Der Burggräfl« 3 Kirche zu Grunde, wie das granitene Funda-^ ment einem festen Gebäude. Wäre es nicht gerecht, das anzuerkennen, anstatt es einfach zu leugnen und vorzumachen, daß dies einen Rückschritt bedeute? Es ist bei uns wohl die allgemeine, aber absolut falsche Auffassung, die katholische Kirche sei eine antidemokratische und mittelalterliche Einrichtung, die der reinen Entwicklung jedes Talents und allem Fortschritte entgegenarbeite. Kann man sich etwas Freieres, etwas Demokratischeres
(zu Drontheim) wieder in all ihrer früheren Pracht auf, und das ist für uns eine große Ehre, aber welch ein endloser Widerspruch liegt nicht darin, daß die Kirche stehen wird als eine Erinnerung an einen entschwundenen großen Zeit raum, nicht als ein Symbol des erneuer te n G e i s t e s, der ohne die Ueberlieferungen zu ver leugnen. große Dinge für die Zukunft plant. Niemand will zurück und wir können auch die Zeit nicht zurückstellen. Doch würde es ein wesentlicher Fortschritt sein, wenn die Mutterkirche
wieder ihren Ehrenplatz in ihrem alten Hause einnehmen würde, mit norwegischen Männern als Priester, Bischöfe, Erzbischöfe, die wie in früheren Jahren Söhne aller Gaue dieses Landes wären. Wann wird es wieder Einheit in unserem nationalen Leben geben? Was wir jetzt haben, ist Halbheit, ist Parodie, oder wie ein Bischof Falize in seiner Hirtenreise durch Norwegen sagt: „Man hat die katholische Kirche nachge- äsft. Jede Gemeinde hat ihren Pfarrer, jeder Distrikt seinen Dechanten, jedes der alten Bistümer seinen Bischof
der zwar nicht die Gewalt eines wirklichen Bischofs besitzt, weil die Weihe nicht gültig vorgenommen wurde, sondern bloß den Namen und die Kennzeichen eines Bischofs trägt, das Brustkreuz und den bischöflichen Ornat. Damit hört aber auch alles auf, was diese Eindringlinge mit einem wirklichen Bischof gemein haben. In Wirklichkeit ist der König Papst und die Kammern der Abgeordneten das Konzil der Lutherischen Kirche. Diele Zeichen weisen daraus hin, daß die geistige Entwicklung Norwegens sich in dieser Richtung bewegt
.' Der norwegische Protestant Sater hat viel mehr Ver ständnis für die katholische Kirche, als halb abge standene Katholiken bei uns. Die Lage in Persien. Teheran, 14. Jan. Prinz Forman Forma, Generalgouverneur von Aserbeidschan, telegraphierte an das Parlament: „Die Türken umzingelten mich bei Sandschbulak, raubten zahlreiche Gewehre und die Kasse mit 80.000 Tomanen (etwa 570.000 Mark).' Sofort nach Eingang der Depesche begaben sich der Prä sident des Parlaments, der Kriegsminister und die hohe Geistlichkeit