Erinnerung an den Todestag der Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer und Peter Mayr nahm einen sehr würdigen Verlauf. Der um 10 Uhr vormittags in der Kirche der Englischen Fräulein vom Veteranenvereinsmitgliede Hochw. Herrn Professor Josef Mischi zelebrierten Messe wohnten eine Deputation der k u. k. Offiziere, die Vorstände der k. k. Behörden, eine Vertretung des Stadtmagistrates, der Veteranenverein, die Standschützen, die Reservistenkolonne sowie viele Andächtige von Brixen bei. Auch eine Vertretung
Weltanschauung auch nur in Bezug auf den Menschen bietet? Nein! nein! Das Lied ist noch lange nicht ausgesungen . . poekie untl «unlt sich Selbstzweck? Im Ab schluß seiner vielbeachteten, außergewöhnlich bedeu tungsvollen Untersuchung über „Die katholische Kirche und die neuere Literatur' im jüngst erschienenen Fe bruarheft der „Stimmen aus Maria-Laach' (Freiburg, Herder, jährlich 10 Hefte, Preis für den Jahrgang Mk. 12'—) weiß ?. Al. Baumgartner eine Reihe der einschneidendsten Fragen mit Bezug nahme
auf den heutigen Literaturbetrieb kurz, klar und mit packender Kraft zu entwirren. An die Spitze stellt er dabei das verführerische, für so viele begabte Geister blendende Axiom vom Selbstzweck der Kunst: „Auf den ersten Blick mag es scheinen, daß die Gegner der Kirche der Poesie eine glänzendere Stel lung anweisen, als das in der Kirche möglich ist. Sie erklären die Poesie wie die Kunst überhaupt als Selbstzweck, das Genie als völlig unabhängig, unumschränkt souverän, die Literatur als höchste Offenbarung
des Göttlichen im Menschen, die Blüte alles Geisteslebens, als Religion selbst. .. Die Kirche hat der schönen Literatur nie eine solche übermensch liche Ehrenstellung angewiesen; sie konnte das nicht. Es ist gegen die Wahrheit, gegen die Vernunft. Poesie kann ihrer Natur nach weder Selbstzweck noch das höchste Ziel hienieden sein, noch viel we niger die Religion ersetzen. Die Freude am Schönen, an Kunst und Poesie ist uns zwar, in höherem oder geringerem Grade, allen angeboren, sie liegt in der menschlichen
Natur, aber nicht als Hauptstreben, sondern nur als Zugabe des Strebens zum Wahren und Guten. Jene vollkommene Glückseligkeit, von welcher die schönsten Dichterträume nur eine schwache Ahnung sind, läßt sich hienieden nicht verwirklichen, sie ist uns in einer andern Welt verheißen. Wir haben sie durch Erfüllung der göttlichen Gebote, durch Ueberwindung des Bösen in ernstem, lebens langem Kampfe zu verdienen. Dazu ist die Kirche da. Sie zeigt uns die göttlich geoffenbarte Wahr heit, sie bietet