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Schlern
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Page 455 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
und Aufbewahrung ihrer Gebeine eine eigene Kirche erbauen ließ. Teile der Gebeine gab er als Reliquien an das Bistum Aquileia ab, und auch der hl. Severin an der Donau erwarb — angeblich — solche. In Oberitalien entstanden in der Folge zu Ehren von Märtyrern vielfach Kirchen, vorwiegend außerhalb der Stadt. Im Vergleich mit der Säbener Friedhofskirche ist unbedingt auf jene frühchristliche Kirche in Teurnia (St. Peter in Holz bei Spittal a.d. Drau) hinzuweisen, deren Zusammenhang mit der Reliquienverehrung

bereits R. Egger angenommen hatte. 59 ) Am Ostende der südlichen Sperrmauer des Säbener Burgbezirkes ist die kleine einschiffige Marienkapelle in die Wehrmauer einbezogen. An ihrer Stelle stand bis ins 17. Jahrhundert ein größerer Bau, von dem beim Bau der barocken Liebfrauen kirche nur das eine kleinere Schiff als Marienkapelle stehengeblieben ist. Bereits 1870 stieß man beim Tieferlegen des Fußbodens auf einen alten, grünli chen Estrich, der sich von der Marienkapelle unter die Liebfrauenkirche

einer kleinen Taufkirche, die zeitlich noch mit der kleinen, spätantiken Siedlung (vgl. oben) zu verbinden ist, zumindest mit deren jüngeren Phase im 5. Jahrhundert. Wie lange sie bestand, muß noch offen bleiben. 62 ) Im Norden, an der höchsten Stelle des Säbener Burgfelsens erhebt sich neben dem Kassianturm die Heilig-Kreuz-Kirche. Wenn sie auch urkundlich erst spät belegt ist, so steht sie dennoch in der Tradition der Kirche von Brixen an erster Stelle. Um die Jahrhundertwende wurden zur Anfertigung

von Plänen für eine Restau rierung einige Sondagen im Kircheninneren durchgeführt. U. a. wurde eine halb runde Apsis beobachtet. 63 ) Im Zuge der neuen Ausgrabungen konnte unter der Heilig-Kreuz-Kirche eine frühchristliche Doppelkirche nachgewiesen werden. 64 Sie hat einen erhöhten Altar raum; der Altar selbst konnte nicht freigelegt werden, da über ihm die romanischen Apsiden liegen. Die frühchristlichen Kirchen hatten mit großer Wahrscheinlichkeit einen Rechteckchor in Schiffbreite. Von Westen her

führte eine Treppe, die in einer Vorhalle lag, in die südliche Kirche. Diese zeigt eine reiche Ausstattung mit rotem Marmor und Tuffgestein. Parallel zur Vorhalle liegt im Norden eine Gruft in einer künstlich ausgeweiteten Felsspalte. Die Wände des Grabraumes (2,10x0,80 m) waren rundum glatt vermör- telt. Als Verschluß dienten rote und weiße Marmorplatten, darüber wurde ein 5S ) F. Glaser, Die römische Siedlung Iuenna und die frühchristlichen Kirchen am Hemmaberg (1982), 45 f.; J.-P. Sodini, La place

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Page 456 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
Mörtelboden gelegt. Die Gruft wurde mehrfach (mindestens dreimal) umgebaut. Nach einem Brandunglück wurde sie vor dem Wiederaufbau geleert und über ihr ein Altar errichtet. Dieser wurde erst während der Barockzeit abgetragen. Vieles spricht dafür, daß in dieser Gruft Bischof Ingenuin (vgl. oben) beigesetzt war. dessen Gebeine um 1000 von Albuin nach Brixen übertragen wurden. Allerdings weiß die Überlieferung, daß Ingenuin in einer Marienkirche bestattet war. Im Osten an die südliche Kirche

auf. Ist auch die von A. Egger ergrabene Kirche in ihrer Funktion wenigstens im 5. und 6. Jahrhundert einigermaßen faßbar, so gibt es bei den beiden anderen Anlagen viele offene Fragen. Freilich, beide weisen offenbar einen Bezug zur Taufliturgie auf. Daraus hat V. Bierbrauer ein Hintereinander gefolgert. * 66 ) Die Anlage unter der Marienkapelle wird man in einem Zusammenhang mit der spätantiken Siedlung sehen dürfen, die mit Sicherheit noch ins 4. Jahrhundert zurückreicht. Dies wird man denn auch für die Kirchenanlage

erwägen müssen. 67 ) Eine Datierung des Baubeginns der Friedhofs kirche noch im 4. Jahrhundert vermutete schon A. Egger. 68 ) Damit müßte man den Neubau unter der Heilig-Kreuz-Kirche ins 6. Jahrhundert ansetzen, was einen Bezug sowohl zur Einrichtung eines Bistums in Säben als auch zu Bischof Ingenuin haben könnte. Aufgrund der aufwendigen Bauweise erwog H. Nothdurfter eine Interpretation als Bischofskirche. 69 ) V. Bierbrauer nahm zuletzt an, daß diese Kirche auf der Spitze des Berges die in Phase

3 aufgegebene Funktion als Memorialkirche der Kirche im Gräberfeld übernahm. 70 ) Zumindest die Anordnung des Taufbeckens im Osten der Südkirche würde man im späteren 6. Jahrhundert an einem Bischofs sitz nicht mehr unbedingt erwarten. Aufgrund seiner Identifikation des Bischofs Marcellus mit Säben hat P. W. Haider zuletzt vermutet, daß es in Säben einen Bischofssitz spätestens ab der Mitte des ö. J ahrhunderts gegeben habe. Die Kirche im Gräberfeld sprach er als Bischofs kirche an. 71 ) Ein Weiterkommen

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Page 422 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
Jennerschen Epitaphium. — Abraham sorgte ebenso in seinem Testament vor. daß die 7 Bildstöcke auf dem Weg nach Sähen erhalten blieben. 1 ') Als Handelsmann und Stadtanwalt hatte er sowohl das Geld wie die nötigen „Machtmittel" in der Hand. Ebenso kommt der fromme Sinn zum Ausdruck, der in der damaligen Zeit in Klausen und in der Familie Jenner herrschte. Die zweite, praktisch bedeutendere Kirche innerhalb der Stadtmauern von Klausen war die Zwölf-Apostel-Kirche oder Simon-und-Judas-Kirche

oder kurz Spitalkirche genannt. Sie steht heute noch nahe am Brixner Tor und am Fuße des Säbner Berges. Nachdem das alte Spital und die dazugehörige Kirche, welche nördlich außerhalb der Stadt lagen, vom Eisack immer wieder überschwemmt wurden, ließ der Spitalpfarrer Konrad Zoppolt um die Mitte des 15. Jahrhunderts eben die genannte Zwölf-Apostel-Kirche samt dem dazugehörigen Widum (auf der anderen Straßenseite; heute Rathaus) innerhalb der schützenden Mauern errichten. Um 1480 dürfte der Bau vollendet

gewesen sein. 16 ) 1614 ließ Pfarrer Georg Krell die größere Glocke für diese Kirche gießen. 17 ) Der Wohnsitz des Pfarrers war bis 1847 das Widum bei der Spitalkirche. Zudem lagen die Rechte und Pflichten der Seelsorge auf diesem Gotteshaus. Dieses war praktisch die Klausner Pfarrkirche. An der Andreaskirche, die gleichsam als Filiale betrachtet wurde, versah ein sog. Frühmesser den Gottesdienst. Der „Spitaler“ war zugleich Ortspfarrer, dem zwei Kooperatoren zu Seite standen. Denn Klausen und Latzfons bildeten

-Kirche?) im Beisein von ganz Klausen die erste heilige Messe. Matthias beendete im November 1658 in Wien den fünfjährigen Theologiekurs. Dann bewarb er sich um die Pfarrei Fügen im Zillertal. Es wäre denkbar, daß Matthias in Fügen schon im Dienste der Seelsorge stand und nebenbei an einer Doktorthese arbeitete. Er spezialisierte sich, wie in offiziellen Dokumenten immer wieder aufscheint, im Studium der Heiligen Schrift. Erst am 29. November 1662 erhielt er in Perugia das theologische Doktordiplom

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Page 577 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
könnte vielleicht die St.-Michaels-Kirche in St. Michael-Eppan sein. Über diese Kirche finden wir in J. Weingartners „Kunstdenkmälern“ (II. Band, 6. Auflage, 1977, S. 192) folgende Angaben: „Von der 1237 erwähnten Kirche haben sich vielleicht noch die Mauern des Langhauses erhalten, das in spätgotischer Zeit, vermutlich um 1530, erhöht und umgebaut wurde... Am Turm, der unten die Jahrzahl 1506, oben die Jahrzahl 1521 trägt, schöne Eckquadern... Taufstein: Muschelschale aus rotem Marmor

, 17. Jh., als Fuß umgestürztes großes Renaissancekapitell mit eingerollten Eckblättern, 1517“. Dies die paar Angaben über die Umbauten und Neubauten an dieser kleinen gotischen Kirche in St. Michael-Eppan. Ein Name wird hier nicht genannt, wohl aber lesen wir in der 1. Auflage von Josef Weingartners „Kunstdenkmälern des Etschlandes“ (III. Band, 1929, S. 245) folgendes über die Bauarbeiten an der St.- Michaels-Kirche: „Chor und Turm 16. Jh., erstes Viertel. Um 1536, wo ebenfalls gebaut

wird, in der Kirchenrechnung wiederholt ein Meister Sigmund als Steinmetz erwähnt, aus dieser Zeit wohl das Langhausgewölbe.“ Und so wenden wir uns nun der Pfarrkirche in Völs zu, wo Meister Sigmund — immer nach dem angeführten Empfehlungsschreiben des Zöllners am Kuntersweg — Jetzt (1518) ein trefflichen Pau macht“. Auch in diesem Falle finden wir im „Weingartner“ keinen Namen erwähnt, wohl aber lesen wir (1. Auflage, 1923, II. Band, S. 330) folgendes, sicher zutreffendes stilkritisches Urteil: „Von der alten Kirche

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Page 454 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
auch zur Baugeschichte der Kirchen zu machen. Wenn auch einer endgültigen Auswertung hier nicht vorgegrif fen werden kann und soll, so darf in diesem Überblick dennoch eine Zusammenfas sung des Gesagten erfolgen. 52 * ) Bereits 1929 hatte Prälat A. Egger im Weinberg südlich der Marienkirche eine frühchristliche Kirchenanlage entdeckt und teilweise freigelegt. 58 ) Der unvollstän dige Grundriß wurde von R. Egger ergänzt 54 ), ist heute aber völlig anders zu beurteilen. 55 ) Diese Kirche stand immer im Bereich

des Gräberfeldes (vgl. oben). Über ältere Gräber kann erschlossen werden, daß die erste Bauphase noch minde stens in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts zurückreicht. Liturgisch wesentlich bei dieser Kirche war offenbar der Reliquienkult, wonach man sie am besten als Memorialkirche (Gedächtniskirche) ansprechen wird. Dabei können gut zwei Pha sen unterschieden werden: eine ältere, während der sich das Reliquiar in der Apsis befand, und eine jüngere, während der das Reliquiar unter den Altar

vor der Priesterbank eingetieft war; diese rückte jetzt in die Apsis zurück. 56 ) In einer dritten Bauperiode wird auch dieser Reliquienloculus aufgegeben. V. Bierbrauer rechnet jetzt mit einer anderen Funktion der Kirche, deren Bestand er mindestens bis in die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts annimmt. 57 ) Der Bestattungsplatz nahe einer Kirche mit Märtyrerreliquien galt als bevorzugt; demgemäß fanden sich auch in Säben hier mehrere Gräber der einheimischen 47 ) Unpubl.; vgl. R. Lunz a.a.O. (Anm. 21). Anm. 299

von der hier gegebenen ab (vgl. allg. die Rezension, in: Der Schiern 60, 1986. 124 ff., wobei die Erwiederung ebd. 194 ff. die sachlichen Mängel nicht beheben kann, wie auch die Betrachtung von Säben zeigt. Im übrigen darf auf die Besprechung von R. Lunz (Tiroler Volkskultur 38. 1986, 90 f.) hinge wiesen werden). 52 ) H. Nothdurfter a.a.O. (Anm. 33), 11; ders., Die Heilig-Kreuz-Kirche auf Säben, in: Dolomiten vom 7. Jänner 1981, Nr. 5, S. 3; V. Bierbrauer a.a.O. (Anm. 8), 46 f. — Zu dem darf Verf. Herrn

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Page 457 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
in weiblichen Angelegenheiten. Es heißt, schon der hl. Kassian hätte der Gottesmutter eine Kirche errichtet, und seitdem wäre Säben das Ziel hilfesuchender Wallfahrer. Von den vielen Opfergaben der Wallfahrer konnte die neue Liebfrauenkirche (1653—1658) erbaut werden. 1 ) Das Gnadenbild aus der Marienkapelle, eine liebliche Königin Maria, die dem Jesukind eine Birne reicht, stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde nach der Einweihung der Liebfrauenkirche (1668) dorthin übertragen. Danach sei die Säbe ner

Marienwallfahrt allmählich vergessen worden und erst nach der Rückführung in die Kapelle mit dem neugotischen Altar von Knabl (1863) wieder zum Blühen gekommen. 2 ) Der einst reiche Bestand an Votivbildern und Weihegaben ist heute verstreut. Von den schönen Votivkerzen von 1668, die Gustav Gugitz noch erwähnt, ist keine Spur mehr vorhanden. Bedeutender und weitreichender als Kultstätte ist die Heilig-Kreuz-Kirche zuoberst am Säbener Felsen. Das Bauwerk reicht in graue Zeiten zurück. Jedenfalls wurde

dort der hl. Bischof Ingenuin begraben, vielleicht hatte er die Kirche bauen lassen. Im Chor der Kirche ragt das große wundertätige Kruzifix, das eigentliche Kultbild, ein Werk von Meister Leonhard von Brixen. Die Klosterchronik weiß zu berichten, daß dieses wundertätige Bildnis beim großen Brand von Säben (1533) nicht vom Altar wegzubringen war. Auf der Südostmauer der Kreuzkirche ist nochmals ein zwölf Meter hohes Kreuz aufgemalt, angeblich von einem augenleidenden Bauer aus dem gegenüberliegen den Theis

in Auftrag gegeben. Auch auf der anderen Seite, an einer Klostermauer und gut sichtbar für die von Klausen nahenden Pilger, war, wie die Klosterchronik berichtet, ein großes Kreuz aufgemalt, das zwei Meilen weit zu erkennen war. Am Rande des Felsens und von der Kreuzkirche nur durch einen schmalen Gang getrennt, befindet sich in einem Viereckturm die Kassiankapelle. St. Kassian, der Glaubensbote und legendäre erste Bischof von Säben, dem die ursprüngliche Kirche geweiht war, wurde allmählich an den Rand

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Page 544 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
zu erreichen (in figuris quod solemnius est). Anschließend gehen alle Chormitglieder hinauf auf den Chor und singen das Responsorium Igrediente Domino und den Vers Cum audisset populus quod Jesus veniret. Es folgt nun das Sonntagsamt. Zur dramatischen Darstellung des Einzugs Christi ritt bekanntlich im Frühmit telalter der Priester auf einer Eselin in die Kirche, vom Volke mit „Hosanna“ begrüßt. Die hölzernen Palmesel mit der Figur Christi wurden spätestens seit dem 10. Jahrhundert verwendet. Sie wurden

bei der Prozession mitgeführt oder -getra gen. vom Volke mit Jubel begrüßt und dann in der Kirche aufgestellt. Da die Zeremonie allmählich eine spektakuläre Volksbelustigung wurde, schritt die Kir che dagegen ein, aber erst den Polizeigesetzen der Aufklärung gelang es, den Brauch fast überall zu beseitigen. Allerdings fiel auch schon den Bilderstürmern des 16. Jahrhunderts mancher Palmesel zum Opfer. Um Ausschreitungen zu vermei den, wurde in Innichen das Palmeselzeremoniell in die Kirche verlegt

und Kirche. 7. Band, Freiburg 1935, Sp. 905—907. - Über die Reform alter Ritualformen, s. o. Anm. 20. — Nach mündlicher Mitteilung (Stiftsmesner A. Oberhofer) wurde in In nichen der Palmesel bis 1890 verwendet. Er habe am Rücken einen Deckel mit einem Einwurfsschlitz gehabt; die Chor knaben seien nach dem Gottesdienst mit dem Esel durch die Ortschaft gezogen und hätten die Leute gebeten, eine Geld gabe in den Schlitz zu werfen. Wo sich heute die Figur befindet, ist nicht be kannt. “) LP fol. 47ff

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Page 550 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
, transisset Sabathum gesungen, dessen Funkt'on hier nicht klar ist, da doch der folgende Gesang zum Descensus Christi ad inferos gehört. Der Dekan klopft * 108 ) nun mit dem Kreuz an die Kirchtür und singt dreimal —jedesmal in einer höheren Tonlage — Attollite portas principes vestras. Beim dritten Anruf fragen die beiden Kanoniker im Innern der Kirche Quem quaeritis in sepulchro Christicole; der Dekan und die übrige Chorgemeinschaft antworten Iesum Nazarenurn crucifixum o coelicole; darauf die beiden

Kanoniker: Non est hie. Surrexit sicut praedixerat... — die Tür wird nun geöffnet und alle, auch das Volk, gehen in die Kirche — Venite et videte locum ubi positus erat Dominus... Eigenartig sind hier die Doppelrollen der beiden Kanoniker und des Kirchenrau mes. Jene sind zuerst die Wächter an den Pforten der Unterwelt und werden dann die Grabesengel; Unterwelt und Grab werden gleichgesetzt, der Kirchenraum ist beides zugleich. Die Engelfrage Quem quaeritis... erscheint hier in ihrer ältesten

verwendeten Antiphonen im Innichner Spiel. Sie enthält nicht wie sonst die Einladung, das Sepulchrum zu betreten, sondern ist als Einladung gedacht, die Kirche zu betreten, die hier insgesamt als Grabesraum angesehen wird. 109 ) Der Dekan geht zum Grab, schaut hinein 110 ), wendet sich dann zur Kirchenge meinde und singt dreimal —jedesmal in einer höheren Tonlage — Surrexit Christus , der Chor antwortet Deo gratias. Während sich nun mit denselben Worten die Chormitglieder gegenseitig den Friedenskuß geben

, mit dem er an die Kirchentür klopfte. ln ) Noch vor dem Lied Christ ist erstanden gehen alle, also auch das Volk, das an der Prozession in die Kirche teilgenommen hat, am Grab vorbei (Omnes procedunt ad Sepulchrum), um hineinzuschauen, und verteilen sich dann wohl in den Seiten schiffen, während die Chormitglieder vor dem Grab im Mittelschiff stehen. Nach einer Angabe ist die ganze Ortsgemein schaft von Innichen bei dieser nächtli chen Feier anwesend. Alle (Chormitglie der und Volk) geben sich den Friedens kuß ( Omnes

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Page 421 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
in der zweischiffigen Gruftkapelle, die heute noch südwestlich der Andreas kirche steht. Denn der große kelchförmige Taufstein soll unter dem Dekan Krell um 1615 aufgestellt worden sein. 10 ) Zwei Jahre darnach (1632) folgte des Matthias Bruder namens Johann Baptist. — Das dritte Kind, geboren 1635, wurde auf den Namen Christoph getauft. —1636 kam Johanna zur Welt, starb aber, kaum anderthalb Monate alt, wohl an den Folgen der Pest, die in jenem Jahr in Klausen wütete. —1637 wurde ein weiterer Knabe mit dem Namen

Brixner Tor im Norden steht die „Zwölf-Apostel“- oder „Simon-und-Judas“-Kirche, im Süden, vor dem Bozner Tor, erhebt sich die Andreaskirche mit der Gruftkapelle oder dem Beinhaus Dieses kleine, langgestreckte Städtchen mit seinen vielen Gaststätten war der Lebensraum der Familie Jenner. Der älteste Gasthof war das „Lamm“, im nördlichen Teil der Stadt gelegen; nicht viel jünger scheint der „schwarze Pern“ oder „wilde Pern“, das Heimathaus der Familie Jenner, zu sein. Die große, weitver zweigte Familie

Krell noch bis 1647 im Amte, da erst ab diesem Jahr Christoph Troylo als Nachfolger aufscheint. 1651 bis 1677 amtete Johann Fopul als Spitaler und Dekan in Klausen. 12 ) Um 1480 war die Kirche zum hl. Andreas, die offizielle Pfarrkirche im gotischen Stil, an der gleichen Stelle wie die frühere romanische, erbaut worden. Die südlich von ihr stehende Gruftkapelle stand wahrscheinlich schon vor dem eben genannten gotischen Neubau. Vermutlich wurde die Gruftkapelle nicht nur als Beinhaus

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