seines Stammes; nach hundertdreißig Jahren voll Glanz erlosch auch der Stern der Skaliger, einer der leuchtendsten, die Italien je mals gesehen! Das fühlen wir noch vor ihrem Grabe. Das Denkmal Cangran- de's steht über dem Portal der Kirche, eine heroische Rei- tergestalt, zu seiner Seite die Särge von Mastino und Gio vanni. Ueber einem anderen Sarkophage erhebt sich ein steiler gvthischcr Thurm, mit zahllosen Spitzen und Figuren geschmückt, die ebenfalls von Roß und Reiter überragt sind, alle so prächtig
, daß man fast die kleinen kostbaren Särge übersieht, die zwischen jenen ihren Platz gesunden. Es ist vielleicht die herrlichste Ruhe statt, die irgend ein italischer Herrscher gesunden; aber nicht HAUS DER JULIA. der Friede des Todes, sondern die Thntkraft des Lebens waltet hier; noch in ihren Gräbern sind sic die Gebieter der Stadt, noch ihre Leichen ragen hoch empor über das lebende Ge schlecht ! So reich an historischen Erinnerungen, wie Maria An- tica, ist dcßhnlb keine andere Kirche der Stadt
und die Bibliothek des Domcapitels verwahrt sind. Die kostbarsten Werke römischer Klassiker, Handschriften, welche bis zur Zeit des Kaisers Constantin zuriickreichcn, wurden hier gesunden, und die deutsche Wissenschaft zählt wohl wenige Siätien, deren sie mit gleichen! Danke gedenkt. In Zeno Maggiore ist cs die Kunst, die manche Schätze findet, denn das Längenschiff der Kirche ist bereits vor der Staufenzeit erbaut und auch die ehernen Reliefs der Thürcn, die Säulen, die ans ungeheuerlichen Thicr- gestalten
ruhen, sowie die Fresken deuten auf uralte Zeit. Architektonisch berühmt ist die Kapelle der Pelegrini; San Giorgio besitzt ein Meisterwerk des Paul Veronese; aber als die älteste Kirche wird uns S. Siro bezeichnet, wo sich noch heute eine Inschrift findet, daß hier die erste Messe in Verona gelesen ward. Wie die Sage geht, ward dieselbe mit Genehmigung des Königs Berengar aus den Steinen des antiken Theaters erbaut. Ueber sie hinweg treten wir in jene Ruinen, die die alte Welt uns i» Verona