Christi und, gestützt auf dieses Diplom, fordert die Kirche und das kirchliche Lehramt feine Freiheit und fein Recht. Nicht ein Au gu st us, sondern jChristus hat gesagt: „Gehet hin und lehret alle Völker!" Darum fordere die Kirche die Freiheit für ihren Gottesdienst, die Freiheit und das Recht, christlich zu leben als Einzelner, in der Familie, in der Schule, in der Gemeinschaft und in der Gesellschaft. Bei der großen Glaubenskundgebung im Dom und auf dem Domplatz hielt Bischof
Dr. S p r o l l von Rottenburg die Ansprache an die Menge. Er erklärte: „Nicht eine Landeskirche, eine Weltkirche hat Christus gewollt. Verliert die Sonne etwas von ihrem Glanze und ihrem Wert, wenn sie nicht bloß Weiße, sondern auch Schwarze, nicht nur Deutsche, son dern auch Franzosen, nicht nur E u r o p ä e r, son dern auch Amerikaner bescheint? Wie die Sonne, so soll auch die Kirche über den Nationen sein. Was Christus weltweit gewollt hat, dürfen die Menschen nicht verengen. Man hat manchmal aus Unkenntnis der Dinge
den Vorwurf erhoben, daß die Bischöfe schlafende Wächter seien. Wir sind auf d er W acht. Wir werden treue Hüter und Wächter unseres Glau bens fein. Dr. Sproll appellierte auch an feine Zu hörer, furchtlos und treu zur Kirche zu halten, und fuhr fort: „Furchtlos wollen auch w i r B i« fchä!fs se t'rt. Wir wollen das Wort Gottes verkün den, das ganze. Evangelium, das Alte und das Neue Testament, ohne Abstrich, ohne Kompromisse." Als die bischöfliche Prozession durch die Menge schritt, wurde sie mit lauten
Kräften der alten Zen trumspartei und des Evangelischen Volksdienstes",'den „hundertprozentigen Revoluzzern" und den „unver besserlichen Kreisen des Stahlhelms" unerbittlichen Kampf bis zur Vernichtung ansagte. Die Wirkung die ses Signals zum Angriff ließ nicht lange auf sich war ten. In Karlsruhe machte die Hitlerjugend sofort die Probe auf das Exempel. Der Artikel war kaum erschienen, als die Jugend schon zur Aktion antrat. Am Montagabend zogen größere geschlossene Trupps der Hitlerjugend