(Irrlehren) und die Reform der Kirche. Eine vollständige Lösung fanden die ersten zwei Aufgaben, die dritte nur eine teilweise Lösung. Das Konzil war eine der glänzendsten Kirchenversammlun gen, welche die Welt je gesehen. 29 Kardinäle, 3 Patri archen, 32 Erzbischöfe, 130 Bischöfe, 1000 Aebte, 300 Dontoren der Theologie und Philosophie zählte es. Auch Kaiser Sigismund und zahlreiche Fürsten und Herzöge und eine Riesenmenge Volkes waren an wesend. Im ganzen waren damals in und um Konstanz
vom Konzil als abgesetzt erklärt, wozu es als autorisiertes Konzil das Recht hatte, da er eben nicht rechtmäßiger Papst, sondern ein Eindringling war. Am 11. Novem ber 1417, also noch während der Tagung des Konzils zu Konstanz, wurde der Kardinaldiakon Colonna, ein edler Römer, zum Papst gewählt, der sich den Namen Martin V. beilegte. Jubel und Freude herrschte nun in der ganzen Christenheit über die wiedergewonnene l Einigkeit in der Kirche. Schwer hat die Kirche unter j »■ gerte. Als endlich
wälzen könnte, meinte er, dann würde ihn alles andere wenig küm mern. Auch von einer eigentlichen übernatürlichen Reue konnte keine Rede sein; die Angst war es, die eitle, entsetzliche Angst, welche ihn nach dem Zimmer Abbe Montmoulins trieb. Und wirklich, als es dunkel genug war, nahm er in die eine Hand leine Schuhe, in die andere den Arm- § korb mit dem G"Ide und verließ die Kammer einen I letzten Blick der Angst nach dem Bahrtuche werfend, ' über welches von der Kirche her ein schwacher Strahl
. Während und infolge derselben war viel Unkraut im Garten der Kirche Gottes, waren gefährliche Irrlehren ausgestreut wor den, die großes Unheil zur Folge hatten, In England war W i c l i f als Irrlehrer ausgetreten, m Böhmen der tschechische Universitätsprofessor H u s, ein talen tierter, aber wissensstolzer Priester gleich Wielif, aus die das Wort der „Nachfolge Christi" zutrifst: „Die, deren Werke löblich erschienen, sind zum tiefsten ge fallen." Ueber ihr Leben, ihre Irrlehren, ihr Treiben, ihr Ende
der Kirche. Das war die traurigste Periode in der Geschichte der Kirche, wie es vorher keine solche gab, später, beson ders seit dem Konzil von Trient, erst recht nlcht. Erstens waren Petri Amtsnachfolger seitdem durch wegs lautere Charaktere, voll Eifer für. die Kirche und das Heil der Seelen, Säulen der Kirche, edel in Ge sinnung und rein im Wandel, stets Gott im Auge habend. Und wenn wir zurückblicken auf das ganze 19. Jahrhundert und auf die Kirche der Gegenwart unsere Blicke richten, welch