Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
, in welchem die Welt nach damaligem Glauben hatte zu Grunde gehen sollen (jedoch nicht zu Grunde ging) stiegen die Bewohner der rhäti- fchm, bojoarischen und longobardischen Berge, unsere Voraltern, aus ihren sichern Hohen herunter in die waldigen Niedernngm, in'die Thäler und Auen, schöpften ihnen ihre Namen, machten sie mbar und fruchtbar, und gaben davon der Kirche ihren Zehent. Die Kirchen erweiterten ihre Besitzthümer und ihre Rechte, verbreiteten mildere Sitten und machten die Kultur allgemeiner
. Es war aber damals das Stift Jnnichen das einzige Kloster im Lande (denn das Münster in Täufers war seit 924 wieder zerstört; und die Mönche, die damals schon bei S. Georgenberg, und bei Willen nach einer Sage gewesen sein sollen, formirten sich erst im zwölften Jahrhunderte zu einem Kloster). Diejenigen aber, die unter der Kirche standen, erfreuten sich eines doppelten Schutzes, des weltlichen (von Seite des Kirchen vogtes) und des geistlichen und hießen: die Heiligen der Kirche, oder deren Gotteshauslmte
. 5 ) 5 ) Es galt damals der Glaube, daß der Patron einer bestimmten Kirche auch deren weltliches Besitzthum und deren Leute mit kräftiger Hand schütze gegen jeden Angriff, mch wenn er von Seite einer andern Kirche, folglich ebenfalls von Seite eines Himmelspatrcnö, ansgmg. Diese Fiktion des Mittelalters ging so