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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 25.07.1933
Physical description: 8
Cin neuer Verteidiger der Tiroler Nazi Ein sozialdemokratischer Arbeiter, Angehöriger der evan gelischen Kirche, sendet uns diese Zuschrift, mit der Bitte, siezu veröffentlichen. Die parteiische, ganz auf die Haken- ^euzlerei umgeschaltete Haltung des „Evangelischen Gemeindeblattes veranlaßt ihn, wie er schreibt, einmal das merkwürdige Christentum, wie cs seine Innsbrucker Wortführer verstehen, entsprechend zu beleuchten. Es war früher ein Vorzug der evangelischen Geistlich

st und der Publikationsorgane der protestantischen Kirche in Oesterreich, daß sie etz vermieden, eine einseitige politi- sche Stellungnahme zu beziehen. Seit Deutschland nach Hitlerschen Rezepten gleichgeschaltet ist, die braune Seuche auch in Oesterreich grassiert, ist es nun mit der Objektivität der geistlichen Wortsührer der evangelischen Kirche in Oester reich vorbei. Man hat sich mit Haut und Haar Hitler, seinen Horden und seinen Methoden verschrieben. Daß der Evangelischen Kirche in Oesterreich auch demokratisch

ein gestellte Arbeiter, Sozialdemokraten, angehören, die mit Recht die einseitige Stellungnahme der evangelischen Kir chenbeamten und der von diesen verbrochenen Stilübungen als Provokation empfinden müssen, scheint den Herren merk würdigerweise bis jetzt noch gar nicht zum Bewußtsein ge- kommen zu sein. Das Organ der evangelischen Kirche in Nordtirol ist das „Evangelische Gemeinde bl att für Nord- t i r o l^. Früher ein im großen, ganzen recht objektiv ge haltenes Blatt — plätschert es nun ganz und gar

im brau nen Fahrwasser. Man sehe sich nur die letzten Nummern dieses Blattes an — und man erkennt sofort, welcher Wind gegenwärtig durch den evangelischen Blätterwald streicht. Windmacher ist der Innsbrucker evangelische Pfarrer Dr. Mahnert, desien Sohn bekanntlich ins Dritte Reich flüchtete, nachdem ihm die Innsbrucker Luft zu dick gewor den war . . . Pfarrer Mahnert ist der verantwortliche Re dakteur des evangelischen Gemeindeblattes. Da ist zum Beispiel die Juli-August-Nummer des Mattes

, von Herrn Hitler entzückt zu sein, und daß der „Großvater" Hinden burg an seinem „Enkel" Hitler herzlich wenig Freude er lebt . . . In dieser Tonart: Verhimmelung Hitlers und des jetzt in Deutschland herrschenden faschistischen Systems, geht es durch alle Spalten des evangelischen Gemeindeblattes. Kein Wort der Kritik gegenüber dem furchtbaren Terror, unter dem heute Millionen und aber Millionen in Deutsch land leiden. Kein Wort der Kritik an dem brutalen Ge- wisienszwang, der gegenwärtig in Deutschland

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.10.1936
Physical description: 6
und Amtswalter der Gemeinde gedachte. Genannt seien hier nur Ernst Freiherr von Poellnitz, gestorben 1900, der erste Kurator der Gemeinde, Mel chior Jenny, der der jungen Gemeinde den Platz für die Kirche und den Friedhof spendete und der 1863 verschieden ist; Dr. Theodor Müller, gestorben 1884; Ferdinand von Schwerzenbach, ge storben 1885; der bekannte Altertumsforscher Dr. Samuel Jenny und Cosmas Jenny, Wilhelm Schindler, verschieden 1903, und Fritz Schindler, ein warmer Förderer der evangelischen Schule

, der Sendeleitung und dem Füh rer den Dank des Vereines ab. Dann ging es in den Kraft wagen zurück zur Straße Lauterach—Dornbirn und weiter nach Dornbirn zum Kaffeehaus „W atzenegg" zu einer Nachmittagsjause, womit die Veranstaltung ihr Ende fand. 75. Jahresfeier der Evangelischen Gemeinde Bregenz. Bregenz, 5. Okt. Unter sehr großer Anteilnahme ihrer Mitglieder uch zahlreicher Festgäste aus Vorarlberg und Umgebung veranstaltete die Evangelische Gemeinde Bregenz am Samstag und Sonntag die Feier ihres 75jährigen

Bestehens, womit auch die U e b e r- nahme und Eröffnung des von der Firma Heimbach und Schneider in Hard erbauten Hauses der Evangelischen Jugend verbunden war. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten gab am Samstagabend eine schlichte Gedenkfeier aus dem evangelischen Friedhof mit Kranz mederlegung an den Gräbern der verstorbenen Gründer der Ge meinde, vieler Förderer und um die Gemeinde verdienter Persön lichkeiten. Die Gedächtnisrede hielt Pfarrer Pommer, der in ehrenden Worten des Wirkens der Gründer

mit Regierungsdirektor Hofrat D i e s- ner, später erschien auch in Vertretung der Stadtgemeinde Bregenz Bürgermeister Oberregierungsrat Wächter, für die Bezirkshäupt- mmnschaft Oberstleutnant a. D. P r a ck, ferner Pfarrer S ch m i d aus Feldkirch in Vertretung der evangelischen Gemeinden Dornbirn, Feld kirch und Bludenz, Vertretungen aus Lindau, Friedrichshofen und Innsbruck sowie Iugendpfarrer Traar aus Wien. Die Festpredigt hielt Superintendent Oberkirchenrat Doktor Zwernemann aus Wien. Anschließend gab Pfarrer

. Die evangelische Kirche verfügt heute in Vorarlberg über zwei Pfarrgemeinden mit vier Kirchen, ist eingekeilt in fünf Seelsorgebezirke mit'etwa 2500 Seelen. Nach dem Gottesdienst zog die Gemeinde in feierlichem Zuge mit den Eyrengästen zur E i n w e i h u n g und U e b e r g a b e des neuen Iugendhaufes in der Blumenstraße. Baumeister Roland Hu et er übergab dem Superintendenten Dr. Zwernemann die Schlüssel des Gebäudes, der sie Pfarrer Pommer überreichte, der das Tor aufschloß und mit einer Ansprache

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.11.1934
Physical description: 8
angeschlossen hat. Die Lage unsres Volkes verbietet eine Wetter führung des kirchenpolitischen Kam pfes. Wir müssen um unsres Staates und Volkes willen die Forderung erheben, daß der kirchenpolitische Kamps abgebrochen werde." Der Rat der deutschen evangelischen Kirche, die oberste Behörde der Bekenntnisgemein- schaft und der Bekenntniskirche, teilt mit, daß ein Zu sammengehen des Rates mit der Reichskirchenregie- rung unmöglich sei. „Hossenfelder, Werner, Ober heid, Jäger, Kinder — reichlich viel Namen

in einem Jahre", so heißt es in dieser Mitteilung. „Aber es sind alles nur verschiedene Namen für ein unedles Sy stem Müller. Und was bedeutet dieses System? Nivellierung des evangelischen Glaubens, dcmrit die evangelische Kirche Wegbereiterin werde für die deutsche S t aat s r e l i g io n Rosenbergs und als Kampftruppe zu verwenden ist gegen Rom, bis das Ziel erreicht ist, das der Reichsbischof in Han nover so deutlich ausgesprochen hat: „Ein Volk, eiwStaat, eine romfreie deutsche Kirche

. Das ist aber nichts wei ter als eine Kapitulation des Christentums vor einer Rassenreligion aus Blut und Boden." Reichsminister Dr. F r i ck hat wieder alle Mitteilun gen über den deutschen Kirchenstreit in der Öffentlich keit v e rb o t e n und darüber folgende Anordnung er- affen: „In den letzten Tagen mehren sich wieder die Fälle, in denen über Angelegenheiten der evangelischen Kirche unangebrachte Berichte in die Oeffentlichkeit r' arrgten. Ich untersage daher bis auf weiteres alle ^'sröffentlichungen

in Tagesblättern, in Flugblättern nd Zeitschriften, die sich mit der evangelischen Kirche befassen, ausgenommen amtliche Kundgebungen der Reichskirchenre gierung." Die Mehrheit der protestantischen Theologie- prosessoren hat sich geweigert, künftig noch im Namen der Reichskirche als Examinatoren bei theologischen Prüfungen zu wirken, solange Müller im Amte bleibe. Aus diese Weise tritt eine Blockade der Reichskirchenregierung ein, die in Ge fahr steht, keinen Pfarrernachwuchs mehr zu bekom men

be fragen. Merkwürdig, daß diese Forderung gerade von denen ausgeht, die sonst eine Uebertragung des Füh rerprinzips auf die Kirche scharf ab lehnen. Gerade die, die uns gegenüber das Wesen der Kirche so stark betonen, sollten wissen: In der Kirche darf für das Bleiben und Nichtverbleiben in der Kirchenführung ein einziger Grundsatz gelten: hier entscheidet allein die Verantwortung vor Gott. Besonders schmerzlich ist es mir, daß eine große Zahl von Prosesioren der Theologie sich diesem Drängen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.05.1933
Physical description: 6
innerhalb der evangelischen Kirche bringt in einem gewisien Gegen satz zu der Bewegung der Deutschen Christen ihre For derung für die Neugestaltung der evangelischen Kirche vor. Vielleicht den wichtigsten Punkt in den kirchen- politischen Plänen der jungreformatorifche» Bewe gung bildet die Ablehnung des Arierparagraphen, so wie ihn die Deutschen Christen wünschen. Dieser Punkt heißt: „Wir bekennen uns zum Glauben an den Hei ligen Geist und lehnen deshalb grundsätzlich die Aus schließung von Nichtariern

ebenso groß sein im Nieder reißen der Unwerte wie im Aufbau der Werte" und die Studenten ermahnte, an Stelle des Verbrannten einem wirklichen deutschen Geist die Gasse frei zu machen. Verhaftungen Düsseldorf, 11. Mai. Die Polizei hat in Benrath Druckschriften beschlag nahmt. deren Inhalt zum Hochverrat aussordert. 27 Funktionäre der Revolutionären Gewerschafts- organisation wurden festgenommen. Protestanten gegen den Ausschluß von Zuden aus der Kirche Berlin, 11. Mai. Die jungreformatorifche Bewegung

aus der Kirche ab, denn sie beruht auf der Verwechslung von Staat und Kirche." Deutscher Sesandtemvechsel in Bern Berlin, 11. Mai. Der bisherige deutsche Gesandte in Bern, Doktor Müller, tritt wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Freiherr von Weizsäcker, der bisherige Gesandte in Oslo. iuf der Suche Eg er, 11. Mai. Ein Organ der tschechoslowakischen Grenzwache ver haftete in der Nähe von Schönbach einen Mann, der. mit einem Feldstecher ausgerüstet, die Gegend absuchte

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 03.01.1938
Physical description: 6
ein H i r t e n b r i e f des Super intendenten und Führers der evangelischen Kirche Oesterreichs Dr. e. h. Johannes H einzelmann (Villach) verlesen, der sich eingangs mit der Entwicklung der evangelischen Kirche in Oesterreich auf Grund der gegenwärtigen Verhandlungen über das neueProteftantengesetz beschäftigt. In dem Hir tenbrief heißt es u. a.: „Auch in Hinblick auf die lang erwogene Frage des Bei tritt e s der evangelischen Pfarrerschaft zur Vaterländi sch e n F r o n t ist es, wenn auch nicht zu einem völlig einheit lichen

sich der Hirtenbrief mit dem Anteil der Jugend an der Kirche und gibt der Befriedigung über die Fortschritte des evangelischen Jugendwerkes Ausdruck. Sie AusrWung Wlmös. Haag. 3. Jänner. Ministerpräsident Colijn äußert sich in einer an die Erste Kammer gerichteten Denkschrift zur Frage der Aufrüstung Hollands. Er weist darauf hin, daß die Auffassung falsch sei, es genüge für Holland ein Heer, das ledig lich imstande sei, den ersten feindlichen Ansturm in Erwartung der Hilfe dritter abzuwehren. Es fei

auch für die bezeichneten Darlehen eingeführt werden. Den Zinsen- und T i l g u n g s d i e n st für diese Dar lehen leistet der Bund unmittelbar an die Hypothekenanstalten. Diese Leistungen werden vom Bund in Hinkunft mit 115 8 für Nominale 100 8 Gold erbracht werden. Den Hypothekar schuldnern wird aus der Neuregelung keinerlei Mehrbelastung erwachsen. Ein SirtrnbrieS der eveagrltW» Vrcke Lrfterrrichs. Men. 3. Jänner. In sämtlichen evangelischen Kirchen Oester reichs wurde am Neujahrstag

Beitritt, so doch zu einer Regelung innerhalb der zu ständigen Stellen gekommen. Auf Grund des Schreibens, das nach erfolgter Vereinbarung das Generalsekretariat der V. F. an mich gerichtet hatte, konnte ich den geistlichen Amtsträgern unserer Kirche, denen, wie bekannt, vom Oberkirchenrat wieder holt empfohlen worden war, den Beitritt zu vollziehen, auch meinerseits zu dem gleichen Schritte raten, so daß nunmehr der größere Teil unserer Pfarrerschaft der Front angehören dürfte." Weiter beschäftigt

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 28.05.1933
Physical description: 12
Kirchenbundes erlassen, wie der evangelische Presse dienst mitteilt, eine Kundgebung, die das Ergebnis der Beratungen über die k i r ch l i ch e N e u g e st a l t u n g JZ — zusammenfaßt und in der es u. a. heißt: „Die deutsche evangelische Kirche, vereinigt in einem feierlichen Bunde gleichberechtigter Bekenntnisse, ist berufen, das im deutschen evangelischen Kirchenbund erst begonnene Werk der Verfassung des deutschen Gesamtprotestan tismus zu Ende zu führen. Das Bekenntnis ist ihre unantastbare

Natio nal s y n o d e liegt ob die Mitwirkung bei der Ge setzgebung und der Bestellung der Kirchenleitung. Die Synode wird durch Wähl und Berufung eines Kreises von Persönlichkeiten gebildet, die sich im kirchlichen Leben hervorragend bewährt haben. Beratende Kam mern verbürgen den im deutschen evangelischen Volk lebendigen Kräften die freie schöpferische Mitarbeit im Dienste der Kirche an Volk und Reich. Unter Zustim mung zu diesen Grundzügen der Verfassung der deut schen evangelischen Kirche

. seine Teil nahme an irgend welchen Veranstaltungen betressen, nur nach vorheriger ausdrücklicher Bestätigung durch den Stellvertreter des Führers, Heß, seinen Adjutan ten Brückner oder seinen Pressechef Dr. Dietrich zu veröffentlichen sind. Andernfalls haben die Blätter, die derartige falsche Nachrichten über die persönlichen Dis positionen Adolf Hitlers verbreiten, mit einem Ver bot zu rechnen. Die Neugestaltung des Ppotestantismus Berlin, 27. Mai. Die Bevollmächtigten des deutschen evangelischen

Grundlage. Die räumliche Zersplitterung des deutschen Protestantismus wird sie beseitigen, aber lebenskräftige Landeskirchen sind ihr willkommene Helfer. Ein R e i ch s b i s ch o f lutherischer Bekennt nisse steht an ihrer Spitze. Ihm tritt ein g e i st l i ch e s Ministerium zur Seite. Dessen Mitglieder haben in Gemeinschaft mit dem Reichsbischof und, wo die Wahrung und Pflege eines anderen als des von ihm vertretenen Bekenntnisses es erfordert, an seiner Stelle die Kirche zu leiten. Einer deutschen

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 14
Date: 19.01.1934
Physical description: 14
Jetzt kann jede Hausfrau sparen und doch weiter die gute, bewährte Schicht Seife verwenden. ln allen Geschäften sofort erhältlich: Hirsch Seife '/. kg 33 g Terpentin Seife 1 Karton V 2 kg... 70 g SCHICHT SEIFE des evangelischen Kirchenvolkes steht, hat so eben eine regelrechte Kriegserklärung gegen den der Kirche aufgezwungenen Neichsbischof Müller erlassen, dessen Nücktritt energisch ge fordert wird. In diesem Aufruf, der in der ganzen Welt Aufsehen erregt hat, heißt es wörtlich: „Wir stellen fest: Bibel

. Aus allen Teilen des Neiches kommen Meldungen, daß sowohl katholische wie auch protestantische Geistliche verhaftet wurden. In Berlin wurde sogar eine Anzahl protestantischer Gotteshäuser be hördlich geschlossen. Der Kampf der Nationalsozialisten gegen die kath. Kirche geht besonders um die Ju genderziehung und die Beseitigung mißliebiger Geistlicher. So nennt der vor wenigen Tagen veröffent lichte amtliche Aufruf der Hitler-Jugend die katholische Geistlichkeit „Getarnte Marxisten, reaktionäre Spießer

, Jesuiten, Schwarze und Nömer!" Das katholische Kirchenblatt für das Bistum Berlin wendet sich gegen diese Be schimpfungen mit folgenden Worten: „Wir erwarten, daß in Zukunft aus den öffentlichen Aufrufen der Hitler-Jugend zu mindestens al les wegbleibe, was die religiösen Empfindun gen der Katholiken öffentlich beleidigen muß." Am etwas anderes geht es bei der prote stantischen Kirche. Dort geht es direkt um de ren Bestand. Die protestantische Kirche hat sich allzusehr mit den Nationalsozialisten

eingelas sen, die sich an ihren schwachen Fundamen ten ansetzen wollten, um den neuheiönischen Germanenkult einzuführen. Wie bekannt, schwärmt ein Großteil der parteigewaltigen und deren Parteianhänger dafür, daß eine Art nordisch-germanischer Neligion als Staatsreligion geschaffen wird, die vom Chri- stentum Wohl einzelnes übernimmt, die aber nichts anderes als ein neues germanisches Hei dentum bedeutet. Viele dieser Herren ver werfen Christus, seine Kirche, wie überhaupt das Christentum

, weil die Gründer desselben nicht so reine nordische Nassenmenschen waren wie Hitler, Goebbels, Graf Neventlow etz. Der Kampf wurde damit begonnen, daß der nationalsozialistische parteiverband der „Deutsche Christen" verlangte, daß das Alte Testament, das zugleich mit der Bibel die einzige Glaubens quelle der protestantischen Kirche ist, abge schafft werde und die Kirche nur noch Arier aufnehmen dürfe. Sie gingen darauf aus, die Protestantische Kirche in ihren Glaubens- grunölagen zu entwurzeln

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 3 of 4
Date: 28.09.1934
Physical description: 4
die Einweihung des Reichbischofs Müller statt. Der Dom war mit Kakenkreuzfahnen geschmückt. Der Reichsbischof legte folgende Eidesformel ab Ich bin will ms dar Amt eines lutherischen Reichsbischoss der deulschen evangelischen Kirche dem heiligen Evangelium gemäß zu führen, wie Martin Lutber es uns gedeutet hat. zur Ehre Gotte-;. zum Keile seiner Kirche und zum Wohle des Volkes. Zu diesir Kundgebung klingt allerdings ein starker Mißton durch die immer energischer werdenden Attacken der kirchlichen Opposition

zu entfernen und die Gemeinden zu entzweien sowie ein Gewaltregiene auszurichten. Der Bundesrai der Bekenntnis-Synode der deulschen evangelischen Kirche steht es als seine ihm von Gott gewiesene Aufgabe an, unerschrocken und beharrlich dafür zu kämpfen, daß der evangelischen Christenheit die echte Botschaft Gottes erhalten bleibe." bekant geworden war, suchte ein hoher päpstlicher Würden träger den deutschen Gesandten beim heiligen Stuhl aus ersuchte ihn um Aufklärung. Der Vatikan wartet

eine einheitliche »romfreie" christliche Kirche in Deutschland anstrebe. Diese aus den Kongreß der deutschen Christen gehaltene Rede dürste nicht ohne Folgen auf die weiteren Konkordatsverhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und dem heiligen Stuhle bleiben. Umnittelbar nachdeen der von den Nachrichten-Agenturen verbreitete Auszug aus der Rede des Reichbischofs in Rom Nun wurde in Wien den Selben des Weltkrieges, die für die österreichisch-ungarische Monarchie gekämpft haben, ein würdiges Keldendenkmal

ihrer Lage erfahren. erklärt wird: „Wlr verwerfen die Irrlehre, die die Natio nalkirche erstrebt. Weil sie das tun. haben sich die Reichs- bischof Müller, der Reichsoerwalter der deutschen Kirche, Jäger, sowie alle, die ihnen Gefolgschaft leisten, von der christlichen Gemeinde geschieden. Es ist dem Reichskirchen- Regime durch feine rechts- und bekenntniswidrigen Angriffe gelungen, alle rechtmäßigen Kirchenführer und Bischöfe, abgesehen von den Bischöfen in Bayern und Kanover, von ihren Ämtern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.08.1936
Physical description: 8
Bischof, waren in serer schwersten Stunde nicht bei uns." In katholischen Kreisen herrscht große Entrüstung lö ein Schreiben der evangelischen Superintendentur in lach an den evangelischen Oberkirchenrat in Wien, dass mit evangelischen Bedenken gegen die Abhaltung kirchlich! Gedächtnisfeiern für den Bundeskanzler Dollfuß beschäff- Die evangelische Kirche in Oesterreich ist nationalioch stisch gesinnt, sie hat diese Einstellung schon wiederholt p Ausdruck gebracht und wird deshalb von katholischen^ sen

. so wird ihnen der individuelle Widerstand im Viffr schwer zu schassen machen. Und dann werden sich die ren Spannungen in dem aus Monarchisten. Carliften, u? schiften. Traditionalisten zusammengesetzten Lager ivrit^ tionalen Erhebung Luit machen, und eine Befriedung Landes in weite Ferne rücken. öa I! Tie Polemik gegen Bischof Hudal Wien, 9. August. Die Polemik über die EinlM der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus gehl» ter. Auf der bejahenden Seite steht bekanntlich der M- tor der römischen Anima, der Oesterreicher

des Nationalsozialismus- nur die „Linkskreil und „Marxisten" schuld seien, die sich unter dessen FaP ls geflüchtet hätten. . Mit dem Nationalsozialismus könne, sagt die schrist, die katholische Kirche nicht rechnen, sondern sie mitf mit ihm kämpfen. Friede mit dem Deutschen Reich sei Friede mit dem Nationalsozialismus sei der Tod. Blatt ermahnt dann den Bischof, dem Katholizismus dem schweren Kampfe nicht in den Arm zu fallen, und \4 „Wenn wir in diesem Kampf fallen, dann sind wir Katholiken gefallen, aber Sie Herr

mit großem Mißtrauen beobachtet. In dem Schreis l» £ ni heißt -es u. a., daß „ein bloß anbesohlener und viellem ..... r, , „ . • -«■ — H'uchM mit Widerstreben abgehaltener Gottesdienst eine c wäre". Es sei nicht einzusehen, was die evangelische veranlassen könnt?, die Erinnerung an den Schöpfe ^ katholischen Oesterreich in regelmäßig wiederkehren ^ Gottesdiensten zti begehen. Die evangelische Kirche e dies der katholischen überlassen, die den Wtmsch zu ¥ ^ scheint, aus dem verewigten Kanzler einen Heilig

machen." Dieses Schreiben, das in allen protestantischen ^ verlesen wurde, wird vom „Neuigkei ts-Weltbla tt schamlos bezeichnet. Die evangelischen Bedenken strafwürdiger Mißbrauch der Religion zu Zwecken.

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.11.1935
Physical description: 8
Kerrl eingesetzten Ausschüsse und Kommissionen aus folgenden Gründen ab: 1. Die Rasse-, Blut- und Bode n-T h e o r i e n und andere rein stoffliche Jdeengänge des National sozialismus — wie sein barbarischer Antisemitismus, — die von Kerrl vertreten werden, werden als un- christlich und unvereinbar mit dem Errän ge l i u m verworfen. 2. Auch das der evangelischen Kirche mit Gewalt ausgezwungene nationalsozialistische Führerprinzip wird als vollkommener Widerspruch zum Wesen der Deutschen

Reformierten Kirche, in der jeder Seelsor ger von seiner Gemeinde gewählt wird, scharf abge lehnt. 3. Der von Minister Kerrl eingesetzte kirchliche Hoch gerichtshof für Berufungen in kirchlichen Angelegen heiten und zur Feststellung der Rechtsgrundlagen einer neuen kirchlichen Gesetzgebung wird von der Bekennt- Innsbruck er Zei iutig nisbewegung unter keinen Umständen anerkannt wer den. Falls die noch einzuberufende Reichssynode die Beschlüsse der Kirchensührung gutheißt, kann die dem Reichsminister

: Reichskirchenminister Kerrl hat einen vergeblichen Versuch unternommen, die Gestalt des Neichsbifchofs Müller, die eine schwere Belastung des neuen kir- chenpolitischen Kurses darstellt, loszuwerden. Auf ein Schreiben Kerrls, das ihm den Rücktritt nahelegte. antwortete der Reichsbischof in einem neun Seiten langen Briese, er denke gar nicht an eine Demission, da er vom Vertrauen des Führers und der Mehrheit des evangelischen Kirchenvolkes getragen werde. Der Reichskirchenminister verzichtete daraufhin auf die An wendung

weiterer Druckmittel und stellte sich auf den Standpunkt, daß die Kirche mit der Angelegenheit, die den Staat nicht weiter interessiere, allein fertig werden solle. Dagegen ist Reichsbischos Müller gezwungen wor den, das kirchenamtlich eGebäude in Charlot tenburg zu räumen, um dem neuernannten Reichs- kirchLnausschuß Platz zu machen. Dem Reichsbischof bleibt nur sein Privatüureau in der Dienstwohnung übrig, wo er von den Amtsgeschäften abgeschnitten ist. Nach außen macht er sich von Zeit zu Zeit

durch die Einweihung einer neuen Kirche bemerkbar. Das Verhältnis des Neichsbifchofs zu den Deut schen Christen verschiebt sich immer mehr auf ein vulkanisches Gebiet. Die Mehrzahl der deutfchchriftli- chen Gauobmänner steht gegenwärtig auf dem Kriegs fuß mit Müller, dessen volltönender Titel „Schirmherr der Deutschen Christen" etwas in Vergessenheit gera ten ist. Der bedrängte Reichsbischof hat sich dafür der thüringischen Richtung der Deutschen Christen in die Arme geworfen, die eine deutsche National- kirche

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.06.1931
Physical description: 8
, Doktor Ludwig Mahnert, konnte eine große Anzahl von An gehörigen und Freunden öer evangelischen Gemeinde be grüßen und würdigte in einer einleitenden Ansprache die Bedeutung des Gedenktages im evangelischen Leben Tirols. In öen abgelaufenen 26 Jahren wurden in der schmucken Kirche über tausend Trauungen und Taufen vorgenommen,' der Zufall wollte es, daß der erste Täufling das Kind des damaligen Küsters und der tausendste Täufling öer Sohn Ludwig des derzei tigen Küsters

, öen Träger mit der zottigen Brunftmähne weit noch rege am Leben der evangelischen Gemeinde betäti gen. Altpfarrer Wehrenfennig schilderte öie Zeitverhält nisse vor 26 Jahren, da der Neubau der Kirche nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten ausgeführt wer den konnte und gedachte aller Mitarbeiter, die zur Ver wirklichung des Baues beigetragen haben. Die Kreuz- steckung nahm an jenem Tage der damalige Inhaber der Firma Hopffer, Herr Hopffer vor: es wurde von ihm, als er das Kreuz befestigt

Volksbote" be sonders angenehm. 1931, als ich im Landtage dieselbe Erziehung verlangte, war es falsch, denn ich habe „weder klug noch wissenschaftlich" gesprochen. Das Wort hat nun Graf Oerindur. Gedenkfeier der evangelischen Gemeinde in Innsbruck. Die evangelische Gemeinde in Innsbruck veranstaltete am Freitag, den 5. 5. M., im neuen „Vreinötzl"-Saal eine Gedenkfeier aus Anlaß des 26. Jahrestages öer Einweihung der evangelischen Christuskirche in der Richard-Wagner-Straße. Der derzeitige Pfarrer

hatte, eine photographische Aufnahme gemacht. Die evangelische Gemeinde war damals naturgemäß noch sehr klein und verfügte über Einnahmen von etwa 1000 Gulden jährlich, die insgesamt auf die Verzinsung und andere Ausgaben verwendet werden mußten. Die alte evangelische Kirche, die erste in Tirol überhaupt, war in der Kiebachgasse und dient heute der Schlosserei Kirschner als Werkstätte. Inzwi schen ist auch die evangelische Gemeinde in Tirol ständig gewachsen und zählt heute etwa 4600 Mitglieder. Eine Reihe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.01.1932
Physical description: 8
selbst die höchsten Stellen des Staates und der Kirche dran gekriegt haben. Tausende evangelische Sparer betrogen. Der Ruf der Gebrüder Runck war schon seit je nicht der beste. Aber das war durchaus kein Hindernis, daß die bei den zur Elite der evangelischen Kirche gehörten. Sie haben aus ihrer monarchistisch-faschistischen Einstellung niemals ein Hehl gemacht und mit ihren Schwindelgründungen die rechtsradikale Bewegung im reichsten Maße finanziell unter stützt. So gewannen die Runcks für ihre Bank erstens

. Nun ist der ganze freche Schwindel aufgeflogen und das saubere Brüderpaar ist hinter schwedische Gardinen gesetzt worden. Der Verlust soll eine Million Goldmark betragen. Die Affäre wirst ein äußerst bedenkliches Licht auf gewisse Kreise der evangelischen Kirche. Es hat sich gezeigt, daß auch sie Religion und „Antimarxismus" wunderbar schön mit hemmungsloser Geschästemacherei zu verbinden verstehen. Wieder rin Unterseeboot gesnnren. London, 27. Jänner. Die Admiralität teilt mit, daß das Unterseeboot

vorgelegt. „Evangelisch." Der Zusammenbruch einer faschistischen Bankgründung. In einem Telegramm ist schon kurz von dem Zusam menkrachen der „Evangelischen Zentralbank" berichtet wor den, einem Institut, das von Zwei strammen Deutschnatio nalen, den Gebrüdern Runck, mit der Absicht gegründet worden war, den „Marxisten" und „roten Korruptionisten" einmal zu zeigen, wie man im Zeichen des Kreuzes und Hakenkreuzes Bankgeschäfte zu führen versteht. Unter dem Mantel der Nationalität und Religiosität

wollten. Wieder 7000 Kirchenaustritte m Wen! Die Förderung, die Prälat Seipel der Heimwehr an gedeihen läßt, die kirchliche Assistenz bei Heimwehrveranstal tungen, die Weihen der Fahnen und Wimpel jener bewaff neten Formationen, die man als die erbittertsten Feinde der Republik kennengelernt hat und die schon so oft Ar- beitermovd begangen haben: dieser ganze Mißbrauch der Kirche für die Förderung der Bürgerkriegsrüstungen der Heimwehr hat auch im Vorjahr dazu geführt, daß tausende Arbeiter der Kirche

mit seinem Freunde Nagele Franz in Bars, Gast- und Freuden häusern bis aus einen kleinen Rest durchbrachte. Anton Kauch ist seit der Zeit flüchtig und dürfte jedenfalls noch einige größere Sachen auf dem Kerbholz haben, weil ihn Personen aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Seit Kriegsende dürften in Wien allein schon 150.000 Men schen aus der Kirche ausgetreten sein. Es ist dies die größte Absallsbewegung in der Geschichte der katholischen Krrche. Sie hat dazu geführt, daß heute schon 10 Prozent

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.08.1937
Physical description: 8
«von seiten des Staa tes ausgeü'bt wird,. Dieser Kleinkampf ist reich an «Episoden, die keineswegs Me niederdrückend sind, sondern oft den Charakter fröhlichen Draufgängertums tragen. Die Taktik der Regierung geht auf möglichste Vermeidung jedpn Skajndals. Sie macht ihre Haussuchungen und Verhaftungen meist nachts. Sobald sie sich einer größeren Menge gegenüber sieht, greift sie selten und ungern ein. Sie rüttelt an allen Mauern, sagte uns neulich ein Kollege der Bekenntnis kirche. Fallen «sie nicht beim

« noch völlig ungestört. Einbrüche von« 'SA.- und SSckLeuten kommen zwar vor und führten schon zu Lärmszenen, da die Störenfriede Partei lieder mit Blechmusik, die Bekenntnisleute aber Choräle mit Orgelbegleitung sangen. Aber die Fälle blieben verein zelt und müssen als «Sonderäktionen unverantwortlicher Einzelgruppen gewertet werden, obschott sie sich wieder holen. Zwar ist jeder Gottesdienst eistes Geistlichen dev Bxiienntnis- kirche polizpistch überwacht. schen, die der nächsten harren

. An einem solchen Tage hat der Redner etwa zehntausend Hörer versammelt. Aber es handelt sich bei den evangelischen Wochen um vier oder fünf solcher Tage! Das empfindet die Regierung als Provokation und verbietet die Woche. Sie findet aber gleichwohl statt und wird nicht «wesentlich gestört. Dije Polizei hat Befehl, die ch,kommenden Redner zju verhaften. Aber sie erwischt sie nicht. Bei der evangelischen Woche in D. stieg der eine Redner, über einen Holzstoß kletternd, durch das Kirchensenster ein und erschien

schneidet und den Willen einiger Machthaber vollzieht. Denn das Heer hat offenkundige Sympathien für die Bekenntniskirche! Solche chaotisch Zustände sind unmöglich von Dauer. Die Kirche wchrt sich tapfer, mit nicht immer einwandfreien Mitteln, deren Wirksamkeit aber in dem ihr aufgezwunge nen Kampfe dennoch unbestreitbar ist. Die Regierung kann von dieser abschüssigen Bahn nicht mehr zurück und muß wohl oder übel ihr eigenes System ad absurdum durchfüh ren. Die letzten Trümpfe sind noch nicht MsgkspM

Die Geistlichen erfahren zwar Redeverbote, Schreib verbote, Gehaltseinistellungen, aber der Staat leistet der Kirche, mit der er im Kampfe liegt, die finanziellen Zu schüsse, wie in der Vorkriegszeit, zu denen er verfassungs mäßig nicht einmal verpflichtet ist! Die religiöse Presse ist zwar völlig gekne'belt. Erst verbot man ihr die sogenannten Wochenübersichten mehr oder weniger politischen Charak ters, dann beanstandete man auch kirchenpolitische Artikel, und es kam zu zeitweifen« oder gänzlichen Verboten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.05.1937
Physical description: 8
spaltenlange Berichte voll der häßlichsten Einzelheiten, und es ist angedroht worden, auch den Rundfunk in den Dienst dieses Klostersturms zu stellen und die Verhandlungen aus dem Gerichtssaal direkt zu übertragen. Um was es hier geht, ist ganz klar: feit Jahren weiß man, daß der Totalitätsanspruch des Nationalsozialismus auch vor der Kirche — vor den Kirchen, da die evangelischen Kirchen nicht ausgenommen sind — nicht haltmacht. Der Nationalsozialismus will die Herrschaft auch über die Ge wissen

Christi eintreten, unerschüttert. Ihre Bekenner und Vorkämpfer sind nicht nur die treuen Kinder der katho lischen Kirche; auch unzählige evangelische Christen stehen mit den genannten evangelischen Kirchenführern hier in der gleichen Front." Graf Galen schloß dann mit den Worten des führenden Protestanten, des Generalsuperintendanten Dibelius, „die ich mir Wort für Wort zu eigen mache": „Der Satz, daß Christus der Sohn Gottes ist, ist nicht ein Lehr satz, von Menschen erdacht, sondern die grundlegende

„Mit brennender Sorge" ist von deutscher Seite mit einem scharfen Protest beim Vatikan und mit der Anstrengung von Strafprozessen gegen Geist liche und Ordensangehörige beantwortet worden. Man hat erfahren, daß weit über tausend katholische Geistliche und Ovdensleute sich in den deutschen Gefängnissen und Konzen trationslagern befinden und daß die Regierung die Absicht hat, den Verhafteten den Prozeß zu machen —zumeist we gen angeblicher sittlicher Verfehlungen. Die Kirche zu be kämpfen durch die Einstellung

haben. Er will die Geistlichkeit aus der Erziehung aussperren und auf den reinen Kult «beschränken. Außerdem aber sind Klerus und Katholizismus im Dritten Reich feit langem vogelsrei. Eine Unmenge von „Religionsstiftern hat sich aufgetan, um eine Art deutscher Blut- und Bodenkirche zu errichten, und diesen Sektierern ist es gestattet, in der schmählichsten Weise die katholische und die Protestantische Kirche zu verunglimpfen. Auch offizielle Zeitungen deS neuen Deutschlands, wie zum Beispiel „Das schwarze Korps", wetteifern

Ursprungs ist, ergeht es nicht besser; auch sie ist mundtot gemacht. Es heißt, daß der Vatikan eine neue Enzyklika vorbereitet. Die Kirche kann die Herrschast über die Geister nicht aufgeben, ohne sich selbst aufzugeben. Das Dritte Reich will diese Herrschaft nicht anerkennen, und so ist ein Kompromiß, ein Brückenbauen unmöglich. Der Reichskirchenmimster lacht Nach einer Privatmeldung der „Basler Nachrichten" -at Bischof Galen von Münster i. W. in einer Predigt auf den Ausspruch

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 20.10.1934
Physical description: 12
in die überfüllte Kirche. Die Flugzettel mit dem Protest der Bekenntnisfynode wurden den Verteilern aus den Händen gerissen. In der Protesterklärung werden bekanntlich Reichsbischos Müller und sein Rechtswalter Dr. Jäger als „W e r k z e u g e des Sa tans" bezeichnet. Pfarrer Niemöller wandte sich in fei ner Predigt gegen die Verfolgung der evangelischen Kirche in Süd-Deutschland. „Der Bischof von Bayern ist seiner persönlichen Freiheit beraubt worden", erklärte Pfarrer Niemöller. „Es ist traurig, daß ein paar

gut waren. Berlin, 19. Oktober. Ein Konflikt ist zwischen Dr. I ä g e r und den Deut schen Christen ausgebrochen. Der Leiter der Bewegung Deutscher Christen Dr. Kinder ist enthoben worden. Der Streit zwischen Dr. Kinder und Dr. Jäger ist, wie man erfährt, über das Problem der National kirche entstanden, der schließlich dazu geführt hat, daß Dr. Kinder dem Rechtswalter im Namen der Deutschen Christen seine U n t e r st ü tz u n g zur Durch führung seiner Kirchenpolitik entzogen hat. Doktor Kinder

und andere. Basto« RiemSüer prettvt Segen den Reichsbischof London, 18. Oktober. (D. P. K.) Der Protest der evangelischen Bekenntnissynode ge gen den Reichsbischof Müller und sein Kirchenregiment wurde, wie die „M o r n i n g Post" aus Berlin mel det, trotz des Verbots der Kirchenregierung von 60 0 0 Kanzeln verlesen. Der Korrespondent des Blattes wohnte dem Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ber lin-Dahlem bei, wo Pastor Dr. N i e m ö l l e r die Pre digt hielt. Hunderte von Gläubigen fanden keinen Ein laß

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 13.03.1934
Physical description: 6
der Revision des Vertra ges von Versailles zuwenden. Mehr als 2000 deutsche evangelische Kirchen, erklärte Dr. Heckel, seien durch den Friedensvertrag vom Deutschen Reiche abgetrennt worden und es sei die Pflicht aller deutschen Prote stanten. die Wiedervereinigung dieser Gotteshäuser mit dem Mutterlande zu betreiben. Eine weitere Pflicht des Kirchlichen Außenamtes fei es. wie Bischof Dr. Hecke! nach der „Morning Post" betonte, die Bande zwischen der evangelischen Kirche in Deutsch land und den verstreuten

wie auf allen anderen Gebieten österreichische Fragen nach österreichischen Methoden lösen. Wenn hier und dort Besorgnisse aufgestiegen sind, so waren wohl die ausländischen Muster die Ursache. Demgegen über mutz sestgestellt werden, daß die österreichische Re gierung im vollen Einklang mit der kirchlichen Lehre über das Verhältnis von Kirche, Familie und Staat hinsichtlich der Erziehungsberechtigung und im beson deren gestützt auf die Erziehungsenzyklika unseres Heiligen Vaters Pius XI. ihre Pflicht, für die staats

, österreichischen Brauchtums und österreichischer Volkskunst, des Rech tes, des Staates und der Wirtschaft. Parallel mit dieser staatsbürgerlichen Schulung ist die Möglichkeit für eine Bildungsarbeit in sittlich-reli giöser Hinsicht an Iugendkreisen gegeben, die sonst schwerlich einer religiösen Betreuung von seiten der Kirche zugänglich wären. Hier wird es Sache der Kirche sein, die hiefür geeigneten Jugendseelsor ger oder religiöse geschulte Laien zur Ver fügung zu stellen. An den österreichischen Episkopat

wird. Die öster reichische Staatsauffassung kennt keine mechanische Totalität, sondern will alles Gesunde und Wertvolle auf dem Boden wachsen und gedeihen lassen, dem es entsprossen ist, und alles verbinden, was dem Staate, das heißt dem Gemeinwohle, dient. Zer Kampf der Kirche im Dritten Reich Berlin, 10. März. Das „Katholische Kirchenblatt für das Bistum Ber lin" nimmt in deutlicher und scharfer Form gegen die auf der zweiten Tagung für das heidnisch-religiöse Rin gen unserer Tage insbesondere von Professor

evangelischen Minderheiten im Ausland zu festigen. Dies gelte besonders für die evangelische Minderheit in Oesterreich! Große SpionageaUre in Devtschkmd Paris, 11. März. Aus Berlin wird dem „Journal" berichtet: Seit einiger Zeit wird in diplomatischen Kreisen von einer großen Spionageaffäre gesprochen, in die Personen der besten Gesellschaftskreise verwickelt sind. Vor einigen Wochen verhaftete die geheime Rr. W 1& MSrz tm § Staatspolizei einen früheren Offizier der polnischen Kavallerie, Jurek Sosnowski

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.04.1934
Physical description: 8
in voller Geschlossenheit da. Die Stimme, die Kardinal Faulhaber in München er hebt, findet ihr Echo in den Passionspredigten von Erz bischof Gröber in Freiburg und Bischof Bares in Ber lin. Der Unterschied gegenüber der sich spaltenden und zerfleischenden evangelischen Kirche springt in die Augen. Wer auf evangelischer Seite die Politisierung der Kirche ablehnt und sich mit einer privaten Frömmig keit nicht begnügt, für den gibt es nur zwei Mög lichkeiten: die Führung eines Glaubens- Kampfes

Delegierte dieser Psarrerbewe- gung in Rom eingetrofsen und hätten mit dem Papst und dem Kardinalstaatesekretär Paeelli die Fühlung ausgenommen. Die Prüfung, in welcher Form die Rückkehr der deutschen Protestanten oder eines Teils von ihnen in den Schoß der katholischen Kirche zu be werkstelligen sei, soll bereits im Gange sein. Wenn diese Darstellung sich bestätigt — bei der an den deutschen Amtsstellen und in der Presse befolgten Taktik des Totschweigens der Kirchenkrise und bei der Diskretion

, mit der solche Dinge in Rom behandelt werden, wird vielleicht nicht sobald etwas Näheres an die Öffentlichkeit gelangen — so kann der Schritt der 600 Pfarrer nur als Verzweiflungstat aufge faßt werden. Lieberden Pap ft als Reichs bischof Müller und die Herrschaft der „Deutschen Christen", so würde die Parole lauten. Schon im Juni des letzten Jahres, als die Staatsexekution die evange lische Kirche bis in ihre Grundfesten erschütterte, wur- «den die ersten Befürchtungen laut, daß manche von chren Anhängern

zum Katholizismus übertreten und dadurch den Schutz einer Kirche suchen würden, die eine internationale Macht darstellt und auch von dem nationalsozialistischen Staat respektiert wer den müßte. Bisher hat sich diese Voraussicht nun in beschränktem Umfange erfüllt. Das seit dem Februar 1934 wirkende Diktaturregime des Reichs bischofs Müller und der Machthunger und die Ex zesse der „Deutschen Christen" haben aber Millionen von Protestanten hoffnungslos werden lassen. Die katholische Front steht dem K genüber

, wie ihn Pfarrer Niemöller, die Ueber- reste des Pfarrernotbundes, die westfälischen Prote stanten und weite Kreise der Berliner Kirchrngemeindeu unternehmen, oder die F l u ch t in denKatholi- z i s m u s. Der Vatikan wird die Gunst der ungewöhn lichen Stunde zu nützen wissen. In der evangelischen Theologie Deutschlands waren, wenn auch nur vereinzelt, geistige Tendenzen in der Richtung katholischer Lehren schon früher vorhanden, so an der für den Protestantismus bedeutsamen Mar- üurger Fakultät, wo Professor

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