wird, weil er von der gegnerischen Partei gestellt wurde? Die gleiche Ablehnung erfuhr auch der sozialde

, sondern der Arbei terschaft zuliebe hätte der genannte Antra- eine andere Behandlung verdient. Abg. Spalowski hatte die undankbare Auf- gabe, den ablehnenden Standpunkt der christlrch- Malen Partei zu vertreten. Bei solchen Gelegen heiten kommt die Gruppe unserer christlichsozialen Arbeiterabgeordneten immer in eine ungünstige "äge, was von den Gegnern dann bei jeder Gele genheit weidlich ausgenützt wird. In der Agitklwn, 'vie sogar in unseren Versammlungen kann man ^bezüglich sehr unangenehme Dinge zu hören

müssen. Wir wissen, daß nicht alles „arbeiterfeindlich" ist, was die Gegner mit diesem Worte zu bezeichnen belieben. Und ebenso wissen wir, daß eine Regierungspartei mehr zu bedenken und überlegen hat, als eine skrupellose Oppositions partei. Aber es soll auch der christlichen Arbeiter schaft ihre ohnehin nicht leichte Lage nicht unnötig erschwert werden. Einen Tag später hat die christlichsoziale Partei wieder einen besseren sozialen Eindruck gemacht. Es kam eine mäßige Erhöhung der Bruder

. Dazu braucht.zuan keinen sozialdemokra tischen Antrag abzuwarten. Und desgleichen sollte von christlichsozialer Seite gesorgt werden, daß aus dem genannten Gesetze endlich die unmoralische Unterscheidung der „ländlichen Gemein den" ehestens verschwindet. Nochmals: Wir glauben an das soziale Gewissen der christlichsozialen Partei und wir hoffen, daß es nicht mehr einschlafen wird. J. B. „Schwarz-rote Koalition". Ass einem Bortrage des Natisnalrates Dr. Drexel in einer Versammlung des christlichsozialen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 02.11.1930
Physical description: 20
die Reihen der Särge im Friedhöfe. Es ist so. Vor vierzehn Tagen haben wir geschrieben, daß wir Heuer einen unerhört scharfen Wahlkampf be kommen werden; und es ist so gekommen. Wir stehen jetzt mitten in der Wahlbewegung oder im sogenannten Wahlkampf. An demselben beteiligen sich nicht weniger als 14 Parteien. Es sind fol gende: 1. Christlichsoziale und Heimwehrpartei sin Wien und Niederösterreich). 2. Christlichsoziale Partei (in allen andern Bundesländern). 3. Sozialdemokratische Partei

(in allen 25 Wahlkreisen). 4. Nationaler Wirtschaftsblock und Land, bund, Führung Dr. Johann Schober (in allen Wahlkrei. fen). (Schoberblock.) 5. H e i m a t b I o ck (in sämtlichen Wahlkreisen mit Aus. nähme von Vorarlberg). 6. Nationalsozialistische deutsche Arbei. terpartei, Hitler-Partei (in allen Wahlkreisen). 7. Demokratische Mittelpartei (in den sieben Wahlkreisen Wiens). 8. Kommunistische Partei Oesterreichs (in allen Wahlkreisen mit Ausnahme Mühlviertel und Wahl kreis Leibnitz; hier wurden nicht genügend

gültige Unter schriften beigebracht). 9. I ü d i s ch e L i st e (in Wien mit Ausnahme Wahlkreis Südwest). 10. Oesterreichische Volkspartei, Dr. Zalmann (in allen Wahlkreisen mit Ausnahme Mühlviertel, Vorarl. berg und Burgenland). 11. Kaisertreue Volkspartei, Oberst Wolsf (in den Wiener Wahlkreisen 2, 6 und 7). 12. Nationaldemokratische Vereinigung, Höberth-Partei (Männerrechtler, in den Wahlkreisen 1, 4, 6 und 7). 13. Kärntner Slowenen (nur in Kärnten). 14. Landbund für Oe st erreich (in den fünf

ober- österreichischen Wahlkreisen). Die Tiroler Volkspartei (Bauernbund, Tiroler Volksverein, Arbeitsbund) wird diesmal mit Rücksicht auf die Zugehörigkeit zum Wahl kreisverband West (Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) unter der Bezeichnung „Christ- l i ch s o z i a l e Partei" auftreten? Auf diese Weise geht keine von den Reststimmen verloren. Ich begrüße es aufrichtig, daß die Tiroler Volks partei wieder zu ihrem alten ehrlichen Namen zu- rückkehrt. Sie hat im Jahre des Umsturzes

christlichsozial, denn schließlich und endlich ist der eigentliche Gegner, der den Bolschewismus überwindet, nur das Christentum, und wer dem Bolschewismus den Boden abgräbt, nur eine Partei, die sich voll und ganz auf den Boden des Christentums stellt, die voll und ganz damit Ernst macht, daß das ganze öffentliche Leben und die Gesetz gebung vom christlichen Geiste durchdrungen und getragen wird. Daher fürchtet der Bolschewismus im Ernst nur das wahre Christentum. Lenin selbst hat einmal den Ausspruch getan

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.11.1921
Physical description: 8
. In Karlsruhe wählten 86 Prozent. Die „Freiheit" kommentiert das Wahlergeb nis wie folgt: Die auffallendste Erscheinung des Wahrergebniffes ist der katastrophale Zusam menbruch der Demokratischen Partei. Von 26 Mandaten sank sie auf 7 Mandate. In ihrer Hochburg Baden bat sie eine vernichtende Nieder lage erhalten. Die Niederlage ist die unmittel bare Antwort auf die schmähliche Haltung der Demokraten bei den letzten politischen Ereignis sen im Reich. Alle Hinneigung zu den Rechts parteien

aber auch für die Unabhängige So zialdemokratie. Die Ursachen dafür lie gen in der Tatsache, daß die Spaltung alle Or ganisationen der Partei in Baden zertrümnrert hat und daß es erst im Verlaufe dieses Wahl kampfes gelang, die Partei wieder aktionsfähig zu machen. Das Zentrum hat seinen Besitzstand vergrößert. Bei den vorjährigen Landtagswah len verfügte es über etwa 36 Prozent der Man date, jetzt über 40. » « Her stssMscke fe§Mfffe«?gg§te?s. Am 29. Oktober ist zum erstenmal wieder nach der Spaltung von Tours in Paris

ein soziali stischer Kongreß Zusammengetreten. Unter allen auf Moskaus Gebot erfolgten Spaltungen war die in Tours vollzogene gleich zeitig die sinnloseste, weil die gesamte zwischen Tours und heute liegende Haltung der neuen kommunistischen Partei in nichts von der Hal tung der soizalistischen Partei abwich, sondern nur die natürliche Fortsetzung der früheren Po litik bildete, und die folgenschwerste, weil sie die bis Tours zufammengefaßten Kräfte ohne Not wendigkeit zerriß und damit zur denkbar größ ten

Schwächung nicht nur der politischen, sondern, auch der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung führte. Kein Geringerer als F r o s s a r d selbst, der Generalsekretär der kommunistischen Partei, hat erst kürzlich ganz offen geklagt, daß seit Tours das geistige Leben der Partei erstickt und die kommunistische Partei eigentlich eine Partei ohne Arbeiterpolitik, ohne Gewerkschaftspolitik, ohne Genossenschaftspolitik, ohne Agrarpolitik, ohne parlamentarische Taktik, ohne Wahltaktik geworden sei. Die Erklärung

Organisationsbericht -die heutige Mitgliederzahl mit rund 63.000 be ziffern. Das ist sicher keine hohe Zahl, aber in Anbetracht der traditionellen Schwäche der poli tischen Bewegung in Frankreich- insbesondere aber in Anbetracht, daß die Partei nach Tours gezwungen war, einen vollkommen neuen Orga nismus zu schaffen, immerhin beachtlich. Am katastrophalsten hat wohl die Spaltung im De partement der Seine, hauptsächlich in Paris, auf die alte Partei gewirkt. Und dort scheint es ihr auch bis heute kaum gelungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.11.1928
Physical description: 8
haben, sind die Frauen zur Mitverantwortung herangezogen worden. Wie werden sie wählen? Erkennen die Frauen die bei dieser Gemeindewahl mit vielen neuen Titeln antretenden alten Parteien? Erkennen die Frauen jene Verantwortlichen für die Schrecken der Vergangenheit und was diese für die Zukunft wieder wollen? Eine Partei ist für die Frauen leicht kenntlich. Sie heißt seit 40 Jahren gleich: die österreichische Sozial demokratie, und was sie in diesen vierzig Jahren ver treten und durchgesührt hat, sind die sozialen

Errungen schaften! Weißt du, liebe Leserin, es sind aber noch viele Frauen, die die Art, das Wesen und die Leistungen der Sozialdemokratischen Partei nicht erkennen, weil die Gegner sozialer Errungenschaften Verleumdung über Verleum dung aus sie häufen und, indem sie alle Begriffe auf den Kopf stellen, die Erkenntnis der gutwilligsten Menschen noch verwirren können? Die, die gegen alle Gebote der Religion die Waffen für das Morden des Weltkrieges segneten, die, die jetzt wie der mit dem Bürgerkrieg

, es ist bei uns in Wahrheit für jeden einzel nen seine Privatsache. Frauen Tirols! Wählt am Sonntag die Partei des so zialen, kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritts, die Sozialdemokratische Partei! Tiroler Gememdevmhlen. Gemeindewähler von Hölting. Am 25. November ist Wahltag und zugleich auch Zahltag an die bürgerlichen Parteien in Hötting, die bisher in der Gemeinde eine schrankenlose Parteiwirtschaft geführt haben. Neuerlich werben alle diese Parteien um eure Stimmen. Daher Wähler: Augen auf, und laßt

euch von den Versprechungen dieser Agitatoren nicht betören. Die Grvßdeutschen ziehen wieder aus, um die Gemeinde zu „retten". Sie, die vorübergehend die „Ehegemeinschaft" mit den Ehristlichsozialen gelöst haben, um nach den Wah len wieder eine neue Wahlgemeinschast zu bilden. Das Hauptmerkmal dieser Partei ist die Grundsatzlosigkeit, da her ist auf diese auch kein Verlaß. Die christliche Volkspartei und der Bauernbund haben durch ihre sechsjährige Wirtschaft in der Gemeinde bewie sen, daß sie für die breiten Schichten

der Bevölkerung nichts machen wollen. Ihr Prinzip ist nur die politische Stärkung ihrer Partei. Der Landbund, die Partei der Hausherren und Schloßbesitzer, zieht in den Wahlkamps, um den Mieterschutz zu beseitigen und den Grundbesitz zu retten. Die Partei des Schloßbesitzers Nißl kann von der Bevölkerung nicht ernst genommen werden. Als letzte werben die Nationalsozialisten um die Stim men der Wähler; auch dieser Partei, die übrigens nur auf dem Papier existiert, kann kein vernünftiger Wähler von Hötting

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 05.05.1932
Physical description: 16
be richten, vor ihrer Kandidatur eine Erklärung unter schreiben, laut welcher sie sich verpflichten, bie gesamten gelblichen Bezüge, bie ihnen aus ihrem Mandate, also aus Steuergeldern zuko-mmen, an — bie Partei abzu führen! Diese vergütet ihnen dann nur die wirklichen Auslagen und einen allfallftgen Verdienstentgang. Nur dlen sonst arbeitslosen Mandataren oder b ei Mangel eines sonstigen zureichenden Einkommens werden weitere Zu- schüssegewährt. Außerdem ist eine Häufung von Aemtern ober Mandaten

auch noch aus der Partei hinaus. Arme nationalsozialistische Mandatare! Nicht ein mal satt essen dürfen ste «sich mehr ohne Parteikontrolle. Ihr Umgang wird. genau überwacht und wehe dem, den man dabei erwischt, daß er mit einem politischen Gegner oder gar mit einem Juden lein ruhiges Wort spricht. Das könnte ihn wahrscheinlich >in seiner nationalsozialistischen Ueberzeugung wankend machen und darum: Redeverbot mit einem politischen Gegner! Die Bestimmung, baß die Nazimandatare ihre Diäten an die Partei abzuführen

haben und diese dar über bestimmt, welchen Betrag man ihnen gütigst über- läßt, ist doch 'der beste Beweis für die politische Sauber- keit, auf welche die Nazisozi so großen Wert legen! So wird mancher meinen. Denn, so sagt die Mitteilung b'er national] ograliftifchen Partei, „die oben genannten Be stimmungen sollen verhindern, daß die nationalsoziali stische Bewegung an einer allfälligen Korrumpierung ihrer Führer" — man kann ja nie wissen und trau, schau wem — „und der Verwässerung ihrer Ideale zugrunde gehe

. Und um 'auch dem weniger gut situierten Mandatar den Bezug ohne irgendwelche Demütigung zu ermöglichen, hat man festgesetzt, daß jeder «Abgeordnete 'den be- stimmten Betrag erhalten solle. Es bteibt dabei ] llbst- verständlich jedem unbenommen, die Bezüge an arme Leute weiter zu geben. Soviel persönliche Freiheit hat sogar «die fogiaTb'eimo'fratifcEje und kommunistische Partei ihren Abgeordneten gelassen, daß «diese übet: «das ihnen gesetzmäßig gebührende Einkommen nach ihrem ^'Gut dünken verfügen dürfen

und wir kennen Abgeordnete, welche «diese Bezüge wirklich benötigen, es aber auch als beschämend empfinden würden, wenn 'ihnen von ihrer Partei über die Art und Weise der Verwendung ihres gesetzmäßigen Einkommens Vorschriften gemacht und ste eventuell noch gez^ 'L^^n würden, ihren «Küchenzettel und ihre monatliche Haus^ltsrechnung einem hohen Partei rate zur Genehmigung ro-^^egen. Dieses Schamgefühl scheint jedoch den nationalsozialistischen Mandataren ab zugehen, «denn «sie sind allem Anscheine

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 17.01.1930
Physical description: 12
. Die Regierung hat über For derung der Heimatwehren die Einsetzung einer Ständekommission beschlossen, errate der christ lichsozialen Partei, sich an den Beratungen dieser Kommission zu beteiligen. Dr. Seipel unterbreitete der Bundesleitung einen genau gezeichneten Vorschlag: Es soll ein Standerat geschaffen werden, dem es über lassen ist, an der Schaffung, einer künftigen de- finitiren Ständevertretung mitzuwirken. Das Zuwarten auf eine echte Ständegliederung des Volkes würde zu einer Vertagung der Stände

, die lange zurückgestellt waren, wieder in den Vordergrund gerückt worden sind. Fn demselben Maße, in welchem die po litische Macht der Sozialdemokraten gesun ken ist, haben.sich diese Gegensätze verschärft. Sowohl aus kulturellem, wie auch' auf wirt schaftlichem Gebiete haben die Kleineren bür gerlichen Parteien eine Offensive gegen die christlichsoziale Partei ergriffen, die oft sehr ge hässige Formen angenommen hat. Wenn die christlichsoziale Partei in derselben Weise vor gegangen wäre

, dann könnte man heute bereits feststellen, daß die antimarxistische Einheits front in Oesterreich in Brüche gegangen ist. So aber hat die christlichsoziale Partei in dem Bewußtsein der großen Verantwortung, die ihr als Trägerin des Kampfes gegen den Au stromarxismus zukommt, diese Angriffe nicht mit derselben Schärfe beantwortet, sondern sich darauf beschränkt, die Abwehr auf das un bedingt notwendige Ausmaß zu reduzieren. Es ist nicht so, wie es sich manche Kreise vor stellen, daß die Sozialdemokratie in Oester

über 700.000 organisierte Mit glieder in der politischen Organisation und fast 800.000 Mitglieder in den gewerkschaftlichen Organisationen zählte. Sie verfügt über den ungeheuren Machtapparat der Gemeinde Wien, über die gewaltigen Geldmittel, die ihr aus den Organisationen, aber auch aus der Herrschaft über Wien und über zahlreiche andere Ge meinden zufließen. Sie gebietet Wer zahlreiche Sozialversicherungsinstitute, die es ihr möglich machen, einen riesigen Apparat in den Dienst der Partei zu stellen

Partei als weitaus stärkste stichtsozialdetno- Kratische Partei das Gewissen der nichtmarxi stischen Bevölkerung aufrufen, auf daß nicht durch eine übereilte Kampfesbegeisterung der Kleinen Parteien ungeheurer Schaden angerich tet werde. Es märe gewiß! für die christlichsoziale Partei leicht, wenn sie den Fehdehandschuh, der ihr da und' dort hingeworfen wird, auf nehmen und zu wuchtigen Gegenschlägen aus- holen würde. Aber sie darf es im allgemeinen Interesse so lange nicht tun, bis die größte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 13.11.1930
Physical description: 20
v. Th. Donnerstag, 20. Felix v. B. Ergebnis der Nationalratswahlen. In Tirol keine Veränderung: 3 Christlichsoziale, 2 Sozialdemokraten, 1 Schoberblockler, außerdem 1 Heimatblockler. In ganz Oesterreich: 66 Christlichsoziale, 8 tzeimatblock, 19 Schober block, 72 Sozialdemokraten. Infolge der Zersplitterung auf Seite der Bürgerlichen sind die Sozialdemokraten die stärkste Partei im National rat. Mandatsgewinn der Sozialdemokraten: 1 Mandat. Ergebnis in Tirol. Gewählt wurden im ersten Ermittlungsverfahren

: Von der Christlichsozialen Partei Thaler, Schuschnigg, Haueis, Kolb, von den Sozialdemokraten Abram, vom Schoberblock Dr. Schober oder besser gesagt Dr. Straffner. Restmandate werden bekommen: Dr. Kneutzl, der Heimatblockkandidat Werner sowie wahrscheinlich der Sozial demokrat Scheibein. Die Zahl der Wahlberechtigten war ge- ringer als im Jahre 1929, die Wahlbeteiligung war ziemlich die gleiche. Die christlichsoziale Partei hat gegenüber den Landtagsmahlen von 192S verloren 7021 Stimmen; die Sozialdemokraten haben 230

Stim men verloren, der Heimatblock hat gegenüber de« Ständebund und der Angestelltenpartei 305 Stimmen «ehr, der Schoberblock gegenüber der Summe der im Jahre 1929 für die großdeutsche Partei, dem Landbund und die Wirtschaftspartei abgegebenen Stimmen um 9074 Stimmen mehr. Die Nationalsozialisten haben die Stimmenzahl von 2197 (gegenüber 1003 im Jahre 1929), die Kommunisten die Stimmenzahl von 308 (gegenüber 197 im Jahre 1929) erreicht. Das Ergebnis in ganz Oesterreich. Das Wahlergebnis zeigt

eine ganz merkwürdige Sr- scheinung; obwohl überall außer in Wien die Stimmen- zahl der Sozialdemokraten zurückgegangen ist, haben die Sozialdemokraten ihre Mandatszahl erhöht und find jetzt mit 72 Mandaten die stärkste Partei im Nationalrat. Der S ch o b e r b l o ck hat um zwei Man- date weniger als im alten Nationalrat die großdeutsche Partei und der Landbund zusammen. Die christlich- soziale Partei hat sieben Mandate verloren, während die neue Partei des Heimatblockes acht Mandate erhalten

nicht mit dem Schoberblock, sondern Mein gegangen ist, ist ohne Mandat geblieben. Zmganze« sind 196.605 Stimmen verloren gegangen, davon 175.726 antimarxistische Stimme». Wahlergebnis nach Bezirken: Bezirk: Wahl berechtigt abgegebene Stimmen ungültig leer Christlich soziale Partei Heimatblock und Ständebund Nationaler Wirtschafts- block, Schober, Landbund Sozial demokraten National sozialisten Kommunisten Innsbruck-Stadt .... 193.850 180.104 637 8.116 3.499 9.737 13.437 792 127 Innsbruck-Land .... — 39.045 817 20.583

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