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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.05.1937
Physical description: 8
spaltenlange Berichte voll der häßlichsten Einzelheiten, und es ist angedroht worden, auch den Rundfunk in den Dienst dieses Klostersturms zu stellen und die Verhandlungen aus dem Gerichtssaal direkt zu übertragen. Um was es hier geht, ist ganz klar: feit Jahren weiß man, daß der Totalitätsanspruch des Nationalsozialismus auch vor der Kirche — vor den Kirchen, da die evangelischen Kirchen nicht ausgenommen sind — nicht haltmacht. Der Nationalsozialismus will die Herrschaft auch über die Ge wissen

Christi eintreten, unerschüttert. Ihre Bekenner und Vorkämpfer sind nicht nur die treuen Kinder der katho lischen Kirche; auch unzählige evangelische Christen stehen mit den genannten evangelischen Kirchenführern hier in der gleichen Front." Graf Galen schloß dann mit den Worten des führenden Protestanten, des Generalsuperintendanten Dibelius, „die ich mir Wort für Wort zu eigen mache": „Der Satz, daß Christus der Sohn Gottes ist, ist nicht ein Lehr satz, von Menschen erdacht, sondern die grundlegende

„Mit brennender Sorge" ist von deutscher Seite mit einem scharfen Protest beim Vatikan und mit der Anstrengung von Strafprozessen gegen Geist liche und Ordensangehörige beantwortet worden. Man hat erfahren, daß weit über tausend katholische Geistliche und Ovdensleute sich in den deutschen Gefängnissen und Konzen trationslagern befinden und daß die Regierung die Absicht hat, den Verhafteten den Prozeß zu machen —zumeist we gen angeblicher sittlicher Verfehlungen. Die Kirche zu be kämpfen durch die Einstellung

haben. Er will die Geistlichkeit aus der Erziehung aussperren und auf den reinen Kult «beschränken. Außerdem aber sind Klerus und Katholizismus im Dritten Reich feit langem vogelsrei. Eine Unmenge von „Religionsstiftern hat sich aufgetan, um eine Art deutscher Blut- und Bodenkirche zu errichten, und diesen Sektierern ist es gestattet, in der schmählichsten Weise die katholische und die Protestantische Kirche zu verunglimpfen. Auch offizielle Zeitungen deS neuen Deutschlands, wie zum Beispiel „Das schwarze Korps", wetteifern

Ursprungs ist, ergeht es nicht besser; auch sie ist mundtot gemacht. Es heißt, daß der Vatikan eine neue Enzyklika vorbereitet. Die Kirche kann die Herrschast über die Geister nicht aufgeben, ohne sich selbst aufzugeben. Das Dritte Reich will diese Herrschaft nicht anerkennen, und so ist ein Kompromiß, ein Brückenbauen unmöglich. Der Reichskirchenmimster lacht Nach einer Privatmeldung der „Basler Nachrichten" -at Bischof Galen von Münster i. W. in einer Predigt auf den Ausspruch

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 20.10.1934
Physical description: 12
in die überfüllte Kirche. Die Flugzettel mit dem Protest der Bekenntnisfynode wurden den Verteilern aus den Händen gerissen. In der Protesterklärung werden bekanntlich Reichsbischos Müller und sein Rechtswalter Dr. Jäger als „W e r k z e u g e des Sa tans" bezeichnet. Pfarrer Niemöller wandte sich in fei ner Predigt gegen die Verfolgung der evangelischen Kirche in Süd-Deutschland. „Der Bischof von Bayern ist seiner persönlichen Freiheit beraubt worden", erklärte Pfarrer Niemöller. „Es ist traurig, daß ein paar

gut waren. Berlin, 19. Oktober. Ein Konflikt ist zwischen Dr. I ä g e r und den Deut schen Christen ausgebrochen. Der Leiter der Bewegung Deutscher Christen Dr. Kinder ist enthoben worden. Der Streit zwischen Dr. Kinder und Dr. Jäger ist, wie man erfährt, über das Problem der National kirche entstanden, der schließlich dazu geführt hat, daß Dr. Kinder dem Rechtswalter im Namen der Deutschen Christen seine U n t e r st ü tz u n g zur Durch führung seiner Kirchenpolitik entzogen hat. Doktor Kinder

und andere. Basto« RiemSüer prettvt Segen den Reichsbischof London, 18. Oktober. (D. P. K.) Der Protest der evangelischen Bekenntnissynode ge gen den Reichsbischof Müller und sein Kirchenregiment wurde, wie die „M o r n i n g Post" aus Berlin mel det, trotz des Verbots der Kirchenregierung von 60 0 0 Kanzeln verlesen. Der Korrespondent des Blattes wohnte dem Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ber lin-Dahlem bei, wo Pastor Dr. N i e m ö l l e r die Pre digt hielt. Hunderte von Gläubigen fanden keinen Ein laß

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 13.06.1931
Physical description: 8
mit Italien durch eine Volksabstimmung vollzogen. Seit diesem Tage klaffte in Italien zwischen Staat und Kirche ein wie es schien unüberbrückbarer Ab grund. Der am 11. Februar 1929, beinahe ein halbes Jahrhundert später abgeschlossene Lateranvertrag hat dem Papste die Tore seiner freiwillig ge wählten Gefangenschaft geöffnet, hat ihm einen Teil der Ewigen Römerstadt als Staatsgebiet zu rückgegeben und ihn auch als weltlichen Fürsten anerkannt. Mussolini, der wegen versuchter Brandlegung an einer Kirche

eine längere Gefäng nisstrafe verbüßen muhte, war es Vorbehalten, dem Papste, den er haßte, und der Kirche, die er ver achtete, die Hand zur Versöhnung zu reichen. Die große Geste hat für den Augenblick ihre Wirkung nicht verfehlt. MMoiren von Italienern, welche dem Fascismus aus Gewissenskonflikten die Gefolg schaft bisher versagt hatten, jubelten ihm zu und wurden Fascisten, auch der Gesinnung nach. Die letzte Hemmung war beseitigt. Der Papst hatte seine Märtyrer- und Gefangenenrolle, die Italien

der Vatikanischen Stadt und den sie umgebenden Hügeln Roms ha ben sich schwere Gewitterwolken zusammengeballt. Der Kampf zwischen Kirche und Staat ist auf allen Linien entbrannt. Der Streit geht um "die Jugend Italiens. Gleichzeitig mit dem Lateranvertrage wurde ein Konkordat abgeschlossen, welches die Kompetenz der Kirche und des Staates gegeneinander ab grenzen sollte. Es ist ihm nicht gelungen. Die Kirche hat niemals die Auffassung preisgegeben, daß die Erziehung der Jugend eine Angele genheit der Familie

sei und der staatliche Einfluß mit der Erfüllung der Schulpflicht erschöpft werde. Der fascistische Staat dagegen hat niemals auf gehört zu betonen, daß über dem Rechte der Fa milie jenes des Staates stehe. Noch mehr: er hat nach diesem Grundsätze auch gehandelt, er zwingt die Jugend auch außerhalb der Schule in seine Organisationen der Ballila, der Avanguar- disten und des Dopolavoro. Die Kirche ist dem Fascismus dabei in den Arm gefallen. Sie besitzt zwar nicht Machtmittel staatlichen Zwanges

, aber sie empfiehlt, mahnt und rät mit dem Appell an das Gewissen. So strömen noch immer Tausende in die Verbände der katholischen Aktionen, 'so ent gleiten noch immer Tausende dem Fascismus und seinem Staate. Die Adler Roms wittern Gefahr. So griffen sie zu. Die fascistische Negierung hat die Auflösung sämtlicher katholischen Vereine an geordnet. Die Kirche ist die Antworr nicht schuldig geblieben. Das Kardinalkollegium hat in ganz Italien bis auf weiteres alle öffentlichen Prozessi onen abgesagt. Der Pöbel

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.12.1930
Physical description: 8
, hat der prote- l'tsntische Erzbischof Söderblom in Upsala den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten. Sö- Wlom erhielt diese Auszeichnung für seine Bemühun- W um die Bereinigung der christlichen Kirchen. Da sich die römisch-katholische Kirche von den von Söderblom bisher durchgeführten Einigungskongressen sernehielt, mußte sich die Arbeit des schwedischen Kirchenfürsten auf die Klärung der Unionsfragen zwischen den prote- lantischen Kirchen beschränken. In Anbetracht dieser Tage sind die nachstehenden

. Aber man kann noch nicht sagen, zu welchen Ergebnissen es führen wird, ob die von ihm geschaffene sogenannte ökumenische Bew egung auf die Staatsmänner eine Einfluß gewinnen kann, der den Frieden fördert. Aber alle müssen anerkennen, daß Zwei fel daran nicht Söderbloms impulsive und beharrliche Tätigkeit mindern." „Wie glaubt der Bischof, daß die Auszeichnung in der katholischen Welt aufgefaßt wird?" „Was das betrifft, so bin ich nicht befugt, im Namen der ganzen katholischen Kirche zu sprechen. Aber ich bin sicher

, daß alle Katholiken, die den Erzbischof kennen, mit ihm sich freuen werden, wenn auch die katholische Kirche selbst aus guten Gründen glaubt, Zurückhaltung bewah ren zu müssen gegenüber den Formen, unter denen er die verschiedenen christlichen Kirchen zusamwenführen will. Diese Formen setzen zu sehr den Glauben selbst beiseite und die in der Heiligen Schrift und der Auffassung der Jahrhunderte festgelegten Wahrheiten, die die Grundlage für die Vereinigung und für den Sieg der Grundsätze des Christentums

in der Welt sind. Die katholische Kirche hat wie keine andere hier Erfahrung. Sie sieht ein, daß bloßes äußeres Zusammenwirken ohne einheit liches Fundament im Glauben nur zu g r ö tz e r e m I n- differentismus führen wird. Und damit läuft man Gefahr, zum Gegenteil von dem zu führen, was man mit heiligem Idealismus erstrebt, wie gerne man auch den guten Willen allgemein anerkennt." „Aber die große Mehrzahl der Katholiken kennt gar nicht die idealen Bestrebungen des Erzbischofs Söderblom und weiß

über ihn nur, daß er der Pri mas der schwedischen Kirche ist. Wie wird man da seine Krönung mit dem Nobelschen Frieöenskranz auf fassen?" „Ich kann Ihnen versichern, daß die Enge der katholi schen Kirche nicht so groß ist, wie man es sich in Schweden vorzustellen beliebt. In den Ländern, wo Katholiken und Protestanten zusammenwohnen, wie z. B. in meiner Hei mat Bayern, herrscht gutes Einvernehmen. Die Katho liken arbeiten schon lange mit den Protestanten zu sammen auf dem Gebiet des praktischen Lebens

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 10.07.1931
Physical description: 12
Staatsidee. Dagegen wendet sich die Kirche und es ist von faschist. Seite zu schweren Ausschreitungen gekommen, die ge radezu eine „spanische" Form annahmen. Nach der Auflösung der Jugendverbände der katho lischen Aktion schien es, als ob Mussolini doch einlenken wolle. Der Heilige Vater hat am Peter-Paulstage ein Rundschreiben erlassen, in dem er mit den faschistischen Gewalthabern! energisch und deutlich abrechnet. Das Rund" schreiben zeigt einen Mut, denbisheute noch keine Macht gegenüber den jet

zigen Herren Italiens aufgebracht hat. Pius XI. wendet sich scharf gegen die Lid- gen und Schmähungen, denen er von faschisti scher Seite fortwährend ausgesetzt ist. „Mit unsagbarem Schmerz," heißt es in dem Rund schreiben, sehe der Papst, daß in Rom und irt ganz Ztalien eine wahre Verfolgung gegen das, was der Kirche und ihrem Haupte bas Teuerste sei, gegen die Freiheit und Rechte der Seelen eingesetzt habe. Mder Papst noch Katholiken hätten einen Grund zur Dankbarkeit (wie sie Mus- solini

, staatsfeindliche Politik zu betreiben nur ein Vorwand sei, der katholischen Aktion und auf diesem Wege der Kirche die Fügend zuentziehen. Papst und Mussolini. Lehramt und Erziehung aber seien von Gott eingesetzt, und die Kirche sei damit beauftragt. Man müsse deshalb den guten Kampf für Frei heit und Gewissen kämpfen. ES sei ein un gerechtfertigter und mit dem Na men, sowie deiÜ Bekenntnis eines Katholiken unvereinbarer Wider spruch, wenn einfach Gläubige die Kirche und deren Oberhaupt dar über belehren

unsere Brüder über der Grenze besonders hart, d adie Auflösung der katho lischen Aktion und besonders der Jugendorga nisationen zugleich einen scharfen Kampf gegen das Deutschtum bedeutet. Aber auch der all mächtige Napoleon mußte zum Kreuz kriechen und auch Mussolini wird nicht in den Himmel wachsen. Die Kirche hat Zeit — sie kann warten und ist noch immer Sieger geblie ben. Geld Finanzierungen Das Konz. Reali täten und Hypothe ken - Vermittlungs- Finanzierungs- und Treuhandbüro des Arnb. Rohracher

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 06.02.1934
Physical description: 6
es k e i n e D i s k u s s i o n ü b e r K t r ch e und Religion. WbstvergSttmmg im Ratiomü' fdZialiSmus Wien, 5. Februar/ Die „Politische Korrespondenz" veröffentlicht fol gende Mitteilungen des Bundeskommissariates ' für Propaganda: In Saarbrücken hat der nationalsozialistische Staatsrat Spaniol, der Sonderbeauftragte Hitlers für das Sargebiet, Ausführungen gemacht, in. denen Christus, der Papst und die Kirche in empörender Weise beschimpft und verhöhnt werden. Man höre und staune was Staatsrat Spaniol von sich gab: „H t f l e r ist e in ne u er, groß

e r er, esn gewaltiger Eh r istutz: Me Starke des Nationalsozialismus liegt darin, daß er eine auf christlicher Grundlage äufgebaule Weltanschauung nicht politisch, sozial oder religiös, sondern alles dies.zugleich, mit einem Wort universell ist. Im Nationalsozialismus gibt es Platz für Gott uüd das Volk. Ich bin selbst Katholik, aber ich glaube» daß die r L m i s ch e Kirche innerhalb 3!) Jahren nicht mehr in ihrerjetzigen Form bestehen wird.Sie wird dann Nationalsozialismus heißen. Ihr Pro phet, ihr Pap

brau ch e n w i r n i ch t ! ä n g e r. Und in Zukunft werden wir uns die Direktiven von einem vom Rassengesichts- punkt aus mehr oder weniger zweifelhaften (!) italieni schen Kardinal verbitten. U n s e r Papst ist Adolf Hitler. Die Autorität der Kirche müsse vernichtet, ihre Hier archie gebrochen werden. Die römische Kirche sei ein Feind des Staates und deshalb müsse man ihr die Existenzberechtigung verweigern. Katholik dürfe der Deutsche sein, aber nicht innerhalb der römischen Kirche

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 06.10.1939
Physical description: 4
der römischen Kirche natürlich zu neuem Leben erweckt. Die Trennung der Kopten Abessiniens von der Ober herrschaft des koptischen Patriarchen in Aegypten und eine Er richtung einer selbständigen kopttschen Kirche Abessiniens, die vor etwa eurem Jahre erfolgte, hat ein wichttges Hemmnis für die Durchführung dieses Planes beseitigt. Aus einem Auf. fatz der italienischen Kolonialzeitschrift „Jtalia d'Oltremare" geht nun hervor, daß eine Vereinigung der abessinischen Kirche mit der römisch-katholischen offenbar

Einzelheiten mit dem Bischof der römisch-katholischen Kirche in Abessinien verhandelt. Wenn er auch noch Schwierigkeiten zu überwinden gebe, so sei der neue Abuna ganz der Mann, sie zu meistern. Irr Bizekvnig beim koptischen Masmlseft Aus Anlaß des Beginnes des abefsinifch-koptischen Neujahrs festes, das zwei Wochen dauert, fanden in Addis Abeba große Festlichkeiten statt. Dieses „Mascal"-Fest beginnt mit der Er- innerungsfeier an die Ankunft einer Kreuzesreliquie aus Jerusalem in Abessinien

von Stadtvierteln, Stämmen und den kirchlichen Führern sind für die Durchführung der zivilen Mobilmachung in ihren Amts bezirken verantwortlich. Anschluß der Kirche Abessiniens an Rom? Die katholische Kirche hat den Plan einer Rückführung der koptischen Kirche, die zu den ältesten christlichen Orientkirchen gehört, nie aufgegeben. Vor etwa einem halben Jahrhundert spielte ein italienischer Geistlicher, der Beispielhafter Heldenmut Mit entladenen Gewehren den Feind überwältigt Berlin, 6. Okt. Zu Beginn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.02.1931
Physical description: 8
ist noch nicht geklärt. Eine Wurst und ibre Folaen. Aus Mecklenburg kommt eine erschütternde Nachricht- Die Hofbesitzer der Ortschaft Demen wollen aus der Kirche austreten. Was ist die Ursache dieses schicksalsschweren Ein schlusses? Werden die Hofbesitzer von marternden Skrupeln und Zweifeln gequält? Grübeln sie in schlaflosen Nächten über die ewigen Geheimnisse und haben sie sich von ihren Kinderglauben so weit entfernt, daß sie diesen Abfall auch äußerlich kundtun wollen? Aber der Konflikt der ste

am? ihrer angestammten Kirche treibt, ist nicht rein geistiger Art Es handelt sich näml'ch nicht um Subtilitäten des Glau bens. sondern um das Nationalgericht — um die Mettwurst die für die Bewohner jenes Landstriches etwa die gleiche Be. deutung hat. wie Geselchtes mit Kraut und Knödeln kür uns. Mit dieser Wurst hat es eine besondere Bewandtnis Die Bauern von Demen sind seit dem achtzehnten Jahrhun dert vervflickstet. an die Kirche jährlich eine bestimmt-' Menge Wurst zu liefern. Warum? Weshalb? Wofür? Welch

vörwitzigö Frage. Die Verpflichtung besteht zu Recht puuk. tum. Allerdings war von der Wurst durch viele Jakrrekmw nicht die Rede. Mein Gott, Europa hat während der letzten hundert Jahre bewegte Zeiten erlebt. Reiche entstanden und vergingen, Kriege brausten über den Kontinent. Erfindun- gen und Entdeckungen haben das Antlitz der Welt von Grmrd auf verändert. So kam es, daß die Kirche im Wirbel des Geschehens die ihr gebührende Wurst vergaß. Plötzlich aber, im Jahre 1928, siel ihr — der Kirche das Recht

aus die Wurst wieder ein. Und sie beanspruchte die Wurstliefe- rung nicht nur für das laufende Jahr, sondern auch *ür drez abgelaufene Jahre. Die Frömmigkeit der Bauern erlitt durch diese Forderung einen schweren Stoß und es bedurfte erst eines gerichtlichen Urteils, um der Kirche zur Wurst zu ver helfen. Aber stehe da, die Wurst enthielt zuviel Rindfleisch, was auch durch das Nahrungsmittelamt in Rostock bestätigt wurde. Ein neuerlicher Prozeß, dem eine noch mangelhaftere Wurstlieferung folgte

. Jetzt hat der Rechtsstreit seinen Höhe punkt erreicht. Die Aussichten der Bauern stehen schlecht Aber das ist ihnen Wurst. Denn ste wollen durch einen Ge-, waltstreich, nämlich durch ihren Austritt aus der Kirche, de-? gordischen Knoten zerhauen. Die Kirche aber hat den ver irrten Schäflein geantwortet, daß sie auf die Wurst dennoch nicht zu verzichten gedenke, da die Verpflichtung auf dem Grundbesitz, nicht aber auf den Besitzern ruhe. Man sieht: Die protestantischen Pastoren sind um kein Haar bester als unsere

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 01.09.1933
Physical description: 8
s p r e ch e n können. Nötigenfalls müssen ihnen Koadjutoren beigegeben werden, die außer dem Italienischen auch die ortsübliche Sprache verstehen und sprechen, um nach den Vorschriften der Kirche die Seelsorge in der Sprache der Gläubigen auszuüben." Der Artikel gilt für die Inhaber von Diözesen und Pfarren in Italien, also auch für die Bischöfe und Pfarrer der Minderheitengebiete. Es wird gefordert daß sie er stens italienische Staatsbürger sind und zwei tens ,daß sie die italienische Sprache beherrschen. Nach dem Wortlaut

die wesentlichste, ja einzige Aufgabe des Pfarrers in der Ausübung der Seelsorge bestehen soll. Es frägt sich nun, was dann ein solcher Pfarrer, der seine einzige Aufgabe nach den Vorschriften der Kirche nicht erfüllen kann, in diesen Gebieten für einen Zweck hat? Seelsorgliche Gründe sind für seine Anstellung sicher nicht maßgebend; nein. Wie der Naz den Seppele kommen sieht, stellt er den Schanni wieder hin, schupft etliche Buben beiseite und — springt in die Harpfen drein. „Geah wöck!" schreit er, „hiez

Südtirols und der Julischen Mark soll durch die Berufung von italieni schen Pfarrern durchbrochen, der bodenständige Klerus ver drängt und national zersetzt werden. Wo fremde, der ortsüblichen Sprache unkundige Prie ster die Leitung von Pfarreien innehatten, ergaben sich immer Mißstände, die von der Kirche jederzeit energisch bekämpft wurden. Schon das vierte Lateran-Konzil im Jahre 1215 hat den Bischöfen den strengen Befehl erteilt, in Gei genden, wo Völker verschiedener Sprachen wohnen, geeig nete

Männer zu bestellen, die in den verschiedenen Riten und Sprachen den Gottesdienst abhalten, die Sakramente der Kirche spenden und die Leute durch Wort und Bei spiel belehren sollten. Noch strenger waren die sogenannten päpstlichen Kanzleiregeln, die bis zu Beginn des 29. Jahrhunderts in Geltung waren und von denen die brühmte zwanzigste Sprachrege! erklärt, daß die Ernennung von Pfarrern, die die orts übliche Sprache nicht verstehen und nicht verständlich sprechen können, einfach ungültig und wertlos

sei. Leider steht im neuen kirchlichen Gesetzbuch nichts mehr von diesen Be stimmungen, denn es ist doch selbstverständlich, daß Pfar rer nur solche Personen sein können, welche die Sprache der ihnen anvertrauten Gläubigen beherrschen. Sogar für die in der Fremde zerstreuten Auswanderer sorgt die Kirche durch Anstellung von Priestern, welche deren Sprache verstehen. Auch für die asiatischen und ^afrikanischen Ein geborenenstämme haben die Päpste bis herauf zu Pius XI. den Grundsatz aufgestellt

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 21.02.1932
Physical description: 16
einem Kn^en Gebet in d"r So* krament^^v""" fmmfe Mussolini vor d m Hauvt o^r nieder. Durch die Sakristei v"rließ Mullol'ni alsdann d'p Basilika, um in den Palazzo V^netta zurückzu'.ehren. Auf beiden Seiten der Spalier Der Pap,r an fe.nem Ehrentage. Papst Pius XI. während der heiligen Messe, die aus An laß der zehnjährigen Wiederkehr seiner Berufung zum Haupt der katholischen Kirche zelebriert wurde. bildenden Truppen hatte sich eine ansehnliche Men schenmenge versammelt, die dem Ministerpräsiden ten lebhafte

Vater protestierte energisch dagegen. Er stellte die Katholische Aktion, um allen Ankla gen die Spitze abzubrechen, direkt unter die B - schöfe und erklärte energisch, die Erziehung der Ju gend sei in erster Linie Sache der katholischen Kirche. Mussolini hatte im Sinne, die ganze Ka- tboliscke Akttonsbewegung lahmzulegen. Der Pro test oes Papstes. mit dem er fick an die ganze Welt gewandt, machte doch Eindruck, so daß Musiolini fick genötigt sab davon abzustoben und auch sonst Wosier in den scharstn

seines Heimatlandes, Italien, angetan worden war. Er mußte die bittere Erfah rung machen, daß in Italien unter Mussolini auch nach dem Friedensschluß zwischen Papsttum und Italien und dem Konkordat zwischen Kirche und dem italienischen Staat die Kirche und Religion nicht auf unbedingte Freiheit in ihrer Tätigkeit rechnen kann, nicht bloß in den neuen, andersspra chigen Gebieten, sondern auch in Italien selbst. Man mochte auch im Vatikan diesbezüglich nach dem Friedensschluß etwas zu rosig gesehen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 17.10.1935
Physical description: 6
, ihr Urlaub ist bis unbestimmte Zeit gesperrt. Ja der «Heiligen Stadt Aksum". Rom, 16. Oktober. (United Preß.) Die Eroberung von A k s u m bedeutet für die Italiener vor allem einen bedeutenden moralischen Erfolg. Für die Abes sinier ist nämlich Aksum das gleiche, was R o m für die katho lische Christenheit und Mekka für die Mohammedaner ist. Es ist die „Heilige Mutter der Städte", nach der Jahr für Jahr Tausende und Abertausende von Anhängern der kop tischen Kirche wallfahrten. Die reich von Legenden

christia nisierten. Sie errichteten hier auch die erste koptisch-christliche Kirche, auf deren Ruinen Jesuiten im 16. Jahrhundert die jetzige Kirche zu St. Marien erbauten. Aksums Ansehen als Kirchenstadt wurde noch erhöht durch die Legende, daß sich hier die echte Bundeslade befinde, die von einem abessinischen Königssohn aus Jerusalem geraubt und vor den jüdischen Verfolgern auf langer Flucht durch Aegypten hierher gerettet worden sei. Schließlich wurde Aksum für die gläubigen Abessinier

sich durch die sich drängenden Massen der Gläubigen, unter denen sich Aus. s ä tz i g e befinden, die zu Gott um eine Wunderheilung beten. Der Zug geht vorüber an den in der Nähe der Kirche stehenden Obelisken, die die Beziehungen der alten Kultur Aksums mit der ägyptischen beweisen, vorbei an einem großen steinernen Regenbecken und an den Ueberresten der Mar morthrone, von denen aus in der Blütezeit der aksumi« tischen Könige Gerechtigkeit gesprochen wurde. Die Eroberung der „Heiligen Stadt" Aksum, unter deren

nach Aksum wie nach Adua begehrt, und nun sind ihre Träume in Erfüllung gegangen. Die Agenza Stefani verbreitet folgende Er k l ä r u n g, die der Abuna von Aksum beim Einzug der italienischen Truppen in die heilige Stadt Aksum abgegeben haben soll: „Wir wissen, daß von Rom stets die Zivilisation ausgegangen ist, selbst im Hinblick auf unsere Kirche und unsere Religion. Roms Recht zu herrschen ist ein Vorrecht des Geistes, das ihm aus der Güte und Stärke seiner Gesetze zukommt. Aksum wird als die heilige

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Der Südtiroler
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Page 2 of 4
Date: 01.06.1933
Physical description: 4
, die der Innsbrucker Turnverein iCn Verwahrung hat. Diese Szene hinterließ bei allen Teilnehmern einen unauslöschlichen E'stdruck- Eingriff -es Staates in den kirchlichen Bereich. Schon seit mehreren Jahren konnte man in Süd tirol feststellen, daß die Gelegenheit kirchlicher Umzüge von den Behörden dazu ausgenützt wurde, um die Entnattonali- sierungsabsichten der Regierung auch in die Kirche zu tragen. Einen besonders günstigen Anlaß bildete stets die Fronleich- namsproZession, die in allen Gemeinden Südtirols

in be sonders feierlicher Form und unter großer Beteiligung der Bevölkerung abgehalten wird. Bei! diesen Umzügen war das deutsche Gebet, das in üblicher Weise stets laut verrichtet wurde, der italienischen Behörde immer ein Dorn im Auge, denn es brachte den deutschen Charakter des Landes ein deutig zum Ausdruck. Hier hat man immer wieder versucht einzufchreiten. Eine direkte Verbotsmöglichkeit gegen die Kirche besteht nicht, umsomehr die katholische Kirche seit dem Abschluß des Lateranvertrages Eingriffe

aber die Ueberlieferung gewahrt wissen und bitte Umzüge abbrechen, falls sich Schwierigkeiten gegen das Gebet in der Muttersprache ergeben hätten. Dazu kam es allerdings nicht, weil das schlechte Wetter die Umzüge außerhalb der Kirche verhinderte, so daß dieselben in' der Kirche abgehakten wurden, wobei, die Bevölkerung wie stets die Gebete ist der Muttersprache verrichtete. Heuer versucht man nun wieder das gleiche Spiel und beruft sich von Sette der staatlichen Behörde darauf, daß die Kurie $n Trient bereits

, die in diesem Vorgehen eine Kritik erblickten, fühlten sich beleidigt und verlangten die Abberufung des Pfarrers, wobei sogar mit Konfinierung gedroht wurde. Da der Pfarrer in seiner Predigt den beanständeten Film nicht einmal erwähnte, sondern lediglich im allgemeinen von den Gefahren des Kinos sprach, hat die katholische Kirche natürlich keinerlei Anlaß, dem Wunsche der Italiener nachzugeben. Immerhin zeigt der Vorfall, ist welch gefährlicher Lage sich die deutschen Priester in Südtirol befinden. Verfolgung

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Alpenland
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Page 3 of 4
Date: 10.03.1934
Physical description: 4
unbekannte Sprache im Schulzimmer als Unterrichtssprache erst erworben werden muß, kann natur gemäß von einem Lehrerfolg kaum die Rede sein. Und wer sich in Südtirol näher umsieht, der wird zugeben müssen, daß die Mißerfolge derartig sind, daß der Schulunterricht ein Verbrechen am Kinde wird. Noch mehr leidet das religiöse Leben unter dem Fehlen einer Sprache, die dem Bedarf religiöser Bildung genügt. ; Wenn Missionäre Schulen errichten, wenn die Kirche durch ! Jahrhunderte der deutschen Geschichte

die Vildungsttägerin : schlechthin war, so ist dies keineswegs ein nebensächliche und äußere Tätigkeit, sondern eine aus dem wahren Wesen des Christentums bedingte Arbeit. Die Kirche braucht eine entwickelte Sprache, um das Ideal ! christlicher Lebensführung und sittlicher Vollendung vor die j Seelen der heranwachserwen Gläubigen zu stellen, und sie | braucht eine Sprache, die das Gemüt zu packen weiß, in der sich der Wille des Menschen beeinflussen läßt. Daher vermag den Anforderungen der Kirche nur die Sprache

wird an der : Oberfläche der Dinge bleiben. Trotz der deutschen Predigt und des deutschen Religions- ' Unterrichtes ist der Kirche in Südtirol die Möglichkeit ge- ' nommen, seelisch und sittlich tieferen Einfluß zu gewinnen, weil hier die Voraussetzungen hiezu fehlen und die Kinder ... die deutsche Schriftsprache nicht mehr beherrschen. Alle j Worte, die jenseits der täglichen Unterhaltung über Essen und ' Trinken, über Wiese und Stall und Kinderspiel liegen, alle 1 dich Begriffe fehlen dem Kinde

, daß nur eine Generation für Kultur J und höheres Menschentum verloren ist. Das ist eine Erfahrung der Kirche, die sich wissenschaftlich erklären läßt aus dem Wesen 2 des sprachgebundenen menschlichen Denkens, aus dem Wesen , t< der Zweisprachigkeit, die unter bestimmten Bedingungen das j Denken künstlich verwirrt und hemmt, aus der innigen Ver- ^ kettung von Gefühlsleben und Muttersprache, aus der Ve- deutung der zur Muttersprache gehörigen Hochsprache als den l Hort des Kulturwertes eines Volkstums

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