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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
fortzupflanzen, sondern auch der Kirche eine Nach kommenschaft, Mitbürger der Heiligen und Haus genossen Gottes zu zeugen und heranzuziehen." (Rund schreiben vom 10. Februar 1880.) Um den christlichen Geist in alle Klassen der Bevölkerung hineinzutragen und jeden Einzelnen damit zu erfüllen, hat sich Leo besondere Hilfe von der Verehrung der Gottesmutter versprochen und zu diesem Zwecke alljährlich im Monat Oktober durch Empfehlung und Anordnung des Rosenkranz gebetes förmliche Gebetsstürme

Reiche dem arbeitenden Stande nahezu ein sklavisches Joch auflegen konnten." Die von der Sozialdemokratie zur Abhilfe vorgeschlagenen Mittel sind: Abschaffung des Eigenthumes, Staatsfürsorge für Alle und Alles und absolute Gleichheit Aller in diesem Zu kunstsstaat. Dagegen zeigte der Papst, daß diese Mittel unzulänglich, ungerecht und unnatürlich sind und nach verschiedenen Seiten der göttlichen Ordnung widersprechen. Zur Lösung dieser Frage noth- wendige Helfer sind: „Religion und Kirche

". Die Kirche hält, auf die Religion gestützt, allen an der Lösung dieser Frage Betheiligten ihre Pflichten vor: den Fürsten und den Regierungen, der be sitzenden Klasse und den Arbeitgebern, den Besitz losen und Arbeitnehmern. Dem Staate weist er die Pflicht zu, den rechtmäßigen Besitz und Erwerb der Unternehmer einerseits, die geistig sittlichen, die leiblichen und materiellen Interessen der Arbeiter andererseits durch Gesetze und staatliche Ein richtungen wirksam zu schützen. Die Arbeitgeber

.) Um so in allen Schichten echtes Christenthum zu verbreiten, wendete er sich mit besonderer Liebe und Sorge an diejenigen, die berufen sind, Mit arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein. In seinen vielfachen Schreiben an den Episkopat betonte er be sonders die wissenschaftliche Ausbildung der jungen Kleriker. Er verlangte, daß sie wissenschaftlich immer aus der Höhe der Zeit stehen und die Fortschritte der weltlichen Wissenschaften für ihre Ziele verwerthen. Sein Wunsch war, daß diejenigen, die „die Hoff nung der Kirche

" sind, nach jeder Richtung hin be fähigt sein sollen, Arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein, weil es ihnen obliegt, zu helfen, die Völker zu Christus zu führen. Das zweite Hauptziel, auf das sich die Arbeiten des langen Pontifikates Leo's Xlll. bezogen, ist, wie er in dem Rundschreiben vom 9. Mai 1897 sagt: „Die Wiedervereinigung aller Derjenigen, die, sei es im Glauben, sei es im Gehorsam, von der Kirche getrennt sind." Leo XIII. zeigte sich hier als der gute Hirt, der dem verirrten Schäflein in der Wüste nachgeht

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
Oberhirten von Perugia zum Kardinalpriester. Im September 1877 ernannte ihn der Papst zum Kämmerer der heiligen römischen Kirche. Diese Würde ist eine der wichtigsten im Kollegium der Kardinäle und gewinnt eine kapitale Wichtigkeit während der Vakanz des Pontifikats, da dem Kardinal-Kämmerer die Organi- sirung des Konklave und die gesammte Geschäfts führung des heiligen Stuhles während der Dauer desselben obliegt. Es war die Erhebung auf diesen hohen Posten gleichsam eine Vorbedeutung und Vorstufe

der Erwählung des Kardinals zur höchsten Würde auf Erden. Am 7. Februar 1878 schloß der große und heiligmäßige Pius IX. die Augen. Am 18. Februar traten die Kardinäle ins Konklave, am 20. erhielt Kardinal Pecci mehr als zwei Drittel der Stimmen (44 von 61) und war somit gewählt zum Papste, zum Oberhaupte der katholischen Kirche, zum Nach folger des heil. Petrus, zum Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Ein Konklave von so kurzer Dauer war kaum je erhört. Der neugewählte Papst nahm den Namen Leo XIII

des Pontifikates Pius IX Er breitete die Kirche weit aus, sah die Liebe des christkatho lischen Volkes in gleichem Maße mit seinem Glauben wachsen und hatte die Genugthuung, den größten Theil des Episkopates aus allen Ländern fünfmal um sich versammelt zu sehen. Doch es war jener Glaube und jene Liebe, die im Kampfe gestählt werden und wachsen. Mächtig brausten die Wogen des Kampfes unter seinem Pontifikate gegen den Felsen Petri, und wäre er nicht von Gott gegründet, so hätten sie ihn weg gespült

der Kirche glaubten die Zeit gekommen, wo mit der weltlichen Herrschaft das Papstthum selbst ins Grab sinken würde. Dem Nachfolger Pius IX. blieb die große und schwere Aufgabe hinterlassen, mit den Herr schern und ihren Ministern in mühsamen Ver handlungen wieder jene Beziehungen anzuknüpfen, die zum Heile der Kirche, der gesammten, wie der in einzelnen Ländern, nothwendig sind. Zur Erreichung dieses Zieles hatte aber Pius IX seinem Nachfolger die Mittel hinterlassen, ein getreues Volk

, denn für keinen Menschen giebt es echtes Leben, das nicht von Christus sich herleite; an zweiter Stelle auf die ' Wiedervereinigung aller derjenigen, die, sei es im Glauben, sei es im Gehorsam, von der Kirche getrennt sind. Denn ganz gewiß liegt es in der Absicht Christi, sie alle in einer einzigen Herde unter einem einzigen Hirten zu vereinigen." „Zurück zu Christus und seiner Kirche im öffentlichen wie im privaten Leben!" war der ständige Ruf Leo's; „nur in Christus ist Heil und Rettung für alle Schäden

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 25.07.1903
Physical description: 12
dessen Lebzeiten empfunden, folgen dem Dahin geschiedenen in die Ewigkeit. Sein Andenken wird immerdar gesegnet sein und es ist ihm für alle Zeiten ein hervorragender Platz in den Annalen unserer heiligen Kirche gesichert. Franz Josef m. p." Diese Depesche, welche dem Pronuntius als erstes Kondolenztelegramm zugekommen war, erwiderte der selbe mit folgendem Telegramm: „Wien, 9 Uhr. Die Teilnahme Eurer apostolischen Majestät an dem erschütternden Verluste, welcher unsere heilige Kirche

Ich dem hohen Kardinals- . kollegium den Ausdruck Meiner aufrichtigsten An teilnahme an dem schweren Verluste, welchen die römisch-katholische Kirche durch den Heimgang des Papstes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem er habenen Greise, der Mir ein persönlicher Freund war und dessen so außerordentliche Gaben des Herzens und des Geistes Ich noch bei Meiner letzten Anwesen heit in Rom erst vor wenigen Wochen erneut be wundern mußte, ein treues Andenken bewahren." Krauerkundgeöungen der christlichsozialen

aufgeblickt und seine Weisheit, seine Milde und Gerechtigkeit gepriesen und bewundert. Auch den künftigen Geschlechtern wird sein Walten ein Denkmal unserer geheiligten Religion und des Ansehens unserer über den ganzen Erdkreis verbreiteten Kirche sein, die Millionen von Menschen durch die Macht des Glaubens brüderlich verbindet. Die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, die erst kürzlich ihrer Freude über das seltene Ju biläum Seiner Heiligkeit Ausdruck gegeben hat, be trauert nun dessen Hintritt

eine Beileidsdepesche abgesendet, welche folgenden Wortlaut hat: „Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. hat ausgelitten. Mit seinem Hinscheiden senkt sich tiefe Trauer in die Herzen der Gläubigen. Den tiefsten Schmerz empfinden diejenigen, welche das Glück hatten, in der Nähe des zur ewigen Ruhe Eingegangenen zu leben und teilzunehmen an den Sorgen und Triumphen des Oberhauptes der heiligen Kirche. Gestatten Euer Eminenz, daß ich Ihnen als langjährigem Staats sekretär Sr. Heiligkeit das innigste Beileid ausspreche

halb 12 Uhr nachts in der geheimen Anticamera, bewacht von Nobelgardisten, und wurde sodann von den Monsignoren Mazolini und Angeli in eine Kapelle der Kirche der Heiligen Vinzentius und Anastasius überführt. Am Mittwoch wurde die Urne in die Kirche gebracht und in einer Mauer zur Rechten des Altars eingeschlossen. Die (papstivahk (Aonkkave). Es ist das Amt der Kardinäle, der christlichen Welt wieder einen Papst zu geben. Der Papst kann sich selbst keinen Nachfolger bestimmen

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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 25.07.1903
Physical description: 12
von einem Papst jener fremden, dem katholischen Geiste verschlossenen Welt in so über zeugender Schönheit zum Bewußtsein gebracht, wie von Leo XIII. Es gibt kein Gebiet, auf dem der menschliche Geist sich in Waffen tummelt, auf dem nicht Leo XIII. als wahrhafter Ritter erschienen wäre. Er war der Befreier. Der Befreier der Kirche, die sein Geist auch in den Fesseln freimachte, der Befreier aller Unter drückten, welcher der Welt das christliche Evangelium vom gerechten Arbeitslöhne und von der Nächstenliebe

mit mächtiger Stimme predigte. Was er im Leben war, das war er im Tode, ein Held, den selbst der Tod nicht im ersten Anlaufe bezwang." Das Wiener „Deutsche Volksblatt" feiert in Leo XIII. den großen Reformpapst und christlichen Philosophen. Das Blatt schreibt: „Papst Leo XIII. hatte die Idee seiner Kirche als Volks kirche erfaßt. Von ihm stammt das Wort: „Zurück zum Volk!" Er hat in einer öffentlichen Publikation das Wort von der christlichen Demokratie gebraucht; er hat in einer weltbekannten Enzyklika

XIII. ist nicht mehr! Mit diesem Papste ist eine Persönlichkeit der Erde entrückt, die ein Eckstein der Welt- und Kirchengeschichte bildet, deren »Gott nicht viele aufgerichtet hat." Das „Vorarlberger Volksblatt" schreibt: „Kirche und Papsttum erhob Leo zu einem Glanze, der an die herrlichsten Zeiten päpstlicher Macht erinnert, wenn nicht dieselben übertrifft. Jedes Jahr seines Pontifikates war ein Merk- und Denkstein in der Geschichte der Kirche. Darum gab die ganze katholische Welt

, die jetzt aus Geschäftsrücksichten von Lobsprüchen über Leo XIII. förmlich zerfließen, die selben Judenschmöcke haben den Papst und die katho lische Kirche unzähligemal in schamlosester Weise beschimpft, die albernsten Papstgeschichten erlogen, die Kardinäle als rühm- und ränkesüchtige Würden jäger geschildert. Und wenn der große Rebbachtag vorüber ist, dann werden dieselben Judenschmöcke ihr schmutziges Handwerk wieder fortsetzen, denn ob sie heute lobhudeln oder Gift speien, sie alle erwarten bereits, wie der „Avanti“, schuß

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
, keinen sehnlicheren Wunsch kannte, als die Vereinigung aller Christen im Glauben an den zur Errettung Aller im Fleische er schienenen Heiland und Erlöser. Die katholische Kirche hat durch den Tod ihres Oberhauptes einen überaus schweren Verlust erlitten, der in der ganzen katholischen Welt mit herzlichstem und aufrichtigstem Schmerze ausgenommen worden ist. Denn Papst Leo XIII. hatte es, wie wenige seiner Vorgänger, auf dem Stuhle des hl. Petrus verstanden, die Bewunderung, Anhänglichkeit und Liebe seiner Kinder

hervorragte. So lasen wir vor etwa Jahresfrist in einem hervorragenden reiche eutschen protestantischen Blatte das Folgende: „Leo XIII. gehört unstreitbar zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die je die Schlüsselgewalt des hl. Petrus innehatten, und der unparteiische Historiker wird ihm einen hervorragenden Platz in der Kirchengeschichte anweisen müssen, auch wenn er an den Maßnahmen dieses Papstes nicht ohne Kritik vorübergehen kann. Denn Gioachino Pecci hat der römischen Kirche

auf den päpst lichen Thron wußte die Welt, daß der Nachfolger Pius ix. nicht nur ein Mann von glänzender Gelehr samkeit, sondern auch von hohen staatsmännischen Gaben war." Als am 20. Februar 1878 Kar dinal Joachim Pecci zum Nachfolger Pius ix. erwählt war, ahnte wohl niemand, daß auf die Regierung des populären Bekenner-Papstes mit dem goldenen Herzen ein Pontifikat folgen würde, welches so ganz verschieden von dem Regiment seines Vorgängers und doch so erfolgreich für die Sache der Kirche verlaufen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
Jahre. Wrrtlte. Das Hinscheiden des heillgen Vaters, des großen Papstes Leo XIII., haben die „N.uen Tiroler Stimmen" hier zuerst gemeldet. Die Trauer um das greise Oberhaupt der katholrschen Kirche, das dieselbe durch so lange Jahre mit Weisheit und Güte regierte, geht jedem zu Herzen. Die Kirche ist nun verwaist, sie hat ihren guten Vater verloren, der segenspendend und Liebe verkündend, das ganze Weltall regierte. Es wird eine Trauerkundgebung veranstaltet, die auch äußerlich den Schmerzs

und besonders den Herrn Veteranen-Vor- stand, k. k. Förster Schlager, in huldvollster Weise ansprach. Ein spezielles Interesse zeigte der Erz herzog für den Veteranen Eduard Falger, dessen Brust die silberne Tapferkeits-Medaille ziert. Se. kaiserliche Hoheit hatte auch die Güte, sich in unse rem neuen, sehr hübschen Schießstands-Gedenkbuche zu verewigen. Unter den herrlichen Weisen der Musikkapelle wurde dann der durchlauchtigste Herr zur Kirche geleitet, nach deren Besichtigung Hoch derselbe gegen Reutte

kam am Samstag den 18. Juli bei äußerst schwülem Wetter über den steilen, rauhen Gebirgssteig vom Tamberg herunter ins Lechthal und reiste noch am selben Tage bis Elbigenalp. Am Sonntag früh um 7 Uhr verkündete weithin dröhnender Pöllerknall den Gang Seiner kaiserlichen Hoheit in die Kirche zur hl. Messe und ließ erkennen, daß die fürsorgliche Nachbargemeinde nicht schon tagszuvor alles Pulv-r verschossen hatte. Schon um 8 Uhr fuhr Seioe kaiserliche Hoheit unter dem Geläute der Glock.u

zum Schießstande, vorbei an der auf einer Anhöhe gelegenen Kirche mit ihrem schlanken Spitz thurm, neben dem von Felsblöckcn eingeengten den Lech, hinüber über die schön geschwungene Lech brücke, entgegen der romantischen Schlucht des Grameiserthales, über welcher Hoch in den Lüften eine mächtige Fahne flatterte. Nachdem sich S". kaiserliche Hoheit im Gedenkbuche des Dchießstandss eingetragen hatte, fuhr Hochderselbe nach Hinterlassung reichlicher Geschenke an die Musikkapelle, Stand schützen

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 25.07.1903
Physical description: 6
. Damals zeigte man mit Fingern nach dem Vatikan, hohnlächelnd über den 69jährigen Greis, welcher nach dem 20. Sept. 1870 noch den traurigen Mut fand, sich „Papa et rex“ — sich Papstiönig zu nennen; damals wußte die Loge ihren Jubel nicht mehr zu verbergen und es wurden genug der Stimmen laut, welche den Untergang der Kirche und das Ende des Papsttums prophezeiten. Die alte Schlange ist tot, ein seniler Mann hat Petri Stuhl bestiegen — das Papsttum geht an Marasmus zu Grunde ——- so sprach, so schrieb

, so spöttelte man. — Und die Kirche? „Quae cum vidisset, quoniam infirmata est, tulit unum' de leunculis suis; Leonem constituit eum — — — et factus est Leo!“ (Ezech. 19. 5,6.) „Da nun die alte Löwin sah, daß sie kraftlos geworden, nahm fie einen von ihren Löwen und setzte ihn zum Löwen — und er ward ein Löwe!" denn als der 70jährige Mann zum erstenmal seinen Hirten mund öffnete, als die ersten Enzykliken des greisen Ober hirten ihren Siegeslauf durch die Erde taten, war alles berauscht durch den Zauber

^ Eine unbezähmbare Gier, einen unersättlichen, wilden Geheimarchive den Gelehrten aller Zonen und Zungen zu? Hunger nach Beute — nach Seelenbeute. Der Mann - Verfügung stellte mit der kühnen Aufforderung an alle fühlte sich wirklich als Oberhaupt einer Universalkirche; Kirchenfeinde, daß fie kommen sollten, daß fie im Staube der Mann wollte alles im «Schoße dieser Kirche vereinen; .Jahrhunderte alter Akten wühlen und suchen und forschen der Mann wollte nichts weniger, als eine Welt an sein Herz reißen

: „Allen alles zu werden, um alle selig zu machen —" (I. Cor. 9, 22), daß ein solches Herz so lange zögerte, bis es endlich geruht hat, seinen letzten Schlag zu tun! Leo XIII, kultivierte das Misfionswesen der Heiden länder in einer bisher nie dagewesenen Weise; er stand in jahrelangen Unterhandlungen und mühte sich ab um die Wiedervereinigung der schismatischen Kirche, um die Wieder aussöhnung des Orients mit dem Okzident; er unterhielt die freundschaftlichsten Beziehungen mit akatholischen Fürsten- und Herrscherhäusern, weil eben

mit der Kirche zu versöhnen und die Gegensätze zwischen Moderne und Christentum auszugleichen, hat der große, tiefblickende Papst auf diese Aussöhnung zwischen Welt und Kirche hingearbeitet. Ich nenne von seinen Rundschreiben nur: „Die Kirche und die Kultur", „Die Kirche und die Wissenschaft", „Die Kirche und die Freiheit", „Die Kirche und die welt liche Obrigkeit" und wie fie alle heißen die lichtvollen Emanationen dieses weitausgreifenden, gewaltigen Geistes. Stehend auf der Hochwarte der Zeit

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
Den Segen des Christenthums allen Völkern zu Theil werden zu lassen, war das Bestreben Leos XIII. während seines langen Pontisikates. Deshalb sein Ruf an alle Völker: „Zurück zu Christus," denn nur durch Christus und seine Kirche wird das wahre Heil erreicht; deshalb seine Aufforderung an die im Glauben oder im Gehorsanl getrennten Brüder, zur wahren Kirche zurückzukehren; deshalb seine Förderung von Wissenschaft und Kunst, weil das Christenthum die Trägerin der Kultur ist und ihr die höchsten

ertheilte dem Papste unter Assistenz eines Zeremoniers die letzte Absolution. Der Augenblick war äußerst ergreifend. Ulli das Krankenbett standen die Kardinäle Oreglia, Rampolla, Della Volpe und Vives y Tuto. Auch die Neffen des Papstes waren zugegen. Sämmtliche Anwesende wohnten knieend der Zeremonie bei. Der Heilige Vater war noch bei Bewußtsein und ziem lich geistesfrisch. Er richtete einige Worte an den Kardinal Oreglia, in welchen er die Kirche seiner Fürsorge empfahl. Msg. Bisleti erbat sodann

, dessen Bild er noch heute zeigt, ihn darstellend in seiner Barke, Netze auswerfend. Er dient von altersher zur Siege lung der päpstlichen Aktenstücke, Breven usw. Die amtliche Feststellung des Todes. Kardinal Oreglia hat in seiner Eigenschaft als Kamerlengo der heiligen römischen Kirche von dem vatikanischen Palaste Besitz ergriffen und die Ver waltung der Angelegenheiten des heiligen Stuhles übernommen. Um halb 5 Uhr Nachmittags begab sich Kardinal Oreglia unter Vorantritt der Schweizergarde

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
. zum Aus druck kommt, ganz wesentlich von derjenigen, welche nach dem Ableben des Dulderpapstes Pius IX. her vortrat: Während damals viele Stimmen laut wurden, es werde nach dem Tode Pius IX. kein neuer Papst den Stuhl Petri besteigen, und mit den Päpsten werde es aus sein, rechnet man heute auch in katholikenfeindlichsten Kreisen nicht mehr mit dieser Eventualität. Fast allgemein wird die Ansicht laut: Papst Leo XIII. ist todt und die Kirche hat einen großen Verlust erlitten, aber das Papstthum besteht

empfände e Verlust mir verursacht hat. Die kindliche Liebe und die unbegrenzte Verehrung, welche ich für den heiligen Vater zu dessen Lebzeiten empfand, folgen dem Dahingeschiedenen in die Ewigkeit. Sein Andenken wird immer dar gesegnet sein und es ist ihm für alle Zeiten ein hervor ragender Platz in den Annalen unserer heiligen Kirche gesichert. Franz Josef. Vom deutschen Kaiser ist nachstehendes Telegramm an Kardinal Oreglia aus Molde in Rom eingetroffen: „Schmerzlich bewegt durch die soeben

erhaltene Trauer nachricht, sende Ich dem hohen Kardinalkollegium den Ausdruck Meiner aufrichtigen Antheilnahme an dem schweren Verlust, welchen die römisch-katholische Kirche durch den Heimgang des Papstes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem erhabenen Greise, der Mir ein persönlicher Freund war, und dessen so außerordentliche Gaben des Herzens und des Geistes Ich noch bei Meiner letzten Anwesenheit in Rom, erst vor wenigen Wochen, erneut bewundern mußte, ein treues Andenken bewahren. Wilhelm

genießt. Mit Bewunderung wird der hohen In telligenz und des eminenten Taktes gedacht, durch deren Zusammenwirken in der Person des Ver storbenen die römisch katholische Kirche bei seinem Tode mächtiger als seit Jahrhunderten und doch in Frieden und Eintracht mit den weltlichen Mächten dasteht. Wohlthuend berührt es, daß selbst solche Blätter, die sonst nichts weniger als kirchenfreund liche Töne anschlagen, wie z. B. die sozialdemokra tischen, anläßlich des Todes Leos sich einer Sprache befleißen

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Der Burggräfler
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Page 8 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
zu können. Nicht, daß er in Zukunft weniger intensiv für die katholische Sache sein werde, bitte er doch mit allem Nachdrucke, seine» Begehren stattzugeben und nicht weiter auf eine Widerwahl seiner Person zu dringe». Er wolle das bleiben, was er war, er be trachte sich für olle Zeit als bescheidenes Werkzeug i« Dienste für Kirche und Staat, aber die BundcSobwann- sielle könne er nicht «ehr annehmen. Ueber Vorschlag deS Herrn Fachlehrers Bundschuh wurde hierauf Herr Bürgerschullehrcr Josef Maier einstimmig als Kandidat

würden, den wir mit der Kirche, der Braut Christi, heiligen, starken unsterblichen Gott nennen. Während eines Viertcljahrhunderts waren wir gewohnt, im großen Leo ein Wunder der Vorsehung Gottes, einen wachsamen, umsichtigen Führer, einen großherzigen und liebevollen Vater zu verehren. Danken wir Gott, dem Urheber alles Guten; Anbetung sei dem Herrn über Leben und Tod; Ihm sei jetzt und allezeit Ehre, Ruhm und demuts-- volle Unterwerfung, wie es dem Unendlichen gebührt. Anläßlich dieses traurigen Ereignisses verordne

Tage nach dem Tode Leo XIII., insoweit der Ritus es ge stattet, die Oolleela primo loco inter Orationes diversas pro defunctis (Deus qui inter summos Sacerdotes :c.) eingelegt werde. H. Es erübrigt aber noch, daß wir, nach dem für den verstorbenen Papst gezollten Tribut der Verehrung, Liebe und Dankbarkeit, mit heiligem Eifer für die verwaiste Kirche beten, auf daß Gott möglichst bald einen neuen Hirten ihr gebe, in welchem nicht nur die ewige Sendung fortlebe, sondern auch die glorreiche Kraft

des hl. Petrus; und welcher auch glücklicher und gesegneter Erbe der ruhmvollen Reihe der Päpste werde. Deshalb sollen die Seelsorger das Volk auf muntern, heiße Gebete zum Himmel zu senden, um eine glückliche Wahl und die Fülle der Gnaden für das neue Oberhaupt der Kirche zu erflehen. An allen Sonn- und Festtagen Nachmittag sol vom 2. August an bis zur Wahl eines neuen Papstes in jeder Seelsorgskirche vor ausgesetztem Höchsten Gute die Allerheiligen-Litanei samt den dortigen Gebeten mit Ausschluß der Gebete

für den Papst (die Anrufung: „Daß Du Deine hl. Kirche regieren und erhalten wollest', ist zu wiederholen; die nächste hat zu lauten: „Daß Du alle Stände der Kirche in Deiner hl. Religion erhalten wollest') und 5 Vater unser. 5 Ave Maria und 5 Ehre sei dem Vater gebetet werden, damit uns Gott der Herr einen Hirten nach seinem Herzen sende, der uns weide in Weisheit und Wissenschaft. Vor dem Segen mit dem Allerhciligsten ist Nach folgendes zu singen: v. 0a nobis Summum Pontificem juxta cor tuum, B. Ut paseat

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 10
Date: 25.07.1903
Physical description: 10
Seite 2 „D e r T i r o l e r» S°m«äg. wurden. WaS zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als Auflehnung und Empörung stigmatisiert wurde, z. B. die freie Bildung von Organisationen zur ge meinsamen Anstrebung gewisser Ziele, die-Standes organisationen und freie Vereinsbildung, sie wurden am Ende des vorigen Jahrhunderts staatlich aner kannte Rechte. Auch dieser Zeitströmung gegenüber hatte die katholische Kirche Stellung zu nehmen unter dem Pontifikate Leo XIII. Und während die weltlichen

Staatsmänner und Gelehrten in steter Unsicherheit den neuen Bildungen in der Gesellschaft gegenüber standen und somit Lehren und Thesen heute schon verworfen wurden, die gestern erst aufgestellt worden waren, verstand es Leo XIII. in großer Ruhe von Petri Stuhl aus in seinen Hirtenschreiben den kleingläubig Gewordenen zu zeigen, daß die Grundlehren der katholischen Kirche auch der Gegenwart und den neuen sozialen Bildungen und Strebungen den Weg zu weisen haben und sie nur.dann zum Nutzen

für die Menschheit werden, wenn sie sich im Gleichklang mit dem Willen der Kirche befinden. » Wer unter uns weiß heute nicht, mit welch' scheelem Auge die Wieder-Christianisierung Wiens verfolgt wurde? Der Gesundungsprozeß in der Hauptstadt des Reiches, in welcher allerdings die materielle Weltanschauung ihre ekelhaftesten Gift- blüten ansetzte, erfolgte auf einem andern Wege als die Hüter des Geistesleben in Wien meinten, daß .sie erfolgen sollte und da diese Geistesbewegung sich nicht dazu hergeben

, die um ihren Einfluß fürchteten, wenn die christlichsoziale Bewe gung, die volkstümlichste, die je bestanden, zum Durch bruche kommt, suchten in Rom allen verfügbaren Einfluß aufzubringen, auf daß Rom die anschwel lende Volksbewegung, die dem Judenliberalismus das Haupt zertreten sollte, verurteile. Und Leo XIII. sprach über die soziale Frage, über die christliche Demokratie und zeigte da, daß die oberste Lehrerin der Menschheit wie seit neun zehn Jahrhunderten auch in der Gegenwart die katholische Kirche ist. Leo

, so daß die Freimaurergilde ge stehen mußte, eine einhundertjährige Bohr- und Minierarbeit habe die Feinde der katholischen Kirche um keinen Schritt in Tirol ihrem Ziele näher gebracht. Dem Heiligen Vater hinterbrachte man auch, daß auch in Tirol sich die christlichsoziale Bewegung be- merkbarmache. Er hatte nichts einzuwenden gegen sie. In liebevollen Worten, wie Leo XIII. sie so gerne sprach, zerstreute er die Bedenken, die ängstlichen Gemütern bange machten. Leo XIII. kanntlich gehörte das Pustertal bis an die Mühl

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 25.07.1903
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 89. Samstag, „Brixener Chronik.' 25. Juli 1903. Tahrg. XVI. gestört lassen würde, ob nicht etwa in wemgen Tagen die savoyiscke Fahne auch auf dem Vati kan wie auf dem Quirinal und der Engelsburg flattern möchte. Während die Revolution m Italien wie auswärts einen solchen Schritt verlangte, traf Joachim Pecei, der Kardinal- Camerlengo, dem mit dem Augenblick des Todes Pius' IX. die Pflicht der Verwaltung der Kirche und der Vorbereitung des Konklave zugefallen war, mit fester

. Am Morgen nach dem Hinscheiden Pius' IX. trat im großen Konsistorialsaal die erste General- Kongregation der Kardinäle zur Beratung über die dem heiligen Kollegium obliegenden Pflichten zusammen. An ihrer Spitze stand nun als Vertreter des Oberhauptes der Kirche der Kardinal-Priester Joachim Pecci als Camerlengo, assistiert von drei weiteren Kardinälen, je dem ältesten aus der Reihe der Kardinal-Bischöfe, Kardinal-Priester und Kardinal-Diakone, nämlich dem Kardinal di Pietro (in Vertretung des schwer

erkrankten Kardinals Amat), dem Kardinal Asquini (in Vertretung des Kardinals Schwarzenberg, Erz- bischofs von Prag) und dem Kardinal Caterini. Die Beratungen der Kardinäle, die nun in den nächsten Tagen folgten, hatten nach Erledi gung der Ordnung des Begräbnisfes Pius' IX. die Abhaltung des Konklave zum Gegenstand. Pius IX. hatte unter den schweren Zeitumständen in einer eigenen Verfügung dem heiligen Kolle gium die volle Freiheit der Entschließung in dieser für die Kirche so überaus wichtigen

auf Grund des Garantiegesetzes gewährleistet. Schon am Tag des Todes Pius' IX. hatte sie eine Truppenaufstellung auf d?m St. Petersplatz bis zur Neuwahl angeordnet. Kardmal Pecei hatte alsbald nach dem Entschluß des heiligen Kollegiums, das Konklave in Rom zu halten, mit so vollendetem Takt, mit solcher klugen Ruhe und Umsicht, mit so würdiger Wahrung aller Rechte und Pflichten der Kirche seine Anordnungen getroffen, daß nur eine Stimme der Bewunderung laut wurde. Es ist eine überaus schöne Sitte in Rom

, daß in der Zeit vom Tod des jeweiligen Papstes bis zu dessen Beisetzung, neun Tage hindurch, in jeder Kirche und Kapelle unausgesetzt der Trauer« gottesdienst für den Verstorbenen gehalten wird. Kardinal Pecei war entschlossen, alles aufzu bieten, was in seinen Kräften stand, um den Eintritt der Kardinäle in das Konklave sofort nach Beendigung dieser neuntägigen Andachten zu ermöglichen. Er gab den Architekten Vespignani und Martmum den Auftrag, sofort die hinreichende Anzahl von Werkleuten

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Volksblatt
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Page 7 of 12
Date: 25.07.1903
Physical description: 12
es gestattet, die (üollsota primo loov intsr Ora- ti<M68 äiversag pro äelunotis (Oeus qui inter 8UMIN0S Laceräotes eto.) eingelegt werde. Es er übrigt aber noch, daß wir,' nach dem für den ver storbenen Papst gezollten Tribut der Verehrung, Liebe und Dankbarkeit, mit heiligem Eiser für die verwaiste Kirche beten, auf daß Gott möglichst bald einen neuen Hirten ihr gebe, in welchem nicht nur die ewige Sendung fortlebe,. sondern auch die glorreiche Kraft des hl. Petrus; und welcher auch glücklicher

und gesegneter Erbe der ruhmvollen Reihe der Päpste werde. Deshalb sollen die Seelsorger das Volk ausmuntern, heiße Gebete zum Himmel zu senden, um eine glückliche Wahl und .die Fülle der Gnaden für das neue Oberhaupt der Kirche zu erflehen. An allen Sonn- und Festtagen Nach mittags soll vom 2. August an bis zur Wahl eines neuen Papstes in jeder Seelsorgskirche vor aus gesetztem Höchsten Gute die Allerheiligen-Litanei samt den dortigen Gebeten mit Ausschluß der Ge bete für den Papst (die Anrufung

: „Daß du deine hl. Kirche regieren und erhalten wollest,' ist zu wiederholen; die nächste hat zu lauten: .„Daß du alle Stände der Kirche in deiner hl. Religion er halten wollest') und fünf Vaterunser, süns Ave Maria und süns Ehre sei dem Vater gebetet werden, damit uns Gott der Herr einen Hirten nach seinem Herzen sende, der uns weide in Weisheit und Wissenschaft. Vor dem Segen mit dem Allerheiligsten ist nachfolgendes zu singen: H'. Da nobis Kummum kontiüoem Huxta vor tuum; tz. Ihm pasoat nos seientia, et äootriva

eingeliefert. Große Fenersdrnnst. In der Ortschaft Mocsa (Komitat Komorn) wütete Samstag eine Feuersbrunst, die infolge des herrschenden orkan artigen Sturmes einen großen Umfang annahm. Obwohl die Komorner Feuerwehr rasch herbeieilte, konnten die Löscharbeiten insolge des Wassermangels nicht vorgenommen werden. 200 Häuser samt Nebengebäuden, sowie die katholische Kirche wurden ein Raub der Flammen. Unter der Bevölkerung, die ihre Habseligkeiten und viel Vieh verloren hat, herrscht großes Elend

getroffen, daß gewiß niemand, der dieses Bad besucht, hierüber klagen kann. Dazu kommen noch die billigen Preise, die auch für Leute, die weniger bemittelt sind, nicht zu hoch sind, und mit denen gewiß jeder zufrieden fein kann. Dabei ist man vollständig srei und unabhängig, unterhält sich gut, ist nicht weit (zehn Minuten) von der Kirche, und — was wohl die Hauptsache ist — das Bad hilft auch besonders für Leiden rheumati scher Art. Kurze potttische Nachrichten. ^ Die „Gazeta narodowa' meldet aus Wien

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Der Burggräfler
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Page 7 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
»besitzer war der vorletzte Veteran au» dem Jahre 1848. der zu unserem Vereine zählte. Trotz seiner 83 Jahre kam er doch an allen Sonn- und Feiertagen, auch im wildesten Schneewetter von seinem hoch gelegenen Hofe zu Tale herunter, die Kirche zu besuchen. Auch im Felde arbeitete der gute Grei» unermüdlich und in seinen Feierstunden, besonder» aber, wenn ein Sommergast den stillen Hof be suchte, erzählte er unermüdlich von den Kriegszügen au» den Jahren 1859 und 1866. Dabei kam er stet» in eine große

aber auch die Versicherung treuester Anhänglichkeit an die Kirche und ihre Lenker ehrfurchtsvollst auszudrücken. Für da» Kasino der Präsident Malfatti.' Bon den Kirchen der Stadt und der Vororte, vom Land- hause, vom Jesuitenkollrgium, vom Ursulinenlloster, vom katholischen Kasino und mehreren Privat- Häusern wehen Trauerfahnen. Anläßlich de» Ab leben» Sr. Heiligkeit de» Papste» fand gestern im Hofgarten keine Platzmusik statt und unterbleibt auch am Freitag der übliche musikalische Zapfen streich der Regimentkapelle

ist und bleibt ein katholische» Land, mag dagegen da» „Tagblatt' schreiben wa» e» will. Und der Papst in Rom ist der Vater aller Katholiken, da» Oberhaupt der katholischen Kirche. Da» Recht, um den Heiligen Vater zu trauern, läßt sich da» Land Tirol von zuge reisten ZeitungSschmöcken schon gar nicht rauben. Eingestanden hat da» „Tagblatt' wenigsten» mit seiner Frechheit, daß e» immer die katholische Kirche al» solche meint, wenn e» gegen die Klerikalen losschlägt. Denn der Papst ist da» Oberhaupt

aller Katholiken, der ganze» katholischen Kirche. — An. der hiesigen Universität wurden zu Doktoren der Rechte promoviert die Herren Anton Sigmund au» Melk, Georg Baron Strrnbach au» Klausen, Bittor Pircher au» Inns bruck. Ernst v. Tschurtschenthaler und Karl Reichart; zu Doktoren der Medezin die Herren Hubert Kunater, Alexander Walter und Nikolau» Dragieevie. — Sonntag, 26. ,d., werden zweihundert Jahre voll seitdem Tirol den Einfall de» bayrisch-franzö sischen Heere« im spanischen Erbfolgekriege siegreich

von 12—1 Uhr mit allen Glocken sämtlicher Kirchen der Stadt für den Heil. Vater Schidung geläutet. Die vom fb. Ordinariate angeordneten feierlichen Seelen- gottesdienste werden in allen Kirchen der Stadt abgehalten, so am Freitag, 24. ds., in der Pfarr kirche Marias Hilf • unb in der Jesuitenkirche, am Dienstag in der Hauptpfarrkirche St. Jakob rc. Auf sb. Anordnung wird auch, um von Gott eine glückliche Papstwahl zu erflehen, in allen Kirchen eine Betstunde vor dem Sanktissimum abgehalten

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 25.07.1903
Physical description: 6
wieder fort. Kalter«, 24. Juli. Heute fand in hiesiger Pfarr kirche das feierliche Requiem für Se. Heiligkeit Papst Leo Xlll. statt. Das Hochamt zelebrierte der gegen wärtig 6 u seiner Erholung hier weilende hochwürdige Herr Kanonikus Mons. Peter von Morandell. Die Ge meinde sowie die Beamtenschaft war vollzählig erschienen, ebenso die freiwillige Feuerwehr, der Gesellenverein und einige Vertreter unserer schmucken Reservistenkolonne. Die Kirche war gefüllt wie an den höchsten Festtagen. Von vielen

Brief König Eduards im Vatikan abgab, den der Papst sofort beantworten ließ. während er darauf bestand, den Brief unter allen Umständen eigenhändig zu unterschreiben. Die nationalistische Partei des Unterhauses hielt gestern Abend im Unterhause eine Sitzung ab, bei welcher eine Resolution einstimmig angenommen wurde, in der die Vertreter t-er irischen Nation versichern, wie tief gerade die irische Nation, die seit Jahrhunderten so treu zu der Kirche gehalten, den Verlust empfinde, der die Kirche

ge- getroffen. Der Tod des Papstes habe nicht nur die katholische Kirche, sondern die ganze Wesi m Trauer versetzt. die hundertköpfige Hydra zu töten. Und wie lange hat i beiwohnten. Die Kaufläden wurden während des Amtes sich schon die Freimaurerei in vergeblicher Herkulesarbeit geschlossen. Die Gebäude der öffentlichen Aemter, auch abgemüht, die Hydra des Papsttums aus der Welt zu jj das Munizipium sind mit Trauerfahnen versehen, auch schaffen. Es geht aber nicht, denn der Hydra wächst | an vielen

, e mi incariea di inviare le piu sineere e profonde eondoglianze. Conte Antonio Brandis, Capitano provinciale. A« die apostolische Nuntiatur in Wie«. Der tirolische Landesausschuß, heute zu seiner ordent lichen Sitzung versammelt, schließt sich einhellig der Trauer der ganzen gebildeten Welt an über den schweren Verlust, welchen die römisch - katholische Kirche durch den Tod Sr. Heiligkeit Leo XIII. erlitten hat, und beauftragt mich das aufrichtigste und tiefste Beileid kund zu geben. Graf Anton Brandis

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
Seite 2. „Tiroler Volksbote.' Nr. 15. hat er die katholische Kirche mit Ehre und Ruhm und Herrlichkeit in der ganzen Welt zu großen ^folgen geführt. — Wie ein Leuchtturm stand der Papst da in finstern und emsten Zeiten. Seine 25 Jahre Papsttum werden in der Geschichte der kacholischen Kirche immerfort bleiben ein glänzendes Zeugnis dafür, daß Jesus Christus, der König des Himmels und der Erde, die Kirche beschützt. Es ist in seinen Jahren aufs neue wahr geworden: „Die Mächte der Hölle

werden die Kirche Gottes nicht überwältigen.' Und dies gibt uns das Vertrauen, daß nach seinem Tod Gott der Herr der Kirche wieder ein Oberhaupt geben werde, das in den Stürmen mit fester Hand das Schisflein Petri lenken und leiten werde. Nach dem Tod des Papstes obliegt es den Kardinälen, den neuen Papst zu wählen. Während die Leiche des Papstes in der Peterskirche aufgebahrt sein wird^(wie einst die Leiche Pius'.IX.), tritt das Kardmal kollegium zusammen, um die ersten Anord nungen zu treffen. Zehn Tage Frist

IX. starb am 7. Februar 1878 und am 18. Fe bruar wurde die Wahl Leos Xlll. voll zogen. Bei jener Wahl erhielt Kardinal Pecci im ersten Wahlgang 19, im zweiten 34 und im dritten Wahlgang 44 Stimmen. Nach der Wahl wird der Ge wählte gefragt, ob er die Wahl annehme, und wenn ja, welchen Namen er führen werde. — Dies der Vorgang der Wahl. Möge Gott der Herr, um das flehen die Katholiken des Erdkreises, welche an der Bahre Leos Xlll. trauern, möge Gott der Herr seine Kirche leiten und regieren ge rade

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 25.07.1903
Physical description: 8
munion gefeiert und schon am frühen Morgen des 7. Februar stand er vor der Leiche des hl. Vaters. Unter den denkbar schwierigsten Umständen Kar auf ihn als Camerlengo jetzt die Verwal tung der Kirche übergegangen. Daraus ergibt sich das Verständnis der folgenden Zeilen, mit welchen Kardinal Pecei erst am 10. Februar sein Hirtenschreiben an die Perugianer zum Abschluß brachte. Kardinal Perri über den Tod Pius' IX. „An diesem Punkt angelangt, Geliebteste, möchte das Herz uns brechen vor übergroßem Leid

, da wir euch an den so herben Schlag erinnern müsfen, welcher die ganze katholische Welt in die tiefste Trauer versetzt hat und der gerade zu einer Zeit eingetreten ist, wo die Schwierigkeiten, inmitten welcher die Kirche sich befindet, auf ihrem Höhepunkt angelangt zu sein scheinen. . . „Ach, als wlr anfingen, diese Hntenworte zu schreiben, waren wir weit davon entfernt zu vermuten, daß dieser glorreiche Papst, unser liebevollster Vater, uns so rasch genommen werden könnte. Wir hofften vielmehr, ihn bald in einen besseren

Gesundheitszustand versetzt zu sehen und von ihm für euch den apostolischen Segen, von euch aber zum Entgelt dafür kindliche Gebete für das geliebte Oberhaupt erbitten zu können. Gott hatte es in seinen Ratschlüssen anders be stimmt. Er wollte für ihn die Belohnung be schleunigen, auf welche er Anspruch hatte wegen seiner langjährigen, unserer gemeinsamen Mutter, der Kirche, geleisteten kostbaren Dienste, wegen seiner unsterblichen Taten und auch wegen seiner mit so großer Standhaftigkeit, Würdigkeit

und apostolischer Festigkeit erduldeten Leiden. „O würdige Mitarbeiter» vergesset nicht, jene Seele, aus welche Gott in so herrlicher Weise sein eigenes Bild abdrückte, bei dem hei ligen Opfer ihm zu empfehlen; sprechet vor euren Gemeinden von seinen Verdiensten; saget ihnen, wie viel der große Papst Pius IX. nicht nur für die Kirche und für die Seelen, sondern auch zur Förderung der christlichen Volksbildung getan hat. „An euch, geliebteste Brüder und teuerste Diözesanen, ist es, Gott zu bitten, er möge

sich würdigen, der Kirche bald wieder ein Oberhaupt zu schenken und dasselbe mit dem Schild seiner Kraft zu decken, damit es ihm gelinge, das mystische Schifflein der Kirche bei dem Rasen der tobenden Wogen in den ersehnten Hafen zu geleiten.' Daß das seine Abschiedsworte als Bischof von Perugia sein würden, daran dachte der Kardinal-Camerlengo inmitten der auf ihn ein dringenden Geschäfte an diesem «md den folgenden Tagen selbst wohl am wenigsten. Und doch sollte es so sein. Kardinal Perri als Camerlengo

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 10
Date: 25.07.1903
Physical description: 10
Seite 6 Die Ainauzen des päpstliche» Stuhles. Dem „Wiener Fremdenblatt' wird aus Rom, 14 Juli, geschrieben: In den ersten Jahren des Pontifikats Leo XIII. hat der Vatikan den größten Teil seiner Gelder in Bauunternehmungen in Rom angelegt und es entstanden daraus nach dem Herein brechen der Krise von 1885 bis 1890 Verluste, die man auf 15 bis 20 Millionen Francs schätzen kann. Anderseits hat Leo XIII. für die religiösen Interessen der Kirche so viel ausgegeben, als ihm nur möglich

und Oesterreich-Ungarn kamen geringere Spenden als früher und was Italien betrifft, so hat es zum Peterspfennig fast niemals etwas beige tragen. Gegenwärtig ergibt der Peterspfennig nicht mehr als etwa 6 bis 7 Millionen Francs jährlich, während sich die finanziellen Bedürfnisse des Vatikans auf mehr als 10 Millionen belaufen. Aus allen diesen Gründen konnte Leo XIH. während seines Pontifikats fast nichts ersparen und mit Mühe ist es ihm gelungen, das von PiuS IX. der Kirche hinterlassene Patrimonium

, das durch die Baukrise so bedeutend gelitten hatte,' wieder herzustellen. Man schätzt das Erbe, das Pius IX. der Kirche hinter lassen hat, auf 50 Millionen Francs und die Zinsen dieses Vermögens reichen samt den Eingängen des Peterspfennigs gerade noch hin, die Ausgaben des Vatikans zu decken. Das Patrimonium PiuS IX. stand Leo XIII. vollständig zur Verfügung und er hätte damit ganz nach Belieben verfahren können- Leo XIII. hinterläßt jedoch alles uneingeschränkt der Kirche, das heißt seinem Nachfolger Das Patri

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
Ein schaltung mindesten» 60 k oder L t» per Wort. Nachricht«» «nd Gerichte «är i« send»^an t „tiroler Volksdote', vsumklrchen bei ßsll. Nr. IS. Krire«, Samstag, den SA. Juli 1903. XI. Jahrg. Der hl. Unter, der große Papst Keo Xlll. gestorben! Der heilige Vater Papst Leo XIII., der 25 Jahre lang die Kirche Christi glorreich regiert hat, ist am 20. Juli, nachmittags 4 Uhr, selig im Herrn verschieden. In wenigen Tagen wird diese Botschaft in alle Länder gedrungen sein und Millionen von Menschen mit Schmerz

ringen konnte, bis er mit den Worten an die Kardinäle: „Ich empfehle euch die Kirche!' seine Seele aushauchte. — Das Sterben des Papstes war serner darum so ergreifend, weil er das schönste und erhabenste Beispiel des Gottvertrauens, des christlichen Mutes im Angefickt des Todes und bei dem Eintritt in die Ewigkeit gab. „Es naht der Augenblick, wo ich von euch scheiden und in die Ewigkeit hinüberwandern muß.' Dies Wort sagte er den Umstehenden mit voller Klarheit. Was sind 93 Jahre gegen die Ewigkeit

? «.Wie ein Schatten, wie ein dahineilender Bote, wie ein Rauch im Wind, wie die Spur lies Vogels in der Luft, so sind die Lebenstage des Menschen', sagt die hl. Schrift. — In die Ewigkeit ist auch der Papst Leo XIII. ein gegangen, um seinen Lohn zu empfangen. Der hl. Vater hat in aller Demut und Ehrfurcht die Sterbsakramente empfangen, von dem Erscheinen vor dem göttlichen Richter gesprochen, von der großen Ver antwortung des Oberhauptes der katholischen Kirche; aber er zeigte auch sein Gottver trauen

: in vollster Ruhe und mit fester Entschiedenheit sah er dem Tod entgegen. — Selbst nichtkatholische Zeitungen haben es gerühmt, daß Papst Leo XIII. auf ein reines, selbstloses, opferreiches, tadelloses Wirken und Arbeiten habe zurückschauen können. Wir Katholiken aber rühmen und bewundern es, daß Papst Leo XIII. auf eine glorreiche Regierung der katholischen Kirche zurückschauen konnte. Inmitten der Stürme der heutigen Zeit hat er die Kirche Gottes auffallend segensreich regiert; m der Zeit des Unglaubens

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