Mterthanen, also auch für die so vichtige Volksschule zu v«r- - wenden, uud nicht selbe einfach samnit Men kostspieligen Neue rungen dem Gemeindesäckel aufzubürden. ^ Damit glaube ich nun verständlich dargelegt zu haben, welche Rechte und Pflichtendie -Familie, die Kirche, Staat der Volksschule gegenüber hat, — Rechte und Pflichten. Wie sie nicht aus willkürlichen, veränderlichen, menschlichen Satzun gen hervorgegangen, sondern welche aus dem natürlichen und göttlichen Rechte/ aus -dem Berufe

der Familie, der Kirche, des Staates sich ergeben. - - . Jede dieser drei großen Anstalten, Familie, Kirche und Staat, kann das gebührende Anrecht an der Volksschule fordern und behaupten, ohne daß deßwegen irgend ein Streit zu befürch ten wäre, so lange von jeder Seite die natürlichen Granzen ihrer Rechte beobachtet werden Mein nun erhebt der Staat, aufgefordert vom ganzen liberalen Chore, seine Stimme und spricht: mir gehört die Schule; „die oberste Leitung und Aufsicht «ber den ganzen Unterricht

und die ganze Erziehung steht dem Staate zu/' (Gesetz vom 25, Mar 1868.) — Warum gehört jetzt die Schule und deren oberste ^richtiger die ganze) Leitung dem Staate zu? Weil bisher die Wolksschule in Oesterreich und speziell in Tirol, schlecht war, sagen die Liberalen. Und warum ist die Volksschule schlecht? Weil sie unter kirchlicher Aufsicht^ und Leitung stand. Darum Trennung der Schule von der Kirche; der Staat soll die Schule haben. Dies ist die unaufhörlich wiederholte Weisheit der aufgeklärten

Schulstürmer. - , . > Dagegen gilt es Wohl vor Allem die Ehre der bisherigen Volksschule zu retten, und da ich natürlich zunächst tirolische Zustände im Auge habe, so frage ich: , Ist die Volksschule wirklich in Tirol bisher so gewesen, daß die Kirche ihr Recht darays verwirkt hat? Als es sich im vorigen Jahrhunderte auch in Tirol darum handelte, die Schule so einzurichten, daß sie den gesteigerten Anforderungen-der Zeit entspreche, da hat der Klerus von Tirol sich eifrigst bemüht mit aller Anstrengung

zu rechtfertigen. Mit einem Ruck wurde durch diesen Machtspruch die Schule in's Bereich des Staates derart versetzt,- > daß die Kirche, obwohl Gründerin und bisherige Eigenthümerin ^ der Schule, nur mehr aus besonderer Gnade an der Schule sich - betheiligen dürfe. Dieser Machtspruch ist aber auch nichts anders, als ein schreiender Beweis, zu welchem Einfluß unter ^ der persönlich frommen Kaiserin Maria Theresia bereits jene Männer der Aufklärung gelangt waren, die dann unter Kaiser Josef die unheilvollsten

Pläne verwirklichen konnten. Man hat es übrigens nur dem katholischen Sinne der Kaiserin Maria Theresia zu danken, wenn die Regierungsmänner nicht aus jenem berüchtigten Grundsatze alle äußersten Folgerungen ziehen ! konnten. Die allgemeine Schulordnung vom Jahre 1774 war allerdings nach jenem Grundsatze abgefaßt, — allein es wurde der Kirche durch eine Art kluger Mäßigung noch ein bescheidenes Maß des Einflusses gegönnt, und in der Praxis dem Schulwesen der kirchliche Charakter belassen

von der Regierung eingeführt wurde. — Unter Kaiser Josef II. wurde die Kirche beinahe ganz aus der Schule zu verdrängen versucht, allein die Folgen waren für's Schulwesen so ungünstig, daß die „politische Schulverfassung' vom Jahre 1805 wieder in die frühere Zeit zurückgriff, und die nächste und unmittelbar höhere Schulaussicht der Kirche überließ. Zufolge dieser Schul ordnung (und nicht erst durch das Konkordat, wie der liberale Stadtlehrer oder sein Souffleur faselt), gieng die Besorgung der innern